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Thema: 006: Der überlistete Krake

  1. #1
    Moderator Digedags Forum Avatar von Uhrviech
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    Talking 006: Der überlistete Krake

    Der überlistete Krake

    Waren in den vergangenen Digedags-Heften unsere Helden in der Minderheit, so liegt im vorliegenden Mosaik ein Patt vor. Drei Digedags gegen drei Schurken. Die haben jedoch nur einen kurzen Auftritt und waren schon in Heft 4 zum Untergang verurteilt. Damit Kobolde und Leser trotzdem genügend Unterhaltung haben, wird erneut ziemlich tief in die Märchentruhe gegriffen. Schimpfende Affen, sprechende Sägefische, ein geschwätziger Krake, plaudernde Delphine und ein beispielhaft redseliger Löwe. Selbst der Mond führt nicht nur Selbstgespräche, sondern scheint ein guter Beobachter und Zuhörer zu sein. Aber auch ein Wandel in der Beziehung Kobold - Tier ist zu festzustellen. Manchmal ist es nur ein kleiner Schritt von einer gleichberechtigten Partnerschaft zur Abhängigkeit, Unterwerfung und Ausnutzung. Die Digedags zeigen uns, wie man ihn gehen kann und trotzdem ein gutes Gewissen behält. Da wird ein Primat mit Steinen beworfen, der dankt es mit Kokosnüssen, die dringend benötigt werden. Sägefische werden als tödliche Waffe eingesetzt - und müssen in einen Kampf ziehen, der nicht ihrer ist. Der Krake, in dessen Revier man ungebeten eindringt, wird alkoholisiert und gefesselt. Die natürliche Gutmütigkeit von Delphinen wird schamlos ausgenutzt und ein Löwe dauerhaft versklavt! Uns erwartet also ein Heft, das es in sich hat. Selbst die gewaltsame Todesszene der Piraten hat noch etwas Absurdes.

    Doch zunächst wollen wir die Story wieder aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten, denn es ist März 1957. Die Geschichte von der überlisteten Krake spielt naturgemäß in unmittelbarer Wassernähe. Es mag ein Zufall sein, dass sich dieser, doch recht militante Ausrutscher der Digedags zeitlich mit der Uni(formierung) der Seestreitkräfte der NVA (ab 1960 Volksmarine) deckte. Markanterweise setzte diese NVA-Teilstreitkraft ab 1956 Küstenschutzbote vom Typ "Delphin" ein und Minenleg- und -räumschiffe vom Typ "Krake" waren ab 1957 im Einsatz. Um nun auch noch die Sägefische ins Spiel zu bringen …, sie waren seit 1944 auf Kampfabzeichen (Kleinkampfmittel 1.-7. Stufe) abgebildet und wurden lt. dem 1957er Ordensgesetz der Bundesrepublik Deutschland, das die DDR mit dem Einigungsvertrag von 1990 übernahm, als Auszeichnung für die Teilnahme an Kampfeinsätzen mit Torpedoreitern, Einmanntorpedos, Kleinst-U-Boote und Sprengboote ect., verliehen.
    Doch das war für den DDR-Bürger zum Glück schon Geschichte. Mit der Hochseefischerei und Handelflotte ging es dagegen ab 1957 vorwärts. Wurden in den ersten Nachkriegsjahren in den Ostseewerften fast ausnahmslos Schiffe für die Sowjetunion repariert, läuft Januar in der Warnowwerft das erste Hochsee-Frachtschiff „Frieden“ vom Stapel.

    In diesem Sinne geht es los, ich eröffne hiermit die Heftbesprechung Nr. 6. Hier könnt ihr vom 02.02.2004 bis 08.02.2004 einen Kraken überlisten.

