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  1. #1
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    Vorstellung Coolwater

    Hey, ich bin drin. Hehe...

    Servus alle zusammen,

    Dies ist mein erster Beitrag, den ich für das Comicforum verfasse. Nachdem ich schon seit geraumer Zeit treuer Gastleser hier bin und mir, als ich einmal die Zeit dazu hatte, längst auch das gesamte Disney-Forum reingezogen habe, habe ich mich nun doch dazu entschlossen, den weiteren Schritt zu tun und mich hier registrieren zu lassen. Gleichwohl werde ich mich wahrscheinlich, da ich keinen dauernden Zugang zum Netz habe, nicht allzu oft zu Wort melden, werde aber dennoch immer nach Kräften eifrig versuchen mitzukriegen, was hier so alles abgeht.

    Ich bin, wie der Kenner der Materie aus meinem Nutzernamen erschließen kann, vor allem Freund und Liebhaber der Barksschen Ducks, stehe jedoch auch würdigen Epigonen des Meisters aufgeschlossen gegenüber.
    Im folgenden gebe ich, da mir als Vorstellung meiner Person nichts besseres einfällt, einen Abriß, aus dem ersichtlich wird, wie ich zu den Duck-Comics fand, was sie mir bedeuten, und welche Reihen und Zeichner ich schätze bzw. ablehne. Manch einem mag derlei als müßiges Geschwätz oder eitle Selbstbeweihräucherung erscheinen, doch wurden solche persönlichen Rückblicke im Forum bereits einige Male vorgenommen, und wo sonst als in einem Disney-Forum soll man solche "Erlebnisberichte" überhaupt darlegen. Bekannten, die von Barks nicht wissen und Duck-Comics für Kindergeschichten halten, kann man damit jedenfalls nicht kommen.

    Es begann alles in jenem merkwürdigen Zeitalter, als Ronald Reagan US-Präsident war, im Kreml Gorbatschow regierte und süßlicher Synthesizer-Pop in seiner höchsten Blüte stand, in den 80er Jahren.
    Für ein Kind, das 1984 lesen lernte, war es wohl nicht die schlechteste Zeit, um zu den Duck-Comics zu stoßen, womöglich gar die günstigste neben den 50er Jahren. Die barksarmen 70er und die irgendwann in den 90ern einsetzende Verflachung der Heftchen bildeten hier gewiß keinen besseren Hintergrund.
    Mit Barks selbst wurde man in dieser Zeit in den MMs, TGDDs und den Klassik-Alben in schöndosierten Mengen versorgt, auch die Melzer-Bände mit Fuchs-Übersetzung waren überall zu haben. In den MMs und MVs konnte man die Geschichten von Vicar und Konsorten lesen, die sicherlich keine genialischen Höhenflüge waren, aber passabel, handwerklich ordentlich gemacht. Des weiteren gab es Edelschmankerl wie die "Abenteuer aus Onkel Dagoberts Schatztruhe" und diverse Spezialalben, die zu irgendwelchen Anlässen unters Volk gebracht wurden.
    Vor allem die LTBs (und die DD-Taschenbücher) waren 1986/87 gerade in ihr Rokoko eingetreten; es herrschte in ihnen eine verfeinerte Zeichnerkultur und einige Jahre lang sollte einem aus ihnen ein wahres Feuerwerk von herrlichen Geschichten und Zeichnungen entgegensprühen. Es ist dieselbe Heftreihe, der gleiche Ort, wo man heute nur eine einzige, elende Ödnis sieht, in der eine Primitivisierung aller Formen stattgefunden hat und wo nur gelegentlich auf verbranntem, ausgedörrtem Land, dem alle Nährstoffe entzogen sind, ein zartes Cavazzano-Pflänzlein erblüht, das aber nicht zu bestehen vermag und ebenso schnell vergeht, wie es gekommen ist. Namen wie Carpi, Cavazzano, Massimo De Vita, Scala, Scarpa und Asteriti sind nur eine ferne Erinnerung an Tage, in denen die Welt in den Disney-Taschenbüchern noch schön war.
    Früh schon konnte ich die verschiedenen Zeichner voneinander trennen und sortieren, auch wenn sie namenlos blieben - bis auf Barks, von dessen Namen, Leben und Werk ich zu meiner tiefen Befriedigung durch Klassik-Alben und die "Ich,..."- und "Wir,..."-Wälzer verhältnismäßig früh Kenntnis erhielt.

