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Thema: Anmerkungen zur Qualität von FF-Geschichten

  1. #1
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    Anmerkungen zur Qualität von FF-Geschichten

    Zitat Zitat von fixundfertig Beitrag anzeigen
    Definiere "Perlen". Zwar waren Fix und Foxi zu keiner Zeit "große Kunst", aber zumindest was Deutschland angeht, haben sie Generationen von Kindern geprägt und waren "Perlen" in ihren Herzen. Ja, sie waren Trivialliteratur. Aber die von dir Genannten haben auch nichts anderes als Trivialliteratur gemacht.
    Die obige Nachricht ist Posting 3 aus dem Thema "Fix und Foxi in Band 8 von PERLEN DER COMICGESCHICHTE".
    Offenbar ist die Qualität von Fix-und-Foxi-Geschichten (quer durch die Jahrzehnte) immer wieder Anlaß sich zu Geschmacksfragen zu äußern. Und zwar mit recht!
    „Geschmack“ muß man nicht rechtfertigen aber es schadet nicht, sich mal Gedanken über die Geschmacksmotivation zu machen.
    Hier ist der Versuch einer Erklärung.


    Anmerkungen zur Qualität von FF-Geschichten

    „Comics sind süchtig machende Bilddrogen, und wer süchtig wird, geht als Leser zugrunde. Was von ihm übrig bleibt, ist ein Konsument von Baby-Hieroglyphen, der, ein buntes Heft vor Augen, geistig im Lall-Alter bleibt.“ Diese Äußerung eines sogenannten Pädagogen ist ein eindrucksvolles Zeugnis von Intoleranz, Engstirnigkeit und Dummheit. Es belegt, daß der Vordenker dieser Worte sich kaum tiefergehende Gedanken gemacht hat, geschweige denn, andere Standpunkte und Meinungen berücksichtigte. Er vergißt, daß sich ein Mensch geistig (und körperlich) entwickelt, nämlich vom Kind zum Erwachsenen und dabei verschiedene Stadien durchlebt.

    Comics sind (waren) ein überaus wichtiges Medium für Kinder. Spielerisch erfahren sie beim Lesen wie Dinge, Szenarien oder Situationen grafisch dargestellt werden und schulen somit das bildnerische Denken, welches unerläßlich ist für jede kreative Tätigkeit. Der Facharzt für Kinderpsychiatrie Dr. Hans D. Peltz stellt weiter fest, daß „Das Geschehen in den Bildergeschichten zu einer begrüßenswerten Gefühlsentladung beim Kind führen ... Spannungen werden abgebaut, das Kind von manchem Druck befreit. (Das Kind) ... schult seine eigene Klugheit, seinen Witz und seinen Einfallsreichtum.“

    Führt man sich diese Standpunkte vor Augen, ist es außerordentlich wichtig, daß man erkennt, daß Kinder andere Bedürfnisse und Empfindungen haben wie Erwachsene und daher das, was sie sehen, hören und lesen anders auffassen als „gereifte“ Menschen. So ist beispielsweise für Erwachsene ein Kasperle-Theater wenig attraktiv, für Kinder aber faszinierend. Dort wird eine kleine überschaubare Welt mit einer auf das einfachste reduzierte Konfliktsituation zwischen genau definierten Charakteren dargestellt. Die Oma ist das schutzbedürftige Opfer, der Polizist stellt sie autoritäre Obrigkeit dar, der Teufel ist das Böse und das Krokodil verkörpert eine unbekannte drohende Gefahr. Jede Figur hat seinen festen Platz und sein dementsprechend typisches Verhalten. Das Gute -der Kasper- wird gewinnen und die Kinder lachen befreit auf, wenn der Kasperle, mit dem sie sich identifizieren, dem Krokodil mit dem Knüppel auf den Kopf haut. Dieser Akt der Gewalttätigkeit ist ein Aggressionsventil, weil der Kasper etwas tut, was sich Kinder eigentlich nie trauen würden. Der Kasper bekämpft die Angst! Für Erwachsene hingegen stellt dieses Theater ein anspruchsloses Schauspiel dar, weil sie wissen, daß die Welt mit ihren zwischenmenschlichen und sozialen Komponenten wesentlich komplizierter ist. So sehen Erwachsene in dem Märchen „Hänsel und Gretel“ in der am Schluß stattfindenden Hexenverbrennung eine höchst brutale Tat mit dem unbeschreiblich grausamen Ende des Verbrennens bei lebendigem Leibe der alten Frau. Kindern allerdings ist das so nicht bewußt. In ihrem Entwicklungs- und Erziehungsstadium sehen sie nur die „gerechte“ Strafe. Wenn jemand etwas böses tut, wird er bestraft. Je schlimmer die Schlechtigkeit, desto härter die Strafe. Diese kindliche Auffassung, die den Grundstein für ein gesundes Gerechtigkeits- und Werte-Empfindens unserer westlichen Kultur und Zivilisation darstellt, wird sich im Laufe der Weiterentwicklung wandeln, je mehr der heranwachsende Mensch in seiner Umwelt erlebt und erfährt.