    Orlandos wörld präsentiert eine lustige Zusammenfassung und auf der Homepage von Tangentus wird der Inhalt auf den Punkt gebracht.
    Geändert von Uhrviech (11.04.2004 um 16:00 Uhr) Grund: MdW Link verändert

  2. #2
    Mitglied Avatar von Predantus
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    Das erste Mosaik des Jahres 1957 ist in meinen Augen das bis dahin beste Heft überhaupt. Schon das Cover ist ein kleines Highlight und gehört bis heute für mich zu einem der sicher besten 20 Cover aller Hegenhefte.
    Mit dem vorliegenden Heft beginnt die sogenannte Robinsonade der Digedags, benannt nach dem bekannten Roman von Daniel Defoe. Doch noch mehr Verwandtschaft als zu diesem Roman zeigen das vorliegende und die nachfolgenden hefte zu Jules Verne, insbesondere seine zahllosen Robinsonaden, von denen er mehr verfasste als jeder andere Autor. Selbst das heimliche Markenzeichen der Vernewerke ist enthalten und beschließt das vorliegende Heft als Vorankündigung für Heft 7. Nun könnte ich mich natürlich breit darüber auslasen, worin sich die Verwandtschaft zu Verne zeigt, doch da ich gerade dabei bin, darüber eine eigene Abhandlung zu verfassen, möchte ich hier bei den Heftbesprechungen noch nicht zuviel aus dem Nähkästchen plaudern.
    Im Wesentlichen befasst sich das heft mit der Anlandung der Digedags und der Bergung aller zum Überleben notwenigen Mittel vom gestrandeten Piratenschiff. Doch erst mal müssen sie sich der vermeintlich letzten drei Piraten entledigen. Das noch zwei weitere überlebt hatten, ist dem damaligen Leser noch unbekannt. Noch viel drastischer als in Heft 4 wird uns der Tod der Piraten vor Augen geführt, die allerdings zu einem Großteil auch ihrer Gier zuzuschreiben ist. Dennoch ist dir Kaltblütigkeit, mit der die Digedags höchstpersönlich die Piraten ermorden, für Späteinsteiger im Mosaikuniversum eine kleine Überraschung. Recht unverständlich ist dabei die ganz offensichtliche Freude, mit der sie dieses grausame Werk durchführen.
    Bei der anschließenden Bergungen von Nützlichem vom Schiffswrack erleben wir erstmals ein aufregendes Unterwasserabenteuer im Mosaik, mit liebevoll gezeichneten Unterwasseransichten und einem vielarmigen Riesenkraken der in mir sofort Erinnerungen an seinen Gefährten im Persischen Golf weckten, den ich persönlich Jahre vor seinem Urahnen in Heft 6 kennen gelernt hatte. Nicht mehr viele Worte verlieren muß man sicher über jenes Kuriosum, daß der arme Dag in seiner Angst um Dig, als dieser sich in den Fängen des Kraken befindet, sich mit diesem verwechselt. Und indem uns die Gefahren des Alkohols anschaulich vor Augen geführt wird, nimmt dieses Krakenabenteuer ein gutes Ende.
    Bei der ersten Übernachtung zeigt sich erstmalig recht anschaulich, daß Digedag seinen ganz eigenen Kopf hat, indem er in der Kanone übernachten will. Und wie später noch öfter, zeigt sich sogleich, daß in seine Individualität in so manche Schwierigkeit bringen sollte. Im vorliegenden Heft zeigt sich, daß die Kanone geladen war und durch einen Blitzschlag ausgelöst wird. Nach einem Münchhausenähnlichen Flug als lebende Kanonenkugel wird er fast von einem verärgerten Löwen gefressen, ihren späteren Begleiter Nero, der hier noch eine weiße Mähne hat und sprechen kann. Nachdem der Löwe von Dig hypnotisiert worden ist, haben sie in ihn ein liebevolles Haustier gefunden. Es ist ganz sicher bemerkenswert, daß die Zähmung von Nero 196 Hefte später, in # 198, noch einmal in Wort und Bild Erwähnung fand.
    Nicht unerwähnt sollte man zum Abschluß hin lassen, daß uns im vorliegenden Heft auch ein gelbbehaarter Digedag begegnet, zumindest in meinem Reprint. Das Originalheft habe ich jetzt nicht rausgekrammt.

