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Thema: Die drei Leben des Zeichners Johannes Hegenbarth (erweiterte Neuauflage)

  1. #26
    Mitglied Avatar von Sinus_Cosinus
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    Zitat Zitat von Uhrviech Beitrag anzeigen
    Habe ich Wahrnehmungsstörungen?
    Offensichtlich ja, denn..
    Zitat Zitat von Uhrviech Beitrag anzeigen
    ..Sind das die sachlichen Argumente, von denen du sprichst?
    ...von denen hast ja Du angefangen. Tiefer möchte ich nicht darauf eingehen, um die Diskussion nicht in die falsche Richtung zu lenken.

    Dir trotzdem vielen Dank für deine ausführlichen Darlegungen. Da du sie selbst ja schon als subjektive Sichtweise erklärst, brauchen über den argumentativen Gehalt auch nicht weiter zu reden. Als profunder Kenner der Geschichte und des Werkes von HH, als den ich dich kenne und einschätze, hätte ich mir natürlich eher konkrete Beispiele gewünscht, die vielleicht auch jemanden wie mich (sprich: einem Leser der GGdDD) überzeugen, die "drei Leben" trotzdem noch zu kaufen, weil vielleicht dieser oder jener Aspekt noch nicht anderswo erläutert/angeschnitten wurde. Ja, die darin enthaltenenen Fotos sind das große Plus dieses Werkes, aber wie schon jemand schrieb: "Ein schönes Bilderbuch." Bilderbücher - auch von Hegen - habe ich aber mittlerweile genug. Analog hätte ich mir bei den Monatsblättern gewünscht, dass du vielleicht besondere oder neue -bisher versteckte - Details hast entdecken können. Einfach nur groß reicht mir persönlich auch an dieser Stelle nicht. Die Blätter wirken leer und lieblos auf mich.
    Leider konntest du mich nicht begeistern, mir eine oder beide Sachen zuzulegen. Dazu bedarf und bedurfte es auch keiner besonderen Erkenntinisse oder Forschungen. Ein simpler Vergleich zwischen alt und neu (bzw. GGdDD vs. DDLDHH) hätte genügt. Ich befürchte, dass sich das mit der Neuauflage des Buches nicht ändern wird.
    Geändert von Sinus_Cosinus (17.11.2017 um 09:47 Uhr)

  2. #27
    Moderator Digedags Forum Avatar von Uhrviech
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    Zitat Zitat von Sinus_Cosinus Beitrag anzeigen
    ...Leider konntest du mich nicht begeistern, mir eine oder beide Sachen zuzulegen...
    Das ist OK, denn es war von mir auch in keiner Weise beabsichtigt. Im meine nur, dass es angemessen ist, in einem Digedagsforum auch das Erscheinen von neuen Publikationen zum Thema MvHH zu thematisieren.

    Was die Biografie Hegens betrifft - ich mag etwas zur Zeitgeschichte sagen können und zum Werk, aber die Diskussion zur Biografie überlasse ich tatsächlich jenen, die sich damit echt auseinandergesetzt haben und an den Quellen recherchiert haben. Ich bin in diesem Fall nur ein Beobachter und sehe bin auch nicht in der Lage etwas anderes zu sein. Wenn du von mir etwas anderes erwartet hast, dann muss ich dich leider enttäuschen. Ich sehe nun mal gute Gründe auch das Lindner-Buch zu begrüßen, denn für mich persönlich ist das Buch eher eine Autobiografie - und genau darin sehe ich den Wert des Buches, das in der Taschenbuchausgabe naturgemäß nicht wirklich wie ein "nettes Bilderbuch" wirkt. Eine Autobiografie wird immer zwischen objektiven Fakten und der eigenen subjektive Wahrnehmung gefangen bleiben. Das diese nun von Bernd Lindner niedergeschrieben wurde, mag das Buch auch in meinen Augen nicht aufwerten. Aber es ist nun mal so, dass Hannes Hegen zu keinem anderen Autor das dafür notwendige Vertrauensverhältnis aufbauen konnte. Das mag man bedauern, aber es war nun mal - er war nun mal etwas "komplizierter" als andere Menschen. Und ich wiederhole es noch einmal: durch dieses Buch haben doch andere Autoren, die dem Inhalt der "drei Leben" etwas entgegen und zuzusetzen haben, eine Basisschrift, auf die sie sich fest beziehen können. Ich würde mich freuen und ebenfalls begrüßen, wenn diesem in Kürze Buch eine "echte Biografie" entgegengesetzt wird.


