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Einfluss der Zeichner aufs Lesevergnügen
Ich wurde ja in den 80ern "LTB-sozialisiert", als bekanntlich die Autoren/Zeichner noch nicht abgedruckt wurden und bei den Lesern noch kein Kult um letztere betrieben wurde.
Heute ist das ja anders, und ich habe bemerkt, dass ich dadurch ein Gefühl, dass ich schon früher beim Lesen hatte, besser einordnen kann.
Ob die Zeichnungen mir gefallen, hat einen erheblichen Einfluss darauf, ob mir auch die Geschichten gefallen oder nicht:
Gefällt mir der Stil, kann das auch eine mittelmässige Geschichte aufwerten. So kommt mir keine Geschichte von Massimo de Vita (zeichnerisch mein Favorit, vor Cavazzano) in den Sinn, die ich nicht wenigstens "gut" finde.
Demgegenüber können Zeichnungen, die mir gar nicht gefallen, sehr wohl eine gute Story deutlich abwerten. Da ich mit den Namen der Zeichner noch nicht so vertraut bin, kann ich hier keine Beispiele nennen.
Ganz schlecht ist es natürlich, wenn beides, miese Stories + miese Zeichnungen, zusammenkommt ...
Glücklicherweise gefallen mir viele der Zeichner der neuen LTBs gut, einerseits die, die "erwachsen" zeichnen (die "DoppelDuck"-Geschichten z.B. wirken ja teilweise vom Aufbau her wie Erwachsenen-Comics), andererseits auch die, die "gaghaft" zeichnen (z.B. dieser Andersen), das alles erleichtert natürlich die Akzeptanz dieser Geschichten.
Wie gehts euch dabei?
Und welche Zeichner gefallen euch besonders gut oder schlecht?
Geändert von Hzi73 (01.09.2017 um 22:01 Uhr)
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Um zu beurteilen, inwiefern ein Zeichner eine Geschichte besser oder schlechter machen kann, wäre es interessant zu wissen, wieviel die Autoren überhaupt vorgeben.
Ein Beitrag dazu findet sich im Interview mit Giorgio Cavazzano in TGDDSP 17. Zitat: „Cimino und Corteggiani benutzen Storyboards, also Seiten, auf denen die Bildeinteilung schon vorweggenommen wurde.
Pezzin gibt eher den Rahmen vor, seine Geschichten sind minimalistisch, man muss sich die einzelnen Szenen selbst vorstellen. Für ihn ist der Text das wichtigste, der sprachliche Witz. Faustio Vitaliano ist stets überraschend,
man weiß bei diesem sehr fantasievollen Autor nie, was auf der nächsten Seite passieren wird. Für Tito Faraci sind die Details besonders wichtig, er beschreibt akribisch alles, da muss dann zum Beispiel
sogar der Griff eines Kruges rechts gezeichnet werden.“ Ich würde sagen, je ungenauer der Autor, desto mehr Einfluss hat der Zeichner auf die Qualität der Geschichte.
Eine wirklich grauenvolle Geschichte kann kein Zeichner retten. Beispiel: Persönlichkeit statt Prominenz. Ob eine wirklich gute Geschichte durch einen Zeichner so heruntergezogen werden kann,
dass man die Geschichte nie mehr in die Hand nehmen will, weiss ich nicht, weil ich da keine richtigen Fälle kenne. Ich würde aber tendenziell zu ja tendieren.
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Mitglied
Also, für mich entscheidet zu 95% die Story, zu 5% der Zeichner. Eine dumme Geschichte bleibt dumm, und ihre Lektüre empfinde ich als Zeitverschwendung, auch wenn sie noch so toll gezeichnet ist. Ich finde auch, dass es im Disney-Universum eigentlich keine wirklich schlechten Zeichner gibt (die Vorgaben an die Zeichner sind ja sowieso ziemlich eng und die Betonung der Zeichnerstile wird meiner Meinung nach maßlos übertrieben).
