Kampf um den Korsarenschatz
Nach dem Backcover von Heft 9 hatte man ja im September 1957 mit einigen Überraschungen rechnen können, aber dass dem Leser diese zwei bekannte Gestalten des Titelbildes ins Gesicht springen würden, erwartete seinerzeit vermutlich niemand. Doch Heft 10 kommt nicht nur mit "neuen" Piraten, sondern mit diversen Höhepunkten daher:
Mit geschickter (Selbst??-)zensur wurden, wie auch im vorherigen Heft, die mehr oder weniger versteckten Rundungen der Perlentaucherinnen kaschiert. Mutig für ein Comicheft jener Tage, wurde doch erst 1955 eine "Verordnung zum Schutze der Jugend" erlassen.Man bedenke, dass die Zeitschrift "Das Magazin" auch erst 1957 damit begann, jeweils ein artiges Aktfoto pro Monat abzubilden. Das führte unweigerlich zu einem Auslieferungsverbot in die Sowjetunion, in der DDR wurden die Aktbilder hingegen zum Markenzeichen dieser Illustrierten. In der Bundesrepublik waren Comics ebenfalls einer Überwachung bzw. Zensur unterstellt. So war Hansrudi Wäscher z.B. gezwungen, seinem "Akim" die Lockenpracht zu stutzen, nachdem die Prüfstelle an den langen Haaren Anstoß nahm… (oder siehe auch hier).
- die Digedags erhalten ein "Lob der Direktors vor dem Fahnenappell"
- ein Machtkampf spitzt sich zu, Medizinmann versus Digedags …
- die Dagse bekommen das verlockendste Angebot ihrer Koboldkarriere (mit den Worten: "Die sollt ihr haben!")
- die "Rasende Seemühle" stellt einen neuen Geschwindigkeitsrekord auf
- die schönsten Unterwasserbilder aller (Mosaik)-Zeiten inklusive erfolgreicher Schatzsuche im ersten Tauchgang
- eine von Windkraft betriebene Seilwinde zur Bergung des Schatzes
- eine Kanone, drei Kobolde, drei prall gefüllte Schatztruhen (die jeweils mühsam von vier starken Männern geschleppt werden) und fünf Inselschönheiten in einem Kahn – auch das ist Rekord
- eine Schatzkarte, die bis heute noch Rätsel aufgibt
- ein mit Gold aufgewogener Häuptling
- ein verführerischer Tanz und kulinarische Verwöhnung nur für die Digedags
- ein Medizinmann, der Böses im Schilde führt, einschläfernd wirkt und sich leichtfüßig mit dem Goldschatz aus dem Staube macht
- zwei Piraten, längst tot geglaubt, kommen wieder ins Spiel und berauben den Räuber
- drei zur Zwangsarbeit verurteilte Halunken
- eine spitzenmäßige Vorschau auf das nächste Heft.
Kann sich jemand vorstellen, was die beiden abtrünnigen Piraten im Schilde führten? Warum hatten sie sich gegenüber ihren Kumpanen und dem Boss verleugnet? Ich müsste spekulieren …, vielleicht hofften sie, ihr Piratenkäpt’n würde für alle Zeit am Allerwertesten aufgespießt bleiben? Oder plante man, den Kumpanen das Gold abzunehmen, wenn diese es in Sicherheit gebracht hätten? Keine Ahnung, doch sehen wir uns mal an, wie Piraten und Korsaren tatsächlich lebten und starben.
Vom 1.3.2004 bis 7.3.2004 lade ich an dieser Stelle zur Schatzsuche ein. Ein "Kampf um den Korsarenschatz" ist nun nicht mehr zu verhindern.
Orlandos wörld präsentiert mal wieder eine besonders humorvolle Zusammenfassung der Geschehnisse und auf der Homepage von Tangentus wird der Inhalt auf den Punkt gebracht.
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