    Was deinen Wunsch bezugnehmend auf die Monatsblätter betrifft:
    Zitat Zitat von Sinus_Cosinus Beitrag anzeigen
    ... Analog hätte ich mir bei den Monatsblättern gewünscht, dass du vielleicht besondere oder neue -bisher versteckte - Details hast entdecken können. Einfach nur groß reicht mir persönlich auch an dieser Stelle nicht...
    Um ganz ehrlich zu sein - es ist meinem Beruf(en) und anderen Lebensumständen geschuldet, dass ich mir diese Zeit noch nicht genommen habe. Aber wie du gesehen hast, hat mich Pteros Analyse neugierig gemacht. Deshalb auch meine "verschlüsselte" Frage, ob er sich denn auch mit den kürzlich herausgekommenen Weltraum-Blättern beschäftigen wird - und uns durch seine unterhaltsame Art daran teilhaben lässt. Wenn das nämlich nicht der Fall ist und meine Zeit es zulässt, würde ich mich schon daran versuchen - auch wenn ich nicht das Auge eines Zeichners habe!
    Es grüsst
    Uhrviech aus Passow, wo die Digedags ein Zuhause haben

  3. #28
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    Heute wird im Berliner Kurier auf Seite 10 zur Abwechslung mal dieses Buch beworben.

  4. #29
    Mitglied Avatar von gbg
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    Kurze Einschätzung zur Neuauflage.

    Positiv: es wurden dezente Veränderung der gravierendensten Fehler in der Vorauflage berichtig.
    - S.32 aus Hannes Freundin wurde seine Schwester Edith
    - die Infos zu Ilmenau Hohlglasveredlung wurden nun benannt, woher die Quelle ist, nämlich HGB, aber die Infos waren schon dezent in der 1 Aufl. vorhanden, nun präzisiert und durch Akte Hegenbarth auch visualisiert.
    "Ausgeschieden am 6.6.1951, mit grüner Tinte" das stand auch schon in der 1. Aufl. Also musste der Autor die Akte gekannt haben.
    Fazit, bis auf zwei Bilder nichts neues, außerdem war die Akte auf meiner Homepage gleich nach erscheinen des Buches zu sehen.
    - Erlebnisse eines Autofahrers, "unveröffentlicht" wurde weggelassen und auf die Buchveröffentlichung hingewiesen, erst nachdem wir darauf hingewiesen hatten, wo die Zeichnungen erschienen sind. (Mosaik-Handbuch MHB 2014 S.204-205)
    Natürlich waren nun die Zeichnungen zu klein und der Abdruck in der Eule nicht ideal.

    - zum dritten Briefmarkensatz der in der 1.Aufl. fehlte, hätte ich mir mehr Infos gewünscht, da nicht im ZGF gelistet, oder ich habe es übersehen?

    Neutral: - erste veröffentlichte Zeichnung (Kaiser Hirohito) + eine o.T. HH war in der NBI Nr. 42 3. Okt-H, S.11, 1948! Sic! (Bild MHB S. 267) ( Siehe MHB-S.188) dafür fehlt hier die Ulenspiegel Zeichnung von 1949

    -die Auto-Liebhaber-Story wurde im Hegen-Film vom RBB thematisiert und aus der Quelle stammen die Bilder, da man dazu auch Belege suchte. Im Hegen-Haus.
    S.144, der Hinweis auf modernen Autoverkehr, Vorlage stammt aus Hobby, diese Zeitschrift konnte Hegen auf seinen Westreisen ohne Probleme erwerben!

    Negativ: obwohl schon nach der 1. Auflage mitgeteilt: die Bilder S. 125, 139 u. stammen definitiv von Wolfgang G. Schröter Halle, der damals eine Story über das Mosaik-Atelier für die Zeitschrift "Freie Welt" machen wollte, was aber unveröffentlich blieb) siehe MHB!

    S.119 Bild "könnte" vom Dimi stammen, da aber sich auch andere Zeichner beworben hatten, ist es nicht gesichert. Gleicher Strich (siehe Titel Heft 10- Bewerbungszeichnung eines unbekannten Künstlers bei Hegen) Römische Abenteuer im ZGF!

    - S. 166 Runkelstudien stammen aus Anfang der 90er Jahre! S.167 entweder Boche oder eher Edith, aber nicht Hegen! Vielleicht die Bleistiftvorzeichnung, die man aber beim Abdruck nicht mehr sieht, dazu müsste das Original vorliegen.
    Gleiches S. 170.
    S.173, mich interessiert immer noch der Name des "Mitarbeiters"
    S.196-197, eher Wimmelbilderzeichnerin Zimmermann, als Hegen, eher die Vorzeichnungen. Zu 52%!