Mein Lieblingszeichner ist Marco Rota (der einzige Disney-Zeichner, bei dem ich tatsächlich die Zeichnungen genieße); Lieblingserzähler sind Rota, Barks und van Horn.
Wenn ich mich wirklich mal in Comic-Zeichnungen vertiefen möchte, lese ich nicht Disney, sondern eher die franko-belgischen Sachen.
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Mir geht es so, dass die Zeichnungen einen erheblichen Einfluss darauf haben, wie ich die Geschichten finde. Es ist ja so, dass die Zeichnungen nun mal den ersten Eindruck einer Geschichte wiedergeben.
Wenn ich mir die DoppelDuck-Geschichten so ansehe, dann kriege ich richtig Lust, die zu lesen, weil die Zeichnungen und die Kolorierung auf den ersten Blick schon einen guten Eindruck machen. Sie tragen hier ungemein zur Atmosphäre bei, das wertet die Geschichten nochmal auf. Gleiches gilt für die Entenhafen-Geschichten, denn dort vermitteln die Zeichnungen so ein schönes maritimes Flair, auch wenn nicht alle Geschichten immer sooo toll sind.
Schlechte Zeichnungen, in meinem Falle wären das vor allem sehr verzehrte, ausschweifende Zeichnungen mit ständig übertriebenen Grimassen oder sehr kantigen Figuren (Beispiel habe ich gerade nicht parat, aber vor allem in 300er oder frühen 400er-Ausgaben des LTB) verderben mir die Lust, diese Geschichten überhaupt zu lesen. Sowas wertet die Geschichte erheblich ab. Aber auch sehr schlichte Zeichnungen, vor allem in den hinteren Kurzgeschichten der ganz frühen Donald-Duck-Hefte enthalten, können mir den Spaß verderben.
Mit den neueren Zeichnern kenne ich mich nicht so aus (heutzutage kommen ja viel mehr in den LTBs vor als früher, finde ich), aber mit Massimo de Vita hast du schon einen meiner Favoriten genannt. Er hat so einige Geschichten gezeichnet (und geschrieben), die ganz oben auf meiner Top-Liste stehen. Aber auch Carpi ist hier zu nennen, der seinerzeit einige geniale Parodien gezeichnet hat, oder Asteriti, dessen Stil zwar etwas gewöhnungsbedürftig ist, aber mit dem ich die gute, alte LTB-Zeit verbinde, gehören für mich zu den besten Zeichnern.
Zu den schlechteren gehört für mich der, der die meisten Rahmengeschichten in den ganz alten LTBs gezeichnet hat (Name??). Man merkt oft richtig den Qualitätsunterschied, wenn die eigentliche Geschichte aufhört und der Übergang zu nächsten beginnt, so dass ich öfter mal zur nächsten Geschichte vorblättere.
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Zitat von Kleiner Wolf
Es ist ja so, dass die Zeichnungen nun mal den ersten Eindruck einer Geschichte wiedergeben.
Wenn ich mir die DoppelDuck-Geschichten so ansehe, dann kriege ich richtig Lust, die zu lesen, weil die Zeichnungen und die Kolorierung auf den ersten Blick schon einen guten Eindruck machen. Sie tragen hier ungemein zur Atmosphäre bei, das wertet die Geschichten nochmal auf. Gleiches gilt für die Entenhafen-Geschichten, denn dort vermitteln die Zeichnungen so ein schönes maritimes Flair, auch wenn nicht alle Geschichten immer sooo toll sind.
Find ich übrigens schön auf den Punkt gebracht.
Die "Kolorierung" ist auch ein gutes Stichwort. Die ist heute sicher hochwertiger als früher. Möglich, dass das meinen Eindruck, die Zeichnungen seien besser geworden als früher, "verfälscht".
Was sind die "Entenhafen"-Geschichten?
