User Tag List

Seite 2 von 3 ErsteErste 123 LetzteLetzte
Ergebnis 26 bis 50 von 54

Thema: Comics über den Krieg

  1. #26
    Moderator Image Rules/Comicgate Forum Avatar von Sascha Thau
    Registriert seit
    03.2000
    Ort
    ZWERCHFELL Tower, 42. Sto
    Beiträge
    3.196
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Okay, ich kann nur für Baden Württemberg sprechen, aber ich kann sagen,d aß dort der 2. WK nicht zu kurz kommt. Und das mit "den letzten 2 Jahren" stimmt so auch nicht (vielleicht für Herrn Knopp, aber der ist nur einer von vielen, vergiß die dritten Programme nicht).
    bye Sascha

  2. #27
    Mitglied Avatar von peter schaaff
    Registriert seit
    06.2002
    Ort
    Düsseldorf
    Beiträge
    3.410
    Mentioned
    5 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Blog-Einträge
    1
    jetzt mal butter bei die fische: wird die nächste INKplosion eine kriegsausgabe oder was? wenn ja kann doch die (bis dato stets kompetente) redaktion entscheiden, ob die beiträge dem (schwierigen) thema gerecht werden und ob sie online gehen oder nicht.

    krieg ist aktuell und krieg geht uns alle an. ich muss nicht in einem irakischen krankenhaus liegen um zu wissen, das eine kaputtes bein weh tut.

    ich für meinen teil denke, dass man dem krieg auch ohne grosse kopflastigkeit und himmelumspannenden, intellektuellen überbau zu leibe rücken bzw. ein statement abgeben kann. da reicht schon oft ein (treffendes) bild ohne worte (ist dann aber kein comic, schlauli!). ich will gerne mittun.

  3. #28
    Mitglied
    Registriert seit
    10.2000
    Ort
    Ohne Worte
    Beiträge
    12.280
    Mentioned
    10 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Natürlich kann man diesen Krieg im Comic behandeln!
    Ich rechne fest mit einer Irak-Ausgabe von Zwerchfells "Kombat Babes".

  4. #29
    Moderator Inkplosion Forum Avatar von Michael Vogt
    Registriert seit
    04.2001
    Ort
    Berlin • Moskau • Paris
    Beiträge
    4.819
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    @Hate: Bewaffneter Schleiertanz, oder was?

    @Peter: Nee, die nächste INK-Ausgabe (kommt am Freitag) wird eine ganz reguläre werden. Es ist jetzt auch (noch) nichts konkretes geplant. Die obenstehenden Fragen haben mich einfach beschäftigt. Ich wollte mal wissen, ob man mehr machen kann, als nur traurige Elefanten zeichnen...

    Gruß
    Michael
    Aktuelles in meinem Blog! Oder bei deviantArt.

  5. #30
    Moderator Image Rules/Comicgate Forum Avatar von Sascha Thau
    Registriert seit
    03.2000
    Ort
    ZWERCHFELL Tower, 42. Sto
    Beiträge
    3.196
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    WORLD WAR III
    http://www.metropolismag.com/html/co...2/ob/ob05.html

    Since 1979 Seth Tobocman--along with graphic artists such as Peter Kuper, Sabrina Jones, and Jordan Worley--has edited 32 issues of a relentlessly realistic comic book called World War III Illustrated. Addressing urban and political issues, it seeks to combine unique perspectives with distinct visual images often influenced by the work of the WPA artists of the 1930s. Contributors have acted as subjective documentarians, mixing art and activism while often describing scenes they participated in: the eviction of a Lower East Side squat, police brutality in the Bronx, human-rights violations in Bogotá. World War III has published special issues to chronicle national news stories, such as the Tompkins Square Riot of 1988 and the disruption of the 1999 World Trade Organization meetings in Seattle. After the destruction of the World Trade Center on September 11, Tobocman (pictured in the self portrait at right), Kuper, and Worley published a special issue addressing U.S. foreign policy in the Middle East and the attack on the towers. Not long ago, Tobocman took a break from his work to talk to Colin Moynihan at a café on Avenue B in Manhattan.
    bye Sascha

  6. #31
    Moderator Inkplosion Forum Avatar von Michael Vogt
    Registriert seit
    04.2001
    Ort
    Berlin • Moskau • Paris
    Beiträge
    4.819
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Bin endlich mal dazu gekommen, mir das durchzulesen - sehr interessanter Link!