    S. 107 Leserbrief HH in Berliner Zeitung, ausführlicher und Bezugnahme zu den anderen Texten, erst nach Hinweis auf die komplette Zeitung und nicht auf den Ausschnitt, vom Hegen aufgehoben.
    Ebenso die Mär von den 100.000 Auflage, die seit Jahren schon korrigiert wurde, siehe MHB Auflagenhöhen.
    Mitte der 90er hatte ich Hegen die ersten Entwürfe und Recherchen zu seiner Biografie gesandt, wo ich noch von einer Auflage von 100.000 ausging, daher sicherlich diese Zahl.
    Und hier bin ich am gravierendsten Mango des Buches. Ich hatte Hegen im Laufe der Jahre immer so gegen Weihnachten Briefe geschrieben mit den neuesten Erkenntnissen, inkl Fotos, Wohnhaus Ilmenau Waldkater etc. Diese Texte sind, etwas gefiltert, in seine Aussagen geflossen.
    Meine Bitte, diese Recherchen zu bestätigen oder abzulehnen, wurde nicht entsprochen, also zu deutsch, nie eine Antwort, außer 2010 der Besuch bei ihm.
    Kleines Beispiel: S.26 diese Zeilen hatte ich so aus der überlieferten Akte der HS f. Angewandte Kunst in Wien erhalten und aufgelistet.
    Ebenso der weiterführende Text seiner Aussage S.27: die ROTAN-Werke hatte ich aus der Akte in der HGB in Leipzig abgeschrieben und das Wort groß geschrieben, um mehr darüber zu recherchieren.
    Ich hätte sofort danach gefragt, was diese Werke denn hergestellt haben? Meine Frage danach, beim Besuch 2010, kein Erinnern!

    Und größter negativer Eindruck des Buches:
    Diejenigen, die erst diese Schenkung ermöglichten, waren Moritz Götze und Peter Lang (letzterer leider schon verstorben)
    Peter Lang erhielt einen Anruf von Hegen, ob er vorbeikommen könnte, denn nach den Erfolgen der Mosaik-Ausstellung "Abenteuer Wissenkosmos", die er wohlwollend unterstützte, erkannte er, dass das professionelle Ausstellungen waren.
    Für die Ausstellung in Schmalkalden 2009, gab er erstmals ca. 30 Leihgaben ab, die dort erstmals gezeigt wurden.
    Diese Leihgaben sind vollständig an Hegen zurückgekommen, wie die Auflistung im ZGF zeigt!!!

    Und ab hier wird leider eine andere Geschichte erzählt! Schade, schade, denn Hegen hätte durch Moritz Götze, gern sein Werk im Lichte eines Künstlers gesehen, so wie es danach geplant war.
    Es wurden Performen mit ihm gedreht, einfach mit Handy-Kamera, wie er zeichnet, welche Farben er benutzte, welche Farbvarianten, historische Kostüme, Farbwahl, Komposition der Bilder, deshalb auch die Kopieraktion, denn er war von den übergroßen Bildern der Ausstellung fasziniert. U.s.w u.s.f.

    Soviel zur "Kaffeesatz-Leserei", Hegen hätte die Möglichkeit gehabt, diese Fragen und Berichte, Rechechern zeitnah zu beantworten und Spekulationen damit das Wasser abzugraben. Nein, er hat sich in seinem selbstgewählten Mysterium "wohl" gefühlt, es ist auch leichter als unverstandene und gekränkte Persönlichkeit zu gelten, als sich den realen Tatsachen zu stellen. Das ist eben künstlerische Eitelkeit, die er im Grunde nie nach außen tragen wollte, aber durch seine Geheimniskrämerei noch bestärkte.
    Das ganze Gegenteil ist Lothar Dräger, der viel erzählte, aber nichts sagte! Da geht man von einem, "ist ja über alles gesprochen worden" aus und gut.
    Aber gerade bei ihm sind noch "Entdeckungen" zu machen, aber das ist ein anderes Kapitel
    Geändert von gbg (23.11.2017 um 11:45 Uhr)

  5. #30
    Moderator Digedags Forum Avatar von Uhrviech
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    @gbg, Frage aus meiner Unkenntnis heraus:woran machst du fest, dass die Runkelstudien auf S. 166 (Erstausgabe S. 106) aus den 90er Jahren stammen? Offensichtlich bist du dir da ja sehr sicher (!) ...
    Es grüsst
    Uhrviech aus Passow, wo die Digedags ein Zuhause haben

  6. #31
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    Einladung aufs Bilderkarussell, Mi., 29.11.2017, 19 h: Buchvorstellung der erweiterten Neuausgabe der Biografie von Hannes Hegen, des "Vaters" der Digedags

    Die Hegenbarth Sammlung Berlin
    lädt herzlich ein zu einer Runde auf dem Bilderkarussell am Mittwoch, 29. November 2017, 19 Uhr.
    Dieses Veranstaltungsformat der Hegenbarth Sammlung Berlin dreht sich um die Frage, wie Bild und Wort zueinanderfinden. In diesem Falle in Erscheinung der Biografie Johannes Hegenbarths, alias Hannes Hegen, des Zeichners und Erfinders des einzigen, sehr erfolgreichen DDR Comics MOSAIK mit den drei pfiffigen Digedags.

    Anlässlich des Erscheinens der Taschenbuchausgabe von Die drei Leben des Zeichners JoHANNES HEGENbarth beim Tessloff Verlag zeichnet der Autor und Biograf Prof. Dr. Bernd Lindner mit seinem Bildvortrag Auf Familienpfaden die familiären und künstlerischen Bezugspunkte des Schöpfers des MOSAIK zu seinen beiden Großonkeln Emanuel und Josef Hegenbarth nach. Beide haben in dem jungen Johannes nicht nur den Wunsch geweckt, ebenfalls eine künstlerische Entwicklung jenseits der Glasmacher-Dynastie der Hegenbarths aus Böhmisch-Kamnitz einzuschlagen, sondern ihn auch bis in die Themen- und Motivwahl hinein bei seinen Karikaturen und vor allem dem MOSAIK inspiriert und beeinflusst.