Geändert von Hzi73 (02.09.2017 um 09:16 Uhr)
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Mitglied
Zitat von Kleiner Wolf
Zu den schlechteren gehört für mich der, der die meisten Rahmengeschichten in den ganz alten LTBs gezeichnet hat (Name??).
Giuseppe Perego.
Zitat von Hzi73
Ähnlich bei Fecchi, der ja auch die Assoziation zu den alten Fix & Foxi-Geschichten weckt. Fand ich erfreulich, den neulich in einem neueren Band wieder zu entdecken.
Fecchi zeichnet übrigens regelmäßig neue Geschichten fürs LTB und taucht in etwa jedem dritten Band auf!
Zitat von Hzi73
Was sind die "Entenhafen"-Geschichten?
Diese hier.
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Zitat von Mc Duck
Ach, der gute, alte Moby Duck. Würd ich gern mal wieder von lesen ...
Zitat von Kleiner Wolf
Ich glaube, dass auch einige ganz alte LTB-Geschichten mit neuer, hochwertiger Kolorierung noch einmal aufgewertet würden, allerdings sicher auf Kosten eines gewissen Nostalgie-Effektes.
Noch mal ein gutes Stichwort.
Ich selber hab ja die ersten 117 Ausgaben in den alten Auflagen, wie es sich für einen "alten Hasen" gehört, und das bleibt auch so.
Würd ich allerdings neu anfangen zu sammeln, würde ich wahrscheinlich die ersten Neuauflagen, mit neuem Schriftzug + durchgehend farbig (aber mit den alten Covern!), wählen und ev. sogar - Blasphemie! - eine Neukolorierung akzeptieren. Das wäre mir das visuelle Lesevergnügen wert.
Wurden eigentlich seinerzeit die ersten Neuauflagen komplett neu koloriert, oder behielt man den Stil der alten Farben bei?
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Mitglied
Zitat von Hzi73
Wurden eigentlich seinerzeit die ersten Neuauflagen komplett neu koloriert, oder behielt man den Stil der alten Farben bei?
Bei meinen Ausgaben wurde dort nichts neu koloriert, sondern teilweise der Text verändert. Neuere Kolorierungen werden - wenn überhaupt - bei Nachdrucken in Nebenserien verwendet.
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Mitglied
Zitat von Mc Duck
Giuseppe Perego.
Perego ist jemand, der nicht zeichnen konnte und deshalb Schablonen benutzte. Trotzdem bewundere ich ihn, denn er hatte einen sofort wiedererkennbaren Stil. Das macht ihn für mich zur Ikone. Seine Zeichenschwäche bezieht sich auch fast nur auf Disney Comics. Das hier hat er zum Beispiel auch gezeichnet.
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Mitglied
Zitat von Huwey
Perego ist jemand, der nicht zeichnen konnte und deshalb Schablonen benutzte.
Das habe ich nun schon ein paarmal gelesen. Gibt es hierzu Quellen oder nähere Infos? Was für Schablonen waren das? Für die Gesichter der Figuren? So gleich und schablonenartig sehen die für mich gar nicht aus.
If you don’t plan on succeeding, you have complete freedom.
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Zitat von Hzi73
Find ich übrigens schön auf den Punkt gebracht.
Die "Kolorierung" ist auch ein gutes Stichwort. Die ist heute sicher hochwertiger als früher. Möglich, dass das meinen Eindruck, die Zeichnungen seien besser geworden als früher, "verfälscht".
Was sind die "Entenhafen"-Geschichten?
Ja, ich denke, die Farbgebung trägt ebenfalls ihren Teil dazu bei. Ich glaube, dass auch einige ganz alte LTB-Geschichten mit neuer, hochwertiger Kolorierung noch einmal aufgewertet würden, allerdings sicher auf Kosten eines gewissen Nostalgie-Effektes.
