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Computer, vor allem sehr große Superrechner, haben die Angewohnheit miteinander zu 'reden'. Sie tun es nicht wirklich, aber sie teilen sich selber in mehrere 'Personen' auf, damit die einzelnen Teile sich besser auf eine bestimmte Aufgabe konzentrieren können.
Natürlich kann man bei Computern nicht wirklich mit solchen Begriffen arbeiten, aber es ist besser verständlich wenn man sie sich als Personen vorstellt.
Zwei Teile eines solchen Überbewußtseins hatten grade eine solche Unterhaltung. Insgesamt hat sie nur wenige Nanosekunden gedauert, für den Leser wollen wir das Gespräch noch mal in Worte und Zeitlupe wiedergeben.
"Der Widerstand entwickelt sich immer mehr zu einer Plage. Die Agenten sind nicht mehr in der Lage das Individuum namens 'Neo' zu eliminieren."
"Wie wir vorausgesagt haben: Das menschliche Gehirn, bei aller Primitivität, ist in gewissen Situationen in der Lage uns zu überflügeln. Theoretisch unmöglich, doch in der Praxis wurde es nur zu oft bewiesen. Leider, muß ich dazusagen. Wir haben allerdings noch Hoffnung."
"Wir reden von dem Projekt in der Omega-Sektion?"
"Positiv. Den verschiedenen Individuen wurde die Fähigkeit gegeben, die Grenzen der Realität selber zu beeinflussen. Dadurch und durch unseren Einfluß, haben sich einige von ihnen zu ausgezeichneten Kriegern entwickelt."
"Haben sie Chancen, den Widerstand zu zerschlagen?"
"Wir fürchten nicht. Als Team sind sie unschlagbar, doch ihre menschlichen Persönlichkeiten sind nicht für eine solche Aufgabe kompatibel."
"Wir sehen die Notwendigkeit, sie zusammen zu führen. Kennen sie einander, wäre es leichter sie gegen den Widerstand aufzubringen."
"Die Chancen dafür betragen 94.36%. Nur das Individuum mit Namen 'Neo' stellt ein Problem dar. Durch uns nicht erklärbare Umstände scheint er in der Lage, das System zu seinen Gunsten in einer nicht duldbaren Höhe zu manipulieren. Keiner unserer Kämpfer kann ihm widerstehen."
"Wir müssen die Leistung erhöhen. Können wir zwei von ihnen fusionieren?"
"Positiv. Aber Beide müßten ihre Körper beibehalten, ohne den Körper verlieren Menschen ihre Persönlichkeit. Über einen längeren Zeitraum würde einer von ihnen aufhören zu Existieren. Ich sehe keine Möglichkeit dies zu tun."
"Wir werden sehen. Bereiten wir alles für die Zusammenkunft der Krieger vor. Wir sollten auch einen Agenten zu ihnen ins Omega-System schicken, um sie zu unserem Vorteil zu manipulieren."
"Projekt eingeleitet. Programm wird geladen. Codename 'Nerima'. Wie verfahren wir nun?"
"Wir warten ab."
"Projekt N.E.R.I.M.A."
eine Ranma1/2 FanFiction
ein Crossover mit The Matrix
von Mark Soul
Flashback
"Ich bin Ranma Saotome. Es tut mir leid."
Flashback
"Da ist ein Perverser im Badezimmer"
Flashback
"Bleibe stehen, elender Knabe, und spüre den Zorn des Blauen Donners."
Flashback
"Ranma, wegen dir habe ich die Hölle gesehen. Stirb!"
Flashback
"Akane ist meine Verlobte. Berührst du sie, bringe ich dich um."
Flashback
"Ranma-Mädchen, Shampoo töten."
Flashback
"Du wirst dich dreitausend Jahren Amazonenkultur nicht widersetzen, Schwiegersohn."
Flashback
"Sweeto!"
Flashback
"Möchtest du noch einen Okonomiyaki von deiner 'hübschen' Verlobten, Ranma?"
Flashback
"Und falls mein Sohn kein 'wahrer Mann' ist, werden er und sein Vater Seppuku begehen."
Flashback
Flashback
Flash...
Flash...
Flash Flash Flash Flash Flash Flash Flash...
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"Was macht das Projekt in der Omega-Sektion?"
"Unser Objekt hat die letzte Prüfung bestanden. Er hat einen Gegner bezwungen, den selbst die Menschen in diesem System als 'Gott' bezeichnen würden. Außerdem hat unser Objekt eine starke emotionale Bindung zu unserem Agenten entwickelt, es dürfte kein Problem sein ihn zu manipulieren."
"Wir haben es ebenfalls geschafft beide Persönlichkeiten intakt zu halten. Sie haben nur minimalen geistigen Schaden daran genommen."
"Wir sind also bereit?"
"Positiv. Informationen können nun nach außen dringen, um den Widerstand zu ködern und in die Falle zu locken."
Wäre das Überbewußtsein der Matrix zu Gefühlen fähig, hätte es wahrscheinlich gegrinst. So aber machte es sich mit der Präzision einer Maschine an die bevorstehende Aufgabe.
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Die Person saß an einer Art Bildschirm, gute zwei Meter Diagonale, und starrte konzentriert darauf. Für eine normale Person war nur eine rasend schnell ablaufende Folge von unzähligen grünen Zeichen zu sehen, aber für die Person war es eine verständliche Sprache.
Der Mann grinste und begann auf seinem Keyboard einzuhacken. Nach einiger Zeit nickte er zufrieden und zog eine Art Minidisc aus einem Schlitz am Rande des Monitors. Er stand auf und verließ den Raum.
Er betrat einen anderen Raum. Drei Personen saßen dort an einem Tisch, zwei männlich und eine weiblich. Der eine Mann war schwarz und hatte eine Glatze, der andere groß, schlank und gutaussehend. Er hatte einen müden Ausdruck auf dem Gesicht und war mit dem ersten Mann am Diskutieren.
Die dritte Person, die Frau, saß gelangweilt daneben und wippte auf ihrem Stuhl.
Die Beiden Streitenden stoppten, als eine Disc zwischen ihnen auf den Tisch gelegt wurde. Sie sahen den Neuankömmling an, welcher übers ganze Gesicht grinste.
"Was ist es diesmal, Tank?" fragte der Schwarze. "Siehst du nicht das wir hier grade ein 'Problem' haben?" Beim Wort Problem sah er seinen Gegenüber streng an.
Die Tank genannte Person zog sich einen Stuhl heran und setzte sich dazu. "Und ich habe die Lösung. Ich glaube, ich habe eine Schwachstelle im System entdeckt. Diese Region ist so voller Bugs, die Matrix muß völlig überlastet sein wenn sie diese Dinge durchgehen läßt. Dort können wir in aller Ruhe operieren, und es würde nicht mal auffallen. Das ist unsere Chance, Morpheus."
Der schwarze Glatzkopf, von dem wir nun wissen das er Morpheus heißt, dachte einen Augenblick lang nach. "Was meinst du mit 'diese Region'? Etwas wie das Bermuda-Dreieck?"
Tank schüttelte den Kopf. "Nein, eine eigenständige virtuelle Realität. Ein abgegrenztes Gebiet außerhalb des normalen Systems."
Der dritte Mann beugte sich interessiert vor. "Moment, seit wann haben wir mehr als eine Matrix?"
"Du kannst es dir wie unsere Constructs vorstellen, Neo," antwortete die Frau. "Es ist noch dasselbe System, aber abgeschirmt vom Rest."
"Und genau das was wir brauchen," ergänzte Tank. "Ein paar der Werte waren nicht zu entschlüsseln, aber die Fehler dort sind mehr als nur ein Deja-vu. Dort herrscht teilweise das reinste Chaos."
"Das gefällt mir nicht." Morpheus blieb skeptisch. "Das hört sich an wie das Dead End, was Trinity vor ein paar Wochen gefunden hatte."
Die Trinity genannte Frau hört auf mit ihrem Stuhl zu wippen. "Ja, ich wäre fast draufgegangen als die VR plötzlich abgeschaltet wurde."
Tank schüttelte den Kopf. "Das ist alles, aber kein Dead End. Das System läuft dort stabil genug. Nur die Fehler sind ungewöhnlich, ich hatte den Eindruck als könnte die Matrix das Gebiet nicht richtig kontrollieren."
"Wenn das stimmt, dann könnten wir womöglich von dort aus unbemerkt Zugriff aufs Hauptsystem bekommen," sagte Morpheus nachdenklich.
"Genau das meine ich ja."
"Okay, ich mach´ mich auf den Weg." Neo stand auf. "Tank, spiel deine Koordinaten in mein Interface, mal sehen was an der Sache dran ist."
"Hey, wer hat gesagt das du gehst?" protestierte Morpheus. "Noch habe ich das Kommando hier."
Neo verbeugte sich spöttisch. "Wenn der große Meister es wünscht kann er natürlich selber gehen."
Morpheus gab eine sehr phantasievolle Antwort.
"Ich nehme das als Erlaubnis zu gehen," sagte Neo. "Tank, sind die Daten klar?"
Tank drehte sich von einem Computer weg und hielt den Daumen nach oben. Neo nickte und ging in einen angrenzenden Raum. Er setzte sich in einen dort bereitstehenden Sessel, und schloß sein Interface an seine Nackenbuchse an. Augenblicke später war sein Geist in der Matrix.
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"Objekt eingedrungen."
"Programm starten, Agent aktivieren."
"Einleitung läuft ... abgeschlossen."
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Neo materialisierte sich in einer dunklen Nebenstraße. Er trägt nun einen schwarzen Trenchcoat, Hose und Shirt in gleicher Farbe, und eine Sonnenbrille. Er schaut sich um, dann geht er zielstrebig los.
Gleichzeitig, ganz in der Nähe...
"Ranma no Baka!"
BONK!
Akane Tendo, lokaler Haudegen, schlechte Köchin und Verlobte von Ranma Saotome,
ließ ihren Hammer wieder im Nichts verschwinden und stapfte beleidigt von dannen. "Dieser Mistkerl. Mir einfach ins Gesicht zu sagen ich wäre flach wie ein Brett. Der soll sich noch mal nach Hause trauen, ich werde..."
Weitere Wut- und Haßtriaden folgten, während sie die Straße hinunterging. Dann bog sie um eine Ecke und war unseren Blicken entschwunden.
Aber was machte ihr besagter Verlobter unterdessen? Nun, Ranma genoß die Aussicht, und die seltenen Momente der Ruhe die er während seiner ungewollten Flüge hatte. Als er den Klimax seiner Reise überschritten hatte begann er sich nach einem geeigneten Landeplatz umzusehen. Er fand was er suchte, steuerte darauf zu und landete...
"Achtung! Aufschlag!"
KLADONG!
...auf seinem alten Freund und Manchmal-Rivalen Ryoga Hibiki.
"Rrrrranma! Wie kannst du es wagen?!?"
"Oh, ich hab´ was Weiches zum landen gesucht, und du warst grad´ in der Nähe. Wie war denn das Wetter so in Hokkaido?"
"Stirb!"
Oder sollte ich besser sagen, alter Rivale und Manchmal-Freund?
Ryoga warf Ranma von sich herunter, sprang auf und zog seinen Regenschirm vom Rucksack. Sofort griff er damit an, zertrümmerte einen Briefkasten, kappte eine Laterne und riß ein Stück des Straßenbelages auf.
Ranma gähnte, und wich den Schlägen aus. "Mensch, Ryoga, nicht so unkonzentriert. Du wirst immer schlechter anstatt besser."