    Dieses spezielle Bilderkarussell dreht sich bereits zum zweiten Mal: Schon 2015 stellte der Leipziger Kulturhistoriker und -soziologe Bernd Lindner unserem Publikum die längst vergriffene Erstausgabe seiner Hannes-Hegen-Biografie vor.

    Der Tessloff Verlag organisiert einen Büchertisch mit der Neuausgabe der Biografie und einer Auswahl an MOSAIK-Bänden der Digedags.

    Eintritt frei, Anmeldung erbeten unter 030 23 60 99 99 oder programm@herr-hegenbarth-berlin.de

    www.Tangentus.de
    MOSAIK Online Fanzine

  7. #32
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    Zitat Zitat von gbg Beitrag anzeigen
    Kurze Einschätzung ... Negativ: obwohl schon nach der 1. Auflage mitgeteilt: die Bilder S. 125, 139 u. stammen definitiv von Wolfgang G. Schröter Halle, der damals eine Story über das Mosaik-Atelier für die Zeitschrift "Freie Welt" machen wollte, was aber unveröffentlich blieb) siehe MHB! ...
    Zwei dieser Bilder sind ja auch in DgGdD abgebildet und als Bildquelle ist W.G. Schröter angeführt. 4707 seiner Arbeiten (auch aus den 50ern) sind ja in der deutschen Fotothek zu finden. Weißt du, ob da auch Bilder dieser Serie dabei sind?
    Es grüsst
    Uhrviech aus Passow, wo die Digedags ein Zuhause haben

  8. #33
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    Die Originale hatte damals Lehmstedt, Abbildungen im DgGdD-Buch und MHB. Ich weiß nicht genau, aber ich glaube er hatte sie ins ZGF gegeben, kann mich aber auch täuschen.
    Sie sind in der Fotothek enthalten
    Zu den Runkelskizzen, sie stammen entweder aus den Vorstufen zum Colditzer Runkel-Porzellan oder den Reprints. Auf alle Fälle sind sie ein "Spät"-Werk
    Davon existieren aber in der Sammlung, etliche falsch datierte Zeichnungen. Ich hatte anfangs darauf hingewiesen, aber der Rufer in der Wüste...
    ebenso die "bis ins Detail durchgezeichnete Scribble" auf S. 245 Entweder Edith oder Zimmi,
    Es ist doch ganz einfach: schau' Dir die ersten Hefte an, das ist Hegen, schau Dir die Karikaturen an, das ist auch Hegen,die Neugestaltung der Titelseiten, ist auch Hegen, anfangs fiel es mir bei der Dia-Reihe auf, wieso denn die Titel so karikaturhaft waren und nicht so schön durchgezeichnet wie die Hefte.
    Hegen hat die Grobskizze, Bleistift, schnelle und alles erfassend aufgezeichnet, die einzelenen Zeichner durften dann die Striche nachmalen, also aus mehreren Strichen, den optimalen herausfinden und schwarz nachzeichnen. Da blieb immer ein bisschen Eigen-Kreation übrig, deshalb erkennt man ja auch den "Strich" des jeweiligen Zeichners. Wenn man sich intensiv damit beschäftigt. Edith und Dimi z.B hatten einen fast identischen Geschwungenen Strich, ist wirklich schwer zu unterscheiden. Die Digedags konnte man an Hand der Pupillen erkennen, meist mittig und der Mund/Lippen war meist etwas verschoben, bei Lona z.b meist geschlosssen, parallel. Boche, der meist die Technikabbildungen gemacht hat, hatte schon wieder einen etwas rundlicheren, für die Digedags. Lona auch. Zimmi, siehe Wimmelbilder, da waren die Figuren z.T plastisch, manchmal aber auch irgendwie "spitz zulaufend".
    Am besten ist dies am Beispiel zu erklären. Ulf Graupner kann die einzelnen Stile auch noch gut auseinander halten. Bei den Beilagen konnte man es am besten festmachen, irgendwo hatte ich die auch schon im Katalog beschrieben.
    Geändert von gbg (23.11.2017 um 20:20 Uhr)

  9. #34
    Moderator Digedags Forum Avatar von Uhrviech
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    Zitat Zitat von gbg Beitrag anzeigen
    ... Sie sind in der Fotothek enthalten.
    Ja, ich habe sie gefunden, auch dieses hier. Die Fotothek ist natürlich ein eindeutiger Bildquellennachweis, zumal wenn man darauf hingewiesen wird. Lindner schreibt auf Seite 301:"Trotz großer Bemühungen konnten nicht alle Urheber der Abbildungen ausfindig gemacht werden. Sie werden gebeten, sich ggf. beim Verlag zu melden." Dazu hat der Fotograf leider seit 2012 keine Gelegenheit mehr...
    Es grüsst
    Uhrviech aus Passow, wo die Digedags ein Zuhause haben