    Gruß
    Michael
    Aktuelles in meinem Blog! Oder bei deviantArt.

  7. #32
    Mitglied Avatar von Frau_Zorroschmidt
    Registriert seit
    05.2002
    Ort
    Bauwagen am INKbunker
    Beiträge
    47
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    [n büschen spät, aber nu doch noch

    irgendwie war der allererste gedanke, den ich bei der lektüre des ausgangspostings hatte: "hä?! na seth tobocman!!?"
    ich hab mich dann aber umso mehr gewundert, dass er scheinbar in der "comic szene" gar nicht so bekannt ist, sondern durch seinen hausbesetzer-background und politischen aktivismus wohl eher in der "punk szene" ein begriff ist.
    das wiederum hat mich sehr erstaunt und bei mir die frage aufgeworfen, wie wichtig der persönliche background eines künstlers ist, um überhaupt innerhalb einer bestimmten szene akzeptiert zu werden, welche klischees bedient werden müssen und welche tabus auf keinen fall gebrochen werden dürfen etc..

    freunde von mir, die nicht wirklich was mit graphik oder comics am hut haben, finden tobocman cool. freunde von mir, die sich mit graphik und comics beschäftigen, kennen tobocman nicht. hm.. komisch.

    was mich dabei einfach erstaunt: ich hatte naiverweise ursprünglich mal gedacht, "comic" sei lediglich die form, das medium.. eben wie film oder literatur oder was auch immer.. und in diesen container könne man dann als künstler (in dem fall comiczeichner) eben den inhalt füllen, der einem am herzen liegt oder auf der seele brennt. aber scheinbar stellt gerade diese herangehensweise ein ziemliches problem dar. mir bietet sich der eindruck, dass als comicschaffender doch ein ganz besonders großer druck auf einem lastet, möglichst publikumstaugliches zeug zu machen, und dass die entsprechende leserschaft nicht sonderlich dankbar oder interessiert experimenten gegenübersteht.
    gerade das wiederum ist aber wahrscheinlich auch einer der hauptgründe, weshalb sich meine begeisterung für comics bisher doch ziemlich in grenzen gehalten hat: viele von den geschichten und themen, die da behandelt werden, gehen mir einfach am arsch vorbei. sicherlich bin ich nicht repräsentativ und weit davon entfernt, mir irgend n urteil über comics bilden zu können - ich hab nicht wirklich nen plan davon. aber wenn ich sachen wie "jennie one", "pounded" oder meinetwegen sogar "didi & stulle" lese, dann frage ich mich meist, wieso es nicht öfter mal solche sachen gibt, in denen ich mich irgendwie wiederfinde oder zu denen ich nen bezug herstellen kann. das interessante dabei ist dann doch auch, dass meine (nichtcomiclesenden) freunde oft staunen, wenn ich ihnen sowas in die hand drücke, sich hinterher erkundigen, ob ich "noch mehr sowas" habe, wo sie "sowas" denn kriegen und es wiederum ihren eigenen freunden zum geburtstag schenken. vielleicht besteht das problem darin, dass für etwas "andere" comics schon potentielle leserschaft da ist, diese aber bislang einfach noch kein interesse für comics hat, weil eben die gängigen themen und geschichten als nicht reizvoll oder interessant empfunden werden. ein wenig ein teufelskreis.. sicherlich.
    natürlich bin ich jetzt arg abgeschweift, aber es geht ja hier vielmehr um ein muster.. und ich wollte eigentlich sagen: kritische comics über krieg (nicht nur jetzt!!) und andere "komplizierte" themen würden mich wirklich interessieren! ganz besonders, wenn sich darin vielleicht mal individuelle, persönliche meinungen und andere ansätze dazu wiederfänden als die, die man täglich ohnehin schon von den medien vorgebetet bekommt. insofern denke ich, dass die "reine beobachtungsposition" dringend durch reflexion ausgebaut werden sollte, um dem thema gerechtzuwerden und um es vor allem wieder interessant und spannend zu machen, indem man ihm den geschichtsunterricht- und nachrichtentouch nimmt.