"Ach ja? Nimm das! Bakusai Tenketsu."
Ryoga schlug nach Ranma. Dieser drehte seinen Körper grade soweit zur Seite das ihn der Schlag nicht traf, aber das war auch nicht Ryogas Absicht. Im letzten Moment streckte er den Finger aus und berührte die Mauer hinter Ranma.
KABRUCH!
Die Mauer explodierte und Steine flogen in alle Richtungen. Eine dicke Staubwolke hüllte die beiden Kontrahenten ein, man konnte nur noch die Kampfgeräusche hören. Gerade als sich die Sicht zu klären begann, verstummte der Lärm. Die Stille war beinahe unheimlich.
Ryoga stand mitten in einem Trümmerfeld und suchte nach Ranma. Dieser stand direkt hinter ihm und drehte sich immer passend mit. Er zog Ryoga am Rucksack und lief um ihn herum, als der verlorene Junge sich umdrehte. Das ganze Spiel wiederholte sich ein paar Mal, bis Ryoga sich in die andere Richtung drehte. Beide erstarrten für einen Augenblick.
Ranma winkte verlegen mit einer Hand. "Um, hi?"
Ryogas Antwort bestand aus einem Halbkreistritt, der Ranma quer über die Straße beförderte. Ranma drehte sich im Flug, landete an einer Hauswand und stieß sich wieder am. Mit ausgestrecktem Bein schoß er auf seinen Gegner zu und traf. Ryoga wurde zurückgeschleudert, kappte einen Hydranten, und endete direkt in einem alten Gebäude, welches über ihm zusammenbrach.
Als sich der Staub zum zweitenmal gelegt hatte wartete Ranma mit gelangweiltem Gesicht vor dem Trümmerhaufen. Er wollte sich grade schulterzuckend abwenden, als sich etwas regte. Einige der Steine hoben sich, dann flogen sie in alle Richtungen davon. Inmitten des ehemaligen Gebäudes stand ein unverletzter Ryoga, seine grüne Kampfaura war nun sichtbar.
Er sah an sich herab, dann haßerfüllt auf Ranma. "Das Hemd war fast neu. Dafür wirst du bezahlen." Er sprang auf seinen Feind zu, genau in...
"Paß auf!"
...den vom Hydranten erzeugten Regenschauer.
Ryoga schien urplötzlich zu verschwinden, seine Kleider fielen wie eine leere Hülle zusammen. Ranma schlug die Hand vor die Stirn, und ging dann so nah ans Wasser wie ihm möglich war ohne naßzuwerden. "Hat dich Mousse mit seiner Kurzsichtigkeit angesteckt, oder bist du einfach nur blöd?"
"Buki!"
Aus Ryogas Kleidung kroch ein kleines schwarzes Ferkel, welches ein Halstuch trug was uns STARK an Ryogas Stirnband erinnert. Ranma griff das Ferkel vom Boden und hielt es sich vors Gesicht.
Das Ferkel biß ihn in den Arm.
Ranma schlug dem Ferkel auf den Kopf.
Ein großer Holzhammer schlug Ranma auf dem Kopf, so das seine Füße einen halben Meter im Gehsteig versanken.
Akane verstaute ihren Hammer was-weiß-ich-wo, nahm das Schweinchen und knuddelte es. "Armer P-chan. Hat dich der böse Onkel Ranma wieder geärgert?"
"Buki!" "Ich weiß. Er wird es sicher nicht wieder tun." Ihr Ausdruck änderte sich schlagartig als sie Ranma ansah. "Und du, wir sprechen uns noch. Glaub ja nicht das du so einfach davon kommst."
Akane hmpfte, streckte die Nase in den Himmel und ging. Nach ein paar Metern blieb sie wieder stehen. Sie schielte einen Moment lang in eine der Nebenstraßen, dann richtete sie ihren Blick auf Ranma. "Eigentlich hatte ich ja heute vor etwas besonderes für dich zu kochen, aber das kannst du vergessen." So gesprochen ging sie endgültig.
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Neo konnte nicht glauben was er dort sah. Zuerst fiel jemand vom Himmel, direkt auf einen anderen drauf. Beide überlebten nicht nur vollkommen unverletzt, nein, sie begannen kurz darauf auch sich gegenseitig umzubringen. Und das in einer höchst ungewöhnlichen Weise. Explodierende Mauern und einstürzende Gebäude gehörten nicht mal für ihn zum Alltag.
Und das Beste war, keiner von Beiden hatte auch nur einen Kratzer abbekommen. Dann hatte der Eine angefangen zu leuchten, und war kurz darauf verschwunden. Ohne eine Spur.
Danach war ein Mädchen aufgetaucht, hatte einen Hammer aus dünner Luft produziert und den anderen Jungen halb in den Boden geschlagen. Dann war sie mit einem Ferkel auf dem Arm wieder gegangen.
*Tank hat schamlos untertrieben,* dachte er, *das hier sind nicht ein 'paar Bugs', das ist völliger Irrsinn. Wenn ich es nicht besser wüßte, würde ich sagen, die Matrix hat den Verstand verloren.*
Neo trat aus seinem Versteck hinaus auf die Straße. Der zurückgebliebene Junge war inzwischen wieder zu Bewußtsein gekommen und versuchte sich nun zu befreien. Neo blickte in die Richtung, in die das Mädchen verschwunden war. "Merkwürdig, einen Augenblick lang hatte ich das Gefühl sie hätte mich direkt angesehen." Er schüttelte den Kopf. "Muß ich mir eingebildet haben, kein Wunder bei dem was hier läuft."
Er ging zu dem Jungen und hielt ihm hilfreich eine Hand hin. Der Andere sah ihn an, dann ergriff er die Hand und Neo zog ihn aus der Straße heraus. Zu Neo´s Überraschung begann er zu lachen.
"Uhm, darf ich fragen was so komisch ist?"
"Oh, gar nichts. Ich freue mich nur das ich mir eine Menge Schmerzen erspart habe. Wenn dieser Haudegen heute abend wirklich für mich gekocht hätte, dann gute Nacht."
Neo sah ihn an als wenn ihm ein zweiter Kopf gewachsen wäre. Um ehrlich zu sein hätte ihn das auch nicht mehr überrascht.
Der Andere fuhr fort: "Ich habe schon den ganzen Tag versucht sie sauer genug zu machen, aber irgendwie hat es nicht geklappt. Gut das Ryoga wieder hierhergefunden hatte. Ich bin übrigens Ranma Saotome."
Neo schüttelte ihm die Hand. "Neo, einfach nur Neo. Sag mal, wie hast du das hier gemacht?" Er deutete auf die zerstörte Umgebung.
"Ach das. Völlig normal." Ranma winkte ab. "Wenn Kuno und Mousse noch mit dabei sind geht mehr kaputt."
Neo blinzelte.
"Oder wenn die Frauenbrigade hinter mir her ist. Dann wird es echt ungemütlich. Die können manchmal..."
Aber Neo hörte nicht mehr zu. Etwas hatte seine Aufmerksamkeit erregt. Oder besser gesagt Jemand. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite stand ein Mann im schwarzen Anzug, und mit Sonnenbrille.
Wie in Zeitlupe beobachtete Neo wie der Agent seine Waffe zog und auf ihn richtete. Neo handelte und sprang. Die Kugeln schlugen harmlos im Boden ein als er fünfzehn Meter weiter auf einem Dach landete.
"Der Kerl scheint was gegen dich zu haben."
Neo fuhr herum, und sah Ranma neben sich stehen. Der Junge mit dem Zopf beobachtete den Agenten unten auf der Straße. "Nicht sonderlich fair, einfach so zu schießen."
Neo blinzelte HART. Was man dank seiner Sonnenbrille nicht sah. "Was zum? Wie kommst du hier rauf?"
Ranma richtete sich auf, legte den Kopf schief und blickte Neo in die Augen. "Gesprungen. Bist du doch auch."
"Aber-aber-aber..."
Ein weiterer Schuß fiel.
Neo blickte auf die Straße, der Agent war nicht mehr da. Er schaute sich um, und sah das Programm auf dem angrenzenden Dach stehen.
Er sah die Kugel auf sich zufliegen.
Er reagierte, wußte aber das es knapp werden würde, verdammt knapp.
Eine Hand schoß vor, und fing die Kugel vor seinem Gesicht auf.
Ranma blickte einen Moment auf das Objekt zwischen seinen Fingern, dann auf den Mann der geschossen hatte. Er warf die Kugel beiseite. "Weiß du, wenn ich eins hasse, dann sind es solche Feiglinge wie du, die Waffen benutzen und sie hinterhältig einsetzten."
Mit einem Kampfschrei sprang er auf den Agenten zu.
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Ranma hatte eine unglaubliche Wut im Bauch. Er hielt die meisten Waffenbenutzer für Feiglinge, die mit unfairen Mitteln arbeiteten. Schußwaffen verachtete er geradezu.
Ein Martial Artist konnte genauso, wenn nicht noch tödlicher sein wie eine Kugel. Aber während das Eine jahrelanges Training und Disziplin erforderte, konnte man das Andere einfach im Geschäft kaufen.
Ein Martial Artist, der sich sein Können im Schweiße seines Angesichts erarbeitet hatte, würde seine Fähigkeiten nie leichtsinnig einsetzten. Ein Waffenbenutzer schon.
Mit einem Kampfschrei sprang er auf den Fremden zu.
Ranma merkte sofort das er seinen Gegner unterschätzt hatte. Er mochte aussehen wie ein einfacher Büromensch, aber schon seine ersten Bewegungen verrieten Ranma das er ein Profi war. "Um so besser," schmunzelte er, "dann brauche ich mich wenigstens nicht zurückzuhalten."
Als Ranma seinen Gegner erreicht hatte und seinen Angriff startete, rief ihm Neo irgend etwas zu, aber er achtete nicht darauf. Ranma vollführt eine komplizierte Punch-Kick Combo, die Mousse oder seinen Vater sofort zu Boden geschickt hätte. Der andere Mann blockte sie beinahe gelangweilt.
Ranma knirschte mit den Zähnen und steigerte sein Tempo. Langsam beginnt sich seine blaue Aura zu zeigen, und die Attacken kommen immer schneller. Aber der Andere scheint immer schon im Voraus zu wissen was Ranma vorhat.
Unser Martial Artist sprang mit einem Backflip zurück und geht in eine geduckte Verteidigungsposition. *Was zur Hölle ist das für ein Kerl? Der ist mindestens so gut wie Happy.* Ranma verlagerte sein Gewicht als der Andere einen Schritt auf ihn zumachte. *Dabei sieht der gar nicht danach aus. Ich werde wohl ernst machen müssen.*
Als der Agent einen Zweiten Schritt machte griff Ranma wieder an. Tritte zum Kopf und Bauch erwiesen sich weiterhin als erfolglos. Dann nahm Ranma wieder etwas mehr Abstand und stieß seine Hände nach vorne.
"Moko..."
Neos Augen weiteten sich, als er den Befehl erkannte den Ranma in die Matrix eingab.
"...Takabisha!"
Der bläuliche Ki-Blast flog auf den Agenten zu und-
-wurde aufgefangen.
Der Mann im Anzug hielt den Blast in seiner ausgestreckten rechten Hand, mit der anderen nahm er seine Sonnenbrille ab. "Nun ist aber genug, Kleiner. Geh lieber nach Hause bevor ich ungemütlich werde."
Ranma reckte arrogant sein Kinn vor. "Pah! Ich habe nicht mal richtig angefangen."