  10. #35
    Moderator Digedags Forum Avatar von Uhrviech
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    Zitat Zitat von gbg Beitrag anzeigen
    ... Zu den Runkelskizzen, sie stammen entweder aus den Vorstufen zum Colditzer Runkel-Porzellan oder den Reprints. Auf alle Fälle sind sie ein "Spät"-Werk...
    Stimmt, bei Eingabe von "Hannes Hegen 1990" habe ich es auch sofort im Archiv der Stiftung Haus der Geschichte gefunden. Zumindest dort ist es unter der EB-Nummer 2010/04/0200.01 mit der Datierung 1990-2005 katalogisiert. Auch wenn keiner mehr eine ganz genaue Datierung vornehmen kann, aber bei einer korrigierten und erweiterten Auflage sollte man tatsächlich noch einmal jede Abbildung prüfen - zumindest da, wo es möglich ist. Und dann dürfte im Buch nicht "um 1964" stehen....
    Es grüsst
    Uhrviech aus Passow, wo die Digedags ein Zuhause haben

  11. #36
    Mitglied Avatar von gbg
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    Na ja, wollen wir nachsichtig sein laut Aussage Lindners, ist es Hegens Buch und er machte nur den "Grimm"
    Es musste sich schon jemand opfern, besser so als ein Ghostwriter...
    Und zumindest weiß ich, dass unsere und meine Recherchen nicht falsch waren

  12. #37
    Mitglied Avatar von CHOUETTE
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    Zitat Zitat von gbg Beitrag anzeigen
    laut Aussage Lindners, ist es Hegens Buch und er machte nur den "Grimm"
    Nicht dass ich seit meiner Zeit als WMA auch nur noch einen Hauch von Respekt davor hätte, aber für sowas gibt man doch nicht seinen Professorentitel her?! Nun ja.

  13. #38
    Mitglied Avatar von gbg
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    Oder gerade deswegen, ein technisch interessierter Dipl. Ing. oder medizinisch ausgebildeter Dipl. med. der sich auch der Kunst, Kultur, Philosophie, Historie und Literaturwissenschaft verschrieben hat, geht doch gar nicht
    Autodidakten waren noch nie sonderlich beliebt...
    Geändert von gbg (24.11.2017 um 09:44 Uhr)

  14. #39
    Moderator Digedags Forum Avatar von Uhrviech
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    Zitat Zitat von CHOUETTE Beitrag anzeigen
    ..., aber für sowas gibt man doch nicht seinen Professorentitel her?! Nun ja.
    Ich denke, kein Professor muss sich dafür schämen, diesen "Job" übernommen zu haben. Anders sieht es schon damit aus, wie er gemacht wurde. Offensichtliche Auslassungen und Fehler, zumal wenn sie kaum im Sinne eines Hannes Hegen sein dürften, hätten zumindest in der korrigierten und erweiterten Neuauflage bereinigt sein sollen - dass gehört dann auch zu diesem "Job".
    Es grüsst
    Uhrviech aus Passow, wo die Digedags ein Zuhause haben

  15. #40
    Mitglied Avatar von gbg
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    Übrigens schon 2012 im Mosaik-Handbuch, welches Hegen höchstselbst signierte, stand sein umfänglicher Lebenslauf drin.
    Basierend auf Lehmstedts und meinen Recherchen, war darin alles enthalten, was auch im Lindner-Buch steht (nachträglich aufgehübscht durch private Fotos, die Hegen leider nicht herausgab. Er hatte zum Text weder positiv noch negativ reagiert. Beide Ausgaben, also 1. und 2. Auflage habe ich ihm persönlich überreicht. In der 1. Auflage sogar eine Unterschrift von ihm bekommen)
    Am besten ist es , mal den Biografie-Text aus dem MHB zu lesen, nachdem man den Lindner-Text gelesen hat. Es wird einen wie Schuppen von den Augen fallen!
    Sicher liegen dazwischen einige Jahre, aber ohne direkt Hegen befragen zu können, eine fast 98% Übereinstimmung.

  16. #41
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    Die Runkelskizzen sind aus den 90ern, das sieht man sofort am Zeichenstil und in natura auch am Papier etc. Müsste aus der Zeit der Reprintmappen sein, wo ähnlich gezeichnete Beigaben den Mappen beigelegt wurden. Die komplette und bei der Lesung in Leipzig durch Prof. Lindner als neu vorgestellte tolle Entdeckung mit der Biografie Hegens aus seinen Studienunterlagen war auch nur ein alter Hut. Hat gbg schon vor Jahren ausgegraben und in der Szene bekannt gemacht. Das war ja sogar schon bekannt, als Lehmstedt sein Buch rausgebracht hat. Diesmal richtig datiert und den Mosaikbezug als letzter erkannt (wahrscheinlich durch Hinweise von Leuten die sich etwas auskennen), das obere Bild auf s.190. Im alten Buch hat er da noch ganz andere Sachen drangedichtet.