    All dies hatte Rolf Kauka früh erkannt und diesen Mechanismus als Basis für seine Fix-und-Foxi-Geschichten erkoren, als er die „Richtlinien über die Dramaturgie von Rolf Kauka-Strips“ (siehe COMIXENE 31, Seite 26) festlegte, wie seine Geschichten zu funktionieren haben. Eine beliebte Äußerung von Kauka war auch, daß er mit seinen Geschichten die Fantasie des Lesers nur anstoßen wollte und daß man nach Beendigung des jeweiligen Abenteuers dieses bis ins Unendliche weiterdichten könne.
    Während andere (ausländische) Comics ein fertiges Bild liefern würden, biete Kauka der Leserschaft die Möglichkeit abseits der Story die Gedanken weiterzuführen und somit die Eigenkreativität der Leser zu fördern.

    Ich persönlich konnte lange Zeit mit diesem vermeintlichen Allgemeinplatz nichts anfangen und wertete ihn (fälschlicherweise) als Entschuldigung für die mangelnde Qualität der Erzählungen. Meinen Irrtum erkannte ich erstmals, als ich im Laufe meiner Comic-Sammlertätigkeit nach langen Jahren des Suchens das für mich prägendste Fix-und-Foxi-Heft aus meiner Kindheit wieder in die Hände bekam. Ich wußte noch in etwa, wie das Titelbild „meines“ Heftes aussah und ich glaubte die Comic-Geschichte noch in groben Zügen im Gedächtnis behalten zu haben. Umso größer war dann meine Enttäuschung, als ich das Titelbild und dann das Fix-und-Foxi-Abenteuer nach so langer Zeit in Augenschein nahm. Die Handlung der Geschichte war zuweilen simpel und die Zeichnungen stellenweise primitiv und ungelenk. Das sollte mir gefallen haben? Ich hatte das alles ganz anders in meiner Erinnerung - viel größer, bunter und komplexer! Schließlich kam ich darauf, daß ich als achtjähriges Kind die Zeichnungen und die Geschichte anders empfunden hatte und meine Fantasie mit diesem Comic-Abenteuer wahrlich angeregt wurde. Damals erlebte ich den Trip von Fix und Foxi und mit Knox als Weltreise und sah, wo nur ein Baum angedeutet war, einen ganzen Urwald - geheimnisvoll im Hintergrund!