Mit den "Entenhafen"-Geschichten meine ich die Storys rund um Moby Duck, die in den ersten Sommer-LTBs abgedruckt wurden. Sie sind alle schön gezeichnet, ich kriege beim Lesen immer Lust auf Meer.
Beim Tierkreisstein ist mir früher nie aufgefallen, dass die einzelnen Kapitel von unterschiedlichen Zeichnern bearbeitet wurden. Sollte ich mir mal wieder zur Hand nehmen...
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Mitglied
Selbst in den späten 70ern mit dem LTB in Kontakt gekommen, kann ich Hzi73 nur beipflichten: Schon als Kind gab es Geschichten, die ich überblättert habe, weil mir der Stil nicht gefiel (auch wenn ich das damals bestimmt noch nicht so eingeordnet hätte). Vor allem Chierchini hasste ich damals und brachte mich um einige spannende Geschichten, die ich so einige Jahre später erst richtig würdigen konnte. Dagegen gefiel mir der Stil von Gatto besonders, obwohl in der Nachbetrachtung viele seiner Geschichten ganz großer Mist sind. Auch die Storys von Scarpa und Carpi fand ich immer sehr gut, woran sich mit den Jahren nichts geändert hat.
Ebenso ging es mir auch mit anderen Comics, die ich in dieser Zeit kennenlernte - etwa bei den Fix und Foxi-Geschichten von Fecchi oder den Spirou-Bänden von Fournier. Für mich kann ein guter Zeichner (oder einer, den ich mit positiven Erinnerungen verbinde) ganz klar auch eine mittelmäßige Geschichte aufwerten.
Freitag ist Freutag - ist Fix-und-Foxi-Tag
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Um noch ein paar Beispiele zu nennen:
Scarpa gefällt mir und erinnert mich vor allem an die "guten alten Zeiten".
Ähnlich bei Fecchi, der ja auch die Assoziation zu den alten Fix & Foxi-Geschichten weckt. Fand ich erfreulich, den neulich in einem neueren Band wieder zu entdecken.
Ein gutes Beispiel für die unterschiedliche Wahrnehmung ist die Geschichte vom Tierkreisstein, bei der mir generell die de-Vita-Geschichten einfach besser gefallen haben als die, die ein anderer gezeichnet hat.
Ein gutes Beispiel für miese Zeichnungen sind natürlich, wie hier erwähnt wurde, die früheren Rahmengeschichten. Aber hat damals auch irgendwie zur LTB-Lektüre dazugehört, sich immer wieder durch ein paar miese Kritzeleien durchackern zu müssen ...
Barks ist für meinen Geschmack "nur" oberer Durchschnitt, weil andere mir einfach noch besser gefallen. Seine Zeichnungen unterstreichen aber schön die oft märchenhafte Atmosphäre seiner Geschichten.
Generell habe ich den Eindruck, dass die Zeichnungen in den LTBs in der Masse eher besser geworden sind als früher, und das ist natürlich erfreulich.
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Eigentlich mag ich jeden Zeichner, solange er nicht dieses übertriebene, dynamische Wischiwaschi abliefert, was den Italienern bei manchen Leuten (DDSH Leserbriefe) einen schlechten Ruf eingebracht hat (ungerechtfertigterweise, da eher selten).
Marco Gervasio (Der erste Phantomias) kommt derzeit meiner Meinung nach italienischer Perfektion am nächsten.
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Mitglied
Zitat von Fantomiald
Eigentlich mag ich jeden Zeichner, solange er nicht dieses übertriebene, dynamische Wischiwaschi abliefert, was den Italienern bei manchen Leuten (DDSH Leserbriefe) einen schlechten Ruf eingebracht hat (ungerechtfertigterweise, da eher selten).
Marco Gervasio ( Der erste Phantomias) kommt derzeit meiner Meinung nach italienischer Perfektion am nächsten.
Gervasio ist großartig. Seit "Runder wohnen" (LTB 491) habe ich auch Ettore Gula auf dem Schirm.