  17. #42
    Mitglied Avatar von CHOUETTE
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    Zitat Zitat von CHOUETTE Beitrag anzeigen
    [...] aber für sowas gibt man doch nicht seinen Professorentitel her?! Nun ja.
    Zitat Zitat von Uhrviech Beitrag anzeigen
    Ich denke, kein Professor muss sich dafür schämen, diesen "Job" übernommen zu haben.
    Doch. Vorausgesetzt, diese Aussage ist wahr:
    Zitat Zitat von gbg Beitrag anzeigen
    laut Aussage Lindners, ist es Hegens Buch und er machte nur den "Grimm"
    Dafür braucht's nun wirklich keinen Professor, der mit simplem "den Grimm machen" seinen professoralen Ruf aufs Spiel setzt. Irgendwo sollte der eigene Anspruch dann doch höher liegen. Gibt doch bestimmt irgendwo was Kulturhistorisches zu forschen, wofür man echte akademische Arbeitsweisen an den Tag legen muss. "Den Grimm machen" heißt bei mir, dass man einfach nur Diktiertes ansprechend verpackt, dabei Geflunkertes wissentlich ignoriert.

    Wie gesagt, wenn die von gbg zitierte Aussage tatsächlich so getätigt wurde.
    Fasse dich kurz! Nimm Rücksicht auf Wartende!

  18. #43
    Mitglied Avatar von gbg
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    Choui so könnte man es sehen, Infos sammeln, zusammentragen, mit Originalität würzen und fertig ist der „Bruder Grimm „ 😥
    Original hat er gesagt, dass er nur die Sicht Hegens aufgezeichnet hat, deshalb sind auch keine Anmerkunhen notwendig, auf dementsprechende Frage. Das sich die Worte aber mit den geschriebenen Texten, die Hegen von mir bekommen hat, teilweise decken, ist „Reiner Zufall“😎
    Aber so ist das mit der Erinnerung, wenn mir jemand meine Erinnerung vom 1-9.11.89 in Leipzig niederschreiben würde, und die Worte gefallen mir, dann übernehme ich es unbewusst, da es zum Erinnern hilft. Gleiches wäre mit Lona, die die vielen Infos zu den Hintergründen des Mosaik auch verinnerlicht hat. Also ist der „aufgeklärte Zeitzeuge“, der Horror eines Historikers 😜
    Geändert von gbg (25.11.2017 um 10:49 Uhr)

  19. #44
    Moderator Digedags Forum Avatar von Uhrviech
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    Zitat Zitat von gbg Beitrag anzeigen
    ... Aber so ist das mit der Erinnerung, wenn mir jemand meine Erinnerung vom 1-9.11.89 in Leipzig niederschreiben würde, und die Worte gefallen mir, dann übernehme ich es unbewusst, da es zum Erinnern hilft. Gleiches wäre mit Lona, die die vielen Infos zu den Hintergründen des Mosaik auch verinnerlicht hat. Also ist der „aufgeklärte Zeitzeuge“, der Horror eines Historikers 😜
    Das ist wohl war ... so funktioniert das Gedächtnis. Gilt auch nicht nur für Zusammenhänge und Worte die gefallen. Und da müssen nicht Jahre oder gar Jahrzehnte vergehen ... das klappt beim "richtigen Thema" schon über Nacht, nach Tagen oder Wochen und niemand, der nicht vor dem Schlafengehen Tagebuch führt oder anders alles protokolliert, ist davor sicher...
    Es grüsst
    Uhrviech aus Passow, wo die Digedags ein Zuhause haben

  20. #45
    Moderator Digedags Forum Avatar von Uhrviech
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    Zitat Zitat von CHOUETTE Beitrag anzeigen
    Doch. Vorausgesetzt, diese Aussage ist wahr: ....
    OK, ich bezog mich auch eher darauf, dass sich ein Professor dazu hergibt, die Sichtweise einer Persönlichkeit wie HH nieder zuschreiben, ohne selbst jede Aussage recherchiert zu haben. Das geht dann also doch eher in die Richtung "Ghostwriter".
    Wissentlich "geflunkertes" zu ignorieren setzt eine tiefere Sachkenntnis komplexer Zusammenhänge voraus als ich bereit bin dem Autor zuzugestehen. Zumal ich einschätzen würde, dass er auch ohne unlautere Absichten bereit war, den Aussagen der betroffenen Person ein höheres Gewicht zu geben als Veröffentlichungen, denen der "Auftraggeber" offen kritisch gegenüber stand.
    Es bleibt also dabei - man kann sich ja gerne wünschen, dass ein anderer die Gelegenheit hätte nutzen können, die Prof. Lindner zugefallen ist. Dem war aber nicht so - und deshalb ist bei aller berechtigten Kritik, dieses Buch besser als kein von Hannes Hegen autorisierter Rückblick auf sein Leben und Werk.
    Es grüsst
    Uhrviech aus Passow, wo die Digedags ein Zuhause haben

  21. #46
    Mitglied Avatar von CHOUETTE
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    Zitat Zitat von Uhrviech Beitrag anzeigen
    Wissentlich "geflunkertes" zu ignorieren setzt eine tiefere Sachkenntnis komplexer Zusammenhänge voraus als ich bereit bin dem Autor zuzugestehen.
    Ich stelle gerade fest, dass wir beide offenbar völlig unterschiedliche Vorstellungen über die notwendigen Recherchen für die Erstellung eines Sachbuches haben.