    ich finde, wenn man als zeichner das bedürfnis verspürt, sich mit dem thema auseinanderzusetzen und etwas dazu zu sagen hat [wichtig, da andernfalls son peinliches betroffenheitsding draus wird, das nicht authentisch wirkt und meiner meinung nach schnell gefahr läuft, einfach zu nerven.], sollte man doch die möglichkeit nutzen, dies im vertrauten medium comic zu tun, auf jeden fall! (und wieso nicht auch auf inkplosion?! klar!)
    dass dabei mehr rauskommen kann als plattitüden, zeigen für meinen geschmack eben tobocmans arbeiten recht eindrucksvoll, weil er sich ja nicht allein mit dem phänomen "krieg" auseinandersetzt, sondern verschiedene hintergründe, zusammenhänge und denkanstöße miteinbringt. sicherlich behandelt er das thema nicht "neutral" [ist das bei einem solchen thema möglich und sinnvoll?], aber eben genau das verleiht der sache ja diskussionspotential. dadurch erlangt das zeug sogar eine erstaunliche zeitlosigkeit: die idee zu "world war III illustrated" stammt aus den 70er jahren!! (und ist aktuell wie nie.)

  8. #33
    Moderator Inkplosion Forum Avatar von Michael Vogt
    Registriert seit
    04.2001
    Ort
    Berlin • Moskau • Paris
    Beiträge
    4.819
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    @Frau Z:
    Ist schon richtig, die Comicausrichtung der meisten ist schon recht mainstreamig - und man denkt dann auch recht schnell in diesen Bahnen. Gerade als Zeichner sucht man sich (denke ich jetzt einfach mal) Sachen raus, die man gerne Zeichnen möchte, und zumindest mir machen Mumien, Monster und Raumschiffe mehr Spaß (und fallen mir leichter) als knallhart recherchierte Illustrationen in "realer" Umgebung.

    Ich habe aber auch das Gefühl, dass politische Comics in den achtzigern angesagter waren als heute: In Deutschland tummelte sich eine große Undergroundszene, deren Stars richtig populär waren (man war damals echt out, wenn man nicht was von zB. Seyfried im Schrank stehen hatte - und das bezieht sich nicht nur auf Comicsammler) und aus Frankreich kamen einige sehr politische Comics (zB. von Christin & Bilal), die hier auch für entsprechenden Wirbel sorgten). Ich denke, da ist in den "spaßigen" 90gern etwas verlorengegangen - oder ich habs nur verpasst...

    Was mich tatsächlich zu den Fragen angeregt hat, war zB. auch der "Anti-Bush"-Thread im PuK. Die da versammelten Plattitüden und Betroffenheits-Illus haben mich richtig erschreckt. Unter den Sachen, die ich dort gesehen habe (ich gebe zu, ich hab' mir nicht alles durchgeschaut), waren kaum durchdachte Bild-Kommentare oder Analysen etc. Und Comics zu machen, die zeigen sollen, wie sehr man selbst als ZeichnerIN unter der Situation leidet, finde ich genauso überfüssig wie den x-ten Kommentar, dass Krieg scheisse ist.

    Gruß
    Michael

  9. #34
    Mitglied
    Registriert seit
    10.2000
    Ort
    Ohne Worte
    Beiträge
    12.280
    Mentioned
    10 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Seth Tobocman hatte im Mai/Juni 2001 eine Tour durch Deutschland gemacht.
    www.mumia.de/act/seth/index.html

    Knallharter Politkram.

    Aber kein Comicmagazin hat je darüber berichtet.

  10. #35
    Mitglied
    Registriert seit
    10.2000
    Ort
    Leipzig
    Beiträge
    32.778
    Mentioned
    2 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    micha: es läßt sich prinzipiell sagen, daß mit den hedonistischen 90ern das politikinteresse stark zurückgegangen ist - damt auch das interesse an politischer auseinandersetzung i kunst und/ oder entertainment. erst mit dem aufblühen von attac, dem 11. september und der aktuellen friedensbewegung, so fragwürdig alles dreis auch teilwesie ist, sehe ich da eine änderung sich andeuten.

  11. #36
    Mitglied
    Registriert seit
    12.2002
    Beiträge
    39
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Kann/darf/sollte man Comics über diesen Krieg machen?

    Sicherlich kann, darf und sollte man Comics über den Krieg machen, sofern diese einen gewissen Wert haben. Ebenso wie man Bücher und Filme über den Krieg machen kann/darf und sollte. Wohl niemand würde behaupten, dass man "Im Westen nichts Neues" nie hätte schreiben dürfen oder "Die durch die Hölle gehen" nie hätte drehen sollen. Krieg ist seit Urzeiten eines der dominanten Themen der Menschheit und der Geschichte, es als solches in den Populärmedien auszuklammern wäre dumm, falsch und feige. Jedes Thema sollte beleuchtet werden dürfen, der Krieg macht da keine Ausnahme. Darum denke ich auch, dass es nicht richtig ist Kommentare wie "In Zeiten des Krieges sollte man es sich sehr genau überlegen ob man so etwas machen sollte." abzugeben.