  3. #3
    Moderator Avatar von Bhur
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    Das Heft kann auf jeden Fall als das beste Heft bisher bezeichnet werden. Es ist viel genauer, gründlicher und trotzdem liebevoll gezeichnet. In keinem der Bilder sind einfache, einfarbige Hintergründe zu sehen, immer hat sich Hegen Mühe gegeben und auch die Landschaft hinter den Digedags gestaltet. Das hat man vorher noch nicht in dem Ausmaß gesehen und schon gar nicht mit "outlines".
    Das die Digedags immer wieder des Mordes bezichtigt werden ist allerdings einfach falsch. Genau wie später Coffins sind die Korsaren durch ihre Gier selbst an ihrem Tod schuld.
    Bemerkenswert ist an dem Heft vielleicht, das sich in einigen Bildern schon Dags neue Frisur andeutet die er sich kurz nach diesem Abenteuer zulegt, auch hier bei der Hypnose von Nero, beim Floßbau und beim Einzug.
    Weiter hin toll, die Sonnenuntergangsstimmung, die Unterwasserbilder und das es gerade Digedag ist der auf Nero stößt. Er, der später noch so viele Abenteuer mit ihm erleben sollte.

  4. #4
    Moderator Digedags Forum Avatar von Uhrviech
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    Zitat Zitat von Bhur
    ...
    Das die Digedags immer wieder des Mordes bezichtigt werden ist allerdings einfach falsch. Genau wie später Coffins sind die Korsaren durch ihre Gier selbst an ihrem Tod schuld....
    Nichts täte ich lieber, als ebenfalls die Augen vor den Tatsachen zu verschließen .... jedoch eine geplante, heimtückische Aktion, die den Tod der Gegenspieler zum Ziel hat oder billigend in Kauf nimmt, könnte man schon als Mord bezeichnen. Ich sehe kein Gericht und keine Gesellschaft, die ein Todesurteil ausgesprochen und die Digedags zu Vollstreckern ernannt hätte. Es handelt sich auch nicht um einen Unfall, der sich eventuell, wären die Digedags zurückhaltener gewesen, tatsächlich hätte ereignen können. Auch wenn die Piraten, die ja ohnehin keine guten Schwimmer sind, sich dusseligerweise an die Schatztruhen klammern, ist doch bei den Digedags nicht nur unterlassene Hilfeleistung, sondern Heimtücke zu erkennen.
    Es grüsst
    Uhrviech aus Passow, wo die Digedags ein Zuhause haben

  5. #5
    Mitglied Avatar von Predantus
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    Also auch ich tendiere eigentlich mehr in Richtung Mord, denn die tat war auf jeden Fall geplant und wurde auf heimtückische Weise ausgeführt. Man beachte dabei den Ausspruch von Digedag in Heft 4, der davon spricht, daß er einen Plan habe, wie man die Piraten "erledigen" könne, und er benutzt dabei genau jenes Wort. Und sein hämisches Grinsen spricht in diesem Zusammenhang ganze Bände. Hinzu kommt, wie Uhrviech schon schreibt, daß selbst Seeleute in der handelnden Zeit nur selten schwimmen konnten, so daß die Schatztruhen den Tod wahrscheinlich nur beschleunigt haben. Nicht vergessen sollte man, daß die drei Digedags die Piraten mit sichtlicher Freude in ihr nasses Grab schicken. Und diese Freude läßt mich auch an den vielleicht einzigen eventuellen Milderungsgrund ihrer Tat zweifeln, indem man sagen könnte, sie haben in Notwehr gehandelt und eher zugeschlagen als die Piraten, denn in keiner einzigen Phase seit dem ersten Zusammentreffen in Heft 4, scheinen sich die Digedags auch nur ein einziges Mal wirklich von ihnen bedroht gefühlt zu haben. So gäbe es höchstens noch einen Grund, der meiner Meinung nach für die Digedags sprechen könnte: Sie sind noch nicht so lange auf der Welt, daß sie mit ihrer geistigen Reife den vollen Umfang ihrer Tat erfassen könnten, daß sie noch nicht wirklich wissen, was kämpfen, schmerzen und letztendlich auch der Tod bedeuten. Das würde natürlich auch vieles im Verhalten der Digedags seit Heft 1 erklären, stände aber im Widerspruch zu den Abenteuern in den Heften 138 und 139, die ja wohl mit Sicherheit früher anzusiedeln sind. Nicht wirklich beurteilen können wir dagegen die Digedags in den wohl ebenfalls vorher spielenden, ich nenne sie mal apokryphen Abenteuer, welche in Heft 120 nur angedeutet werden. Oder haben neben dem Zeitparadoxon bei den Digedagsabenteuern auch mit einem Paradoxon der sittlichen Reife der Digedags zu tun.
    Damit wäre es an dieser Stelle vielleicht mal an der Zeit, ein wenig über die reinen hegenbarhtschen Digedags und die späteren Digedags zu unterscheiden, deren Charakter durch die anderen Mitarbeiter sicher nicht unwesentlich beeinflußt wurde. Ich denke mal, die rein hegenbarthschen Digedags stehen ganz in der Tradition der zahlreichen bei Wilhelm Busch auftretenden Lausbuben und vielleicht auch in der der "Lausbubengeschichten" von Ludwig Thoma, die ja in Hegens Jugend recht populär waren. Ja der Charakter einiger Buschgeschichten scheint mir dem Charakter der frühen Digedagshefte nicht allzu fern zu stehen, zumal es auch bei Busch nicht selten recht morbide zugeht. Vielleicht sollten wir auch über diese Frage mal diskutieren?