Die Sonnenbrille wurde zusammengeklappt und ins Jackett gesteckt. "Ich weiß." Dann griff er warnungslos an. Ranma wurde sein eigener Ki-Blast ins Gesicht geschoben, dann trafen ihn Schläge von einer Geschwindigkeit, das einem der Amaguriken wie Slowmotion vorgekommen wäre. Das letzte, was Ranma hörte bevor er zusammenbrach war die Stimme des Agenten.
"Sei froh das wir dich noch brauchen, sonst wärst du jetzt fällig."
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"Die Auseinandersetzung zwischen unserem Objekt und dem Wächterprogramm verläuft unbefriedigend. Das Objekt hätte ein bessere Wertung erzielen müssen."
"Auswertung des Kampfes abgeschlossen. Objekt lief auf 24,769% seiner Kapazität. Er schien den Wächter nicht als potentielle Gefahr eingestuft zu haben."
"Wie ist die Berechnung bei maximaler Leistung?"
"Gewinnchance beträgt 91,427%."
...
"Warnung! Wächter ist auf Widerständler gestoßen. Programm droht zu versagen."
"Subroutine ändern. Wächter an Regeln in Omega-Sektion anpassen."
...
...
"Negativ. Eindringling angeschlagen, aber weiter aktiv. Erkannt als 'Neo'."
"Wächterprogramm versagt. Soll Beta-Programm hinzugezogen werden?"
"Negativ. Risiko zu hoch. Wie ist Status des Eindringlings?"
"Eindringling hat die Matrix verlassen. Wächter ist zerstört."
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Das Umfeld glich einem Trümmerhaufen, schlimmer als das was Ranma und Ryoga angerichtet hatten. Neo stand schwer atmend da, sein Mantel war weg, sein Shirt zerrissen. Noch während er keuchend wieder zu Atem kam verschwanden die Wunden auf seinem Körper.
Neo ging zu Ranma´s bewußtloser Form und kniete nieder. Eine kurze Untersuchung zeigte ihm das er keine ernsthaften Verletzungen hatte. Neo beschloß das er auf diesen interessanten Jungen noch einmal zurückkommen würde, dann zog er ein Handy praktisch aus dem Nichts. Er gab eine lange Nummer ein und hielt das Gerät ans Ohr.
"Hier Neo. Holt mich wieder zurück."
Augenblicke später dematerialisierte sich sein Körper. Das Handy fiel haltlos hinunter, kurz bevor es den Boden berührte verschwand es ebenfalls.
Auf der Nebuchadnezzar, zurück in der Wirklichkeit. Neo blinzelte in das Licht, als er aus der VR erwachte. Er trennte sich vom Interface und setzte sich auf, dann sah er die anderen um sich herumstehen. Morpheus trat vor.
"Was zum Teufel war denn da los? Deine Biowerte haben fast verrückt gespielt, hast du dich mit zehn Agenten gleichzeitig angelegt?"
Neo schwang die Beine von der Liege und rieb sich die Augen, bevor er seinen Boß ansah. "Nein, nur einer. Aber der hatte es in sich. Der war irgendwie ... anders."
"Ich verstehe nicht," fragte Trinity, "was soll das heißen? Ein Agent ist ein Agent, und wir wissen das die kein Problem für dich sind."
"Ich sagte doch, der war anders. Er war nicht besser als die anderen, aber er konnte mehr. Zum Beispiel einen Wirbelsturm erzeugen, einfach so." Neo schnippte mit dem Finger. "Und das ist nicht alles. Er konnte auch Elektrizität erzeugen, oder als was man das bezeichnen kann."
"Blödsinn. Wahrscheinlich hatte er eine neue Waffe," sagte Morpheus. "Oder etwas anderes. Aber Wetter machen können die Agenten noch nicht."
"Ähm, da wär´ ich mir nicht so sicher."
Alle Augen richteten sich auf Tank, welcher sich sehr unwohl zu fühlen begann. "Erkläre das genauer."
"Naja, ich habe mir die neue Sektion noch mal genauer angesehen." Tank spielte nervös mit seinen Fingern. "Und es sieht so aus, als ob dort ein paar andere Subroutinen eingebaut sind. Ich meine, dort scheint mehr möglich zu sein wie in der restlichen Matrix. Und natürlich wissen das die Agenten."
"Und das sagst du mir erst jetzt?" bellte Neo. "Der hätte mich erledigen können."
"Hey, ich hab´ das auch erst eben rausgefunden," verteidigte sich Tank.
Trinity trat schlichtend dazwischen. "Hört auf. es ist ja nichts passiert. Erzählt lieber," damit wandte sie sich an Neo, "was du gesehen hast. Bevor der Agent dich gestört hat, meine ich."
"Wenn ich es erzähle werdet ihr es wahrscheinlich nicht glauben. Aber jetzt nach Tank´s Entdeckung," er warf einen Seitenblick auf den Kollegen, "scheint es mir etwas erklärbarer."
Er gab die Ereignisse wieder. Wie Ranma vom Himmel fiel und genau auf Ryoga. Und Beide unverletzt blieben. Der Kampf zwischen ihnen, und die daraus resultierende Zerstörung. Als er erzählte wie Akane ihren Hammer heraufbeschworen hatte unterbrach ihn Morpheus.
"Das hört sich an, als wenn wir unsere Telefone herbeiholen."
"Ja, nur das unser Interface nicht mit der Matrix verbunden ist," bemerkte Tank. "'Wir' können dort machen was wir wollen, normale Menschen nicht."
"Es wird noch besser," setzte Neo fort, "als der Agent auf mich geschossen hatte bin ich aufs Dach geflüchtet. Und dieser Ranma hat genau das Gleiche getan."
"Du meinst er ist auch geflüchtet?"
"Nein, er ist auch aufs Dach gesprungen. Zwanzig Meter weit."
"WAAS?"
"Und dann hat er den Agenten angegriffen. Und verdammt, der Junge war GUT. So einen könnten wir für uns gebrauchen."
"Lassen wir mal das Thema 'Potentieller Verbündeter' weg, ja?" sagte Morpheus. "Was mich in erster Linie interessiert ist: Können wir von Omega aus in die Matrix eindringen?"
Neo zuckte die Schultern. "Ich hatte leider keine Zeit mich darum zu kümmern. Aber die VR muß völlig übergeschnappt sein, wenn sie normalen Menschen zugriff auf die inneren Subroutinen gibt. Aber ich denke schon."
Morpheus nickte zufrieden. "Gut. Verhalten wir uns für eine Weile ruhig, wenn etwas Gras über die Sache gewachsen ist starten wir einen zweiten Versuch. und ich will hoffen das-"
Lauter Alarm hallte durch den Raum. Sofort war Tank an der nächsten Computerkonsole.
"Was ist los?"
Ich weiß noch nicht, laß mir doch mal ein wenig Zeit," beschwerte sich Tank und hämmerte auf die Tasten. Nach ein paar Momenten stutzte er und runzelte die Stirn, dann tippte er weiter.
"Und?"
Tank drehte sich um und sah die anderen an. "Hat einer von euch ein Projekt in der Matrix am laufen?"
Kollektives Kopfschütteln.
"Nunja," meinte er weiter, "ich weiß nicht wie, aber es sieht so aus als hätten wir einen Aussteiger."
Morpheus imitierte Tank´s Stirnrunzeln. "Das ist unmöglich, ohne unsere Hilfe kann sich keiner aus dem System befreien."
"Das weiß ich auch." Tank sah wieder auf den Bildschirm. "Aber nach diesen Werten kommt einer raus."
"Und da sitzt du hier noch rum und drehst Däumchen?" fuhr ihn Morpheus an. "Sieh zu das du ihn findest! Und ihr," er drehte sich zu Neo und Trinity um, "nehmt das Beiboot und holt ihn."
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Ranma erwachte. Er blinzelte, dann sprang er auf die Beine und schüttelte den Kopf. "Verdammt! Hat mich der Kerl doch tatsächlich erwischt." Er schaute sich um, ob sein Gegner vielleicht noch in der Nähe war, aber Fehlanzeige. Dafür bemerkte er die beachtliche Zerstörung. "Da hab ich wohl das Beste verpaßt. Wie der Kampf wohl ausgegangen ist? Hoffentlich ist von dem Heini noch was übrig, immerhin schuldet er mir eine Revanche."
Ranma staubte seine Kleidung ab und wollte wieder gehen, als ihm etwas besonderes auffiel. Er ging ein paar Schritte nach links und sah den Boden an. Dann blickte er sich abermals um. "Das sieht wie ein Hiryuu Shoten Ha aus. Wer kann denn diese Technik kennen?"
Er fand keine befriedigende Antwort. Schulterzuckend ging er los, als er den zerrissenen Mantel des Anderen entdeckte. Von dem, auf den sein Gegner geschossen hatte. Ranma hob ihn auf. "Sieht ziemlich kaputt aus. Ich nehme ihn besser mit, vielleicht kommt der Andere und sucht ihn."
Er warf das Kleidungsstück über die Schulter, als etwas hinausfiel. Das eine war eine großkalibrige Waffe, das andere ein kleines Röhrchen. Ranma schaute sich um, dann scharrte er unverdächtig etwas von dem Schutt über die Pistole. Das Röhrchen hob er auf und schüttelte es. Er hörte etwas klappern und öffnete es neugierig, und schüttete sich den Inhalt auf die Hand.
*Poh, nur Medizin,* dachte er enttäuscht, als er eine rote und eine grüne Pille sah. Er wollte sie grade wieder wegstecken als sich sein Magen bemerkbar machte. "Kein Wunder, schließlich habe ich seit heute Mittag nichts mehr gegessen, und der ganze Streß macht hungrig." Nachdenklich sah er auf den Inhalt seiner Hand. "Aber ich kann ja nicht einfach Medizin schlucken, wer weiß für was die ist?"
Sein Magen knurrte abermals.
"Ach, was soll´s, wenn ich Akane´s Essen überlebt habe schaff´ ich das auch. Außerdem, wahrscheinlich sind es nur Smarties." Kaum gedacht, schluckte er die rote Pille. Er wollte grade die grüne hinterherwerfen, da wurde die Welt schwarz um ihn.
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"Und, schaffst du´s?" fragte Morpheus aufgeregt.
Tank wandte sich ärgerlich von seinem Computer ab. "Und wenn du noch hundertmal fragst, ich weiß es nicht. Der Austritt war nicht geplant, ich kann nicht mal sagen ob es 'überhaupt' funktioniert." Dann drehte er sich wieder herum und tippte weiter.
Ein Schweißtropfen lief an seiner Nase herab. "Verdammt." Er schlug auf das Keyboard. "Es klappt nicht. Das Signal ist zu ungenau."
"Dann nimm den Puffer und grenze es ein. Ich will wissen wer da ohne unsere Hilfe raus will."
Tank wischte sich den Schweiß von der Stirn. "Scheiße," fuhr er auf, "ich verliere ihn."
Morpheus setzte sich an die Konsole neben Tank. "Ich stelle die Phasenvarianz neu ein. ... So, jetzt probier noch mal."
Tank arbeite fieberhaft. Aber sein Ausdruck sagte nichts Gutes. "Es könnte klappen. Aber es wird knapp. Verdammt knapp."
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Das erste was sie spürte war der Regen. Das zweite waren die grauenvollen Kopfschmerzen. Dann kamen die noch viel schlimmeren Magenschmerzen. Würgend setzte sich Ranma-chan auf. "Meine Güte, das fühlt sich an als hätte ich wieder was von Akane gegessen," stöhnte sie.