    Warum sollte in Kriegszeiten (präziser "Kriegszeiten" die uns betreffen und eben nicht so weit weg sind wie etwa der seit vier Jahren andauernde Krieg in Zaire/Kongo) diese Themen ausklammern? Man sollte vielleicht bewusster gucken, was man in Kriegszeiten veröffentlicht. Ein Comic à la "Rambo III", "Top Gun" oder "Der stählerne Adler", der Krieg zu einem modernen Abenteuer glorifiziert mögen durchaus kritisch betrachtet werden, aber wenn die normalen Medien davor zurückschrecken den Krieg tiefergehend zu beleuchten (siehe hier)dann hat die Kunst die Pflicht sich hier hervor zu tun. Und dazu gehören Comics ebenso wie jede andere Medienform.

    Kann dabei mehr rauskommen als Plattitüden darüber, dass Krieg schlecht ist?

    Sicher: Plattitüden, dass Krieg gut ist. Aber ernsthaft, dass Risiko das man in Plattitüden verfällt ist gerade beim Thema Krieg gegeben... darum wäre eine Kontrolle, bzw. der Versuch ein Gleichgewicht zu schaffen, nötig. Das ist nicht mit Zensur zu verwechseln, aber es gilt halt zu oberflächliche oder zu plumpe Geschichten herauszufiltern. Zudem wäre es sicher vorteilhaft bei diesem Projekt der Meinungsfindung zu dienen, aber keine Meinung aufzuoktroyieren. Das heißt, Comics die Krieg unter gewissen Aspekten unterstützen (begründet, ohne ihn zu beschönigen) sollten ebenso vorhanden sein wie Comics die sich klar gegen den Krieg aussprechen. Das könnte dann dazu dienen, dass der Leser eben nicht einfach eine Meinung schluckt, sondern sich aus den verschiedenen Positionen seine eigene Meinung herausbildet und die einzelnen Geschichten für sich selber reflektiert. Wenn die Position zu einseitig wäre (egal auf welcher Seite) würde die Gefahr bestehen, dass diese Comics eben zu unkritisch aufgenommen würden oder nur ohnehin schon bestehende Meinungen festigen würden, was die Gefahr vergrößern würde, dass man den Plattitüden verfällt...

    Braucht man einen zeitlichen Abstand zum Geschehen, um tatsächlich fundierte, tiefgehende Geschichten oder Szenen zu schreiben?

    Zeitlicher Abstand ist ein zweischneidiges Schwert... einerseits ermöglicht er einen neutralen Angang an das eigentliche Thema und er bietet die Möglichkeit viele Aspekte des Krieges zu sehen, nicht die verklärte Sicht die man bei Ereignisnähe hat. Beispiel: wenn man heute den zweiten Weltkrieg thematisiert, dann fallen darunter Erkenntnisse die man nicht hatte wenn man zeitnah geschrieben hätte. Es fließt automatisch der Holocaust mit ein. Bestimmte Aspekte des Krieges werden durch Fakten, die man damals noch nicht hatte, anders gesehen... etwa die Bombardierung Coventries, die Churchill keineswegs überraschte, sondern die dieser in Kauf nehmen musste um nicht zu offenbaren, dass die Briten den deutschen Code geknackt hatten.
    Das hat man bei jedem Krieg, der Krieg im Kosovo sieht nach vier Jahren ganz anders aus, als während des Krieges selber, insbesondere da kritische Auseinandersetzung erst nach einem wirklich möglich wird. Gleichzeitig ist allerdings die Gefahr da, dass zu große Distanz den Geschichten ihren emotionalen Wert nimmt. Wenn man zeitnah schreibt, dann bringt man seine eigenen Gefühle und Empfindungen, seine eigenen Gedanken eher ein, als wenn man über etwas schreibt, das längst vergangen ist. Jemand der nach dem zweiten Weltkrieg geboren ist kann niemals mit der selben emotionalen Intensität über den Krieg, die Bombennächte, die Trümmerfrauen, etc. schreiben wie jemand der all dies miterlebt hat.
    Es ist also ein abwägen in wie weit die fundierten und tiefgehenden Geschichten sich mit dem emotionalen Aspekt verbinden lassen. Generell ist beides möglich, man sollte es nur eben auch mit verschiedenen Ansätzen betrachten. Einer zeitnah geschriebenen Geschichte vorzuwerfen sie sei nicht fundiert ist unfair, wenn diese Fundierheit eben nicht möglich war...