Für "Wischiwaschi" stehen m.E. Lavoradori und Intini, beides Zeichner, die mir überhaupt nicht zusagen - wobei beide in ihren Anfangsjahren noch recht gut (Intini) oder sogar sehr gut (Lavoradori) gezeichnet haben.
Interessant ist es überhaupt immer, die "Weiterentwicklungen" der Zeichner zu beobachten. Andersen hat ja sehr klassisch und detailliert angefangen, dann graduell seine Zeichnungen immer mehr verzerrt und ins Extrem getrieben. Inzwischen sind seine Bilder wieder deutlich ruhiger geworden und in puncto Details hat er auch wieder viel zu bieten. Massimo de Vita ist längst nicht mehr auf seinem höchsten Niveau, während ich Cavazzano immer noch für einen absoluten Top-Zeichner halte.
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Mitglied
Sehr interessantes Thema - danke an Hzi73 für's Eröffnen!
Für mich persönlich kann ich sagen, dass - ähnlich wie bereits einige von euch auch geschrieben haben - die Qualität der Zeichnungen ganz erheblichen Einfluss auf mein Lesevergnügen hat und eine qualitativ vielleicht nicht so überzeugende Story dadurch bis zu einem gewissen Grad aufgewertet werden kann. Andererseits kann es auch passieren, dass ich eine Geschichte, die mir zeichnerisch gar nicht gefällt, auch schon mal links liegenlasse. Da gibt es z. B. einen aktuellen Zeichner (macht oft Düsentrieb-Geschichten), der total eckig zeichnet... das geht für mich überhaupt nicht und stößt mich direkt ab.
Peregos Vor- und Zwischengeschichten habe ich lange auch gar nicht leiden können und empfinde ich auch heute noch als zeichnerisch "schwach", allerdings kann ich ihm mittlerweile den Nostalgie-Faktor-Bonus zuschreiben: Er verkörpert für mich "die gute alte Zeit" und das macht seine Zeichnungen wieder etwas sympathischer. Asteriti, den ich früher auch nicht so mochte, habe ich mittlerweile auch liebgewonnen (aus dem gleichen Grund). Meine Favoriten bleiben aber Cavazzano, M. deVita (in deren Glanzzeiten) und natürlich Don Rosa. Aber auch einen Carpi mag ich gerne.
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Mitglied
Ein paar Beispiele dafür, was sich bei Cavazzano nicht wirklich geändert hat - vergleicht mal LTB 495, S. 141 und 146 mit LTB 118, S.70 und 90...
Zitat von wackeraner
Da gibt es z. B. einen aktuellen Zeichner (macht oft Düsentrieb-Geschichten), der total eckig zeichnet... das geht für mich überhaupt nicht und stößt mich direkt ab.
Falls Du Lavoradori meinst, dann sind seine Zeichnungen inzwischen wirklich nur noch Schrott. Zu Beginn war das allerdings noch nicht so! Ich bin fast aus den Latschen gekippt, als ich erfahren hab, dass "Der goldene Totempfahl" von ihm gezeichnet wurde! Wenn er auf dem Niveau weitergemacht hätte, wäre er heute einer der Top-Zeichner...
Falls nicht, würde mich interessieren, von wem du sprichst...
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Mitglied
Zitat von Spectaculus
Falls Du Lavoradori meinst, dann sind seine Zeichnungen inzwischen wirklich nur noch Schrott. Zu Beginn war das allerdings noch nicht so! Ich bin fast aus den Latschen gekippt, als ich erfahren hab, dass "Der goldene Totempfahl" von ihm gezeichnet wurde! Wenn er auf dem Niveau weitergemacht hätte, wäre er heute einer der Top-Zeichner...
Falls nicht, würde mich interessieren, von wem du sprichst...
