Hallo zusammen,

beim Schmökern in der letzten Alfonz 02/20 bin ich auf Seite 14 über einige Aussagen zum traditionellen Forum gestoßen, über die ich mich sehr wunderte. Ich möchte keine Grundsatzdiskussion starten, welches Medium nun für welchen Zweck besser geeignet ist, sondern wirklich verstehen, wieso der Zeitaufwand und die Inhalte in einem Forum anders bewertet werden als bei Facebook, Twitter oder Instagramm. So heisst es in dem Artikel:

Die dort (Anm.: im Comicforum.de) zu findenen ausführlichen und fruchtbaren Diskussionsrunden sind oftmals zu Meckerecken oder reinen Ankündigungspfaden geworden.
Oftmals ist der Zeitfaktor entscheidend, so gelten Aussagen wie diese von Johann Ulrich vom avant-verlag, aus dem Jahr 2015 auch heute noch: "Keine Kapazitäten zum Diskutieren". Oder Stephan Schunck von Bunte Dimensionen: "Leider sind wir in der Beziehung etwas träge. Allerdings posten auch immer die gleichen fünf bis zehn Leute, der Aufwand, diese überschaubare Klientel zufriedenzustellen, ist etwas mühselig."
"Haben wir abgeschafft, klaut nur kostbare Zeit und Trolls rauben Motivation. Wer arbeitet schon gerne für Idioten?" Unterm Strich scheinen solche Webforen, ähnlich wie davor die Newsgroups von Usenet, Yahoo&Co, nicht mehr zeitgemäß zu sein.
Ich schmeiße mal ein paar Gedanken zur Diskussion, welche mir beim Lesen eingefallen sind:


  • Der Anteil Trolle und unqualifizierte Kommentare sind in den Sozialen Medien höher als im Forum. Anscheinend ist man der Meinung, in den Medien nicht moderieren zu müssen oder die Kommentarfunktion gleich ganz abzuschalten zu können.
  • Von den Verlagen her wird auch im Forum nicht großartig diskutiert. Ab und zu mal eine Frage zu beantworten kann kein Zeitfaktor sein.
  • Die Zeit, eine Neuigkeit in den sozialen Medien zu veröffentlichen, sollte keinen Zeitgewinn mit sich bringen. Muss schließlich auch getippt werden.
  • Falls man Kommentare in den Medien zulässt, posten auch immer die gleichen 5-10 Leute. Und inwiefern muss man diese zufriedenstellen?
  • Was ist denn zeitgemäß? Ohne Hirn ungefiltert Blödsinn in die Welt pusten und nach 2 Min vergessen? Wenn das der Anspruch ist, den ein (Comic)Buchverlag an sich selbst hat, darf er sich nicht wundern, wenn er einpacken kann.


Zu guter Letzt:

Dem größten Forum, das seit 2000 existierende comicforum.de, sind über die letzten Jahre die meisten Sponsoren und Verlage abhandengekommen (aktuell nur noch Carlsen und Sammlerecke).
Ich bin sicher nicht der Einzige, der gerne einen Obolus abtreten würde, damit das Forum bestehen bleibt, auch ohne Gegenleistung. Ich weiß, daß monatliche Beiträge schon öfter diskutiert und als unangebracht befunden wurden, aber wenn man unterstützen kann, sagt Bescheid. Davon abgesehen ist die o.a. Aussage irreführend. Vielleicht sind die Sponsoren nicht mehr vertreten, aber Verlagsvertreter tummeln sich noch genügend.

Ich bitte um Erläuterung, verstehe es wirklich nicht.

Schönen Sonntag.