Das Urheberrecht ist unveräußerlich!
Urheberrecht § 29 UrhG
„Das Urheberrecht ist nicht übertragbar, es sei denn, es wird in Erfüllung einer Verfügung von Todes wegen oder an Miterben im Wege der Erbauseinandersetzung übertragen.“
„Daraus ergibt sich, dass die Übertragung des gesamten Urheberrechts nur nach dem Tod des Schöpfers möglich ist und dieses vererbt wird. Eine Abtretung zugunsten von Dritten kann deshalb beim Urheberrecht nicht erfolgen. Allerdings können Urheber anderen Personen sogenannte Nutzungsrechte einräumen, die es ihnen erlauben, das Werk zu nutzen.“
Wenn natürlich ein Urheber an seinen Chef alles abgibt, bleibt er dennoch der Urheber, nur er kann daraus keine Vorteile für sich ableiten, aber der Name muss genannt werden, deshalb standen ja auch alle im Impressum.
Das hatte Hegen im Heft 11 ja auch getan. Im neuen Mosaik war es dann durch die Zeichner eine der Bedingung, das neue Heft zu gestalten! Daran kann auch Schleiter nichts ändern. Was er dann seit Übernahme gemacht hat, dass wissen nur die Beteiligten ganz allein. Dennoch, siehe oben, da kann er unter Verschluss halten was er will. Wenn der Zeichner seine bezahlte Zeit dem AG zurückzahlt, denn darauf läuft es hinnaus, kann er auch wieder als Urheber seine Rechte verwirklichen.
Da das ein Vertrag von zwei Seiten war, muss natürlich die andere Vertragspartei auch zustimmen!
Und im übrigen habe ich bisher von keiner erfolreichen Kündigung, wegen Gehaltsnennung seitens des AG durch die Instanzen gehört, die ein AN verloren hätte?
Komischerweise ist dieses Thema gerade auf Twitter viel diskutiert, auch auf FB ist es übergeschwappt...
Geändert von gbg (11.01.2018 um 19:09 Uhr)
Nun bleiben wir mal auf dem Boden. Seit damals sind viele Jahre, sogar JahrZEHNte, ins Land gegangen und wir wissen erstens nicht, wie das jetzt konkret gehandhabt wird und ich MÖCHTE es auch gar nicht wissen, zumal das gewaltig am Thema vorbei geht und damals schon nicht ganz koscher war. Wir wissen ebenfalls nicht, wie das an anderen Stellen gehandhabt wird. Da hilft es auch nicht, hier mit Urheberrechtsgesetzen zu hantieren.
Nur darum geht es!
Ich habe in der MosaPedia mal zwei Aufrisse von Hegenbarth hochgeladen, an denen man die "Detailhaftigkeit" gut erkennen kann. Da kann sich jeder selbst ein Bild machen.
http://mosapedia.de/wiki/index.php/M...Besonderheiten
(Durch Klicken auf die Bilder vergrößert sich das Ganze noch.)
tja, aber so sieht das nun mal aus: ein bisschen dünne von der feinarbeit her. wobei die eigentliche (unsichtbare) arbeit hierbei besteht, eine zu erzählende geschichte in 24 seiten zu 1 bis max. 10 panels aufzuteilen, die dem narrativ logisch, zügig und unterhaltsam folgen und bei der portionierung auch jeweils mit den zugestandenen wenigen textzeilen zurande kommen. wer sowas noch nie gemacht hat, hält das vielleicht für leicht.
es sind sogar details zu sehen, die zusätzlich zur story die einzelbilder schmücken (hund, abgestützter balkon, werbetafel) oder explizit vorkommen sollen (staubwölkchen beim anklopfen).
im übrigen ist diese seite nie umgesetzt worden und als beispiel deshalb nicht sooo tauglich. hab schon andere, "bessere" aufrisse von hegen gesehen. aber wie gesagt, die arbeit besteht im zuweisen der bild/text-einzelteile, die dann zusammen die unterhaltsamen, spannenden, lustigen, lehrreichen übergeordneten elemente (seite / heft / serie) ergeben sollen.