    Der nächste Schub in meinem Duck-Leben geschah um die Jahreswende 1989/90. Durch glückliche Umstände gelangte der 60-Jahre-Donald-Duck-Schinken von 1984 in meine Hände. Der darin enthaltene Artikel über Barks wirkte ungemein anregend auf meine elfjährige Seele, steigerte meine Bewunderung für Barks und stellte eine weitere Vertiefung meines Wissens über meinen Lieblingszeichner dar.
    Ich war nun nicht mehr zu halten. Ich kaufte ab nun JEDES Disney-Heft und die Comics wurden nun, da durch einen Umzug mein alter Freundeskreis weggefallen war, zu meinen Freunden, Gefährten und Tröstern in guten wie in bösen Tagen. Statt Völkerball vor der Straße zu spielen, sperrte ich mich nun in meinem Zimmer ein und las Comics in Massen. Zwar ergötzte ich mich auch an Non-Disney-Kram - darunter vor allem die üblichen Verdächtigen wie Asterix, Lucky Luke, Tim und Struppi usw. - und gelegentlich ging ich sogar mit Fix und Foxi fremd, doch stand bei allen flüchtigen Freuden, die mir die Große Hure Fuxholzen bereitete, stets fest, daß meine wahre Liebe in Entenhausen lag und mein Herz und meine Seele an die Ducks vergeben waren. Ich hing an der Disney-Nadel wie ein Junkie und nahm in meinem kindlich-naiven Idealismus sogar allerlei MM-Bastelkram und die berüchtigten Sammelkarten mitsamt Boxen ernst, die ich sorgfältigst aus den Heften trennte und gewissenhaft führte, obgleich mich bereits damals eigentlich nur die Comics interessierten.

    Die ganze Leserei wäre kein größeres Problem gewesen, wenn ich nicht damals alle Geschichten - unabhängig davon, von wem und wie gut oder schlecht sie waren - als gleichermaßen "wahr" betrachtet hätte. Selbstverständlich konnte ich die vielen Geschichten mit sämtlichen Widersprüchen über Entenhausen und die Ducks - allein schon, daß sie wohl hunderte von Malen Weihnachten feierten - nicht zu einem konsistenten Bild zusammenfügen, und daran litt meine junge Seele ein wenig. Erst viel später sollte ich zu einer vernünftigen Haltung gelangen und allein Barks als "wahr" betrachten, den Rest hingegen nur als mehr oder minder gute Dichtung.
    Zwei Dinge waren es vor allem, die sicherstellten, daß ich in Hinsicht auf gute Comics rundum verwöhnt wurde: zum einen das erste Erscheinen des Werks von Don Rosa in Deutschland, den ich sogleich als jemanden identifizierte, der sich auf eine schon fast knechtische Weise dem Werke Barks' verpflichtet hatte und der doch auf eine eigene Art genial war; zum anderen die unvergeßlichen TGDD-Sammelbände, in denen man 1989ff. mit Barks geradezu erschlagen wurde, so daß ich, wie ich erst später anhand von Listen nachprüfen konnte, in diesen Jahren bereits den Großteil seines Werkes beisammen hatte.
    Noch eine Anekdote aus dieser Zeit: Diese Sammelbände und eine ordentliche Ladung LTBs waren es auch, die ich im Sommer 1992 bei einer einwöchigen Reise nach New York in großen Taschen mitschleppte, da ich die paar Tage ohne sie nicht auszukommen wähnte. Im Flugzeug: Comics. Im Hotel: Comics. Die ganze Zeit, wann immer mir danach war: Comics. Ich spazierte alleine über den Broadway, setze mich in den Pizza-Hut, bestellte - und zog ein Lustiges Taschenbuch heraus, in das ich mich dann vertiefte, während ich meine Pizza fraß.