  6. #6
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    Widersprüchliche frühe Digedags?

    Als ich dieses Mosaik zum ersten Mal anschauen konnte, ist mir nicht ganz klar geworden, wer nun eigentlich die "Bösen" waren. Eine Weile dachte ich, die Seeräuber wären die "guten" Haupthelden, bei denen der Leser mitfiebern sollte (kannte da ja die Vorgeschichte noch nicht!). - - Aber es war vielleicht gerade das Zwiespältige dieser frühen Digedags, was sie für mich interessant gemacht hat. Sehr viel später waren sie mir manchmal zu brav und artig.

  7. #7
    Moderator Digedags Forum Avatar von Uhrviech
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    Zitat Zitat von Predantus
    ... Ja der Charakter einiger Buschgeschichten scheint mir dem Charakter der frühen Digedagshefte nicht allzu fern zu stehen, zumal es auch bei Busch nicht selten recht morbide zugeht. Vielleicht sollten wir auch über diese Frage mal diskutieren?
    Wenn ich nicht krampfhaft danach suche, würde ich keine Querverbindungen zwischen Buschs Lausbubengeschichten und den Abenteuern der Digedags ziehen. Na gut, abgemurkst ist abgemurkst. Wenn ich an das unsanfte Ende des Lehrer Lämpel denke ... und auch den Schneider Böck hätte es schnell dahinraffen können....
    Letztlich geht es bei Busch auch immer um die Moral der Geschichte: Der Böse Bube bekommt seine gerechte Strafe, was nicht selten sein Ende bedeutet. Manchmal, wie bei "Plisch und Plum" muß auch niemand nachhelfen:
    ....
    Kriegt vor Neid den Seelenkrampf,
    Macht geschwind noch etwas Dampf,
    Fällt ins Wasser, daß es zischt,
    Und der Lebensdocht erlischt.

    .... (um im nassen Element zu bleiben).

    Aber die Beweggründe, das Bedürfnis anderen Ärger, Schmerz und Leid zuzufügen, kann man den Digedags trotz ihres Vernichtungsfeldzuges gegen die Piraten nicht nachsagen. Sie setzen sich schon von Beginn an für die Unterdrückten ein. Nur zeigen sie leider in den ersten Heften stark anarchistische und gewissenlose Grundzüge in ihrem Vorgehen. Die offensichtliche Freude, die nach ihrer "Tat" gezeigt wird, lässt sich allerdings schon mit der Schadenfreude der bösen Buben bei Busch vergleichen.
    Es grüsst
    Uhrviech aus Passow, wo die Digedags ein Zuhause haben

  8. #8
    Mitglied Avatar von Udo Swamp
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    Zitat Zitat von Uhrviech
    Nichts täte ich lieber, als ebenfalls die Augen vor den Tatsachen zu verschließen .... jedoch eine geplante, heimtückische Aktion, die den Tod der Gegenspieler zum Ziel hat oder billigend in Kauf nimmt, könnte man schon als Mord bezeichnen. Ich sehe kein Gericht und keine Gesellschaft, die ein Todesurteil ausgesprochen und die Digedags zu Vollstreckern ernannt hätte. Es handelt sich auch nicht um einen Unfall, der sich eventuell, wären die Digedags zurückhaltener gewesen, tatsächlich hätte ereignen können. Auch wenn die Piraten, die ja ohnehin keine guten Schwimmer sind, sich dusseligerweise an die Schatztruhen klammern, ist doch bei den Digedags nicht nur unterlassene Hilfeleistung, sondern Heimtücke zu erkennen.
    Die Digedags haben die Piraten eigentlich, meiner Meinung bloß aufgehalten wollen, wenn die Piraten gerettet werden wollten, bzw. ihr Leben Ihnen lieber gewesen, als das Gold, wären sie nicht so schnell untergangen.
    Dann hätten Sie die Digedags bestimmt auch nicht ertrinken lassen.
    Da sie Piraten aber die Schatztruhen noch als Ballast rücklängs obendrein trugen, wäre eine Selbstrettung oder Hilfe durch die Digedags kaum möglich unmittelbar...
    Also meiner Meinung Freispruch, maximal ist "fahrlässige Tötung" drin.........