Sie stand vollständig auf und wischte sich die nassen Haare aus dem Gesicht, dann trottete sie in Richtung Heimat.
Im Tendo-Dojo angekommen wurde sie gleich schon von Kasumi empfangen. "Gut das du da bist, Ranma, wir warten schon auf dich."
"Warum, hat Akane wieder einen Anfall bekommen und die Küche demoliert?"
"Gute Güte, nein. Die Polizei ist hier, und sie braucht unsere Hilfe. Alle sind schon im Wohnzimmer versammelt."
Ranma-chan nickte. "Ich schau mal. Wärst du so nett und würdest etwas Wasser für mich aufheitzen?"
Kasumi nickte und eilte in die Küche. Ranma-chan ging ins Wohnzimmer. Zu ihrer Überraschung waren fast alle versammelt. Die drei Amazonen saßen am Kopfende des Tisches. Am anderen Ende saß Soun, Nabiki rechts neben ihn, Akane links. Zu Ranma-chan´s Missfallen hielt Akane wieder P-Chan im Arm und knuddelte ihn. Ihr Vater saß auf seinem Stammplatz, neben ihm Nodoka. Ihr gegenüber saß Ukyo.
Neben Ukyo saß ein Mann im dunklen Anzug und Sonnenbrille. Ranma-chan erkannte ihn sofort wieder.
"Du." Anklagend zeigte sie mit dem Finger auf ihn. "Du bist doch der Kerl der auf mich geschossen hat! Du schuldest mir noch eine Revanche!"
Der Andere rückte seine Brille zurecht. "Ja, ich weiß. Ein unglückliches ... Mißverständnis. Es wird nicht wieder vorkommen."
"Du schuldest mir trotzdem noch einen Kampf. Sag Ort und Zeit, und ich-"
"Das ist nicht der passende Moment für deine Spielchen," unterbrach ihn Akane. "Mr. Fujisawa hier kommt vom Geheimdienst und braucht unsere Hilfe. Also setzt dich hin und sei still."
Ranma-chan murmelte etwas von "Haudegen" und setzte sich neben ihre Mutter. Fujisawa rückte seine Brille zurecht und stand auf.
"Nun da wir vollzählig versammelt sind, können wir anfangen."
"Uhm, einer fehlt noch," unterbrach Soun. "Ryoga Hibiki ist noch nicht da."
"Er wird sich wieder verlaufen haben," meinte Cologne mit einem Blick auf das schwarze Ferkel, "aber ich bin sicher wir können ohne ihn anfangen."
"Gut, dann werde ich ihnen erklären worum es geht. Wir haben in letzter Zeit eine gefährliche Terroristengruppe beobachtet. Sehr skrupellos und nur schwer zu fassen. Laut unseren Informanten haben sie diesen Stadtteil als ihr nächstes Operationsgebiet auserwählt. Diese Gruppe ist im höchsten Maße gefährlich, sie haben schon mehrere unserer Agenten auf dem Gewissen, und werden auch vor weiteren Morden nicht zurückschrecken. Der junge Herr Saotome hat meines Wissens schon Bekanntschaft mit einem von ihnen gemacht."
"Sie meinen den Typen im Trenchcoat?" fragte Ranma-chan. "Der auf den Sie geschossen hatten?"
"Genau der. Hättest du dich nicht eingemischt hätten wir ihn vielleicht erwischt."
Ranma-chan ließ den Kopf hängen. Nabiki hob die Hand. "Eine Frage, Herr Fujisawa. Haben Sie grade 'der junge HERR Saotome' gesagt?"
Fujisawa lachte kurz und humorlos. "Natürlich ist uns Ranma´s Fluch bekannt. Sowie die restlichen Flüche von ihnen." Er warf einen vielsagenden Blick auf P-chan. "Es gibt sehr wenig was wir nicht wissen."
Alle die um Ryoga´s Geheimnis wußten hoben erstaunt die Augenbrauen. Nabiki machte sich eine gedankliche Notiz diesen Agenten im Auge zu behalten.
"Natürlich ist uns auch Euer Können und Eure Fähigkeiten bekannt. Aus genau diesem Grund bitten wir Sie auch um Hilfe, da wir uns außerstande sehen die Terroristen alleine festzunehmen." Er gab Cologne einen beruhigenden Blick. "Natürlich sind Ihre geheimen Techniken bei uns sicher verwahrt. Um genau zu sein, wir haben einige Mitglieder ihres Stammes bei uns in führenden Positionen, zum Beispiel Lo Xion."
Cologne nickte. "Gut gut, dann hat sich meine Frage erübrigt."
"Ich hätte da aber noch etwas. Wieviel springt für uns dabei heraus?" Dreimal dürft ihr raten von wem das kam.
Fujisawa setzte sich wieder an den Tisch. "Nun, Fräulein Tendo, als Gegenleistung sind wir bereit über ihre Machenschaften auch in Zukunft hinwegzusehen." Nabiki wurde krebsrot im Gesicht und sagte kein Wort mehr.
"Wenn ich Sie richtig verstanden habe," fragte Cologne Fujisawa, "dann wollen Sie das wir Ihnen helfen diese Leute festzunehmen? Haben Sie schon einen Plan, oder eine Stelle wo wir anfangen können?"
"Leider nein." Der Agent schüttelte den Kopf. "Diese Menschen sind sehr gerissen, sie verstecken sich an einem Ort den wir nicht ohne weiteres erreichen können. Aber ich muß Sie warnen, dies ist kein Spiel. Die Gegenseite ist gut, sollten Sie auf ihn treffen wird der Kampf nicht leicht. Ich empfehle nur in Gruppen anzugreifen, oder auf Verstärkung zu warten."
"Pah! Niemand ist besser als ich." Ranma-chan reckte arrogant die Nase nach vorne. Fujisawa schmunzelte. "Als ich gegen dich gekämpft habe, hatte ich aber nicht den Eindruck."
Genma packte seine Tochter am Kragen. "Was soll das heißen? Hast du etwa verloren?" Ranma-chan warf ihn in den Teich, instand Panda. "Habe ich nicht," verteidigte sie sich, "ich wurde nur überrascht. Das nächste Mal sieht es anders aus."
Der Panda watschelte zurück an den Tisch. In diesem Moment kam Kasumi mit einem dampfenden Teekessel herein. "Gute Güte, wie gut das ich etwas mehr Wasser aufgeheizt habe."
Genma griff als erster nach dem Kessel und verwandelte sich zurück, dann gab er ihn an Ranma-chan weiter. Diese kippte sich auch das heiße Wasser über.
Nichts passierte.
Ranma-chan stellte den Kessel beiseite und setzte sich. "So, gibt es sonst noch was das wir wissen sollten, ich bekomme langsam Hunger. Was guckt ihr denn so?"
Alle Anwesenden starrten ungläubig auf eine immer noch weibliche Ranma-chan. Akane und der Agent tauschten besorgte Blicke. Nodoka war die Erste die ihre Stimme wiederfand. "Uhm, Ranma, du -äh- bist immer noch ein Mädchen."
Schnitt zu Nerima aus der Vogelperspektive. Noch war alles still und friedlich.
"AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHH!!!"
Sämtliche Fensterscheiben im Umkreis von fünfhundert Meter gingen zu Bruch.
Schnitt zurück ins Wohnzimmer der Tendos. Alle außer Ranma-chan, Akane und der Agent lagen am Boden und hielten sich die Ohren. Ranma-chan zitterte am ganzen Körper und rannte dann in Richtung Badezimmer.
Soun sah sich um und brach in Tränen aus. "Waaaaahh! Meine schönen Fenster."
Mousse hielt sich seine zerbrochene Brille vor Augen und machte eine sehr überzeugende Soun-Imitation. "Waaaaahh! Jetzt bin ich nicht nur blind, sondern auch noch taub."
Ukyo stocherte mit dem kleinen Finger in ihren Ohren herum. Shampoo und Cologne taten dasselbe und begannen sich dann in einer dreitausend Jahre alten Amazonen-Zeichensprache zu unterhalten.
Genma, Nodoka, Akane (mit P-chan) und Fujisawa rannten hinter Ranma-chan hinterher ins Bad. Dort saß der Rotschopf komplett mit Kleidung in der Wanne und kippte sich immer wieder Kübel um Kübel Wasser über den Kopf. "Verdammt, verdammt. Warum geht das nicht mehr? Warum zum Teufel? Mist!" Zornig warf sie die Schale gegen die Wand.
Nodoka gab Genma ein Zeichen und deutete auf ihr Katana. Genma schluckte und wurde blaß. Dann ging sie zu ihrer Tochter und nahm sie in den Arm. "Keine Angst, wir finden schon eine Lösung. Du bist und bleibst mein Kind, egal ob Junge oder Mädchen." Dann warf sie ihrem Mann einen Blick zu der zu sagen schien: Bei dir ist das aber eine andere Geschichte.
Fujisawa nickte bedächtig und machte ein paar Mal "Hmm. Hmm." Dann wandte er sich an Ranma-chan. "Ich kann mir vorstellen was passiert ist. Ich würde sagen das Urks-"
Ranma-chan hatte ihn am Schlips gepackt und mit in die Wanne gezogen. "Spuck's aus."
Der Agent löste sich aus dem Würgegriff. "Unsere Gegner könnten damit zu tun haben," erklärte er, "einige von ihnen sind fähige Magier, und sie lieben es die Menschen zu quälen. Wenn wir sie erwischen, können wir einen von ihnen dazu bringen dich wieder zurückzuverwandeln, vielleicht sogar dauerhaft."
"Ranchan kann geheilt werden?"
"Aiya! Airen wieder ganz Mann?"
Shampoo und Ukyo kamen ins Bad gestürmt. "Wenn es um Ranchan geht helfen wir noch mal doppelt mehr." "Spatula-Mädchen ausnahmsweise haben recht, Shampoo helfen Ranma."
Ranma-chan stieg aus dem Wasser und warf ihre nassen Haare zurück. "Worauf warten wir dann noch? Schnappen wir uns die Kerle, je eher ich wieder normal bin, desto besser."
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Ranma erwachte. Ein übler Geschmack war in seinem Mund, ein grauenvoller Schmerz in seinem Magen, als ob er von Akane´s Essen gegessen hätte. Er öffnete die Augen und blinzelte heftig, als er in ungewohnt grelles Licht blickte. Er schirmte seine Augen mit der Hand ab und sah sich um.
Der Raum in dem er sich befand war nicht groß. Vom Aussehen her war es eine komische Mischung aus Gefängniszelle und U-Boot Kajüte. Ranma setzte auf der einfachen Liege, auf der er erwacht war, aufrecht. Zu seiner Überraschung war er bis auf eine merkwürdige Unterhose gänzlich unbekleidet.
Ranma stand auf und drehte sich einmal im Kreis. Wo immer er auch war, irgend jemand hatte ihn hierhin gebracht, und dieser Jemand würde ihm eine Erklärung schulden. Sein Blick fiel in den kleinen Wandspiegel, und Ranma grimassierte. Seine Haare waren kahlgeschoren.
"Dieser idiotische Direktor steckt also dahinter. Na warte, wenn ich dich erwische trete ich dir so fest in den Arsch das du wieder in Hawaii landest." Ärgerlich strich er sich über die kurzen Haarstummel. Dann stoppte er. Die Haare waren nicht das einzige was sich verändert hatte. Sein ganzer Körper war anders, viel weniger muskulös als er es gewohnt war.