    Bei einer Befragung von ganz unterschiedlichen Comic-Sammlern, warum wohl Fix und Foxi, im Gegensatz zur Micky Maus, das ungeliebte Stiefkind der Sammler sei, war Das Ergebnis vorhersehbar aber dennoch verblüffend. Denn unbestritten ist, daß die Micky Maus unter den Comic-Sammlern die begehrteste Heft-Reihe ist, und seit 1951 die wohl höchste verkaufte Auflage unter den Comic-Heftserien für sich verzeichnen konnte und immer noch kann. Aber auch das Fix-und-Foxi-Heft hatte in Spitzenzeiten eine wöchentliche Auflage von (angeblich) 300.000 Exemplaren. Wo sind die Käufer von einst unter den Sammlern heute? Der Grundtenor der Antworten meiner Umfrage ergab, daß Fix und Foxi allgemein durchaus gelesen wurde und Lupo oder Pauli besondere Sympathien entgegengebracht wurden aber das Heft heutzutage insgesamt als minderwertig empfunden wird. Ich schloß (voreilig) daraus, daß das Desinteresse auf die mangelhafte Qualität zurückzuführen sei. Fix und Foxi boten nach außen hin kein geordnetes Bild. Im Gegensatz zur Micky Maus sahen viele Fix-und-Foxi-Geschichten aus wie Interpretationen der jeweiligen Zeichner. So, als hätte jeder nach eigenem Ermessen drauflos gezeichnet. Auch inhaltlich widersprachen manche Geschichten einer inneren Logik. Und dann fehlte bei Kauka ein Überautor á la Carl Barks, der für echte Qualität sorgte, die sich nachhaltig ins Gedächtnis der Leser einbrennen würde. Das Fix-und-Foxi-Heft wurde auch weniger wegen den Füchsen gekauft, sondern aufgrund der anderen, teils ausländischen Reihen. Da waren lustige Pauli-Geschichten (die auch erst nach Jahrzehnten der Entwicklung ihre Klasse erreichten), ein paar interessante Tom & Biber-Stories und natürlich die qualitativ hochwertigen Franco-belgier aus dem Hause Dupuis (Schlümpfe, Lucky Luke, etc). Kontinuität und Wiedererkennung über Jahrzehnte haben die Micky Maus zum Kultobjekt der Sammlerszene gemacht. Fix und Foxi fehlte offensichtlich beides. Das meiste sah so aus, als wäre es lieblos und schludrig gemacht - jedenfalls nie stimmig durchgezeichnet.

    Meine Schlußfolgerung war nur teilweise richtig. Ich hatte nicht bedacht, daß die kindlichen Leser von einst sich weiterentwickelt hatten und bei dem erwachsenen Leser das gestiegene Bedürfnis nach Ästhetik und Erzählstruktur nicht mehr befriedigt wurde. Deshalb rangiert Fix und Foxi in der Gunst der Sammler ganz unten. Bei der Micky Maus verhält es sich da, wie eben bereits angedeutet, etwas anders. Am prägnantesten sind hier die Geschichten rund um die Ducks des genialen Geschichtenerzählers und Zeichners Carl Barks, der von Anbeginn der Heftreihe in der deutschen Micky Maus vertreten war. Für fast alle Fans ist er der Auslöser zum Micky-Maus-Sammeln. Die besondere Qualität von Carl Barks ist, daß seine Geschichten
    zeitlos sind,
    eine simple Grundidee (Konflikt) haben und gleichzeitig
    hochmoralisch sind.

    In den Barks’schen Duck-Abenteuern geht es meist um das Verhältnis Tick, Trick & Track zu Donald oder Donald zu Onkel Dagobert. Das Abenteuer (ferne Reisen, exotische Orte) drumherum ist einfach gehalten, nie verwirrend und immer wieder mit überraschenden Wendungen angereichert. Man kann diese Geschichten heutzutage genauso genießen, wie zu ihrem Erstabdruck in den 50er oder 60er Jahren, ohne daß sich einschneidende Veränderungen bemerkbar machen. Der moralische Aspekt der Geschichten ergibt sich daraus, daß das Pech von Donald meist die gerechte Strafe für Überheblichkeit oder Dummheit ist. Wann immer etwas mit Donald passiert, ist die Motivation sofort erkennbar - Ursache und Wirkung. Und schließlich siegt am Schluß einer jeden Geschichte immer das Gute! Aufgrund dieser einfachen Formel können sich Kinder und Erwachsene gleichermaßen für Carl-Barks-Stories begeistern und es macht, quer durch alle Altersgruppen, Spaß diese Geschichten zu lesen. Der geschätzte Don Rosa ist die natürliche Weiterentwicklung des Carl Barks und ein typischer Vertreter für einen Erzählstil, wie er in den letzten Jahren in der Micky Maus vorherrscht. Rosa läßt weitere Facetten von Charaktereigenschaften zu und befaßt sich mit komplexeren Situationen. Auch die Inhalte werden anspruchsvoller und setzen eine höhere Allgemeinbildung voraus. Dies ist keineswegs kindgerecht, sondern zielt auf die reiferen Leser von Comics!