  9. #9
    Moderator Digedags Forum Avatar von Uhrviech
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    Zitat Zitat von Udo Swamp
    ...wenn die Piraten gerettet werden wollten, bzw. ihr Leben Ihnen lieber gewesen, als das Gold, wären sie nicht so schnell untergangen...
    Gut argumentiert - aber oberflächlich gelesen

    Zudem ist auch nur schwer erklärbar, warum sich die beiden untergebenen Piraten an die Kisten klammerten. Einer hielt schon bei der Bergung nicht viel von der Idee, das Gold zu retten. Sein Kumpane wollte sich auch lieber vom Edelmetall als vom Leben trennen - sagte er zumindest bevor die Sägefischen sägten ... .

  10. #10
    Dauerhaft gesperrt Avatar von Wonderworld
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    Exclamation Durchhaltebefehl

    Sie sind eben getreue Befehlsempfänger, denen das Wort ihres Käpt'ns bis zuletzt über alles geht, und keine elenden Meuterer.

  11. #11
    Moderator Digedags Forum Avatar von Uhrviech
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    ... Ach So !

    Der Plan war sicher, die Schatztruhen auf dem Meeresgrund zu vergraben. Nur dann kam es aus unerklärlichen Gründen anders herum.

    Doch um mal auf ein wirklich schönes Sägefisch-Bild zu kommen: Dieses finde ich sehr lustig. Das bekommt man Lust, selbst mal an einem "S(a)ege(l)bootrennen" teilzunehmen.

  12. #12
    Mitglied Avatar von Buddel-Bill
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    Red face

    Zitat Zitat von Wonderworld
    Sie sind eben getreue Befehlsempfänger, denen das Wort ihres Käpt'ns bis zuletzt über alles geht, und keine elenden Meuterer.
    Nachdem im Heft "Die Ankunft der Kaiserbraut" (Nr. 117) das letzte notdürftig zusammengezimmerte kaiserliche Schiff von den Genuesen zerstört worden war, befand sich auch der byzantinische Flottenadmiral kurz vorm Ertrinken. Und was rief auch er in dieser Situation seiner Mannschaft zu ? "Durchhalten !!!"

  13. #13
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    ...hey, jezz seid mal nich so zimperlich! die dixe haben ein paar finstre mordbuben samt schiff versenkt und was dem piratozid entkam, wurde eben mit einer zweiten säuberungswelle vom erdboden getilgt. basta! sie haben damit die welt (ihrer zeit) immerhin ein bisschen sicherer und damit besser gemacht.
    und mitleid mit marinen massenmördern? es gibt ja heutzutage noch leute, die würden jeden strolch am liebsten so lange streicheln, bis er wieder lieb is. die dixe hingegen sind ganze kerle und können sich über eine gelungene strafexpedition noch ohne schattenparker-skrupel freuen! is doch toll, soviel koboldoide männlichkeit.
    und ihre historischen taten nach den heutigen kriterien eines rechtsstaats messen zu wollen, wird ihnen nicht gerecht. danach wäre praktisch jede historische figur - ob gut, ob bös - ein verbrecher (was vermutlich sogar die wahrheit ist)! aber unsre drei vaganten sind ganz kinder ihrer zeit und lassen fröhlich die waffen sprechen - sie wissen es halt nicht besser, bleiben aber sieger und sieger sind sympathen, oder?

  14. #14
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    Zitat Zitat von Uhrviech
    ...ich eröffne hiermit die Heftbesprechung Nr. 6. Hier könnt ihr vom 02.02.2004 bis 08.02.2004 eine Krake überlisten.
    ...das wird zwar oft falsch geschrieben (musste schon den SPIEGEL belehren), wird dadurch aber nicht richtiger. Es heißt: DER Krake (Maskulinum), korrekt also: "Hier könnt ihr einen Kraken überlisten."

