Frank Underwood und der Schakal treffen auf die Borgias und die Medici. Die sehr unterhaltsame und kurzweilige Geschichte eines gewissenlosen Auftragmörders in der Renaissance, in der anscheinend jeder nur seinen eigenen Vorteil sucht. Eine Zeit, in der niemand mit dem Begriff "political correctness" etwas hätte anfangen können. Hier gibt es mehrere "Parteien", die ständig um Macht und Vorherrschaft ringen. Wechselnde Bündnisse. Ständige Intrigen. Mitten drin unser Protagonist Benvenuto.
Für den französische Autor Jean-Philippe Jaworski scheint es das erste Comicprojekt zu sein. Bekannt geworden ist er als Verfasser von Fantasyliteratur und Rollenspielen. Beides nicht mein Fall. Bis auf einen Astrologen/Magier hält sich der Msyteryfaktor aber in erfreulichen Grenzen. Nach meinem Geschmack hätte man auch darauf problemlos verzichten können. Der Charakter wirkt etwas deplatziert und erscheint überflüssig. Wer mehr Mystery will, muss Arthus Trivium lesen.
Genets sehr feiner Strich ist bereits aus Samurai und Samurai Legenden bekannt. Detaillierte architektonische Stadtansichten vermögen ebenso zu überzeugen wie die facettenreichen Gesichter, in denen sich die Emotionen der Figuren widerspiegeln. Unterschiedliche Perspektiven, zahlreiche Actionszenen, Panels, die nicht eintönig, nebeneinander angeordnet sind, sondern sich teils überlappen, teils schräg voneinander weglaufen, teils jeglichen Rahmen sprengen, machen das Lesen zu einem optischen Vergnügen.
Der erste von drei angekündigten Bände kann auch für sich alleine gelesen werden. Von mir eine klare Leseempfehlung.
Lesezeichen