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Thema: [28.06.03] Preisbindung bei Büchern

  1. #26
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    Im Prinzip ist die Buchpreisbindung in Deutschland mal eine gute Idee gewesen. Dadurch sollte eine breiteres Angebot geschaffen werden, kleinere Verlage bekämen bessere Überlebenschance und Buchgeschäfte konnten sich neben Discountern behaupten. Dazu kommt das Problem der Aktualität (warum sollten Verlage Bücher mehrere Jahre lang drucken, wenn der Preis rapide verfällt) und der Quersubventionierung (teuere Lizenzen im Buchgeschäft rentieren sich fast nie für den Verlag, werden aber fürs Image gebraucht). Die Auswirkungen von Preisfreiheit sieht man sehr schön in England (Amerika eignet sich nicht als Vergleich, da wird kaum wirklich was gedruckt in größeren Mengen), wo aktuelle Titel von großen Verlagen recht teuer sind und auf der anderen Seite viel für sehr wenig Geld (mit Qualitätsabstrichen) zu bekommen ist. Auch die schon erwähnte Verfügbarkeit ist schlecht, aber da gibts dann wieder eine Industrie, die mit diesen Backlistproblemen gut Geld verdient. Nicht umsonst sind Buchantiquariate hier deutlisch schlechter dran als auf der Insel.

    Das Problem ist nur, die Buchpreisbindung erfüllt ihre Funktion zur Zeit nicht mehr. In den letzten 15 Jahren sind die Preise für Bücher extrem gestiegen (die Maxima liegen bei 250 - 300 % - das ist weit jenseits der Inflation), die Verfügbarkeit nimmt ständig ab (teilweise nur noch Auflagendauer von 6-18 Monaten!), es wird geschickterweise die Hardcover -> Softvcoververöffentlichung bei den Bestseller eingeführt und bestimmte Firmen umgehen die Preisbindung sowieso seit längerem (Bertelsmann zum Beispiel). Dazu kommt die zunehmende Names- und Verlagsfixierung (versucht heute mal irgendwas unbekanntes zu kriegen, nur als Import hat man da Chancen) und auch die spezialisierten Buchläden werden immer mehr von den großen Ketten geschluckt, die dann wieder Mainstream fahren.

    Ich bin eigentlich ein Unterstützer der Buchpreisbindung, aber leider glaube ich nicht, daß sie unter den jetzigen Umständen noch viele Jahre vor sich hat. Der Markt dereguliert sich selbst. Schade.
    Ubi sum ego vos non potestis venire.

  2. #27
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    Hat jemand hier Angaben, wem die BPB wirklich nützt? Dem Verlag oder dem (kleinen) Buchhandel.

    Dem Verlag doch kaum, da er den eigentlichen Verkaufspreis, für den er den Band an die (Groß)Händler abgibt, doch so oder so selbst festlegen kann.
    Damit sind doch auch maßgeblich die Verlage an den hohen Preisen (vgl. HP) verantwortlich und das hätte dann ja wenig mit der BPB zu tun. Denn selbst ohne BPB, würde wohl kaum ein Händler unter EKP verkaufen.

    Oder denke ich da in eine falsche Richtung?


    Thomas, um Aufklärung bittend

  3. #28
    Mitglied Avatar von Kenwilliams
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    Es kommt einfach immer darauf an, um was es geht. Fachbücher für mich wären - ob der geringen Auflage - sehr teuer. Heute gubt es die Planungssicherheit. Das Buch kostet immer soviel. Heute, Morhen, Übermorgen. Ohne Buchpreisbindung wäre das anders. Preise würden mal so und mal so sein. Nach dem eventuellen ersten Boum würden sie verfallen. Damit müßte man am Anfang mehr rausholen.

    Buchläden profitiren logischerweise, da es keine Buchdiscounter im herkömlichen Sinne gibt.

    Letztlich profitieren hier ALLE vom System. Nicht zuletzt wir Leser.
    Ich diene weder Gott noch Teufel!

  4. #29
    Verstorben Avatar von Koenig Kups
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    Original geschrieben von Thomas_Palme
    Hat jemand hier Angaben, wem die BPB wirklich nützt?
    Hier wird das etwas ausführlicher erklärt.

  5. #30
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    Übrigens ist in Österreich die BPB keineswegs aufgehoben, wie ein Vorposter anmerkte.

  6. #31
    Mitglied Avatar von Kenwilliams
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    Die Kopplung Österreich-BRD besteht nicht mehr. Das ist alles.
    Ich diene weder Gott noch Teufel!

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