Nachlass / Erbschaft

[a_ah]

Hallo Comicgemeinde!

Ich habe kürzlich einige Artikel aus einem Nachlass erstanden und seitdem hat sich in mir die Frage aufgetan, was soll aus meiner Sammlung nach meinem Ableben werden? (auch der Grund wieso ich mich jetzt hier registriert habe)

Wolfgang J. Fuchs ist schon verstorben und die Donaldisten sind zumeist auch nicht mehr die Jüngsten. Nun überlege ich was mit meiner Sammlung passieren könnte, da ich keine Erben habe. An eine Bücherei oder Bibliothek verschenken, wird die Sammlung dort gut aufgewahrt? An das Fuchs-Haus in Schwarzenbach? An private Sammler, die man im Laufe der Jahre kennengelernt hat? Gerade in Zeiten von Corona ein Thema, über das man gerne philosophieren darf.

Weiß jemand was mit dem Nachlass von Fuchs passiert, hatte der überhaupt eine Sammlung? Und was macht jemand wie Don Rosa, der im Keller Unmengen an Heften hat? Wie regelt ihr euren Nachlass?

[Pickie]

Hallo,

falls Du wirklich Denkanstöße suchst, hier gab es mal eine Diskussion dazu:
https://www.sammlerforen.net/showthread.php?t=38045

Am besten dann dort anmelden und dort weiterdiskutieren.

[a_ah]

Toll! Danke Pickie! Sie haben mir da einen interessanten Beitrag aufgezeigt und ich werde auch dort diskutieren. Hier scheint man kein besonderes Interesse an Gedankenaustausch zu haben. Gibt es noch weitere Foren, wo es gesprächigere Sammler gibt?

Mich würde schon interessieren, wie die Sammler ihren Nachlass verwalten. Dr. Benecke hat seine CBC der Bibliothek in Köln geschenkt. Was passiert wohl mit den Büchern von Fuchs?

[Johnny_Hazard]

Also ich habe mir schon Gedanken gemacht. Ich habe geschätzt ca. 50.000 Titel jeglicher Art und es werden monatlich 150-200 mehr. Ich hatte mal bei den franko belgischen Titeln die Reißleine gezogen und etliche Serien verkauft welche ich einmalig oder gar nicht gelesen habe . Im selben Atemzug habe ich aber wieder 2000 Hefte aus dem USA Urlaub mitgebracht. Mit 50+ fange ich natürlich schon stärker nachzudenken meine Sammlung zu verkleinern. Vor fünf Jahren starb die Buchbinderin(keine 50) welche die Micky Maus Jahrgänge 1998-2015, und Geistergeschichten von Bastei für mich in Bücher band und vieles weiteres binden sollt. Dann ist Hummelcomic mein langjähriger Comicladen in Rente gegangen( es sei ihnen gegönnt) Dann kommt corona und etliche Titel in den USA werden gestrichen. Und die alten Meister sterben weiter: Uderzo und weitere. Man ist nah dran zu sagen: Ok ich höre mit dem Sammeln auf und verkaufe alles an einen Händler. Ich sage meiner Frau immer, wenn ich sterbe rufst du einen Comichändler an , dass er mit einem 7,5 Tonner vorbeikommen soll und meine Frau erhält noch ein bißchen Geld dafür. Ansonsten könnte ich mir nur vorstellen , dass sich ein Verein gründet welcher Comics archiviert und in Ausstellungen der Öffentlichkeit zugänglich macht. Diesem Verein könnte man seine Sammlung spenden und der Verein könnte sich finanzieren indem er Doubletten veräußert und Ausstellungen macht.

[Andy68]

Wahrscheinlich sind die Kosten für den 7,5 Tonner so hoch, das deine Frau noch draufzahlen muß..Ojee :-)
Man stelle sich das einmal bildlich vor. Die letzten Worte: "Ruf den Comichändler an!" Statt ein Leichenwagen kommt erst mal der 7,5 Tonner...

[wackeraner]

Man stelle sich das einmal bildlich vor. Die letzten Worte: "Ruf den Comichändler an!" Statt ein Leichenwagen kommt erst mal der 7,5 Tonner...

Und die allerletzten Worte sind dann auch an die Comics gerichtet: "Ich werde euch immer lieben..."

Sorry für den schwarzen Humor, es ist keineswegs böse gemeint Johnny Hazard, sondern nur als Spaß, weil's grade irgendwie zu Andy68's Beitrag gepasst hat! Im Gegenteil - ich bewundere deine tolle Sammelleidenschaft!

[BlackSun84]

Ich bin da Realist. Meine Comics machen mir Freude, vielleicht noch Kindern und Enkeln, aber am Ende sind die Comics nunmal Massenware und werden vielleicht irgendwann in einer großen Altpapiertonne - naja, eher in mehreren Tonnen - enden und fertig. Ich denke, da sollte man sich als Fan einer Sache Nichts vormachen. Für Andere ist der Kram einfach nur wertlos.

[wackeraner]

Ich bin da Realist. Meine Comics machen mir Freude, vielleicht noch Kindern und Enkeln, aber am Ende sind die Comics nunmal Massenware und werden vielleicht irgendwann in einer großen Altpapiertonne - naja, eher in mehreren Tonnen - enden und fertig. Ich denke, da sollte man sich als Fan einer Sache Nichts vormachen. Für Andere ist der Kram einfach nur wertlos.