    Ja ja, so hätte es schön weitergehen können, wenn nicht auch ich wie so viele andere mit vierzehn, als die Kindheit allmählich aufhörte und die Jugend begann, in jenes Loch gestürzt wäre, wo es dann vorbei war mit den Heftchen. Ich tat sehr schnell, fast schon unbegreiflich, den Weg von einem Extrem ins andere. Ich kam zum neuen Schuljahr 1992 in ein Internat, und als wäre alles bisher ein bloßer Spuk gewesen: wie verflogen war plötzlich die Lust auf Comics, die Lust auf Barks. Auf den gut zweijährigen totalen Disney-Suff folgte nun eine beinahe gleichlange Zeit der totalen Abstinenz. Ein letztes Nachwehen war noch im Oktober ein Barks-Interview im Magazin der SZ, das ich kaufte, las und beiseite legte. Es folgte die schreckliche, die donaldlose Zeit.

    Meine Impotenz in Sachen Disney-Ducks währte etwa anderthalb Jahre, bis ich im späten Frühjahr 1994 im Buchgeschäft unvermittelt das Titelbild des ersten Onkel-Dagobert-Albums von Don Rosa im Regal sah, als ich zufällig daran vorbeiging. Mit einem Schlag war es um mich geschehen und die alte Liebe erwachte wieder. Der Dornröschenschlaf hatte sein jähes Ende gefunden. Innerlich erregt nahm ich das Album aus dem Regal und blätterte es mit schwitzender Hand durch. Als ich die liebevollen Zeichnungen, die Rosasche Schilderung von Dagoberts Jugend, die tausend Anspielungen auf Barks-Geschichten sah, wurden in mir die Endorphine nur so ausgeschüttet und mich überkam ein Gefühl seelischen Glücks. Ich kaufte das Album auf der Stelle.
    Ich kaufte auch in Kürze die gesamten bisher erschienenen Alben der Barks-Library nach sowie deren Nebenreihen, die zu dieser Zeit erst richtig anliefen. Bald schon erhielt ich Nachricht davon, daß Barks nach Deutschland kommt; der Presserummel und die ganzen Bücher über Barks (Barrier, Helnwein, Hahn), die in kurzen Abständen auf den Markt geschmissen wurden, steigerten mein Verlangen nach noch mehr erst recht. In diesem heißen Sommer 1994 war ich mittendrin im Rausch des Barksismus und holte nach, was ich die Zeit davor versäumt hatte. Ich fand wieder zurück zu den Ducks.

    Und so ist es auch geblieben - bis heute. Nimmermehr sollte ich untreu werden, nimmermehr sollte ich loslassen von meiner Leidenschaft. Mein Pauluserlebnis im Buchladen an jenem Frühlingstage war dauerhaft und endgültig. Gottlob war es das!
    Gewiß, dann und wann hatte ich schon einmal Phasen, wo ich mich nicht so sehr mit alledem beschäftigte, wo ich über Monate kaum Comics las. Ich ließ ab, doch ich ließ nicht mehr los. Mein Interesse war da, wenn auch das Level, auf dem sich dieses Interesse gerade befand, wechseln mochte und über größere Zeiträume gewisse Schwankungen aufwies.
    Doch so schlimm hätte es gar nicht kommen können, daß ich nicht jeden Monat treu gen Comicshop gepilgert wäre, die neuesten Alben zu holen; daß ich nicht sofort, wenn es da war, das neueste TGDD erworben hätte. Und nichts auf der Welt hätte mich all die Jahre davon abgehalten, mich einmal die Woche in die Kinderecke des Zeitschriftenladens am Bahnhof zu wagen und die neueste MM nach Rosa oder Jippes zu durchforsten. Immer die stille Furcht im Kopf, immer erfüllt von der geheimen Angst, von einem Schulkameraden oder sonstwem erkannt zu werden, tat ich doch mit stoischem Gleichmut, was ich tun mußte. Nicht die sich immer tiefer in meinen Haaransatz einfressenden Geheimratsecken, die Kunde gaben von meinem zunehmenden Alter, in welchem dem Ahnungslosen das MM-Lesen unwürdig erscheint, noch irgendwelche persönlichen Probleme hielten mich je von meinem wöchentlichen Ritual am Bahnhof ab. Erst die Vorschau hier im Netz hat diesen Spießrutenlauf überflüssig gemacht.

