Effekte in Comics?

[Boromir]

Tach,

wollte mal fragen war ihr meint.

Und zwar ob man viele Effekte (Lichtspiegelungen, Lens Flare usw.) in Comicseiten einbauen sollte oder nicht. Wirkt ein Comic nicht zu überladen mit solchen Effekten?

So, nun raus mit euren Meinungen

CU Boromir

[CAB]

Mit dem andauernden Einsatz solcher Effekte gewöhnt man die Leser so sehr daran, dass sie ihnen irgendwann nicht mehr auffallen. Und wenn sie dann in einem Bild tatsächlich sinnvoll wären (für die Stimmung oder so), kann der leser keinen Unterschied zum Rest des Comics sehen.
Daher meine ich, dass man Effekte gerne einsetzten darf. Aber nur wenn sie gerade sinnvoll sind.

CAB

[Morn]

Photoshop Effekte und ähnliches werden leider nur zu oft verwendet, um mittelmässiges Artwork zu kaschieren. Am meisten beeindrucken mich Zeichner, die mit den spärlichsten Mitteln das meiste ausdrücken und Effekte wirklich nur ganz punktuell einsetzen. Denn (siehe Vorredner) Effekte nutzen sich schnell ab.

[Boromir]

Gut, seh ich genau so, aber es gibt Leute die das anders sehen


Deswegen habe ich das mal angestossen.

Schauen wir doch mal was die anderen dazu sagen.

[px]

Ich mag mit dem PC erzeugte Lichteffekte in Comics nicht so besonders, vor allem dann nicht, wenn sie die Tusche überdecken. Das nimmt dem Comic den Charakter des Gezeichneten.

Selber benutze ich Farbverläufe, Airbrush etc., aber nur in dem Maß, wie man es notfalls auch "von Hand" erzeugen könnte.

Weichzeichner etc. gefällt mir in Comics überhaupt nicht. Ist natürlich Geschmacksache.

Ausnahme: wenn der Comic bewußt fotorealistische Elemente, Collage etc. als Stilmittel einsetzt.

[planetbart]

wo ist denn da das problem?

du hast ein kleines kind das daheim trostlos auf dem bett sitzt und rechts daneben ist ein fenster an der wand? du setzt nen lichtstrahl der auf den boden vor dem Kind geht.

Du hast nen kerl der vorm fenster steht neue kraft schöpft und gerade mal anmerkt vie toll er sich doch eigentlich findet? dann lässt du gefälligst einen monster sonnenstrahl durch das fenster auf ihn fallen.

also alles was du hervorheben willst. alles was stimmung bekommt. zum beispiel ein teddybär bekommt auch sowas - falls er später besonders wichtig für die story ist.

ABER: wenn jetzt im zweiten fall also das mit dem kerl am fenster noch ein buttler dort stehen würde. dann schick den ins dunkel. man erkennt grad noch so dass da jemand steif und loyal steht. der kann dann auch so etwas sagen wie "ja mylord". und genau dieser satz beschreibt auch schon sein teilhaben an der geschichte. Egal. der kerl ist völlig egal. steht nur da sagt sein satz.

Fazit: (bevor ich euch zulaber und philosophier)
Effekte bekommt nur wer wichtig ist für die story. Das mal vorweg. - außer natürlich du willst einen kompletten hintergrund verschwimmen lassen um die figur im vordergrund etwas herausstechen zu lassen. (etwas is gut )
Also nur die bekommen effekte. Du kannst effekte auch nach anderen sachen richten: wer spricht gerade sehr laut? wer ist sehr selbstbewusst? etc.
auf jeden fall bin ich dafür effekte künsterisch sinnvoll einzusetzen (also du musst was damit bezwecken) aber niemals einfach nen effekt draufwerfen weils besser aussieht oder weil du was falsch coloriert hast - dann lieber nacharbeiten !
Das verwirrt dann den leser auch net. (auf jeden fall weniger als der beitrag mannohmann)

ok ich hoff ihr versteht das

[Boromir]

Yo, hab ich verstanden.

[TomQuarz]

Wieviele Effekte ich einsetze, hängt bei mir davon ab, wem ich was zeigen will.
Auf meiner Homepage findet Ihr zwei Beispiele. Der erste, direkt uauf der Startseite, entspricht - bis auf daß er hier absichtlich sehr blaß gehalten ist - meinen Vorlieben: Fast keine Effekte mit dem Computer, nur für einige Farbakzente und Übergänge/Hintergrundmuster. Seite 1 ist meine Lieblingsseite. Der Computereffekt im letzten Bild ist sehr dezent gehalten, aber ohne ihn wäre der Pfiff 'raus.

In dem zweiten, im Fotoalbum Further Comics, habe ich es ein wenig übertrieben, denn nachdem die Jury mich im Jahr davor wegen der Graphik auf den zweiten Platz gestellt hatte, statt auf den ersten, wollte ich Ihnen zeigen, daß ich auch Klotzen kann.
Dennoch ist die dritte Seite, die mit den Computereffekten sehr viel dezenter umgeht als die ersten beiden, mein Favorit. Danach kommt Seite 1, und da ist kein Bild ohne Special Effects entstanden. Seite 2 ist als Panoptikum gedacht, und dabei habe ich die Effekte dann wirklich etwas überzogen. Damit habe ich die Jury quasi erschlagen, und das kostete mich dieses Jahr den ersten Platz. Nächstes Jahr werde ich ein ausgereifteres graphisches Konzept bieten, und dann sehen wir mal.
Also ich denke, man kann Computer einsetzen, denn immerhin haben sie einiges d'rauf, und wenn man sie sparsam genug einsetzt, fesseln sie das Publikum. Übrigens wird es nun schon bald Standard sein, und das heißt dann, es geht nur noch auf zwei Arten, erfolgreich zu sein:
Entweder genau in dem Maß mit Effekten spielen, das der Leser kennt und liebt, aber nicht zuviel oder gar weniger als das.
ODER GAR NICHT mit Computern arbeiten, eine klare demokratische Reaktion zum Prinzip machen, und damit in die Künstler- oder Independent-Nische schlüpfen.

[arseny]

es kommt eigentlich drauf an, WELCHES Comic es ist.

Aber ich würde diese effekte nur höchst selten einsetzen, zb wenn ein neuer charakter auftaucht dann ihn in ein panel stopfen, was über die ganze seite geht, und dann ist so ein effekt erste sahne.

[Pebowski]

@Klausi: ja, die Startseite geht wirklich extrem sparsam mit den Effekten um: nur 3 kleine rote X - sehr dezent zurückhaltend.

Im Ernst: irgendwie wird bei mir nix angezeigt. Die Further Comics seh ich schon...

LG
Peb