    Kann man dem aus unserer reinen Beobachtungsposition heraus tatsächlich in irgendeiner Weise gerecht werden?

    Nein. Wie eben schon beschrieben... es ist etwas anderes wenn man Dinge am eigenen Leibe erlebt hat. Den vielen Filmen wegen kann man eine Ahnung gewinnen, wie es in Stalingrad aussah, wie die G.I.s in Vietnam kämpften... aber das ist nicht im Ansatz das selbe, als sei man dabei gewesen. Aber das ist auch gar nicht zwangsläufig nötig, denn wenn man eine Geschichte über den Krieg macht, dann geht es dabei ja normalerweise nicht darum den Krieg zu dokumentieren, sondern man versucht sich auf andere Aspekte zu konzentrieren... etwa den Krieg als Gesamtheit in Frage zu stellen oder sich damit auseinander zu setzen wie man Mensch bleiben kann in den unmenschlichen Situationen die ein Krieg mit sich bringt.
    Gerade beim neuen Golfkrieg ist es, denke ich, unmöglich aus der Beobachterposition heraus den Krieg "richtig" darzustellen. Wie soll das gelingen, wenn das Fernsehen die Schrecken des Krieges (Tote, Verstümmelte) als solche aus den verschiedensten Gründen nicht zeigen kann und darf (Furcht den Schrecken auszuschlachten, Jugendschutz, whatsoever...).

    Allerdings sollte ein Projekt sich ja nicht nur auf "den Krieg" fixieren sondern das ganze im weitesten Sinne angehen. Das heisst die Autoren und Zeichner sollten innerhalb des oben erwähnten Rahmens freie Hand gelassen werden. Wenn ein Autor nicht den Krieg angehen will sondern etwa seine eigene Position darstellen möchte, zu einem Krieg den er nicht "spürt" sondern nur in den Medien erlebt sollte das möglich sein. Ebenso wie ein Blick darauf wie der Krieg/ein Krieg in sonstwo Deutschland verändert. Wie sich ein Soldat fühlt ehe er in den Kampf zieht. Die Gedanken vor einem Schuß. Die Politik die mit dem Krieg verbunden ist. Das Leben vor und nach einem Krieg. Geschichten die während des Krieges spielen, den Krieg aber nur als Hintergrund haben. Sich da einzuschränken wäre falsch... ein metaphorischer Ansatz, wie er oft in der SciFi-Literatur zu finden ist (Die Werke von H.G. Wells oder Joe Haldemans "The Forever War" etwa) sollte möglich sein. Wenn ein Zeichner sich einfach das von der Seele zeichnen will was ihn bedrückt (Picasso, Guernica)dann sollte auch das erlaubt sein.

    Gerecht werden im Sinne von "realer, allumfassender Darstellung" scheint mir unmöglich... gerecht werden im Sinne von "ehrlich sein", "seine eigene Meinung umsetzen" ist allerdings möglich, denn auch die Beobachterposition verändert einen Menschen.

    Und sollte man gegebenenfalls Comics über den Krieg zB. in einem Online-Magazin wie INKplosion veröffentlichen?

    Vielleicht gerade da um es möglichst vielen zugänglich zu machen... außerdem hätte das den Vorteil, dass man nicht abhängig wäre von einem weiteren Verlag, der um seine Reputation fürchten müsste oder der aus Angst sich die Finger zu verbrennen das Thema ausklammert oder darin herumdoktort. Also dem Problem das man bei einem US-Großverlag hätte, oder das ein Filmemacher hätte, der so ein Projekt einem Studio (here and abroad) verkaufen müsste.

    Sind Leser daran interessiert, oder läuft man Gefahr, dass das als "Werbemaßnahme" missverstanden wird?

    Der Leser wird es merken wenn so ein Projekt unehrlich ist und sich etwa zu sehr auf das "Gegen DIESEN Krieg und US-Präsidenten sein!" fixiert und dabei andere Aspekte und andere Krisen ausklammert, oder wenn man versucht Comics durch das Leid anderer zu profilieren. Wenn man allerdings ein ehrliches Projekt startet, dass den Machern große Freiheit bietet ihre persönlichen Ansichten zu verarbeiten, dann wird der Leser das auch merken und honorieren.