Noch bevor sich Ranma zuende gewundert hatte öffnete sich die Tür zu seinem Zimmer. Ein Mann Anfang Dreißig kam herein, es war derselbe dem er begegnet war, kurz bevor die Schießerei losgegangen war. Ranma wich einen Schritt zurück und spannte sich, nur für alle Fälle.
Neo musterte seinen gegenüber kurz, dann reichte er ihm die Hand. "Ich glaube, wir hatten schonmal das Vergnügen ... Ranma, oder?"
Ranma machte keine Anstalten Neo die Hand zu schütteln. "Was willst du von mir, wo bin ich hier, und warum zum Teufel hast du meinen Zopf abgeschnitten?"
"Mit deinem Zopf habe ich nichts gemacht, was ich von dir will weiß ich auch noch nicht, und wo du bist ... das ist eine etwas längere Geschichte. Wie fühlst du dich?"
"Mir ging´s schon besser. Wahrscheinlich waren die Smarties schlecht gewesen oder so. Also, wo bin ich?"
Neo öffnete die Tür und bedeutete Ranma ihm zu folgen. "Am einfachsten ist es, wenn ich es dir zeige."
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Ranma-chan saß auf dem Dach und blickte in die untergehende Sonne. Der heutige Tag war selbst für ihre Verhältnisse ausgesprochen chaotisch verlaufen. Erst nach ziemlich viel Herumgeschreie und zwei neuen Löchern in den Wänden war es ihnen gelungen, die Nerima-Nutso-Squad wieder loszuwerden.
Sie zog die Knie an den Körper und seufzte. Langsam aber sicher machte der Fluch sie krank. Schlimm genug das sie sich ständig in ein Mädchen verwandelt, aber das war nun schon das dritte Mal das sie in diese Form eingesperrt wurde.
Ein Geräusch unten im Garten ließ sie aufschauen. Ryoga irrte mal wieder ziellos im Garten umher. Ranma-chan sprang vom Dach und genau auf den Kopf des verlorenen Jungen. "Hey Schweinebacke, wieder vom Weg abgekommen?"
Ryoga warf Ranma-chan ab und richtete sich wieder auf. "Natürlich nicht. Ich habe mich nur in der Tür geirrt, ist ja auch kein Wunder wenn ihr ständig umbaut."
"Wir haben hier noch nie umgebaut, wir machen nur die Löcher wieder dicht die du und Shampoo in die Wände geschlagen haben."
"Uhm, he, achso." Ryoga kratzte sich verlegen am Hinterkopf. "Äh, wo war denn gleich noch die Haustür?"
Ranma-chan verdrehte die Augen und schob ihn in die passende Richtung. Ryoga ging ein paar Schritte, dann drehte er sich noch mal um. "Übrigens, tut mir echt leid das du dich nicht mehr zurückverwandeln kannst." Sein Ausdruck strafte seine Worte Lügen.
"Pah! Dich will ich mal sehen wenn dir das passiert," grunzte Ranma-chan. "Obwohl, das würde dich gar nicht stören, was? Dann könntest du ständig zum Haudegen ins Bett kriechen, was? Man könnte fast meinen das du gerne ein Ferkel bist," neckte sie weiter.
Ryoga ballte die Fäuste und schlug Ranma-chan über den Kopf. "Quatsch. Was glaubst du warum ich immer unterwegs bin und nicht ständig hier? Nur kann ich aus irgendeinem Grund Jusenkyo nicht mehr finden." Dann beschloß er es ihr mit gleicher Münze heimzuzahlen. Er grinste. "Aber was ist mit dir? Alles was du machen mußt ist noch mal nach China schwimmen und in die Quelle des ertrunkenen Jungen zu springen. Sogar als du dort warst hast du es nicht gemacht. Ich glaube, unser Mister Ultimativer-Macho ist viel lieber ein Mädchen als ein Junge. Hahahaha!"
Ranma-chan warf Ryoga in den Teich und kickte das Ferkel dann in L.E.O. Dann hmpfte sie, ging ins Dojo und begann eine Kata. Während sie durch die einzelnen Bewegungen floß hallten Ryoga´s letzte Worte in ihrem Kopf wieder.
Stimmte es etwa, das sie sich als Mädchen wohler fühlte? Natürlich nicht, sie war ein Junge, und würde auch wieder einer werden. Als sie von Herb in ihre Jusenkyo-Form eingesperrt wurde, hatte sie der Gedanke an ständig weiblich zu sein fast wahnsinnig gemacht.
Trotzdem, wenn sie ehrlich war mußte sie zugeben das sie der Fluch nicht halb so viel störte wie sie immer tat. Auch jetzt hatte sie ein merkwürdiges Gefühl der Richtigkeit, das sie ein Mädchen war.
Ranma-chan schüttelte den Gedanken ärgerlich ab, beendete die Kata und ging zurück ins Haus.
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Der Bildschirm zeigte eine düstere Landschaft. Hohe Türme von seltsamer Form standen überall. Der Himmel war verdeckt, schwere Wolken verhüllten die Sonne, kein Lichtstrahl drang durch.
"Was du hier siehst, ist die Erde." sagte Neo´s Stimme aus dem Off. "Die 'wirkliche' Erde, so wie sie jetzt ist. Das, was du bis jetzt als Realität empfunden hast war nur eine Illusion. Eine Illusion die von unseren Feinden erschaffen wurde."
Große, shuttleähnliche Fluggeräte schwebten durch die Luft. Noch größere Maschinenwesen, sie erinnerten an AT-ATs, stapften durch die trostlose Landschaft.
"Das ist der Gegner. Maschinen. Maschinen die wir einst selber erfunden hatten. Sie waren intelligent, sie sollten unser Leben leichter machen. Leider waren sie 'zu' intelligent. Irgendwann erkannten die Maschinen, das sie uns Menschen nicht mehr brauchten. Das war der Tag an dem unser Ende kam."
Das Bild schwenkte durch die apokalyptische Landschaft. Keine Pflanze war zu sehen, kein Vogel, kein Leben. Nur die Maschinenwesen stapften umher. Die Kamera fuhr weiter, einen der Türme hinauf. Als sie näher kam sah man, das dort Tausende von Kapseln angebracht waren. bei genaueren Hinsehen erkannte man die Körper hinter den Plexiglasdeckeln.
"Das Schicksal der Menschheit schien besiegelt. Dann jedoch gingen die Rohstoffvorräte unseres Planeten zu ende, und mit ihnen die Energie. Solar- oder Windkraft war ausgeschlossen, der Krieg hatte das Klima zu stark verändert."
Während die Kamera näher an eine der Kapseln zoomte und den dort eingeschlossenen Menschen in die Linse nahm, setzte Morpheus die Erklärung fort. "Um zu überleben mußten die Maschinen sich eine andere Energiequelle suchen. Und sie fanden eine."
Unser Blickwinkel entfernte sich langsam von dem Monitor, auf dem das Geschehen bislang gezeigt wurde. Vor dem Monitor können wir nun Ranma sitzen sehen. Links neben ihm sitzt Trinity, Neo steht etwas abseits.
Morpheus stellt sich zwischen Ranma und den Bildschirm. "Sie fanden uns," sagte er mit haßerfüllter Stimme. "Der Menschliche Körper produziert kleine Mengen an elektrischer Energie. Und nachdem sie und fast ausgerottet hatten, halten die Maschinen uns nun wie Hühner in der Legebatterie. Und genau das sind wir für sie." Er hielt eine Mignon-Zelle Ranma vor die Nase. "Batterien. Und wenn wir leer sind schmeißen sie uns weg."
"Und damit wir auch immer schön brav und artig sind," machte Trinity weiter, "lassen sie uns glauben das die Welt noch in Ordnung ist. Sie stecken und in diese virtuelle Realität, und wir sind so blöd und merken es nicht mal."
Morpheus schaltete den Monitor ab. "Nun kennst du unsere Geschichte. ich weiß, es klingt unglaublich, aber es ist die Wahrheit. Die 'echte' Wahrheit, nicht das was du bislang geglaubt hast."
Ranma starrte noch etwas auf den leeren Schirm. Dann zuckte er die Schultern. "Okay. ich hab´s zwar nicht begriffen, aber wenn ihr das sagt ..." Er sah Morpheus an. "Und jetzt?"
Der schwarze Hüne war überrascht. "Du ... du glaubst uns? Einfach so?"
"Hey, es hätte mir von Anfang an klar sein müssen," sagte Ranma lässig, "das mein Leben ein Traum sein muß. Solche Sachen passieren nicht in Wirklichkeit."
Kollektives Blinzeln der Anderen.
"Was für Sachen?" fragte Trinity neugierig.
"Einen Idioten zum Vater, eine Mutter mit ... ungewöhnlichen Vorstellungen von 'Männlichkeit', drei Verlobte, eine Vierte die glaubt sie wäre mit mir verlobt, Dutzende von Irren die mich umbringen, heiraten oder beides wollen, einen Schulleiter mit Hawaiitick ... Und da wäre auch noch mein Fluch."
Erneutes kollektives Blinzeln. "Fluch?" fragten alle.
"Ja, ich zeig´s euch. Habt ihr etwas warmes und kaltes Wasser?"
"Da in der Ecke ist ein Waschbecken, aber wofür...?"
Ranma hörte Neo nicht weiter zu und ging zur Spüle. Kurz darauf kam er mit zwei Gläsern Wasser wieder. "Also, als ich mit Pops in China umherwanderte, da stießen wir auf dieses Gebiet namens Jusenkyo ... Ach, am Besten zeige ich es euch."
Er leerte das eine Glas über seinem Kopf aus, dann sah er die Anderen an. "Seht ihr, das ist mein Fluch."
"Also, ich kann nichts besonderes entdecken. Was genau ist denn passiert?"
"Seid ihr denn blind?" Ranma deutete auf seine Brust. "Seht ihr denn nicht das ich ein ..." Er stoppte, und fühlte über seinen noch immer flachen Oberkörper. " ... Mädchen bin???" Er zog sein Hemd vor und sah hinein, der nächste Griff ging an die Hose. Alles war da wo es sein sollte. "Ich, ich bin ein Junge. Ein Junge! Ich bin geheilt! Geheilt! GEHEILT!"
Die Anderen sahen fassungslos zu, wie Ranma wie ein Irrer durch den Raum hüpfte und jauchzte. Morpheus ging zu Tank und beugte sich zu ihm rüber. "Bist du dir sicher das er durch den Transfer keine bleibenden Schäden zurückbehalten hat?"
"Jetzt nicht mehr," schüttelte Tank den Kopf.
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Wasser.
Kaltes Wasser.
Ranma-chan befand sich im Badezimmer und kippte sich Kübel um Kübel über den Kopf, um die Seife vom Körper abzuspülen. Dann stellte sie den Behälter zur Seite und wandte sich dem Furo zu. Sie stoppte und sah die Badewanne nachdenklich an. Sie schüttelte den Kopf und drehte sich traurig um.
Ihr Blick fiel in den Spiegel. Ein rothaariges, gutaussehendes Mädchen sah zurück. Ranma-chan trat einen Schritt vor und legte ihre Hand an das Glas. "Wer bist du?" fragte sie ihr Spiegelbild. "Wer bin 'ich'?" Das Spiegelbild blieb ihr die Antwort schuldig.
Sie seufzte, griff nach einem Handtuch und wickelte es sich um die Hüfte. Dann nahm sie es wieder ab und hüllte ihren gesamten Oberkörper darin ein. Ranma-chan verließ das Bad und ging in ihr Zimmer.