    Obgleich ich mein Dasein zumeist in einer rumpelkammerähnlichen Kleinstwohnung friste, haben sämtliche Barks-Alben mit ihren Rosa- und Jippes-Ablegern und anderem Zusatzmaterial im knappbemessenen Regalplatz den ihnen gebührenden Platz erhalten, und wenn's eng werden sollte, werde ich eher den Bücher- und CD-Bestand dezimieren als daß ich die Barks-Geschichten ins Elternhaus auslagere. Dies aber zeigt, was mir die Geschichten bedeuten und daß ich sie nicht missen möchte

    Tja, das war sie, meine Duck-Comic-Lebensbeichte, die endlich einmal heraus mußte. Mehr ist nicht zu sagen. Vielleicht waren manche Einzelheiten bei dem einen oder anderen ganz ähnlich.

    Ansonsten Servus und Gute Nacht an alle, die zu dieser Stunde noch im Forum unterwegs sind.
    Geändert von Coolwater (23.02.2003 um 03:07 Uhr)

  2. #2
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    Lieber Coolwater!

    Impotenz in Sachen Disney-Ducks hab ich nie erlebt. Ist das ansteckend? Wie kann man dir wirklich helfen, ohne infiziert zu werden?

    Hat schon mal ein Disneyleser ähnliches erfahren?

  3. #3
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    Ach Gottchen, "Impotenz" bedeutet ja zunächst eigentlich einfach "Unvermögen", "Nichtkönnen", und erst in einem engeren, bestimmten Sinne "geschlechtliches Unvermögen". Touché!

    Außerdem führ' ich ja lang und breit aus, daß ich ja davon geheilt bin. Hilfe also nicht mehr nötig.

  4. #4
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    Jo, auch einen herzlichen Willkommensgruß von mir!

    Simon
    Das Pech verfolgt mich nicht - es scheint zu wissen wohin ich gehe und wartet dort auf mich.

    [Ehemals $imon]

  5. #5
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    Wilkommen !
    Wirklich gut geschriebene Lebensbeichte.

    Christian

  6. #6
    Mitglied Avatar von Baldi
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    Das nenne ich einen Einstand, fürwahr! Da soll nochmal einer sagen, (Comic-)Lesen führe zu nichts... Oder Neulinge würden Sinnentleertes abliefern
    Wir basteln weiter - 20 Jahre www.seite42.de

  7. #7
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    Coolwater, ich vergebe dir, mein Sohn...
    Bis auf zwei Dinge: Die 70er waren nicht barks-arm! Damals kannte den Namen praktisch niemand, aber seine Comics waren auch damals das Maß aller Dinge. Nachdem ich ein Kind der 70er bin, erinnere mich mit Wehmut der tollen MM-Zeit damals.
    Und: Die Verflachung der Comics trat nicht in den 90ern ein, sondern bereits Mitte der 80er.
    Ansonsten: Zustimmung.
    "Dumm geboren und nix dazu gelernt!" - Donald Duck

  8. #8
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    Herzlich willkommen.

  9. #9
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    Danke an alle.