    Und da lag dann auch das Problem des Fix-und-Foxi-Magazines der 80er und 90er Jahre. Lediglich der Zeichenstil hatte sich entwickelt und bekam durch (beispielsweise) Massimo Fecchi’s Professionalität eine höhere Ästhetik. Aber eben auch dieser gleichförmige Zeichenstil ließ eine Geschichte genau so aussehen, wie jede andere. Inhaltlich hatten sich Fix und Foxi von der eigentlichen Zielgruppe - nämlich die der Kinder - entfernt. Fix und Foxi waren jetzt Jugendliche in einem deutlich erwachseneren Umfeld. Und der Unterschied zwischen der Kindwelt und der Welt der Jugendlichen ist absolut erheblich. Dies wurde in der 60er Jahren deutlich gemacht durch das Fix-und-Foxi-Heft auf der einen Seite und „Lupo Modern“ auf der anderen.

    Und so glaube ich den Rückschluß ziehen zu können, dass Fix und Foxi sich dadurch, dass sie sich nicht konsequent auf die Altersstufe der Kinder konzentriert haben, sich selbst langsam ins Aus geschossen haben. Die Kinder wurden wenig angesprochen, weil FF zu jugendlich waren, und die Sammler wurden nicht angesprochen, weil die FF-Geschichten zu belanglos erschienen.

    Lediglich der Maulwurf PAULI schaffte es, generationsübergreifend beliebt zu sein. Hier stimmen Geschichte und Zeichnung!
    Herzliche Grüße
    nc

  2. #2
    fuxiger Teilzeit-SysOp Avatar von Markus
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    Lieber NC-Schmidt,
    erstmal ein großes Danke für deine sehr ausfürlichen Darlegungen. Über Geschmack lässt sich nicht streiten und man kann guten Rechts fragen, warum erfolgreiche "Trivial"-Kunst die sehr viele Menschen erreicht und für einen kleinen Moment Glücklich macht, etwas schlechteres sein soll, als eine Kunst, die kaum jemand mag und sie sich selbst in der Abgrenzung zum Massengeschmack als etwas besseres wahrnimmt. Liegt die wahre Kunst nicht darin, viele Menschen zu begeistern? Von der Musik wissen wir, dass der einfache Ohrwurm die wirkliche Herausforderung ist und nicht per Knopfdruck einfach mal so produzierbar ist.
    Ich gehe in vielen deiner Aussagen mit, insbesondere was die unterschiedlichen Wahrnehmungen als Kind und Erwachsener angeht, oder auch zu den dramaturgischen Richtlinien Rolf Kaukas. Eine etwas andere Wahrnehmung habe ich in Bezug auf das relative Sammler-Desinteresse. Zum einen gab es nie "das" Heft wie bei der Micky Maus mit einer starken Kontinuität der Charaktere, Zeichnungen und Art der Geschichten. Barks' in den 40er und 50er Jahren geschaffenes Universum ist selbst heute noch Maßgabe aller europäischen Micky- und Entengeschichten. Selbst die späteren Modernisierungen, die es in den USA gab, wurden konsequent in Europa ignoriert.

    Märchenhafte, aus Tierfabeln abgeleitete, Geschichten bestimmten in den 50er Jahren das FF-Heft. Es kam zuerst inhaltlich wie zeichnerisch zu einem enormen Stilbruch in den 60ern, der eine dringend notwendige Modernisierung beinhaltete. In den 70ern entwickelte sich das FF-Heft zu einem Magazin, dass hauptsächlich franko-belgische Funnies und Semi-Funnies abdruckte. In den 80ern sich dann weitgehend wieder auf die wesentlichen Kauka-Charaktere konzentrierte. Insofern hat auch jeder von uns eine andere Meinung dazu, warum das FF-Heft gekauft wurde. Für dich und sicher viele Leser deiner Generation waren es, wie du ja schreibst, die ausländischen Reihen, die der primäre Kaufanreiz waren. Ich selbst bin mit FF um 1980/81 in Berührung gekommen und and Lupo und Co viel cooler als die Enten und Mäuse. Zu dieser Zeit gab es fast keine Lizenzreihen im Heft. Ich lernte diese später zwar zu einem großen Teil auch zu schätzen, aber der Kaufanreiz meiner Generation waren vor allem Charaktere aus dem FF-Universum. Auch empfand ich die Figuren nicht zu "jugendlich", eher Pauli schon zu niedlich. Ästhetisch komme ich mit dem Lupo der 80er wirklich besser klar als mit dem der 60er. Ich habe auch mehrfach erlebt bzw. auch von anderen gehört, dass die Ästhetik der Kinder sich mit jeder Generation mehr hin zu jugendlichen Themen entwickelt. So verschoben sich das Lesealter für Comics und auch für Jugendzeitschriften wie "Bravo" immer mehr nach unten, während die früheren Kinderthemen sich entsprechend ins Vorschulalter zurückziehen.