  15. #15
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    @predantus

    ...apokryphe Abenteuer...
    ...Paradoxon der sittlichen Reife der Digedags...

    brilliant, mein lieber!

  16. #16
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    Ende der 80er gab es bei Eichborn einige entsprechende Abhandlungen.
    "Der Fall Max und Moritz", desweiteren die Fälle Struwwelpeter, Entenhausen und Rotkäppchen.
    Hätte der Autor die Digedags gekannt, hätte er ab Heft 6 die Staatsanwaltschaft zu Wort kommen lassen.

  17. #17
    Moderator Avatar von Bhur
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    @ptero: Endlich mal einer mit der richtigen Einstellung zu der Sache. Um das ganze nochmal aus meiner Sicht zusammenzufassen:
    Hätten die Korsaren die Kisten losgelassen, hätten sie eine prima Überlebenschance gehabt. Nur ihre Gier führt zu ihrem Ertrinken.
    Niemand weint diesen Seeräubern, die schon wer weiß wie viele Schiffe (inklusive Besatzung!!!) auf dem Gewissen haben, eine Träne nach. Wer möchte solche Leute schon als Nachbarn sehen?
    Das einzige was die Digedags getan haben ist Sachbeschädigung. Selbst unterlassene Hilfeleistung kann man ihnen nur schwer nachweisen, denn wie hätten sie die großen kräftigen Korsaren gegen deren Willen von den schweren Kisten befreien sollen?
    Ihre Schadenfreude nach dem Ableben dieser miesen Typen kann man nur zu gut verstehen. Warum wurde denn soviel Dschungelcamp gekuckt?

    Wenn die Digedags mit Hilfe der Sägezahnfische das Meer blutrot gefärbt hätten, sähe die Sache schon anders aus aber das wären dann wirklich nicht mehr die Digedags gewesen.
    Geändert von Bhur (03.02.2004 um 16:44 Uhr)

  18. #18
    Mitglied Avatar von Predantus
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    Zitat Zitat von pteroman
    ...apokryphe Abenteuer...
    Wobei ich da vielleicht noch ergänzen sollte, das ich apokryph nicht im Sinne des Wortes als unecht gemeint hatte, sondern von der Bibel ausgehend eher im Sinne von nicht wirklich dazugehörend, weil nicht anerkannt, da diese Abeneteuer ja wirklich nur kurz erwähnt werden, wir sie aber nie miterleben durften und daher nicht wissen, ob sie wirklich stattgefunden haben.

    Aber darüber werden wir dann sicher zu Heft 120 ausreichend diskutieren können.
    Geändert von Predantus (03.02.2004 um 17:15 Uhr)

  19. #19
    Mitglied Avatar von Udo Swamp
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    Zitat:
    Original geschrieben von Udo Swamp
    ...wenn die Piraten gerettet werden wollten, bzw. ihr Leben Ihnen lieber gewesen, als das Gold, wären sie nicht so schnell untergangen...


    Zitat Zitat von Uhrviech
    Gut argumentiert - aber oberflächlich gelesen

    Zudem ist auch nur schwer erklärbar, warum sich die beiden untergebenen Piraten an die Kisten klammerten. Einer hielt schon bei der Bergung nicht viel von der Idee, das Gold zu retten. Sein Kumpane wollte sich auch lieber vom Edelmetall als vom Leben trennen - sagte er zumindest bevor die Sägefischen sägten ... .

    Ich habe schon die Hefte gut gelesen, bloß ich kann nun mal aber die Mörderthese nicht unterstützen, nicht nur aus Symphathie sondern weil ich es schon immer gesehen habe, das die Piraten selbst Schuld an ihren Ende.
    Sei es bloß die "Goldgier der Piraten (oder des Käpitän)", "der Durchhaltebefehl "oder nur die Dummheit der Piraten!

    In der Sache sehe es fast eigentlich wie Bhur.