    Das Buch wird nun mal nicht als Autobiografie bezeichnet. Sogar schon im Titel wird das quasi ausgeschlossen. Lindner will seinen Namen dort als Autor auf dem Buchdeckel sehen. Dann ist er auch für den Inhalt verantwortlich. Und nur er!
    Geändert von CHOUETTE (25.11.2017 um 15:06 Uhr)

  22. #47
    Moderator Digedags Forum Avatar von Uhrviech
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    Zitat Zitat von CHOUETTE Beitrag anzeigen
    Ich stelle gerade fest, dass wir beide offenbar völlig unterschiedliche Vorstellungen über die notwendigen Recherchen für die Erstellung eines Sachbuches haben.

    Das Buch wird nun mal nicht als Autobiografie bezeichnet. Sogar schon im Titel wird das quasi ausgeschlossen. Lindner will seinen Namen dort als Autor auf dem Buchdeckel sehen. Dann ist er auch für den Inhalt verantwortlich. Und nur er!
    Grundsätzlich gebe ich dir ja recht. Da es aber ohne Lindner nichts geben würde, das eine Autobiografie nahe kommt, bin ich bereit dies als Sonderfall zu akzeptieren. Das was du jetzt aus gutem Grund anprangerst (Titel und Autorenschaft) sehe ich statt verbissen eher als eine Chance, nun auch noch nach dem Ableben von HH einen Ansprechpartner zur Konfrontation mit Fakten und Theorien zu haben, die den "drei Leben ... " entgegenstehen.
    Es grüsst
    Uhrviech aus Passow, wo die Digedags ein Zuhause haben

  23. #48
    Mitglied Avatar von gbg
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    Der allergrößte Teil der "Autobiografie" war bekannt, Hegen hatte auch keine Einwände, zumindest hat er sie nicht angemeldet, wenn in der bis dahin recherchierten Vita was absolut nicht stimmen würde. Was mich am meisten bei dem Werk stört, ist der offen oder auch verdeckte Hinweis, die vorherigen Biografien im Mosaik-Katalog, im "DgGdD" und im Mosaik-Handbuch wären oberflächlich und von selbsternannten Biografen gefertigt ohne Sachkenntnis und nur mit der Intention irgendetwas über Hegen zu schreiben, hauptsache es ist reißerisch oder neu. Das dem nicht so war, bezeugt zum einen Hegens Schweigen, zum anderen, dass er das Mosaik-Handbuch zuließ, denn das war alles vor der "Autobiografie", die aber wie schon oben erwähnt, nirgends auf dem Titel stand.
    Und sorry, das ist legitim, auch wenn sich der selbige dazu nicht äußert.

    Das Werk vom Lindner hat doch sehr deutlich bewiesen, dass an den vorherigen herausgefunden Sachen, es kaum bis nichst zu deuteln gab. Außer diese lächerliche Herumreiterei wegen dem "56jährigen" Vater, der noch eingezogen wurde. Um damit zu belegen, dass der Rest der Vita ebenso schlecht recherchiert sei?
    Nachträglich stellte sich aber heraus, dass fast alles, was auch ohne Hegen zu recherchieren möglich war, auch bekannt war und stimmt!

    Wo sind denn die Tonbänder oder auch Mitschnitte aus den Interviews, sie würden mich auch nachträglich interessieren, vielleicht hat ja Hegen irgendetwas verlautbart, mit dem Lindner perdu nichts anfangen konnte, und es schlichtweg weggelassen hat?

    Und es ist auch egal wem Hegen den Zuschlag gab, es gehört sich schon in so einem Werk die zu nennen, die entweder falsch lagen oder eben richtig. Da hätte man aber zugeben müssen, dass es praktisch an der "Vor-Recherche" kaum was zu deuteln gab und man hätte sich selber eingestehen müssen, dass vieles doch schon bekannt war und Hegen es eigentlich nur noch bestätigen musste. Der große Biograf wäre entzaubert gewesen.
    Wichtige Fragen aber, die noch die eine oder andere Nuance erhärtet hätten wurden auch Unkenntnis eben nicht gefragt.

    Peter Lang hatte, wenn er damals nicht "rausgekickt" worden wäre (egal ob Eigenschuld oder Fremd) so einen Fragenkatalog meinerseits, da er ehrlich war und wusste, dass er nicht alles hätte fragen können um auch nur ansatzweise tiefergehende Fragen über Hegen zu beantworten.
    Wenn alle voherigen Dinge, nicht bekannt gewesen wären, was hätte denn Hegen erzählt?