    Die "Werbemaßnahmen" wirft man ja auch Büchern und Filmen nicht vor, die das Thema ernst und sensibel angehen...

  12. #37
    Moderator Image Rules/Comicgate Forum Avatar von Sascha Thau
    Registriert seit
    03.2000
    Ort
    ZWERCHFELL Tower, 42. Sto
    Beiträge
    3.196
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Original geschrieben von Hate
    Seth Tobocman hatte im Mai/Juni 2001 eine Tour durch Deutschland gemacht.
    www.mumia.de/act/seth/index.html

    Knallharter Politkram.

    Aber kein Comicmagazin hat je darüber berichtet.
    Traurig das und ein Umstand der mich immer mehr an der Comicszene zu nerven beginnt. Man nimmt diese Sachen einfach nicht wahr weil sie in icht in ein bestimmtes beliebtes Raster fallen. Nix gegen asexuelle Hasen oder ähnliches, alles wunderbare Sachen, aber wo bleibt der Comic über die "echten" Themen?

    Schade drum.

    bye Sascha

  13. #38
    Moderator Inkplosion Forum Avatar von Michael Vogt
    Registriert seit
    04.2001
    Ort
    Berlin • Moskau • Paris
    Beiträge
    4.819
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Bevor dieser Thread hier ins CF-Nirvana entschwindet (was Schade wäre, da dies einfach zu wichtig ist), würde ich von den Zeichnern (vorallem jene, die sich noch nicht gemeldet haben - und gerne auch welche aus der gesamten dt. Szene und nicht nur aus der näheren INK-Nachbarschaft) unter uns gerne wissen, ob Interesse bestünde, an einem Projekt dieser Art mitzuarbeiten.
    Wenn ja, wie würdet Ihr Euch das vorstellen? Will sagen: welche Aspekte oder Teilbereiche des Komplexes fändet Ihr interessanter, an welche Sachen würdet Ihr Euch nicht herantrauen?

    Gruß
    Michael
    Aktuelles in meinem Blog! Oder bei deviantArt.

  14. #39
    Moderator Inkplosion Forum Avatar von Michael Vogt
    Registriert seit
    04.2001
    Ort
    Berlin • Moskau • Paris
    Beiträge
    4.819
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Was mich an der Diskussion - zum Teil auch im PuK-Forum - genervt hat, war diese Betroffenheits-Maschinerie. Habe darüber mal einen Cartoon gemacht: http://www.inkplosion.de/cartoons/66teufel.html

    Ist eben auch eine Möglichkeit, sich dem Thema zu nähern...

    Gruß
    Michael

  15. #40
    Mitglied
    Registriert seit
    10.2000
    Ort
    Ohne Worte
    Beiträge
    12.280
    Mentioned
    10 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Hier nochmal ein Hinweis auf den täglichen Comic, den Colin Upton während des Irak-Kriegs gezeichnet hat:
    www.stinz.com/cupton/weblog/weblog.htm

    Eine von vielen Möglichkeiten, das Geschehen im Comic zu verarbeiten.

  16. #41
    SysBär im Ruhestand Avatar von Balu
    Registriert seit
    04.2000
    Ort
    Berlin
    Beiträge
    1.539
    Mentioned
    2 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)


    also ich kann nur noch drauf hoffen dass die Regierung mitsamt der Republikaner von der NRA zu ner Führung durch deren Waffensammlung eingeladen werden und sich dann sämtliche dort gelagerte Munition durch einen unglücklicherweise gelösten Schuss mit viel Lärm und einigen Toten aus dieser Welt verabschiedet.

    the new american dream: I will survive *träller**sing*

    gruß,
    Steven

  17. #42
    Mitglied Avatar von Steffi S.
    Registriert seit
    08.2001
    Ort
    berlin
    Beiträge
    2.930
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Holy Shit! das ja echt übel!

  18. #43
    Mitglied
    Registriert seit
    03.2000
    Ort
    Krefeld
    Beiträge
    2.787
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Ich find's viel schlimmer, dass das amerikanische Volk nichts davon merkt, bzw. merken will - bin mal gespannt, wie die nächste Wahl endet...