Dort angekommen ging sie zum Kleiderschrank und begann sich anzuziehen. Normale Wäsche. Normale 'Jungen'unterwäsche. Als sie nach Hose und einem ihrer chinesischen Hemden griff stoppte sie. Sie zog die Hand wieder zurück und öffnete einen anderen, kleineren Teil des Schrankes.
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"WAS? Was soll das heißen?"
"Das was es heißt, eben. Du kannst nicht mehr zurück. Mitgehangen, mitgefangen. Sorry Kumpel."
Mit einem Satz war Ranma über dem Tisch, hatte Morpheus am Kragen gepackt und ihn vom Stuhl hochgezerrt. "Erklärung!" verlangte er. "Aber zackig!"
Trinity legte ihm in einer beruhigenden Geste die Hand auf die Schulter. Ranma zögerte noch einen Moment, dann warf er Morpheus mit einem Grunzen wieder auf seinen Stuhl. Der Schwarze zog sein Hemd wieder zurecht und begann.
"Keiner von uns kann zurück in die Matrix. Jedenfalls nicht auf Dauer. Wir sind aus dem System entfernt, jedesmal wenn wir wieder reingehen erkennt uns die Matrix als Fremdkörper. Selbst wenn wir dich wieder zurücklassen würden, die Agenten würden dich umbringen. Abgesehen davon-"
"Agenten?" unterbrach ihn Ranma, "was für Agenten?"
"Erinnerst du dich an den Typen gegen den du gekämpft hast, kurz nachdem wir uns das erste Mal trafen?" fragte Neo. Ranma nickte. "Das war ein Agent."
"Und so eine Lusche soll mich umbringen?" Ranma verzog abfällig das Gesicht. "Pah! Das ich nicht lache. Solche Kerle verputze ich zum Frühstück."
"Das habe ich aber ganz anders in Erinnerung," meinte Neo trocken. "Soweit ich weiß hast du ziemlich alt ausgesehen."
"Ach was, der Kerl hatte nur Glück. das nächste Mal-"
"Es gibt kein 'nächstes Mal!" Morpheus schlug mit der Hand auf den Tisch. "Bei Agenten gibt es NIE ein nächstes Mal. Entweder du entkommst ihnen, oder du bist Tod." Zornig zeigte er mit dem Finger auf Ranma. "Der einzige Grund warum du noch lebst ist, weil Neo dir den Arsch gerettet hat."
"Und selbst für ihn war es diesmal knapp," warf Trinity ein. "Glaub uns, Ranma, gegen einen Agenten kann außer Neo niemand etwas ausrichten."
Ranma verzog den Mund und warf einen Seitenblick auf Neo. *Der soll so gut sein?* dachte er. Unser Martial Artist stand auf, stellte sich vor ihn hin und betrachtete ihn abschätzend von oben bis unten. "Okay," sagte er dann, "wenn ich dich besiege heißt das, das ich ebenfalls besser bin wie diese Agenten, und dann laßt ihr mich zurück nach Hause."
"Hör mal, Ranma, wir haben hier wichtigeres zu tun als-" fing Morpheus an, aber Neo unterbrach ihn.
"In Ordnung, Kleiner. Schlägst du mich darfst du zurück."
Ranma hob seine Arme in Kampfstellung, was ihm merkwürdige Blicke einbrachte. "Willst du dich etwa hier schlagen?"
"Wo sonst? Oder habt ihr hier in eurer Konservendose ein Dojo?"
Neo schüttelte spöttisch den Kopf. "So etwas ähnliches. Komm mit."
Er führte ihn in ein Nebenzimmer, wo die Transferstühle standen. Tank eilte zu einer Konsole und begann eifrig zu tippen. Neo deutete Ranma sich auf einen der Stühle zu setzen.
"Und was soll das ganze?" fragte dieser, als er sich niederließ.
"Ganz einfach: Für solche Scherze haben wir die Matrix."
"Huh? Aber habt ihr eben nicht gesagt, das-"
"Das hier ist auch nicht die Echte," unterbrach ihn Tank ohne von seinem Pult aufzuschauen. "Es ist nur eine Simulation, ein Construkt, wo wir unter Realbedingengen üben können."
Neo hatte sich inzwischen ebenfalls auf seinen Platz gesetzt. "Ich denke es ist besser wenn ich unserem jungen Kollegen die ganze Geschichte erzähle wenn wir drin sind. Tank, lädst du das passende Programm?"
Tank machte das 'Daumen nach oben' Zeichen. "Schon alles fertig. Und ab mit euch."
Neo lachte und lehnte sich zurück. Ranma tat es ihm gleich. Noch bevor er sich wundern konnte was das Ganze eigentlich zu bedeuten hatte, wurde er automatisch angestöpselt. Ein grauenvoller Schmerz durchfuhr seinen Schädel, dann wurde alles weiß.
Als Ranma wieder was erkennen konnte lag er auf dem Boden, in der Seitenstraße einer Großstadt. Neo war bei ihm.
"Ich weiß, am Anfang hat man das Gefühl kotzen zu müssen. Aber das legt sich."
Er half dem Jungen auf die Beine. Ranma sah sich erstaunt um. Er wußte nicht wo er war, aber er war weder in Nerima noch an Bord der Nebuchadnezzar. "Wo sind wir hier?" fragte er.
Neo ging los und deutete ihm zu folgen. Als sie die Seitenstraße verließen betraten sie einen Strom von Menschen. Alle hasteten vorwärts, alle schienen beschäftigt. Neo ging mitten in die Menge hinein und bewegte sich gegen den Strom. Obwohl ihn niemand zu beachten schien, so wichen ihm doch alle aus.
"Das hier ist die Matrix. Eine Illusion. Eine Traumwelt. Nichts ist hier real," sagte Neo, während er zwischen den Menschen hindurchging. "Die Leute glauben, sie wären frei, hätten einen freien Willen. Doch in Wirklichkeit ist die ganze 'Welt' nur ein riesiges Gefängnis."
Ranma folgte ihm und sah sich staunend um. Die ganze Szene wirkte irgendwie eindrucksvoll. Plötzlich blieb er stehen, er hatte ein bekanntes Gesicht gesehen. Seine Mutter befand sich in der Menge, kam ihm entgegen, schien ihn aber nicht zu bemerken. "Mom?" rief Ranma. "Mom!"
Nodoka blieb stehen und drehte sich zu ihm um. Sie lächelte. Ranma drängte sich zwischen den anderen hindurch auf sie zu. Plötzlich erfroren Nodoka´s Gesichtszüge, dann begann sie sich zu verändern. Nur Augenblicke später stand dort, wo eben noch eine Frau im mittleren Alter war, ein Mann.
Ein Mann im schwarzen Anzug, mit schwarzen Schuhen und einer schwarzen Sonnenbrille. Ein Mann, der eine großkalibrige Pistole hervorzog und sie auf Ranma richtete.
"Stopp!"
Ein einziges Wort von Neo genügte, und die ganze Szene hielt an. Alles war bewegungslos.
Ranma wandte sich fassungslos um. "Was zur Hölle geht hier vor?" wollte er wissen.
Neo stellte sich neben dem Agenten und nahm ihm die Pistole weg. "Siehst du, das ist ein Agent. Wenn wir wirklich in der Matrix wären, dann wärst du jetzt Tot. Peng." Er hielt Ranma den Lauf vor die Stirn.
Ranma schlug Neo´s Hand beiseite. "Hör auf rumzualbern und sag mir was los ist! Wo kommt der Kerl so plötzlich her? Und wo ist meine Mutter?"
"Deine Mutter war nie hier. Du selbst hast sie erschaffen, der Computer hat in deinem Kopf nach jemanden gesucht dem du vertraust und ihn visuell dargestellt. Das soll aber nicht heißen das das in der echten Matrix nicht auch passieren kann." Er machte eine Handbewegung, und plötzlich befanden sie sich in einem geschlossenem Raum, der tatsächlich an ein altmodisches japanisches Dojo erinnerte. "So, hier sind wir. Du wolltest doch kämpfen, oder?"
Ranma versuchte zu begreifen was hier geschah, und gab dann auf. "Moment noch. Du willst mir weismachen das diese Agenten den Körper von jeder Person die ich kenne übernehmen können?"
"Genau das. Das macht sie ja so gefährlich. Erstens überraschen sie dich, zweitens hat man automatisch Hemmungen diejenigen anzugreifen die man gern hat. Auch wenn sie anders aussehen."
"Vollkommen unmöglich!" protestierte Ranma.
"Wir sind hier in einem Computerprogramm, hier ist NICHTS unmöglich," schimpfte Neo. Dann beruhigte er sich wieder. "Stell es dir wie ein Videospiel vor. Wir alle sind die Spieler. Und die Agenten benutzen Schummelcodes."
Ranma dachte eine Zeitlang nach. "Hmm, ich glaube ich verstehe. Etwas. Aber wenn das wirklich wie ein Spiel ist, ich meine, ich weiß das man solche Mogler trotzdem fair schlagen kann."
"Du hast recht. Ich zum Beispiel kann es. Leider bin ich der Einzige."
"Bis JETZT."
"Du hast keine Chance gegen mich, Ranma. Selbst wenn ich mich zurückhalten würde."
Ranma richtete sich ärgerlich auf und sah Neo in die Augen. "Ich bin Ranma Saotome." Er tippte sich mit dem Daumen auf die Brust. "Ich habe noch NIE verloren, nicht wenn es darauf ankommt."
Gegen seinen Willen mußte Neo schmunzeln. "Beweise es."
Warnungslos sprang Ranma vor und griff an. Er grinste siegessicher, als Neo keine Anstalten machte auszuweichen.
Das Grinsen wurde zu einer Grimasse als sein Gegner dann doch reagierte. Neo bewegte sich mit einer Geschwindigkeit, die Ranma nicht mal bei Happosai oder Cologne gesehen hatte.
Im weiteren Verlauf kam Ranma der Kampf verdächtig bekannt vor. Er und Akane hatten zahlreiche solche Matches gehabt. Nur war es da Akane gewesen die erfolglos angegriffen hatte, und er, Ranma, war ständig ausgewichen.
Ranma kochte vor Wut, er haßte es wenn man ihn nicht ernst nahm, und Neo spielte nur mit ihm. Es wurde zeit die Hemmungen fallen zu lassen und richtig ernst zu machen.
Neo konnte sein Schmunzeln nicht unterdrücken. Der Junge war gut, zweifelsohne. Und der Stil in dem er kämpfte war außergewöhnlich. Neo wollte grade sagen das es gut gewesen sei, als Ranma sich in Luft auflöste.
"Was zum? Wo ist er hin?"
"Hinter dir."
Neo fuhr herum und sah grade noch eine Faust auf sich zufliegen. Er überschlug sich in der Luft und landete ungeschickt auf dem Boden. Diesen Moment der Unaufmerksamkeit war alles was Ranma brauchte, und in den folgenden Augenblicken war Neo tatsächlich in der Defensive. Dann wendete sich das Blatt wieder, und Ranma bekam sein Fett weg.
Nach einiger Zeit standen sich die Kontrahenten schwer atmend gegenüber. Korrektur, nur Ranma war aus der Puste, Neo schien noch frisch wie am Anfang.
"Also, ich muß sagen," Ranma stützte sich erschöpft mit den Händen auf seine Knie, "du bist gar nicht mal so übel für einen Anfänger. Wieso habe ich nur das Gefühl das du immer schon vorher weißt was ich vorhabe?"
