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Thema: Die Kunst der Übersetzung

  1. #1
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    Die Kunst der Übersetzung

    In der ZEIT vergleicht Dieter E. Zimmer zwei völlig unterschiedliche Neuübersetzungen von Moby Dick: eine genaue und eine lesbare. Es gibt wohl kein besseres Beispiel, um zu klären, was eine gute Übersetzung ausmacht. Ein hervorragender Artikel.

    Da die meisten Comics in Deutschland Übersetzungen sind, und einige Comic-Übersetzer hier im Comicforum mitlesen, denke ich, dass dieser Hinweis nicht zu Off-Topic ist.

  2. #2
    Verstorben Avatar von Koenig Kups
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    Thumbs up

    Exzellent!

  3. #3
    Mitglied Avatar von Holy!
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    Cool

    Thangyou!

  4. #4
    Mitglied Avatar von Mana
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    Thumbs up

    Wirklich sehr schön! Aufschlussreich und in jedem Punkt nachvollziehbar!

  5. #5
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    das gefällt mir!

    können wir hier bitte ein paar stimmen einfangen, wem welche übersetzung besser gefällt, rathjen oder jendis?
    das würde mir sogar bei der arbeit weiterhelfen...

    ach ja, mir gefällt jendis besser.

  6. #6
    Mitglied Avatar von MrSinister
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    dito, einfach weil seine Variante im Gegensatz zu Rathjens lesbar ist.

  7. #7
    Mitglied Avatar von Hyperion Star
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    genau meine meinung,wenn ich ne 1:1 übersetzung haben will lass ich es mir von google übersetzen

  8. #8
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    zuerst einmal: danke für den link, sehr amüsanter/lehrreicher artikel darüber, auf welch unterschiedliche weise man an einem zu übersetzenden text vorbeischiessen kann.

    festgemacht an den beiden beispielhaft gegebenen auschnitten fällt es mir ehrlich gesagt schwer, einen klaren favoriten zu benennen; wenn ich wirklich so verzweifelt wäre, 'moby dick' unbedingt in einer deutschen übersetzung lesen zu müssen - ich denke mal, ich bin des englischen halbwegs mächtig - würde mein vorzug sicherlich der Jendis-fassung gelten, einfach, weil es flüssiger zu lesen ist und ich bei dieser weniger gefahr laufen würde, echten stilblüten zu begegnen - Rathjen: 'sich Schicht auf Schicht auf seiner Stirne türmten' - für diese ansammlung von alliterationen finde ich im original keinerlei rechtfertigung, während 'schicht auf schicht auf' schlichtweg wirklich schlechtes deutsch ist.

    überzeugen im sinne einer wirklich werkgetreuen übersetzung können mich irgendwie beide versuche nicht. Jendis entscheidet sich bewußt für eine flockig-lesbare übertragung ohne echten anspruch auf werktreue, was eine ästhetisch durchaus vertretbare position ist; Rathjen nimmt das sperrige der vorlage, das m.e. durchaus ein von Melville gewolltes stilmittel und nicht etwa nur schlechtes englisch ist, und versucht mit massivem aufwand - der ob der reinen kraftanstrengung durchaus bewundernswert ist - ein noch sperrigeres deutsch hinzulegen, welches das ziel der befremdlichen distanz weit hinter sich läßt und streckenweise irgendwo im reiche des unverständlichen umherdümpelt.

    letzten endes schaffen es eben beide nicht, den für mich bemerkenswertesten aspekt des originals einzufangen: trotz aller sperrigkeit im satzbau und der wortwahl hat Melvilles text eine wunderbar fließende lesbarkeit, lest euch den text doch einmal selbst laut vor, alles fließt, kein stocken oder halten, jedes interpunktionszeichen, selbst dieses ominöse komma zwischen 'ahab' und 'now' im ersten beispiel macht plötzlich sinn, reguliert den rhythmus der sprache, läßt einen genau an der richtigen stelle kurz atem holen. gegen diese fluidität der sprache kommen beide übersetzungen nicht an. ich konnte auch in wiederholten versuchen weder den text von Rathjen noch den von Jendis ohne stocken durchlesen. auch jenes oben erwähnte komma wurde von beiden auf eine art und weise wegrationalisiert, die mich vermuten läßt, daß wohl beide den sinn von diesem dingens nicht wirklich verstanden haben.


    nun stellt sich aber die frage, inwieweit diese ästhetischen betrachtungen - so interessant sie im einzelnen auch sein mögen - für die übersetzung von comics irgendeine relevanz haben. ich meine: keine allzugroße. der grund ist einfach der, daß die funktion der sprache im comic eine andere als in einem prosa-text ist. bitte nicht mißverstehen - ich wäre der letzte, der comic-texten litarisches niveau absprechen würde - stopp - korrektur: manchen schon - ich denke aber, daß bisher noch kein übersetzter bei zack, bang, boom vor einem unlösbarem problem stand - - in einem roman steht der text für sich alleine, muß sämtliche deskriptiven aufgaben auf sich alleine gestellt bewältigen, was automatisch zu einer häufung von adjektiven und ineinander verschachtelten nebensätzen führt. ein comic-text hat üblicherweise kaum beschreibende elemente - zu irgendetwas müssen die jungs und mädels von der graphik ja gut sein - sondern begnügt sich oft mit direkter rede, die üblicherweise von eher schlichterem satzbau ist insofern gelten die oben ausgeführten betrachtungen eher in beschränktem umfang für comic-texte, weil in jenen überlange, vergletscherte mammutsätze, welche die ganze Rathjen/Jendis diskussion überhaupt erst ermöglichten, doch eher selten sind.

    das einzige, das ich vielleicht comic-übersetztern mit auf den weg geben könnte, wäre dieses: achtet auf den sprachfluß. ich meine, wenn ihr schon direkte rede schreibt, sprecht doch die texte mal selber laut aus. wer dabei ins stolpern gerät, sollte vielleicht seine übersetzung noch einmal überdenken.

    wenn das ganze jetzt auch noch für die original-autoren gelten würde...

    Peaseblossom

  9. #9
    Mitglied Avatar von Geier
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    @peaseblossom
    Also dein Beitrag ist aber auch nicht ohne

  10. #10
    Mitglied Avatar von Erattaman
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    Wink

    Da hat er sich aber auch Mühe gegeben. Ich glaube nicht, das er selbst alle verwendeten Fremdwörter kennt, oder ob sie überhaupt existieren. Ach ja, und übrigens bin ich der Ansicht, daß Karthago zerstört werden sollte!

  11. #11
    Mitglied Avatar von flix
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    @dinter3

    jendis, eindeutig!

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