    Kurz gesagt, ein wesentlicher Grund scheint mir zu sein, dass FF nicht die inhaltliche Kontinuität einer Micky Maus hatte. Das hatte auch strukturelle Ursachen, die zum zweiten Grund direkt übergehen:
    Das Enten- und Mäuseuniversum war in seinem Kern schon weitgehend definiert, als die erste Micky Maus überhaupt in Deutschland erschien. Es stand ein globaler Mutterkonzern dahinter, der weltweit an Verlage lizensierte und der Standards entwickelte und vor allem auch kontrollierte, damit in verschiedenen Ländern einheitliche Comicgeschichten auf einen gewissen Qualitätslevel produziert werden konnten. Der Kaukaverlag (bzw. später VPM) dagegen war klein und quasi provinziell. Es gab keinen gigantischen Medienkonzern mit viel Geld dahinter und die Figuren mussten während des Erscheinens des Heftes weiterentwickelt werden. Es musste immer neu experimentiert werden. Spätestens mit der Krise des Comic-Kioskgeschäfts ab den 80er Jahren profitierte die MM eine Weile von einem riesigen globalen Mechandise mit TV-Serien, Filmen, Büchern und vielem mehr, sowie einer günstigeren Kostenstruktur zur Comicproduktion. Das waren alles enorme Vorteile gegenüber FF und den anderen Mitkonkurrenten. Es wurde immer schwerer, sich gegenüber eine Vielzahl von Konsumalternativen abzusetzen. Fix und Foxi hatten sich also nicht von ihrer Zielgruppe entfernt, sondern diese sich von Comics, die nicht die Macht eines riesigen Konzerns im Rückenwind hatten. Die späteren Comebackversuche in den 2000ern scheiterten früher oder später einfach daran, dass die jeweiligen Herausgeber kein Geld in die Hand nehmen wollten (oder konnten) und ohne großen medialen/merchandise-Rückenwind (wie beispielsweise bei Themen wie "Star Wars") solche Magazine auch vor 15 Jahren schon nicht mehr etablierbar waren.
    Seine Sammler muss man sich auch heranzüchten. Das Disney-Universum war immer viel präsenter in der Öffentlichkeit und die Comicveröffentlichungen in Deutshcland waren viel kontinuierlicher als bei FF.

    Aber da sieht man, wie unterschiedlich die Wahrnehmungen sind. Mir ist immer wieder aufgefallen, dass jeder FF-Fan seine Version von FF am besten findet , mit der er aufgewachsen ist

  3. #3
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Zitat Zitat von Markus Beitrag anzeigen
    Das Enten- und Mäuseuniversum war in seinem Kern schon weitgehend definiert, als die erste Micky Maus überhaupt in Deutschland erschien. Es stand ein globaler Mutterkonzern dahinter, der weltweit an Verlage lizensierte und der Standards entwickelte und vor allem auch kontrollierte, damit in verschiedenen Ländern einheitliche Comicgeschichten auf einen gewissen Qualitätslevel produziert werden konnten
    Erstens war Disney damals kein globaler Medienkonzern, zweitens wurden die Comics nicht von Disney produziert (über die Kontrolle kann ich nichts sagen, glaube aber nicht, daß die allzu einschneidend war). Allerdings profitierten die Comics natürlich von den weltweit bekannten Trickfilmen.
    Das ICOM-Heft zum Gratis Comic Tag 2012 jetzt herunterladen (7,3 MB)!