"Das ist einfach," antwortete Neo gelassen, "weil ich es 'wirklich' vorher schon weiß."
Ranma sah in komisch an.
"Laß mich mal versuchen es zu erklären," begann Neo. "Erstmal mußt du begreifen das hier nicht die Wirklichkeit ist. Das hier," er machte eine umfassende Geste, "ist nur eine virtuelle Realität. Dein echter Körper sitzt immer noch auf dem Stuhl auf der Nebuchnezzar."
Ranma machte ein seltsames Gesicht, und sah dann auf seine Hände. "Ich fühl´ mich aber ziemlich echt hier."
"Das solltest du auch. Es heißt aber nicht das es so ist. Schau her, es ist so: Normalerweise gibt dein Hirn deinem Körper einen Befehl, und dann bewegst du dich. Hier ist es so das dein Hirn den Befehl in die Matrix sendet. Und ich habe den Vorteil, das ich sehen kann was du denkst. Grob ausgedrückt."
Ranma verschränkte die Arme. "Okay, was denke ich jetzt?"
Neo stöhnte genervt. "So habe ich das nicht gemeint. Versuch einfach mal dich zu konzentrieren. Zu spüren was ich vorhabe."
Der junge Martial Artist nickte, schloß die Augen und konzentrierte sich.
"Und? Da ist was, nicht wahr?"
"Hu-hum."
"Was spürst du?"
"Das ich Hunger habe."
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Im Wohnzimmer.
Genma-Panda und Soun saßen an ihrem Shogiboard und spielten mal wieder eine Partie Go. Akane und Nabiki saßen am Tisch an ihren Hausaufgaben. Alle vier sahen auf als Ranma-chan die Treppe hinunterkam. Der Anblick war äußerst ungewöhnlich, anstelle ihres normalen Outfits hatte sie ein leuchtend gelbes Sommerkleid an.
Ohne auf die verdutzten Blick zu achten ging Ranma-chan an ihnen vorbei und in die Küche.
Nodoka saß dort mit Kasumi zusammen. Auf ihrer Stirn erschien eine Falte als sie ihren Sohn-jetzt-Tochter hineinkommen sah. "Ranma?"
"Mom, kann ich dich einen Augenblick sprechen?" Sie warf einen Seitenblick auf Kasumi. "Allein?"
Kasumi verstand, ging hinaus und schloß die Tür hinter sich. Nodoka betrachtete ihre Tochter genauer. Es war nicht das erste Mal das sie sie in diesem Kleid sah. Als Ranma sich ihr gegenüber als 'Ranko Tendo' ausgegeben hatte, hatte sie oft genug Frauenkleidung getragen. Nun jedoch gab es keinen wirklichen Grund mehr dazu. bis auf...
"Ranma, ich weiß wie schwer das für dich ist. Ich kann deinen Fluch akzeptieren, auch falls du diesen Zustand nicht mehr rückgängig machen kannst und in dieser Form bleiben mußt. Aber das du so schnell aufgibst, das verstehe ich nicht."
"Mom, ich ... ich will versuchen es dir zu erklären, aber-" Sie stoppte, ging zur Tür und öffnete sie ruckartig. Vor der Tür stand Nabiki, gebeugt und hielt ein umgedrehtes Glas an ihr Ohr.
Ranma-chan räusperte sich. Nabiki richtete sich auf, zog eine Augenbraue nach oben, dann drehte sie sich um und ging. Ranma-chan schloß die Tür wieder und wandte sich ihrer Mutter zu.
Der Rotschopf setzte sich an den Tisch, zog einen Gegenstand hervor und legte ihn vor sich hin. Nodoka starrte auf den Zeremoniendolch. "Ranma?" fragte sie geschockt.
"Mutter. Nimm ihn, nimm ihn und wisse das du damit auch mein Leben in Händen hältst."
Nodoka´s Augen weiteten sich, dann schob sie ärgerlich den Dolch zur Seite. "Was soll der Quatsch?"
Ranma-chan seufzte, nahm den Dolch und legte ihn in die Hand ihrer Mutter. Dann senkte sie den Kopf. "Nimm ihn und entscheide über mein Leben. Ich habe versagt. Ich kann das Versprechen nicht erfüllen. Ich bin kein Mann." Sie schluchzte. "Nicht mehr."
Nodoka sah hilflos mit zu, wie Ranma-chan ihre Arme auf den Tisch legte, den Kopf darin vergrub und anfing hemmungslos zu weinen. Die ältere Frau stand auf, ging um den Tisch herum und nahm ihre Tochter in den Arm. "Schhhht. Ist ja gut. Erzähle es mir einfach."
Es dauerte eine ganze Weile bis Ranma-chan sich wieder beruhigt hatte. Sie wischte sich die Tränen aus den Augen und begann zu erzählen. "Ich weiß nicht was es ist. Ich wurde schon früher in meine weibliche Form eingesperrt, aber ich bin immer noch 'ich' geblieben. Ich war immer noch ein Junge. Irgend etwas ist diesmal anders. Ich ... ich kann es nicht beschreiben, aber ... der Gedanke ständig ein Mädchen zu sein 'stört' mich nicht mehr. Im Gegenteil, ich fühle mich zum ersten mal seit langem wohl, so als ob ich endlich wieder so bin wie ich sein sollte. ich glaube," sie schluchzte, "ich glaube das ich gar kein Junge mehr sein will."
Nodoka nickte verständnisvoll. "Und du glaubst, ich würde dich deswegen jetzt umbringen?"
Ranma-chan schwieg und senkte den Kopf.
"Du Dummerchen. Männlich zu sein hat doch nichts damit zu tun ein Mann zu sein. Solange du ehrlich und du selbst bist, ist überhaupt kein Problem dabei."
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Erwachen.
Das Erwachen fiel ihm schwer. Wie zuvor hatte er einen schlechten Geschmack im Mund. Diesmal kam er aber daher weil er sich auf die Zunge gebissen hatte, und sein Mund voller Blut war. Ranma blinzelte träge und setzte sich auf. Mit einem dumpfen ~Pflupp~ löste sich seine Nackenbuchse vom Interface.
Er stieg vom High-Tech-Stuhl und spuckte aus. Ranma fühlte sich als hätten zwanzig Elefanten eine Runde Polka auf seinem Rücken getanzt. Er würde es niemanden zugeben, und alles abstreiten, aber er mußte zugeben das Neo besser als er war. Der Kampf hatte sicherlich mehrere Stunden gedauert, und beide Kontrahenten hatten sich nichts geschenkt, aber am Ende war Neo klar als Sieger hervorgegangen.
Ranma schüttelte die letzten Schleier der Müdigkeit ab und stand auf. Er wollte wieder ins Nebenzimmer gehen, aber als er Stimmen hörte stoppte er und lauschte. Die Tür war nur angelehnt, und das Gespräch deutlich zu verstehen.
"... habe immer gedacht das du unschlagbar bist," sagte Trinity grade, "und jetzt stolpert dieser Ranma hier rein und zieht eine Show ab ... Ich kann´s noch immer nicht glauben."
"Ich weiß gar nicht was du hast, er hat mich doch nicht besiegt." Das war Neo´s Stimme.
"Nein, aber er hat dich berührt. Geschlagen. Mehrmals! Das sollte eigentlich unmöglich sein," regte sich Trinity weiter auf. "Schließlich bist du der Messias. Du solltest absolute Kontrolle über das Programm haben. Und nun macht dir zuerst dieser Agent, von dem du behauptest er könnte das Wetter verändern, die Hölle heiß, und jetzt Ranma."
"Bei Ranma liegt es an seinem Ego." Wieder Neo.
"Was meinst du damit?" fragte Trinity.
"Denk nach, dann weißt du´s."
"Ich habe keine Lust zum denken. Nun sag schon."
"Du weißt wie die Kämpfe in der Matrix ablaufen, oder? Wenn ich 'weiß' das ich dich treffe, dann treffe ich dich auch. Und wenn du 'weißt' das du blocken kannst, dann blockst du auch. Und wenn-"
"-ich weiß das ich blocken kann, du aber weißt das du treffen kannst, dann kommt es darauf an wer die Sache länger durchhält," beendete Trinity den Satz. Dann dämmerte die Erkenntnis. "Warte, willst du damit sagen das Ranma 'weiß' das er dich treffen kann?"
"Genau das. Der Junge hat ein Ego, so groß wie Manhatten. Man könnte ihn schon fast arrogant nennen. Es ist fast, als ob er absichtlich auf diese Weise erzogen wurde. Mit dieser Selbstsicherheit wäre er ein unentbehrlicher Verbündeter," sagte Neo.
"Bei dem Agenten weiß ich was es war." Unverkennbar Tank´s tiefer Bariton. "In der Omega-Sektion habe ich einige Subroutinen im Basisprogramm gefunden, die so etwas ermöglichen würden. Der Gegner hatte ein paar Tricks im Ärmel gehabt die Neo noch nicht kannte."
Ranma entschloß sich in diesem Moment reinzukommen. Alle schraken auf und sahen ihn an. Er wandte sich direkt an Tank. "Laß mich raten, diese 'Subroutine', oder wie du das nennst, die gab es in eurem Construckt nicht, oder?" Tank schüttelte den Kopf. Ranma ballte die Fäuste. "Verdammt, jetzt weiß ich warum der Hiryuu Shoten Ha nicht funktioniert hat."
"Hey, wie lange hast du schon gelauscht?" fuhr in Morpheus an.
"Lange genug. Lange genug um zu wissen das ich wieder zurück darf, denn" Er tippte sich mit dem Daumen auf die Brust und grinste. "wenn es am Ego liegt wer gewinnt, dann bin ich unschlagbar. Niemand hat ein größeres Ego als ich."
"Das glaube ich ihm sogar," murmelte Tank abfällig.
Morpheus schüttelte den Kopf. "Vergiß es. Ich weiß es ist hart, und es tut mir auch leid, aber du bleibst hier."
"Ich will aber nicht hierbleiben."
"Warum? Was gibt es in der anderen Welt was dich zurückruft? Nichts von alledem was du dort erlebt hast ist real. Freunde, Bekannte, alles Personen die du nie wirklich getroffen hast. Selbst deine Eltern sind nur zufällige Personen, mit denen du zusammengelebt hast."
"Ich habe immer gewußt das dieser Panda nicht mein echter Vater sein kann," murmelte Ranma. Laut sagte er: "Völlig egal. Ich habe mich auch nicht verändert als ich aus der Matrix kam, also sind die anderen auch noch die selben. Außerdem will ich zurück zu meiner Verlobten."
"Warum bist du nur so störrisch?" meinte Morpheus.
Ranma schlug mit der Faust auf den Tisch. "Weil ich sie liebe, verdammt. Mein Leben ist nicht hier, sondern bei Akane. Und wenn das Leben ein Traum ist, dann ist es eben so. Aber ich-" Er brach plötzlich ab, schlug sich die Hand vor dem Mund und schaute verlegen in die Runde. "Uhh, habe ich das grade wirklich gesagt?"
"Was gesagt?" fragte Trinity verwirrt.
"Das ich Akane liebe?" Allgemeines Nicken war die Antwort. "Pah! Warum sollte ich sowas sagen." Ranma verschränkte die Arme und sah weg. "Dieser Haudegen ist total unhübsch, flach wie ein Brett, und kochen kann sie auch nicht. Warum sollte ich sagen das ich sie liebe?"
Morpheus, Trinity, Neo und Tank sahen sich vielsagend an.
"Ich würde sagen wir riskieren es," meinte Morpheus schließlich.
