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Thema: Bundestagswahl 2017

  1. #1076
    Moderator die neunte • Internationaler Comic-Salon Erlangen Avatar von Martin Jurgeit
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    Zitat Zitat von falkbingo Beitrag anzeigen
    Ich bin Jahrgang 1955. Und ja, auch damals haben die Deutschen mit den Rahmenbedingungen leben müssen (...)
    Also bist du exakt zu einer Zeit geboren, als die von der puren Not diktierte Auswanderungswelle aus dem noch immer zu großen Teilen zerstörten Deutschland auf dem Höhepunkt war, als Millionen anderer deutschen Familien froh waren, dass ihnen aus Amerika geschickte Care-Pakete das Überleben ermöglichten, und der Wirtschaftsaufschwung dank Marshalplan und massiver Exportvergünstigungen endlich auf Touren kam.

    Aber wie heißt es so schön: Undank ist der Welt Lohn. Nah klar, eurer Generation wurde natürlich nichts geschenkt

  2. #1077
    Mitglied Avatar von falkbingo
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    Zitat Zitat von Martin Jurgeit Beitrag anzeigen
    Also bist du exakt zu einer Zeit geboren, als die von der puren Not diktierte Auswanderungswelle aus dem noch immer zu großen Teilen zerstörten Deutschland auf dem Höhepunkt war, als Millionen anderer deutschen Familien froh waren, dass ihnen aus Amerika geschickte Care-Pakete das Überleben ermöglichten, und der Wirtschaftsaufschwung dank Marshalplan und massiver Exportvergünstigungen endlich auf Touren kam.

    Aber wie heißt es so schön: Undank ist der Welt Lohn. Nah klar, eurer Generation wurde natürlich nichts geschenkt
    Nein, mir wurde nichts geschenkt. Und schmeiße bitte nicht Flüchtlingswellen und Flüchtlingswellen durcheinander. Damals flüchteten Deutsche nach Deutschland. Das waren Menschen unserer Sprache und gemeinsamer Kultur. Das ist heute komplett anders. Heute kommen Menschen die in der Regel kein Deutsch sprechen und einem völlig anderen Kulturkreis angehören und völlig andere Wertevorstellungen haben. Und das passt eben meiner Meinung nach schlicht und ergreifend nicht in unser Land.

  3. #1078
    Moderator die neunte • Internationaler Comic-Salon Erlangen Avatar von Martin Jurgeit
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    Zitat Zitat von falkbingo Beitrag anzeigen
    (...) Und schmeiße bitte nicht Flüchtlingswellen und Flüchtlingswellen durcheinander. Damals flüchteten Deutsche nach Deutschland (...)
    Ich meinte die Million, die Deutschland damals in Richtung Übersee – vor allem in die USA, aber auch nach Kanada, Australien oder Argentinien – verlassen mussten und froh sein konnten, dass man sie anderswo aufnahm. Denn im Deutschland der 1950er Jahre gab es für sie noch keine Perspektive.

