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Thema: Doudou ein mieser Chauvi? Die Pferdedeutschen olle Militiaristen?

  1. #1
    Junior Mitglied Avatar von Katschoo
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    Wink Doudou ein mieser Chauvi? Die Pferdedeutschen olle Militiaristen?

    nach dem vorbild von manilas "horst" thread drüben und nachdem es ja immer mal wieder missverständnisse zu doudou und den pferdedeutschen gibt (siehe letzte rezi) hier der thread zu doudou. egal ob man nun doudou für ein A... hält oder die boches für miltaristen oder umgekehrt oder alles ganz anderes. ..hier kann ab jetzt drüber diskutiert werden. bin gespannt, was da im laufe der zeit so zusammenkommt.

  2. #2
    Mitglied Avatar von Lagomandra
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    Post Bochereien

    Okay, mache ich mal den Anfang mit ein paar Gedanken.

    Es wäre gelogen zu sagen dass mir Doudou auf Anhieb gefallen hätte. Mein Eindruck war so in Richtung: „Oh nein, nicht schon wieder, die bösen Deutschen jetzt als alles niedertrampelnde Viecher“. Ich fand das erst mal richtig Scheisse.

    Trotzdem habe ich dann tiefer in das Heft geguckt, es mir sogar gekauft und mit Erleichterung zur Kenntnis genommen, dass die Deutschen trotz Uniform und Stahlhelm nicht als bösartige Bestien dargestellt werden, sondern doch eher als sanfte Geschöpfe, die eigentlich niemanden angreifen.

    Gegen Ende der Geschichte trampelt die Herde zwar das Zeltlager der Arbeiter nieder, aber das auch nur, weil sie aufgescheucht und verschreckt war. Dass die Pferdedeutschen offensichtlich sinnlos aufzuscheuchen sind, so wie Pferde eben, hat mir dann aber doch auch nicht ganz so gefallen. Zum Glück war da Fritz, der intelligent ist und der sich auch mal tatkräftig zur Wehr setzt. Zum Beispiel da, wo er Doudou in die Hand beisst.

    Ausschlaggebend die Serie weiterzulesen war aber Fritzens Satz am Schluss, wo er (aus dem Gedächtnis zitiert) sagte: „Ich war mal Tot-umfall Deutscher für US-Kriegsfilme“ Das gefiel mir gut und ich glaubte zu verstehen, dass das ganze eine Persiflage auf das Bild des Deutschen in den entsprechenden Filmen ist. Und Doudou eine Parodie auf den alliierten Helden in diesen Filmen.

    Auch Doudou Nr. 2 hat diesen Eindruck verstärkt. Ich halte diesen Band bis heute für den Besten. Hier ist die Satire eindeutig, Du rechnest mit einer ganzen Reihe von Klischees ab.

    In den nachfolgenden Heften hat sich dieser Aspekt etwas verloren, Doudou wurde zunehmend ein „ernstzunehmender“ Held. Nr. 3 ist zwar in vielerlei Hinsicht eine noch viel bissigere Satire, allerdings auf diverse gesellschaftliche Phänomene im Allgemeinen, so wie Äußerlichkeitswahn, Wettbewerbe, usw. Ab der Nr. 4 wird es dann zunehmend seriös und Richtung klassisches Abenteuer.

    Ich glaube aber, dass diese „Normalisierung“ einige Probleme gerade für Neueinsteiger mit sich bringt. Da der Satire-Effekt fehlt, ist es für Otto-Normalleser schwer zu verstehen, warum ihm Dinge wie Bochemetzgereien quasi als normale Sache präsentiert werden. Und Doudou hat nichts dagegen, im Gegenteil, wie Geier schon erwähnte, er kauft sich ne Bochesalami obwohl er Fritz hat und in Nuschka verliebt ist. Auch Soldat Martin schwärmt Fritz was vom Bocheschlächter vor.
    Ok, Fritz lehnt sich gegen diese Dinge auf, aber Doudou ist nun mal der Held und der Leser wundert sich, warum dieser es nicht tut.

    Kurz: Doudou ist mit Sicherheit nichts für Leser die ihre gewohnten Lesepfade nicht verlassen wollen. Ein Vorteil sind die schönen Zeichnungen und der klassische, gute Erzählstil.

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