  19. #44
    Moderator Inkplosion Forum Avatar von Michael Vogt
    Registriert seit
    04.2001
    Ort
    Berlin • Moskau • Paris
    Beiträge
    4.819
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    @Karsten: Das liegt aber auch zum großen Teil an den praktisch "gleichgeschalteten" Medien. Murdoch hat sich zB. mit seinen Sendern und Zeitungen komplett auf Bushs Seite gestellt und läßt nur das berichten, was in den Kram passt.
    Es gibt viele Berichte, wo sich US-Bürger dazu äußern, dass sie "freie" Infos nur über das Internet bekommen.

    Gruß
    Michael
    Aktuelles in meinem Blog! Oder bei deviantArt.

  20. #45
    Mitglied Avatar von Ome
    Registriert seit
    07.2001
    Ort
    aus berlin AUS BERLIN!
    Beiträge
    4.175
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Man kann sich heutzutage sowieso kaum auf die Medien verlassen, man wird doch überall mit falschen Informartionen zugeschüttet, sei es in Amerika aber auch bei uns.

    Ich finde es traurig das die meisten Amerikaner darauf hereinfallen und sich blenden lassen.

    Soltten die Demokraten nächstes Jahr gewinnnen, weiss ich nicht ob es anderes wird, sie werden die gleiche Masche abziehen um das Volk für sich zu gewinnen...
    ----------Jazam Vol. 6 coming soon ----------

  21. #46
    Mod Comicgate-Forum Avatar von Asher
    Registriert seit
    05.2000
    Ort
    BaWü
    Beiträge
    4.368
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Was heißt sich blenden lassen...
    Die Frage ist doch, ob und vor allem wie man überhaupt noch merken kann, daß man nur einseitige Informationen zur Verfügung gestellt bekommt.
    Naja, wir wissen natürlich längst auch nicht alles, was auf der Welt passiert, und das kann man auch gar nicht. Die Nachrichtensendungen filtern einerseits bereits schon für den Zuschauer aus, andererseits würde einem schlicht und ergreifend die Zeit und vermutlich auch der Nerv dafür fehlen. Trotzdem denke ich, daß Europa sehr vielseitig und kritisch informiert wird (ich denke da nur an die dauernden Ermahnungen seitens der deutschen Berichterstatter, daß man jede Meldung der USA und des Iraks nur mit höchster Vorsicht geniessen sollte).
    Was ist aber, wenn z.B. jeder dritte Amerikaner das gleiche von seinen Nachrichten denkt? Dann besteht gar nicht das Bedürfnis, sich mehr Informationen z.B. aus dem Internet zu holen; die einseitigen Nachrichten werden so zu der neuen Sicht der Dinge. Man ist sich sicher, gut und ausreichend informiert worden zu sein.
    Alles in allem sehr verwirrende und beunruhigende Entwicklungen.
    Geändert von Asher (07.05.2003 um 15:11 Uhr)

  22. #47
    Mitglied Avatar von Ome
    Registriert seit
    07.2001
    Ort
    aus berlin AUS BERLIN!
    Beiträge
    4.175
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Da geb ich dir recht.
    ----------Jazam Vol. 6 coming soon ----------

  23. #48
    Mitglied
    Registriert seit
    12.2002
    Beiträge
    39
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Nur ein paar Einwürfe:

    Demokraten

    Es gibt da diesen Ausspruch, dass es in Amerika nur Republikaner und richtige Republikaner gibt. Ein getarntes Ein-Parteien-System. Damit liegt man wahrscheinlich nicht ganz daneben. Die beiden Demokraten mit der größten Chance auf den Posten als Präsidentschaftskandidat in 2004 sind:
    Dick Gephardt und Joe Lieberman.

    Lieberman war 2000 der Running Mate (designierte Vizepräsident) für Al Gore. Lieberman unterstützt Bushs Haltung in der Irak-Frage, spricht sich offen gegen Sex und Gewalt im Fernsehen aus und ist tiefreligiöser orthodoxer Jude. Konservativ genug um Republikaner zu sein, wenn er nicht neben der Jewish Vote auch auf die Black Vote abzielen würde.

    Zitat: "we must launch a long-term geopolitical and ideological initiative—akin to the great campaign that won the Cold War"

    Gephardt steht außenpolitisch auch dem Bush-Lager nahe und konzentriert sich daher, ähnlich wie Bill Clinton 1992, auf die wirtschaftliche Schwäche der Bush-Administration und das mangelhafte Sozialsystem in den USA. It's still the economy, stupid!