Dann wäre vielleicht in so einem Falle - wenn man weiß oder befürchtet, dass die Sammlung vielleicht im Altpapiercontainer landet - doch die Ich-versuch-die-Sammlung-an-einen-Sammler-zu-verkaufen-Variante noch die Beste... auch wenn ich total verstehen kann, dass man sich zu Lebzeiten nur unglaublich ungern von seinen jahrelang sorgfältig gesammelten Schätzchen trennt (ich glaube, ich könnte das auch nicht...).

[Cap'n Kuda]

In einigen Jahren, spätestens in einigen Jahrzenten, interessieren sich nur noch wenige Sammler für auf Papier gedruckte Comics. Die ab jetzt geborenen Kinder werden Comics nur noch oder wenigstens zum größten Teil digital konsumieren (sofern überhaupt). Zumindest um den formalen Erhalt aller erhaltenswerten (alten) Comics (nicht die konkreten Hefte) und praktisch jedes aktuellen Comics, muss man sich auch keine Sorgen machen. Die existieren alle digital und sind auch mit wenigen Clicks für jeden mit Internetanschluss zu erreichen. Und wer sich um die Haltbarkeit digitaler Daten Sorgen macht, braucht sie nur auf M-Discs zu sichern. Daher ist es nur eine Frage der Zeit, bis praktisch alle Hefte in der Altpapiertonne landen. Will man also derjenige sein, der sie wegschmeißt oder will man derjenige sein, der sie vorher noch verkauft/verschenkt oder ignoriert man das Problem, erfreut sich Zeit seines Lebens an der Sammlung und überlässt die Arbeit anschließend anderen^^?

Ich habe geschätzt ca. 50.000 Titel jeglicher Art und es werden monatlich 150-200 mehr

Da bin ich kurz zusammengezuckt. Gibt es hier jemanden, der mehr hat? Bei einer Durchschnittsdicke von 3 mm (als Durchschnittsdicke erscheint mir das wenig) wären das trotzdem noch 150 m (+ 0.5 m pro Monat).

[ducklover]

mich lässt das auch komplett kalt, ich sammle ja nicht für andere sondern kauf was mir gefällt les es und stells ins regal und manches les ich später wieder. ich bins zwar nicht neidig aber ich frag mich grad wie man sich 150-200 titel pro monat überhaupt finanziell leisten kann, bei den preisen mittlerweile.

[Andy68]

ich bins zwar nicht neidig aber ich frag mich grad wie man sich 150-200 titel pro monat überhaupt finanziell leisten kann, bei den preisen mittlerweile.

Es gibt auch Menschen, die mehr (viel mehr) verdienen als andere.

[ducklover]

Es gibt auch Menschen, die mehr (viel mehr) verdienen als andere.

aha und wann bitte soll man das viele geld verdienen, wenn man jeden monat 200 titel lesen muss? 😉
ich muss was falsch gemacht haben in diesem leben ... 😂

[Andy68]

von "jeden Monat 200 titel lesen muss" schreibt er gar nix. Nur das jeden Monat geschätzt 150 bis 200 Titel dazu kommen.
Momentan hat er wohl keine Zeit, die alle auf einmal zu lesen, das hebt er sich auf wenn er mal in Rente geht. (Hat er früher mal geschrieben).

[Micha]

Vielleicht sind die 150-200 Titel keine Neuware zum Verlagspreis, sondern gebrauchte Comics. Dann sind die monatlichen Kosten auch gar nicht so hoch.

[ducklover]

von "jeden Monat 200 titel lesen muss" schreibt er gar nix. Nur das jeden Monat geschätzt 150 bis 200 Titel dazu kommen.
Momentan hat er wohl keine Zeit, die alle auf einmal zu lesen, das hebt er sich auf wenn er mal in Rente geht. (Hat er früher mal geschrieben).

war allgemein gesprochen, wer mehr zeit hat, hat meist weniger geld und umgekehrt. oder man hatte mal einen lotto 6er, dann hat man von beidem genug. 🙌

aber es geht hier ja nicht darum eine neiddebatte loszutreten sondern mich fasziniert wieviel leidenschaft und letztenendes zeit und geld manche da reinstecken. ist auch immer ein gutes argument, wenn meine frau mal meint ich hätte schon zu viel mit meinen paar regalen 😉

aber das thema war eigentlich erbschaften... sorry...

[Johnny_Hazard]

Also ich gebe so im Schnitt 500€ im Monat für Comics aus, Das Witzige an der Sache ist dass ich vor dem Euro in DM ungefähr gleich viel also 500DM für ebenso viele Titel wie aktuell ausgab.Das Gros der monatlichen Titel machen die US Neuerscheinungen mit ca. 100 Heften, TPB, HC aus, der Rest sind die deutschen Disney Titel (fast alles) und frankobelgische Comics. Aktuell habe ich ca. 20-30% der Comics gelesen. Ich habe letztes Jahr für ca. 6000€ deutsche Alben bei ebay verkauft welche in der Anschaffung ca. 10.000 gekostet haben , darunter auch Titel welche ich nicht gelesen habe.(Der Platz wurde zu Hause knapp und ich mußte Platz schaffen) Ich habe aber auch vieles verkauft was ich gelesen habe, und wo ich mir sagte dass ich das nicht nochmal lesen werde. Nebenbei schlug die 70'er Jahre Nostalgie durch und ich fing an fast alle Bastei und Kauka Serien zusammen zu kaufen, größtenteils mit dem Hintergedanken diese später binden zu lassen. Zum Schluß: Ich sehe Comics schon lange nicht mehr als Geldanlage sondern als Hobby. Es liegt im Auge des Betrachters.Für mich ist es Kunst und in Papierform wird es die Comics immer geben, da ein Sammler real sammelt und nicht digital.

[ducklover]

find ich ne gute einstellung johnny 👍