Ja genau, Lavoradori heißt er, danke - hatte grade den Namen nicht "zur Hand". Das ist ja echt Wahnsinn, dass der diesen Klassiker auch gezeichnet hat; und das wirklich nicht schlecht! Echt traurig, dass sein Zeichenstil so verkommen ist... der jetzige gefällt mir leider wirklich gar nicht. So hart es klingt, aber die von ihm gezeichneten neuen Geschichten lese ich alleine deswegen nicht.
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Mitglied
Zitat von wackeraner
die von ihm gezeichneten neuen Geschichten lese ich alleine deswegen nicht.
Ah, ein Leidensgenosse. Geht mir genauso. Man kann mir vieles auftischen, aber Lavoradori überblättere ich. Warum so etwas von Disney genehmigt wird, ist mir schleierhaft.
If you don’t plan on succeeding, you have complete freedom.
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Zitat von Bottervogel
Ah, ein Leidensgenosse. Geht mir genauso. Man kann mir vieles auftischen, aber Lavoradori überblättere ich. Warum so etwas von Disney genehmigt wird, ist mir schleierhaft.
Disney muss gar nichts genehmigen, nur die Verlage. Disney selbst vergibt lediglich die Lizenzen. Und warum sollten die Verlage sie nicht genehmigen? Euch gefällt es nicht, einigen anderen sicherlich schon. Sowas frag ich mich eher bei anderen Sachen. In I TL 1441-A legen zwei Techniker die gesamten Telefonleitungen der Stadt lahm und erpressen damit eine halbe Million. Sie zeigen Reue und ein „milder Richter“ verdonnert sie lediglich dazu, die Telefonleitungen wieder in Ordnung zu bringen, also eigentlich nur dazu, ihren Job zu machen. Und in D AT 265-B (Ziemlich genaues Remake von I AT 265-B) wird doch tatsächlich impliziert, man käme als absolut reuloser und dazu kackfrecher Mittäter bei einem bewaffneten Raubüberfall nicht in den Knast, ja sogar mehr oder weniger mit einem blauen Auge davon, wenn man nur minderjährig ist. Solche groben Logikfehler und seltsamen Darstellungen des Justizsystems halte ich für bedenklicher als Zeichenstile.
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Mitglied
Zitat von wackeraner
Ja genau, Lavoradori heißt er, danke - hatte grade den Namen nicht "zur Hand". Das ist ja echt Wahnsinn, dass der diesen Klassiker auch gezeichnet hat; und das wirklich nicht schlecht! Echt traurig, dass sein Zeichenstil so verkommen ist... der jetzige gefällt mir leider wirklich gar nicht. So hart es klingt, aber die von ihm gezeichneten neuen Geschichten lese ich alleine deswegen nicht.
Die beiden Geschichten von ihm in LTB 268 sahen auch schon sehr scheußlich aus. Schade auch, dass ausgerechnet er die allererste PKNA-Folge (LTB Premium 2) zeichnen durfte, wobei ich da immerhin noch das Gefühl habe, dass er sich Mühe gegeben hat. In LTB 464 kann davon aber nicht mehr die Rede sein.
Die Serien wie PKNA oder Micky X (oder DoppelDuck) sind sowieso interessant, wenn man verschiedene Zeichner miteinander vergleichen will, weil das Setting ja oft ähnlich ist und die Nebenfiguren mehrfach auftauchen.
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Zitat von Spectaculus
Die beiden Geschichten von ihm in LTB 268 sahen auch schon sehr scheußlich aus. Schade auch, dass ausgerechnet er die allererste PKNA-Folge (LTB Premium 2) zeichnen durfte, wobei ich da immerhin noch das Gefühl habe, dass er sich Mühe gegeben hat. In LTB 464 kann davon aber nicht mehr die Rede sein.
Die Serien wie PKNA oder Micky X (oder DoppelDuck) sind sowieso interessant, wenn man verschiedene Zeichner miteinander vergleichen will, weil das Setting ja oft ähnlich ist und die Nebenfiguren mehrfach auftauchen.