    Nach wie vor würde ich sagen "Freispruch für die Digedags"

  20. #20
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    Zitat Zitat von Predantus
    Wobei ich da vielleicht noch ergänzen sollte, das ich apokryph nicht im Sinne des Wortes als unecht gemeint hatte, sondern von der Bibel ...
    ...hab ich durchaus so verstanden! (was hat mich mein reli-lehrer damit gepeinigt, bis wir ihn dann endlich ans kreitz schlugen!)

    aaaber es is ja noch nich aller tage abend: hat nich olle rookie damit begonnen, die geschichten zwischen den geschichten zu erzählen? jawoll, hatter! und er is der pionier und wir werden folgen. (andeut: wir is jezz mal die unbestimmte menge an zeichnern, die es seit jahrzehnten vorhaben, auch mal ne story fertig zu erzählen/zeichnen, auf welche die fanmeute gierig sabbernd wartet und die weitere lücken in der hegen'schen kosmologie schließen könnte...)
    Geändert von pteroman (03.02.2004 um 20:46 Uhr) Grund: wiederholunxfehlerwiederholunxfehlerwiederholunxfehler

  21. #21
    Moderator Digedags Forum Avatar von Uhrviech
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    Zitat Zitat von Udo Swamp
    ... bloß ich kann nun mal aber die Mörderthese nicht unterstützen...In der Sache sehe es fast eigentlich wie Bhur.
    Nach wie vor würde ich sagen "Freispruch für die Digedags"
    Hatte schon Angst, wir würden hier nie eine kontroverse Diskussion hinbekommen

    Zitat Zitat von Bhur
    Wenn die Digedags mit Hilfe der Sägezahnfische das Meer blutrot gefärbt hätten, sähe die Sache schon anders aus ...
    Zum Glück ist uns das ja erspart geblieben, weshalb ich mein Auge jetzt auch auf andere Momente der Story lenken möchte.

    Wieder einmal können wir Digedags wundersame Bezwingung der Schwerkraft bewundern. Beim Schneiden der Lianen wie auch schon zuvor bei seinem knapp verfehlten Meisterwurf. Die Frage ist nur, wen oder was wollte er wirklich treffen?

    Als ich ab 1988 oder 89 hin und wieder eine Folge der Fernsehserie MacGyver sah, kamen mir immer wieder die Mosaikhefte ab Nr. 6 in den Sinn. Die komplette Tauchausrüstung (sehe ich das richtig, lässt Dig ... blasen ?), wie auch die Befreiungsaktion für Dig aus den Fängen des Kraken brauchen sich hinter den kreativen, jedoch oftmals auch sehr skurrilen Einfällen von Richard Dean Anderson (MacGyver) nicht zu verstecken.

  22. #22
    Moderator Digedags Forum Avatar von Uhrviech
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    Zitat Zitat von Predantus
    ...Nicht mehr viele Worte verlieren muß man sicher über jenes Kuriosum, daß der arme Dag in seiner Angst um Dig, als dieser sich in den Fängen des Kraken befindet, sich mit diesem verwechselt. ...
    Wobei ...., 1x kann man es ja noch als zufälligen Flüchtigkeitsfehler ansehen, aber wenn es sich fortsetzt sollte man überlegen, ob dieser Dag nicht unter einer ernsthaften Persönlichkeitsspaltung leidet .
    Ob vielleicht im Konzept Dag in den Armen des Kraken liegen sollte, sich dann jedoch in der Rolle des Retters besser gefiel? Mich würde der erste Entwurf dieser Szene mal interessieren. Stand der Text schon fest - waren die Figuren der Handlung deutlich festgelegt?

  23. #23
    Moderator Avatar von Bhur
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    Jedenfalls scheint Dag einen Tag später wieder zu wissen wer er ist und wer Dig genannt wird.
    Wahrscheinlich hat er sich wegen der Aufregung um seinen Bruder einfach vertan.

  24. #24
    Mitglied Avatar von Predantus
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    Interessant finde ich auch, daß die Anzahl der Arme des Kraken von Bild zu Bild variiert. Mal sind es mehr, mal wieder weniger. Vielleicht ein Mutant?

  25. #25
    Moderator Avatar von Bhur
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    Gezählt hatte ich die noch gar nicht, mir ist allerdings aufgefallen das dieser Krake nicht unter die normalen Arten fällt, die nur 8 Arme haben (es gibt wohl auch welche mit 10 Armen?). Dieser hier hat jedenfalls unnatürlicherweise etwa 15.

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