    @ Rainer72:

    Du hast natürlich insofern recht, als die Verbarksung von Kindern in allen Zeiten seit dem Erscheinen der MM in Deutschland zur Genüge stattgefunden hat. Wir alle hier haben den "guten Zeichner" schätzen und lieben gelernt und erinnern uns gerne an "unsere" Zeit zurück; mit wieviel von ihm wir gefüttert wurden, und ob wir seinen Namen kannten oder nicht, ist da ja für die Sache an sich von untergeordneter Bedeutung.
    Ich meine aber trotzdem, daß die 70er eine barksarme Zeit waren in dem Sinne, daß die reine Menge, die an Barks-Comics veröffentlicht wurde, sich auf einer eher niedrigeren Frequenz bewegt hat. Was die MM betrifft, die ja bei Kindern meistens der Einstieg zu den Ducks ist, gab es in irgendeinem "Donaldisten", den ich allerdings jetzt nicht zur Hand habe, einmal eine Statistik über die Anzahl von Barks-Seiten der einzelnen MM-Jahrgänge der 70er. Und die war nach den barksgesättigten 60ern insgesamt doch recht niedrig, bei einzelnen Jahren sogar bodenlos niedrig.
    In bezug auf das TGDD war da wohl ausreichend Barks, aber es war sicherlich nicht mehr als dann in den 80ern.
    Ferner gab es als Rettungsfloß ja die Melzer-Bände, trotz der schaurig-schönen Übersetzung ("Donald Duck und die Dollarschlacht" für "Der arme, alte Mann" - wie ich diesen Titel liiiiiiiiiiiebe!).
    Aus deinem Nutzernamen schließe ich einmal naßforsch, daß Du 1972 geboren bist. Das hieße, daß Du erst in den späten 70ern begonnen hast, die Heftchen zu lesen, wo die Situation sicherlich besser war.
    Ob man schon für die 80er eine Verflachung der Comics sieht, hängt wohl auch von dem Verhältnis ab, das man selbst zu dem omnipräsenten Vicar und zu den LTB-Italienern hat. Was allerdings Barks betrifft, waren die 80er doch unzweifelhaft nach den 50ern und 60ern eine zweite Hochzeit. Es gab die Klassik-Alben, und das TGDD wurde von 1984 an schon fast zu einem reinen Barks-Erstveröffentlichungsmagazin, was es auch bis in die 100er-Nummern hinein blieb, als es dann, ausgezerrt durch diese jahrelange Überspannung und Überdehnung, in sich zusammenbrach; und erst in unseren Tagen sollte man dann des wundersamen Schauspiels gewahr werden, wie auf dem Trümmerhaufen, der von etwas einstig Großem zeugte, etwas Neues, Schönes aufgebaut wurde.

  10. #10
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    > Höchst interessanter Text!
    Bisschen ausführlicher hätt's aber schon sein dürfen.

  11. #11
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    @ Coolwater
    Hm ... Deine Argumente sind stichhaltig. Wie du richtig vermutest, bin ich 72er Jahrgang. Mein Einstieg zu den Disney-Comics erfolgte über meinen 7 Jahre älteren Bruder, der öfters mal div. Disney-Comics kaufte, so dass ich immer wieder mal was Neues zu lesen hatte.
    Dass manche Geschichten "anders" waren, fiel mir zwar als Kind auf, aber erst viel später hörte ich von Barks und wusste, welche Comics von ihm stammten (so gab es zB die "Ich, Donald Duck"-Bände, in denen ausschließlich Stories von ihm erschienen).
    Gott sei´s gedankt, dass ich die "Neuübersetzungen" nicht kenne, sondern nur jene der ehrwürdigen Frau Dr. Fuchs (weiß eigentlich jemand, wie es ihr geht?).

    Für die alten italienischen Comics habe ich nur lobende Worte übrig: Wenn man sich die alten LTBs liest weiß man, was diese Herrschaften für Donald&Co geleistet haben! So weit ich das mitbekam, stammen die miesesten Comics der letzten Jahre eher aus nördlicheren Gefilden, hüstel...

    Was du mit deinem letzten Satz ausdrücken möchtest, bleibt mir indes schleierhaft - was genau soll denn dieses "neue, schöne" sein? Oder war das ironisch gemeint?
    "Dumm geboren und nix dazu gelernt!" - Donald Duck

  12. #12
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    @ Nimmermehr:

    Kicher... danke. Ich glaub' aber, das Zeug, das man ins Auto tut, heißt auf Englisch cooling water. "Coolwater" würde eher "kühles Wasser" oder "Kaltwasser" heißen, wenn man es "übersetzt".

