Die rasende Seemühle
Im Juli 1957 erscheint, nur 4 Wochen nach "Die grosse Explosion", das zweite Digedags-Heft, in dem nur tierische Gegenspieler auftreten. Hauslöwe Nero, ein Rudel Antilopen, ein wenig Schwarzwild, ein Vogel – der aber nach erwiesenem Mundraub kurzerhand vom Leben zum Tode befördert wird. Es müssen ja nicht immer Spatzen sein …, auch ein Geier lässt sicher hervorragend mit Kanonenkugeln vom Himmel holen. Doch Segelboote vor der Insel und das Backcover künden an, dass es schon im nächsten Mosaik mit dem einsamen Robinsondasein der Dagse ein Ende haben könnte. Zuvor wird auf 24 Seiten die begonnene Geschichte der Schießpulverherstellung technisch optimiert. Das Ergebnis kommt selbstredend bei der Jagd zum Einsatz.
Jagdwaffen wurden schon wieder kurz nach Kriegsende, ab August 1945 traditionell in Suhl bei "Simson" hergestellt. In der Produktionspalette befinden sich auch Fahrräder, ab 1950 Motorräder (AWO) und 1955 verlässt das erste Moped (SR-1) das Werk. Mitte 1957 wird die Fahrradproduktion eingestellt und die "rasende (Tret)mühle", das Kleinkraftrad "SR-2" rollt vom Band.
Weniger auf Verbrennungsmotoren, als auf Windkraft setzen die Digedags bei der Beschreitung neuer Wege im Bootsbau. Selbst Savery und Papin kamen ja bekanntlich bei ihren Schiffen mit Schaufelradantrieb nicht über den Muskelmotor hinaus (siehe Mosaik 60).
Ihrer Zeit um Jahrzehnte (oder sollte man zwei Jahrtausende sagen?) voraus, wird ihre Erfindung inzwischen von anderen pfiffigen Knirpsen aufgegriffen.
Ich lade herzlich zum Stapellauf der "Rasenden Seemühle" ein, die hier vom 16.2.2004 bis 22.2.2004 das Digedags-Forum unsicher machen wird.
Orlandos wörld präsentiert eine humorvolle Zusammenfassung und auf der Homepage von Tangentus wird der Inhalt auf den Punkt gebracht.
Lesezeichen