  4. #4
    Mitglied Avatar von Fax
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    Warum sich die FF gerade in den 80ern nicht weiter durchsetzen konnte, lag meiner Meinung nach gerade an der Qualität der
    einzelnen FF - Storys. Das Niveau ging eben ab Ende der siebziger Jahre immer mehr in den "Keller"
    Die Geschichten von Pauli dem Maulwurf waren da für mich nur noch die einzig lustigen Storys
    Natürlich spielten auch andere Faktoren eine Rolle, aber ich hatte ab Anfang der 80er Jahre immer mehr das Gefühl,
    dass sich die FF in eine Zeitschrift für Vorschulkinder entwickelt.
    Und dies hatte nun nicht daran gelegen, dass ich ebenfalls älter geworden war.
    Denn bis Mitte der 70er - ende der 70er habe ich die Zeitschrift und die lustigen Storys immer wieder und gerne gelesen.
    Die FF- Storys wurde gerade ab den 80ern immer hohler. Kein Wunder also das es mit der FF bergab ging.
    Geändert von Fax (03.10.2019 um 19:08 Uhr)

  5. #5
    fuxiger Teilzeit-SysOp Avatar von Markus
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    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Erstens war Disney damals kein globaler Medienkonzern, zweitens wurden die Comics nicht von Disney produziert (über die Kontrolle kann ich nichts sagen, glaube aber nicht, daß die allzu einschneidend war). Allerdings profitierten die Comics natürlich von den weltweit bekannten Trickfilmen.
    Im Vergleich zum frühen Kaukaverlag (der eher eine kleine Hinterhof-Firma war) war Disney schon ein paar Nummer größer - klar, zur Multimedia-Weltgröße kam es später mit der Zeit. Das die Comics direkt von Disney produziert seien, habe ich auch nicht geschrieben

    Zitat Zitat von Fax
    Warum sich die FF gerade in den 80ern nicht weiter durchsetzen konnte, lag meiner Meinung nach gerade an der Qualität der einzelnen FF - Storys. Das Niveau ging eben ab Ende der siebziger Jahre immer mehr in den "Keller"
    Den Qualitätsabfall gab es um 1983, was mit damaligen Umstrukturierungen bei VPM zusammen hing (die Autoren wurden im Gegensatz zu den Zeichnern nicht gut bezahlt und man ging auch dazu über, neben den eigenen Redakteuren die spanischen und italienischen Studios die Geschichten schreiben zu lassen, statt externe Autoren wie zuvor zu engagieren). Aber das ist nicht der wesentliche Grund, wenn man sich den gesamten Kioskcomicmarkt der damaligen Zeit betrachtet: Bastei und Condor haben fast ihre kompletten Publikationen parallel eingestellt. Wurden deren Serien einfach nur schlechter?
    Um aber auf die Eingangsfrage zurückzukommen. Es zeigt sich doch schon hier unter den Diskutanten, dass jeder von uns andere Perioden und Elemente im Heft gut fand. Die Publikation ist über die Jahre nicht so einheitlich wie bei der MM.

  6. #6
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    Also, ich habe die FF von etwa Anfang b . z . w. Mitte der 60er Jahre bis Ende der 70er Jahre regelmäßig gelesen.
    Auch in diesem Zeitraum gab es sicherlich immer wieder einige Veränderungen im Stil der FF
    ( ob nun im Zeichenstil oder in der Handlung der Storys).
    Dies hat mich persönlich aber nie gestört.
    Die Verschlechterung in den 80ern war für mich aber nicht mehr zu akzeptieren.
    Daher habe ich dann auch die Zeitschrift nur noch sporadisch gekauft.
    Da eben in der Hoffnung, dass vielleicht doch noch wieder eine Verbesserung eintreten würde.
    Die kam aber leider nicht mehr, auch nicht mit der letzten Neuauflage 2009 oder war es 2010.
    Eigentlich schade, denn die FF hätte auch heute, mit den richtigen Leuten, (Zeichnern, Textern u.s.w.) noch gute Chancen.
    Geändert von Fax (04.10.2019 um 14:05 Uhr)

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