Ja, du hast schon recht. Aber kathleen schrieb ja, die Aufrisse wären schon so gut gewesen, dass man sie nur inken hätte brauchen. Das ist ganz offenkundig nicht so gewesen.
Außerdem wollte ich gern diese "Apokryphen" zeigen. Im Normalfall wird ein Aufriss ja im Laufe der Arbeit an einer Seite komplett wegradiert.
Fasse dich kurz! Nimm Rücksicht auf Wartende!
[QUOTE=Bhur;5383816]Ja, du hast schon recht. Aber kathleen schrieb ja, die Aufrisse wären schon so gut gewesen, dass man sie nur inken hätte brauchen. Das ist ganz offenkundig nicht so gewesen.
Da hast du ja schöne Beispiele rausgesucht, aber wie ich bereits schrieb liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen. Als Beispiel möchte ich gern auf das von mir zitierte Scribble im ersten Lindnerbuch auf S. 148, bzw. im Lindnerhandbuch auf S.245 verweisen. Ich hoffe du kannst auf diese Quelle zugreifen. Hier ist die Zeichnung ja sehr wohl ziemlich weit im Detail ausgeführt und bedürfte eigendlich nach meinem Verständniss nur noch eine einfache Inkung. Wie weit ein Scribble ausgeführt wurde seitens von Hegen wird im Mosaikalltag auch immer davon abgehangen haben wie er Zeit (und Lust) hatte und welche anderen Verpflichtungen er wahrnehmen musste im Verlag etc. Schließlich war er der Manager einer Firma und hatte Aufgaben, die sich heute bei euch auf mehreren Köpfen verteilen.
Geändert von kathleen (18.01.2018 um 20:25 Uhr)
ok, das mit dem inken kann man bei deinen beiden beispielen natürlich komplett vergessen! wobei ich mir jetzt aber nicht so sicher bin, ist die korrekte bezeichnung dieser "aufrisse". wenn damit gemeint sein soll, dass hegen diese seiten bereits zum endgültigen drüberzeichnen vorlegte, bin ich skeptisch. für mich sehen die beispiele eher wie scribbles aus. von mir aus auch wie aufrisse (im sinne von: wo kommt was hin?), aber detailliert ausgeführte vorzeichnungen sind es nun mal nicht. nicht mal die panellinien sind korrekt gezogen. da hätte wohl auch das ausführende teammitglied schwierigkeiten mit der gewünschten werkstreue.
[QUOTE=kathleen;5384050]s. 148 hab ich mir grad mal rausgesucht (da steht was von scribble zur nr. 201. ich glaube, es herrscht eine allgemeine begriffsverwirrung über scribbles, skizzen, aufrisse und vorzeichnungen). hier sind aber zwei sachen hochinteressant: einmal die wirklich verblüffende detailtreue (und wenn es wirklich von hegen ist - er hatte es also voll drauf) und zum zweiten, dass dann trotzdem deutlich vom vorgeschlagenen bild abgewichen wurde. einzelne elemente sind fast 1:1 (pedros hochhieven, dixe in den wanten), trotzdem wurde ein anderer winkel gewählt, es wurden personen von links nach rechts geschoben etc.
man hätte es also beinah inken können, aber dann wäre es ein anderes panel als das letztlich gedruckte gewesen. hier verbergen sich wohl noch ein paar geheimnisse des kreativen schaffensprozesses der hegenauten!