    Wir wissen es aus den Interviews, sehr wenig und stark in eine Richtung gefärbt. Für eine Biografie zu wenig und ohne gezielte Fragen ins Leere laufend. Jeder der eine Person hinsichtlich seiner Vita befragt, sollte schon die Grobumrisse wissen, damit die Befragung
    Sinn macht.

    Die rein persönlichen Dinge kann dann die Person ausdrücklich verbieten oder eben nicht nennen!
    Er muss auch nicht alles Fragen beantworten. Und eine Biografie, die sich nur aufs Werk bezieht, ohne den Grund warum er damals dazu dies oder das machte, welche historischen Umstände, persönlichen Wege und Gefühle ihm dabei leiteten, ist doch nur eine Bibliografie, die es ja auch schon gibt

    Für mich abschließend, es wurde eine wahrlich historische Chance vertan, den Menschen und Künstler Johannes Hegenbarth in allen Facetten darzustellen, ihm wirklich ein Denkmal, was auch noch in 100 Jahren bestand hat, zu schaffen.
    Angeblich wegen seiner scheuen Art.
    Sicher ist so eine biografische Entstehungsgeschichte mehrmals schon passiert und wird auch weiterhin passieren, aber alle Biografien, die jeder so für sich kennt, sollte man mit dem Hintergrund lesen, dass es sich auch dort, so wie hier abgespielt haben könnte.

    Leider denken manche nur in der Kategorie, wie kann ich mir in der Geschichte einen Namen machen, leider in wissenschaftlichen Kreisen sehr verbreitet. Mir persönlich völlig egal, denn dann hätte ich ja mein Wissen immer zurüchhalten können. Im nachhinein aber als "selbsternannter Biograf" benannt zu werden und den Vorstudien praktisch Unwissenschaftlichkeit zu bescheinigen ist schlicht unseriös und der Vita des Autors des Werkes nicht zum Ruhm gereichend.
    Diese dann aber in voller Absicht nutzend und sich als "behutsamer Schreiber" der Vita Hegens ausgebend, einfach menschlich unsauber!
    Geändert von gbg (26.11.2017 um 19:31 Uhr)

  24. #49
    Moderator Leipziger Comicgarten Forum Avatar von thowiLEIPZIG
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    Hast du ihm das alles auch SO persönlich, Auge in Auge, mitgeteilt?

  25. #50
    Moderator Digedags Forum Avatar von Uhrviech
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    @gbg, deine Worte könnten meinethalben auch als Schlusswort zu diesem Themenkomplex stehen, denn ich kann sie durchaus nachempfinden. Nur einer Sache kann ich nicht zustimmen:Hannes Hegen hat uns sein Lebenswerk hinterlassen. Es umfasst neben seiner Vita die Schaffensperiode vor dem Mosaik, in der Zeit des Mosaiks, und in der Zeit danach. Wir wissen um die Charakterstärken Hegenbarths und um seine Schwächen. Er hat vor dem Ableben sein künstlerisches Werk dem Zeitgeschichtlichen Forum übergeben und damit der auf die eine oder andere Weise auch der Öffentlichkeit. Und das, was Lindner in seinem Buch "niedergeschrieben" hat, gehört nun mal auch zu seinem Vermächtnis, ob es uns nun gut - ein bisschen - oder gar nicht gefällt. Dieses Recht ein Rückblick auf das eigene Leben und Werk in der eigenen Sichtweise herauszugeben (ob nun als Autobiografie oder durch die Hand eines anderen geschrieben) hat jeder Mensch und ich kann mir keinen Grund vorstellen, warum dies Johannes Hegenbarth verwehrt werden sollte. Man kann ihm wohl schlecht das Veröffentlichungsrecht an seiner eigenen Lebensgeschichte absprechen. Dabei ist es erst einmal nebensächlich, ob über den Betroffenen bereits biographische Abhandlungen erschienen sind und wie der betroffene diese beurteilte. Sicher wäre es eine versöhnliche Geste gewesen, wenn er (Hegen) oder zumindest der Autor auf geeignete Weise auf die Recherchen der nicht autorisierten Biografen eingegangen wäre. Ob dazu eine Pflicht besteht, mag ich nicht beurteilen. Wenn in dem vorliegenden Buch gegen geltendes Recht verstoßen wurde, in dem nachweisbar Quelltexte übernommen wurden ohne den entsprechenden Nachweis zu führen, kann so etwas Konsequenzen haben die mit Sicherheit nicht hier im Forum ausgetragen werden können. Ich weiß nicht wer - oder ob selbst Prof. Lindner davon ausgeht, dass seine "drei Leben..." nun die Hegenbarth-Biografie sein wird, die in der Zukunft Bestand hat. Für mich ist es nicht mehr und nicht weniger als Hannes Hegen - so wie er sich sah. Und das macht das Buch für mich wichtig - nicht weniger wichtig als es biografische Aufsätze, die in Teilabschnitten von bestehenden Publikationen existierten oder künftige Biografien (die ihren Namen verdienen) sind.
    Es grüsst
    Uhrviech aus Passow, wo die Digedags ein Zuhause haben

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