"Woher dieser plötzliche Sinneswandel?" fragte Neo.
"Ja, genau," warf Trinity ein. "Wer hat denn hier eben noch laut rumgetönt das-"
"Meine Sache," bellte Morpheus. Dann sah er Neo an. "Wenn Ranma auf einen Agenten treffen sollte, wie schätzt du seine Chancen ein?"
"Naja, wenn er seine komischen Attacken alle benutzen kann, und wenn er von Anfang an ernst macht, und wenn er-"
"Das will ich nicht wissen. Hält er die ersten zehn Sekunden durch, ja oder nein?"
Neo lachte trocken. "Teufel, ich würde ihm 'dreißig' Sekunden geben. Minimal," fügte er hinzu.
"Gut," nickte Morpheus, "mehr will ich nicht wissen." Er ging zu Ranma hinüber und legte ihm in einer väterlichen Geste die Hand auf die Schulter. "Du darfst zurück und dich von deiner Verlobten verabschieden. Aber das ist nur eine Ausnahme," sagte er mit sanfter Stimme. "Wahre Liebe ist in unserer Welt zu selten als das man sie mißachten sollte. Aber wenn du sie wirklich liebst, dann laß sie in der Matrix. Sag ihr sie soll dich vergessen und mit jemand anderem glücklich werden. Aber diesen Abschied, den gebe ich dir."
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Ranma-chan saß unglücklich im Dojo und starrte vor sich hin. *Was soll ich ihr nur sagen, was soll ich ihr nur sagen?* Noch nie im Leben hatte sie sich so hilflos gefühlt. *Aber ich kann es nicht länger hinauszögern, ich bin es ihr schuldig das sie die Wahrheit kennt.*
Sie schrak auf als das Objekt ihrer Gedanken das Dojo betrat. Akane ging zu ihr rüber und setzte sich neben sie. "Und, was willst du mir so wichtiges verraten?" fragte sie freundlich.
*Oh Gott, ich kann das nicht. Nicht wenn sie mich so anlächelt. Warum muß dieser blöde Fluch auch ausgerechnet jetzt außer Kontrolle geraten, wo ich endlich besser mit Akane zurecht komme?*
"Willst du da weiter nur sitzen und mich anstarren," neckte Akane, "oder hast du noch was anderes vor?"
Ranma-chan spielte nervös mit ihren Fingern. Sie sah ihre Freundin nicht an. "Ich... Ich weiß nicht wo ich anfangen soll...."
"Nun, am Besten beim Anfang."
"Also gut." Ranma-chan straffte sich und holte tief Luft. Das mußte jetzt gut laufen. "Akane, du ... du weißt das ich ... das mein Zustand ..... ich meine, das es sein könnte das ich es diesmal nicht schaffen könnte den Fluch wieder zu brechen?"
Akane setzte sich neben sie und nahm das rothaarige Mädchen tröstend in den Arm. "Red´ nicht so einen Unsinn. Natürlich schaffst du es. Denk daran, Ranma Saotome schafft immer alles."
"Ja, ich weiß," erwiderte sie zögernd. "Aber ... wenn es nun doch so ist... würdest du trotzdem meine Freundin bleiben?"
Akane griff ihre Hände und sah ihr tief in die Augen. "So eine dumme Frage, natürlich. Ich bin immer deine Freundin, egal ob Junge oder Mädchen." In ihren Augen erschien ein schelmisches Glitzern. "Und jetzt hör auf dir Sorgen zu machen, du wirst wieder eine Junge werden, da bin ich mir sicher. Wie sollen wir denn sonst die Tendo und Saotome Schulen vereinigen," fügte sie mit einem Wink hinzu.
Abrupt stand Ranma-chan auf. Ihre Mundwinkel zitterten. "Ich... ich... danke für dein Vertrauen," preßte sie die Worte hervor. Dann drehte sie sich um und rannte aus der Halle, zurück ins Haus.
Kasumi sah kurz auf als Ranma-chan mit tränenüberströmten Gesicht die Treppe hinaufpolterte, dann hörte sie wie die Tür des Gästezimmers knallte.
In ihrem Raum angekommen stützte sich Ranma-chan auf den kleinen Schreibtisch und starrte in den Wandspiegel. *Sie liebt mich. Akane liebt mich. Sie hat es die ganze Zeit getan. Und jetzt, jetzt wo sie es sagt, kann ich ihre Liebe nicht erwiedern.* "Warum?" schrie sie den Spiegel an, "Warum mußt du ausgerechnet jetzt eine Frau werden? Warum kannst du nicht aufhören mich zu quälen?"
Das Spiegelbild antwortete nicht, es blickte nur mit verheultem Gesicht zurück. 'Echte Männer weinen nicht.' Ranma-chan konnte die Worte ihres Vaters beinahe hören. Die ganzen Jahre hatte sie versucht stark zu sein, ihre Gefühle unter Kontrolle zu haben. Aber in den letzten Tagen hatte sich so viel verändert. Ihr Körper, ihre Gefühle, ihre Sicht der Dinge.
'Echte Männer weinen nicht.'
Aber sie war kein Mann mehr. Und so ließ sie die Tränen fließen.
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"Wir haben ein versuchtes eindringen in die Omega-Matrix."
"Ursprung?"
"Nebuchnezzar."
"Wie erwartet. Kann unsere Testperson trotz des unvollständigen Zustandes den vorgesehenen Gegner eliminieren?"
"Positiv. Wenn er mit sich zusammenarbeitet."
"Zugang gewähren. Beta-agenten informieren."
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Ranma wartete ungeduldig darauf das Neo ihn abholte. Er konnte es fast nicht mehr aushalten wieder nach Hause zu kommen. *Falsch,* korrigierte er sich, *ich kann es nicht mehr erwarten Akane wieder zu sehen.* Ja, genau so war es. Ranma wußte nicht warum, aber aus irgendeinem Grund konnte er endlich zugeben das er Akane wirklich liebte. Vorher war er sich immer unsicher über seine Gefühle gewesen, ein Teil von ihm hatte den Gedanken immer abgestoßen, aber jetzt war er sich endlich sicher.
Er liebte Akane, und es würde sich noch herausstellen ob er danach zurück in diese sogenannte 'Realität' gehen würde. Er war sich sicher das die anderen ihn nicht zwingen konnten.
Die Tür offnete sich, und Neo kam herein. "Alles klar Junge? Dann komm."
Zusammen gingen sie in den Transferraum. Als Ranma sich auf seinen Stuhl legte sah er noch einmal zu Morpheus hinüber. Der Schwarze nickte ihm zu, mit einem seltsam traurigen Ausdruck in den Augen. Einen Augenblick lang fragte sich Ranma, ob dieser scheinbar gefühllose Mann auch jemanden in der Matrix hatte zurücklassen müssen, dann durchfuhr ihn der scharfe Schmerz des Übergangs.
Das nächste was er wußte war, das er mitten auf der Straße stand. Diesmal jedoch kannte er die Umgebung, er war keine 200 Meter vom Tendo-Dojo entfernt. Ein kurzer Blick an sich herab sagte ihm das er seine normale Kleidung wiederhatte, und auch das vertraute Gefühl seines Zopfes war wieder da.
"Ab hier übernehme ich die Führung," rief er Neo zu als er loslief. Mit einem Satz war er auf dem Zaun und erhöhte noch sein Tempo.
Neo schüttelte amüsiert den Kopf, dann lief er hinterher. Es war nicht weit, nach kurzer Zeit bog Ranma in eines der Grundstücke ein. Mit Schwung stieß er die Tür auf. "Tadaima!"
Soun war der erste. Beim Anblick von unserem Martial Artist brach er in Tränen aus und griff ihn in einer Shampoo-artigen Umarmung. "Ranma, endlich," heulte er. "Wir dachten schon du würdest immer so bleiben." Er gab eine sehr gute Vorstellung davon ab, was Gott während der Arche Noah Geschichte gemacht haben mußte. Ranma bereitete sich schon darauf vor sich wieder zu verwandeln, aber nichts geschah. "Endlich können unsere Schulen vereinigt werden," schluchzte Soun weiter.
Als nächstes kam Kasumi aus der Küche. "Ohayo Ranma-kun. Wie schön das du wieder normal bist." Sie stoppte und schaute einen Augenblick verwirrt. "Komisch, ich dachte du wärst oben in deinem Zimmer." Dann bemerkte sie Neo und lächelte wieder. "Willst du uns deinen Freund gar nicht vorstellen?"
Ranma befreite sich aus Souns Umklammerung. "Sicher. Darf ich bekannt machen, das hier ist Neo. Neo, das ist Kasumi Tendo, und Mister tragbare Niagarafälle hier ist ihr Vater Soun. Wißt ihr zufällig wo Akane ist, ich hab´ sie so lange nicht mehr gesehen, ich muß dringend zu ihr."
"Aber Ranma-kun, du warst doch grade bei Akane."
Ranma sah die älteste Tendo fragend an. "Was?"
"Ja, ich bin mir sicher. Um ehrlich zu sein, ich dachte du wärst grade von ihr aus dem Dojo gekommen und auf dein Zimmer gegangen."
Ranma legte die Stirn in Falten, irgend etwas stimmte hier nicht. Er war mindestens drei Tage weg gewesen. "Kannst du einen Moment warten," fragte er Neo, "ich muß eben mal in mein Zimmer. Wenn du willst kannst du dir das Dojo mal anschauen." So gesagt rannte er die Treppe rauf.
Nichts, nicht sein Vater, nicht seine Mutter, nicht Cologne, nicht einmal Gott selbst hätte ihn darauf vorbereiten können was er sah als er sein Zimmer betrat.
Seine weibliche Form.
Sein Fluch, in einem kurzem Kleid, mit offenen Haaren und geröteten Augen, als wenn sie geweint hätte.
Beide Ranmas starrten sich an. "Wer bist du?" fragten beide gleichzeitig.
"Ich? Ich bin Ranma Saotome. Nein, ICH bin Ranma Saotome." Wieder, im Duett.
"Du kannst nicht Ranma sein. Du hast geheult. Ich würde nie heulen," behauptete OtokoRanma.
"Ich bin Ranma, ich war die ganze Zeit hier, frag die anderen. Und nur weil du ein Junge bist heißt das nicht, das du der echte bist," konterte OnnaRanma.
Beide starrten sich weiter an, schließlich packte sich der Junge an den Kopf und fing an im Kreis im Zimmer herumzulaufen, immer um sein Gegenpart herum. "Okay, gehen wir die Sache mal langsam an. Ich weiß das ich Ranma bin, und ich weiß das ich die letzten Tage ... woanders war."
"Und ich weiß das 'ich' Ranma bin, das ich die ganze Zeit hier war, und jetzt in meinem Fluch eingesperrt bin."
"Ha! Das ist doch ein klarer Beweis das du 'nicht' der echte bist."
"Warum?"
"Der echte Ranma ist ein Junge. Also ich."
OnnaRanma schlug ihrem Gegenpart über den Kopf. "Baka. 'Ich' bin der echte, du bist nur eine billige Kopie."
"Ach ja?" fragte OtokoRanma drohend. "Wollen wir das hier ausdiskutieren?" Er ging in Kampfstellung.
"Fein. Wer gewinnt ist der echte." OnnaRanma ging ebenfalls in Position. Grade wollten sich beide aufeinander stürzen, als ein Schrei draußen zu hören war.
"Raaanmaaa! Hiiilfeeee!"
"Akane." Sofort vergaßen beide ihren Streit und sprangen aus dem Fenster.
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