    @ Rainer72:

    Nimmermehr hat recht. 's war nicht ironisch gemeint. Mit dem Trümmerhaufen habe ich das TGDD der 90er gemeint, wo man offensichtlich nach dem Abdruck fast aller Barks-Geschichten nicht mehr weiter wußte und sich weitestgehend darauf beschränkte, Belanglosigkeiten von Vicar und anderen wiederaufzuwärmen.
    Und das Neue, Schöne ist natürlich das Jetzt-TGDD von Akiba und Joachim mit intelligentem Leserforum, schöner Kolorierung, wohligem Papier, hübschem Pseudo-Handlettering und vor allem tatsächlichen, bis dato nicht gesehenen Comic-Schmuckstücken.

    Bei den Melzer-Bänden der 70er war es übrigens an dem, daß einige der dortigen Geschichten deutsche Erstveröffentlichungen waren und erst in den 80ern dann - zum Glück - von Frau Dr. Fuchs übersetzt worden sind, so daß man bei ihnen korrekterweise eigentlich die Fuchstexte als "Neuübersetzungen" bezeichnen müßte.
    Die Melzer-Texte sind im ganzen ein nett gruseliger Spaß, den man sich, wenn man im Fuchstext firm ist, gefahrlos antun kann, ohne zu befürchten, durch sie bleibende Schäden davonzutragen. Anscheinend hat man da irgendwie versucht, amerikanische Slang-Sprache zu imitieren. Es ist jedenfalls ganz witzig, zu lesen wie "Onkel Dago" "Quack!" schreit, weil sein Dollarspeicher in Gefahr ist.

  13. #13
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    Da sieht man es mal: Wenn man sich ein wenig Mühe gibt mit dem ersten Beitrag, dann bringt man durchaus Vernünftiges zu Stande. Wenngleich es, wie Plitzo schon anmerkte, ruhig etwas ausführlicher hätte sein dürfen.

  14. #14
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    Warum fragen wir nicht die Deutsch-Englisch-/Englisch-Deutsch-Übersetzung hier im Forum?

    Simon

    [EDIT]: ...ach mist - ist kaputt...

  15. #15
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    @ $imon:

    Gniaahaha... Du redest von diesem gottverfluchten Ding, das Carl Barks zu einem "Carl Rinden" verunstaltet !?!

    @ Ungewitter:

    Guten Tag, Direktor.

    @ me:

    Keuch! Da hab' ich doch tatsächlich in meinem Wahn von einem "60 Jahre Donald Duck"-Buch von 1984 palavert. Das war natürlich das "50 Jahre Donald Duck"-Buch.
    Ist aber offensichtlich keinem aufgefallen.
    Für so einen groben Vertippser, der meiner behaupteten Vergötterung der Ducks auf aberwitzige Weise hohnspricht, sollte man mich auspeitschen - oder mir vielleicht auch nur eine Tonne Glibberbibb-Pudding über den Kopf stülpen.
    Geändert von Coolwater (25.02.2003 um 03:26 Uhr)

  16. #16
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    Jetzt wissen wir ja schon eine ganze Menge über dich, aber eins würde mich doch noch interessieren: Gehst du grundsätzlich später als jede Eule ins Bett, stehst du Stunden vor den ersten Hühnern auf oder schläfst du vielleicht nie?

  17. #17
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    @ Joachim:

    Mein "Beruf" ist Student.

    Das dürfte der Erklärung genug sein.

  18. #18
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    Wohl grundsätzlich nur cum-tempore-Vorlesungen belegt?

  19. #19
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    Vorlesungen ? Was ist das ? Die stehen zwar auf meinem Alibi-Stundenplan, aber ich beweg' meinen Hintern längst nur noch in Seminare.
    Aber bis Mitte April sind ja eh Semesterferien (Juheißassa !).

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