Lavoradori ist zwar jetzt auch nicht gerade mein Lieblingszeichner, allerdings passen seine abgedrehten Zeichnungen zu der verrückten Story aus LTB 268.
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Mitglied
Die Zeichnungen bei (Disney-) Comics sind auch mir sehr wichtig und müssen ein Gleichgewicht mit der Story halten, damit ich die Geschichte als lesenswert empfinde.
Sie können also weniger gut sein, dann muss aber die Story etwas Besonderes haben.
Umgekehrt, wenn die Story schwächer ist, dann sollten die Zeichnungen top sein.
Das gesagt, habe ich natürlich auch meine Favoriten, von denen ich praktisch jede Geschichte rein der Zeichnungen wegen super finde.
Allen voran Scarpa. Wenn ich mir Disney-Figuren vorstelle, dann immer diejenigen aus Scarpas Zeichnungen. Die sind für mich die besten. Auch die Nebenfiguren. Dazu zeichnet er tolle Landschaften.
Knapp dahinter wäre Massimo de Vita, seine Figuren sind nicht ganz Scarpa-Liga, aber seine Landschaftsbilder, Burgen aus der Ferne und dergleichen sind der Hammer.
Rosas Figuren und Landschaften finde ich auch alle gut, allerdings sind sie mir nicht so sympathisch, falls das Sinn macht?
Daneben gibt es natürlich noch viele Zeichner, deren Stil mir auch gefällt, aber von denen ich denke, dass sie schlechte Geschichten durch ihre Zeichnungen nicht besser machen können. Oder zumindest sehr selten.
Wer mir nicht sonderlich zusagen sind Gatto und Asteriti. Da bin ich für die Nostalgie-Welle wohl noch zu jung
z.B. „Donald im Jahre 2001“ ist eine super Geschichte, aber die ständigen Schweißtropfen sind einfach nervig. Sogar die „1“ in „2001“ aus dem Titelzug schwitzt Das macht die Geschichte mMn leider schlechter und ich lese sie deshalb nicht so gern wie eine schwächere Story die von Scarpa gezeichnet wurde.
Asteriti zechnet eher komisch „rundlich“ oder so... schwer zu beschreiben Hätte er „Die Legende von Neunzehnhundert“ bebildert, würde ich diese geniale Geschichte wahrscheinlich nicht lesen wollen.
A Woodchuck Has Style And Substance, Lives With Intention, Takes Risks And Enjoys The Simple Things
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Premium-Benutzer
...wobei der aktuelle Standardstil Cavazzanos auch nichts mehr mit seinem frühen Stil zu tun hat. Ich mochte seinen alten Stil lieber. Richtig interessant und gut wird er aber immer (noch), wenn er für spezielle Geschichten mal von seinem Standardstil abweichen darf wie bei der Geschichte über den Dali-Trickfilm, in der Micky, Donald und Goofy im Stil der 30er Jahre gezeichnet sind (auf Deutsch leider noch unveröffentlicht), oder der Jubiläumsgeschichte im ersten Band der Fan-Edition.
In letzterem ist es auch sehr interessant, drei verschiedene Scarpa-Stile aus drei Jahrzehnten in einem Buch vergleichen zu können.
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Mitglied
Zitat von HerrHase
...wobei der aktuelle Standardstil Cavazzanos auch nichts mehr mit seinem frühen Stil zu tun hat.
"Nichts" würde ich nicht sagen, gerade die Schnäbel / Gesichtsausdrücke haben schon Gemeinsamkeiten. Aber auf den ersten Blick unterscheiden sich die verschiedenen Epochen natürlich schon. Mir ist Cavazzano aber insgesamt Maus-Zeichner lieber...
Was Scarpa angeht: Da haben ja wiederum die Tuscher gewissen Einfluss auf die unterschiedliche Ausgestaltung. Cimino (wie in deinem Avatar), Cavazzano, Gatto, Del Conte usw.
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