    Beide haben bisher keine Stellung genommen zu Themen wie "Camp X-Ray", dem IOA, dem Ministry of Homeland Security, dem Patriot Act II und ähnlichen Themen...

    Die "liberalen Demokraten" haben weniger Chancen als diese beiden die Vorwahlen zum Kandidaten zu gewinnen. John Kerry kritisiert offen Bushs Außenpolitik und den Austritt aus dem Kyoto-Protokoll, hat starken Rückhalt in der Demokratischen Partei, gilt aber -ähnlich wie Gore 2000- als eher verstockt und zu weit weg vom Volk (obwohl er Vietnam Veteran ist) um die Popular Vote zu bekommen.
    Howard Dean hat es sich mit dem Durchschnittsamerikaner verdorben, als er offen die "equal rights for all" Karte spielte und für das Eherecht für Homosexuelle eintrat und forderte die Waffengesetze zu verschärfen. Allerdings würde auch Dean das Militärbudget anheben um offensiv gegen Terroristen im Ausland vorzugehen, denn Homeland Security starts abroad.

    Reverend Al Sharpton liberaler Bürgerrechtler, spricht sich offen gegen den Krieg aus und ist christlicher Prediger... allerdings stehen seine Chancen von vornherein ganz schlecht. Warum nur?

    Womit noch John Edwards bliebe, der sich gaaanz toll im Fernsehen macht (was ja seit JFK Grundlage für Präsidentschaftswahlen in den USA ist... gell, Herr Reagan?) aber wahrscheinlich zu jung und zu unerfahren ist um gegen Bush anzutreten (außerdem teilt er Bushs Position in vielen Fällen, etwa dem Irak-Krieg).

    Und mal ehrlich, wer kann sich einem GOP-Mann entziehen, der so schneidig auftreten kann und sich immerhin auch zur Zeit des Vietnamkrieges sein Land ind der Luft verteidigt hat. Bei der Texas Air National Guard.

    Man hat scheinbar 2004 nur die Wahl zwischen einem demokratisch angemalten Bush und dem real McCoy.

    Nachtrag: vielleicht auch noch interessant: Reverend Sharpton ist der einzige der sich deutlich gegen die Todesstrafe in jedem Fall ausspricht. John Kerry dafür Terroristen zu exekutieren, Dean spricht sich ebenso für die Exekution von Kinder- und Polizistenmördern aus . Gephardt, Lieberman und Edwards sind insgesamt dafür die Todesstrafe im Großen und Ganzen zu beizubehalten wie sie momentan praktiziert wird.

    Medien

    Murdochs Fox News haben sich seit dem 11. September mit wehender Flagge in der Ecke, Schmierenpatriotismus in jeder Form (Geraldo Riviera in Afghanistan) und dem unermüdlichen Kampf gegen alles unamerikanische (also alles was nicht Amerika ist, wie... der ganze Rest der Welt) zum Nummer-1-Nachrichtensender der USA gemausert.
    Und der Rest der Medienlandschaft zieht fröhlich nach...

    The Land of the free and the home of the brave
    Geändert von Der BjöRn (07.05.2003 um 18:05 Uhr)

  24. #49
    Mitglied Avatar von gazegull
    Registriert seit
    12.2000
    Ort
    INKbunker: 32. UG
    Beiträge
    1.352
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    insane to remain sane

    oder andersrum...

  25. #50
    Moderator Autorenforum Avatar von Yann Krehl
    Registriert seit
    08.2000
    Ort
    Karlsruhe
    Beiträge
    833
    Mentioned
    0 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Denke das passt ganz gut in diesen Thread...


    FREE COMIX! FREE SPEECH! #1

    This is the first issue of the semi-annual collection of comix based around a topic of the moment. This time around it was about the American invasion of Iraq. All the thoughts presented here are the opinions of the creators undistilled. If they were brave enough to put their opinions to paper, it was guaranteed to be put in the book.
    Das Projekt wurde übrigens vor dem "Beginn" des Kriegs angekündigt - und ist jetzt seit dem 4. online.

Seite 2 von 3 ErsteErste 123 LetzteLetzte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  

Das Splash-Netzwerk: Splashp@ges - Splashbooks - Splashcomics - Splashgames
Unsere Kooperationspartner: Sammlerecke - Chinabooks - Salleck Publications - Splitter - Cross Cult - Paninicomics - Die Neunte
Comicsalon Erlangen
Lustige Taschenbücher