Geändert von pteroman (18.01.2018 um 23:19 Uhr)
Wie man diese Entwürfe und Zwischenstände auch immer nennen mag, es dürften bei vielen Panels etliche Entwicklungs- und Entscheidungsstufen durchlaufen worden sein. Wie das ausgesehen haben könnte, erkennt man ganz gut am der EB-Nummer " H 2011/09/0012.30 " im Archiv der Stiftung. Dort sehen wir den Entwurf Panel 1 Doppelseite 18/19 aus Heft 122 und mit Klebestreifen darüber befestigt eine detaillierte Strichzeichnung des Ausschnittes, der es dann in das Heft geschafft hat.
Es grüsst
Uhrviech aus Passow, wo die Digedags ein Zuhause haben
[QUOTE=kathleen;5384050]Das Beispiel von Bhur ist schon realistisch. So dürften die meisten Aufriss-Seiten ausgesehen haben. Die Quelle aus dem Linder-Handbuch (S.245) ist ebenfalls ein schlechtes Beispiel, weil Hegen, da auch das Inken übernommen hat. Lona hat erzählt, das einige wenige Seiten sehr genau ausgeführt waren, wo es Hegen wohl auf eine besondere Stimmung in der Zeichnung ankam, die er so und nicht anders umgesetzt haben wollte. Ansonsten waren es eher "Kringel" - also wie in Buhrs Beispiel. Macht meiner Meinung nach auch Sinn, denn die Zeichner waren alle versiert genug, um eine Seite künstlerisch ansprechend umzusetzen.
Kultur und Musik - http://www.bacio-di-tosca.de/
[QUOTE=kathleen;5384416]Da hast du mich falsch verstanden. Dein Beispiel ist eine Bleistiftzeichnung von Hegen, aber auch das gedruckte Endprodukt im Mosaikheft ist von Hegen ausgeführt. Hegen hat in der späten Amerikaserie und in der Orientserie auch ganze Seiten komplett ausgeführt. Das ist immer dann der Fall, wenn die Digedgas etwas zerknauscht aussahen.
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Da bin ich leider nicht versiert genug zu erkennen ob die letztliche Ausführung von Hegen ist, aber das kann schon sein. Du als Zeichner erkennst da sicher eher wem welche Arbeiten zuzuordnen sind.
Also ich bin ja immer noch der Meinung, wie schon mal ausgeführt, dass diese Zeichnung (S.245) von Zimmi stammt!
Hegen hatte nie so einen Strich! Das sieht man ja ganz deutlich an seinen Covern, als keine Zeichner aus der alten Garde mehr da waren. Die Amerikaserie ist doch das berede Beispiel und die folgenden eigenständigen Cover der weiteren Buchserien!
Naja, man darf nicht vergessen, da lagen dann auch fast 20 Jahre dazwischen (Zeit von 1975 bis nach der Wende), als Hegen wieder neue Buchcover entwerfen musste.
Die Zeichnung selber habe ich mir gar nicht so angeschaut. Aber wenn die schon von Zimmi ist, taugt das Beispiel ja noch weniger. Das ist eben das Dilemma bei Mosaik, das vieles Hegen einfach zugeschrieben wird, obwohl es von einem anderen Zeichner stammt.
Wie auch immer, ich könnte jedenfalls immer an die Decke gehen, wenn der Meister hier über den grünen Klee gelobt wird und seine Zeichner als dumpfe Ausführungs-Gehilfen degradiert werden. (Um das mal übertrieben zu formulieren).
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Deshalb schrieb ich ja, übertrieben formuliert. Trotzdem, wenn hier wie von kathleen dargestellt, den Zeichnern künstlerische Eigenschöpfung in dem Sinne abgesprochen wird, das da nur noch zu inken wäre, geht das schon in diese Richtung. Zumal inken nicht gleich inken ist und man das nicht mit dem Nachzeichnen vorgegebener Zeichnungen verwechseln darf. Hegen ist zeitlebens schuldig geblieben, ob er so ein Mosaikheft auch im Alleingang geschafft hätte. Hätte er garantiert nicht und schon gar nicht in der selben künstlerischen Qualität!
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