  4. #1079
    Mitglied Avatar von falkbingo
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    Zitat Zitat von Huxley Beitrag anzeigen
    Herzlich willkommen bei Martin Jurgeits alternativen Geschichtsschreibungsfakten! 1955 wird als wachstumsstärkstes Jahr der deutschen Geschichte bezeichnet. Da lief der 1.000.000 VW-Käfer vom Band.
    Marshallplan gab es von 1948 bis 1952 und Care-Pakete waren 1955 zu falkbingos Geburt nicht mehr en vogue.
    @falkbingo
    Deine Meinung in Ehren. Ich sehe es auch so, dass man erst dann auf- und wegräumen kann, wenn sich einige Staaten vom Kriegsgewirr verabschiedet haben. Das wird aber noch ganz lange dauern, so wie es momentan aussieht.
    Bitte bedenke bei deiner Wortwahl, dass keiner von uns in Kriegsgebieten oder in "Sicherheit" im Libanon, Kenia oder Uganda leben möchte oder dort Kinder großziehen möchte. Deutschland und auch Staaten wie Österreich könnten noch wesentlich mehr tun und mehr leisten. Es muss aber nicht unbedingt grenzenlose Zuwanderung die Problemlösung für die globale Bevölkerungsexplosion sein, das sehe ich auch so.
    Da sprichst Du ein wahres Wort gelassen aus "Wortwahl" In Zeiten wie diesen musst Du da höllisch aufpassen. Ein falsches Wort und schon kannst Du vor dem Kadi landen. Diese ganze "Political Correctness" geht mir so was von auf den Sack. (Aber dies wird eben von überstudierten Blödmännern mit chronischer Langeweile entwickelt.) Aber, das sind nun mal die Rahmenbedingungen in unserem Land. Um aber noch mal auf das Flüchtlingsproblem zu kommen. Wenn z.B. 2 Millionen Niederländer nach Deutschland flüchten müssten, weil ihnen an der Küste das Land wegsäuft - Herzlich Willkommen!!! Für mich kein Problem diesen Menschen zu helfen. Aber mit den Menschen die jetzt in unser Land strömen, habe ich eben Riesenprobleme.

  5. #1080
    Moderator die neunte • Internationaler Comic-Salon Erlangen Avatar von Martin Jurgeit
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    Zitat Zitat von Huxley Beitrag anzeigen
    (...) 1955 wird als wachstumsstärkstes Jahr der deutschen Geschichte bezeichnet (...)
    Was unter den damaligen Bedingungen auch wirklich kein Problem war

    Zitat Zitat von Huxley Beitrag anzeigen
    (...) Da lief der 1.000.000 VW-Käfer vom Band (...)
    Dumm nur, dass dafür ganze zehn Produktionsjahre nötig waren – das hatte Manufaktur-Niveau. Deshalb spricht man ja auch bei diesem Termin vom Beginn der VW-Erfolgsgeschichte.

    Zitat Zitat von Huxley Beitrag anzeigen
    (...) Marshallplan gab es von 1948 bis 1952 und Care-Pakete waren 1955 zu falkbingos Geburt nicht mehr en vogue (...)
    Es wird dich wundern, aber den Marshalplan gibt es indirekt über die deutsche KfW-Bank sogar noch heute hierzulande und er war damals in Deutschland sogar noch ganz direkt aktiv und auch die Care-Pakete gab es in Deutschland noch eine ganze Reihe von Jahren – ob diese dabei "en vogue" waren, dürfte den Empfängern ziemlich egal gewesen sein.

    Fakt ist, dass Mitte der 1950er jedes Jahr 50.000 bis 100.000 Menschen Deutschland nach Überseee verließen – auch abhängig von den zugelassenen Kontingenten in den diversen Aufnahmeländern, sonst wären es sicher noch viel mehr gewesen. Diese Zahlen sollten sich erst in den 1960er Jahren grundlegend ändern.

  6. #1081
    Moderator die neunte • Internationaler Comic-Salon Erlangen Avatar von Martin Jurgeit
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    Entscheidend ist, dass es damals "echte" Hilfe für Deutschland (und viele andere europäische Länder) gab, die es erst ermöglichte, dass hier wieder die Wirtschaft richtig anspringen konnte. Und mit "echter Hilfe" meine ich z.B., dass das Startkapital für Entwicklungsbanken wie die KfW zur Verfügung gestellt wurde, die dann direkt in den betreffenden Ländern zum Nutzen der dortigen Wirtschaftskreisläufe aktiv wurden. Und oben drauf wurde sogar noch der Export der in Europa produzierten Güter nach Amerika gefördert. Ohne diese massiven Hilfen, wäre der damalige Wirtschaftsboom so nicht möglich gewesen.

    Wir dagegen feiern uns heute in Deutschland schon dafür, wenn wir zur Absicherung von EXPORTEN in arme Länder Hermes-Bürgschaften finanzieren und wollen uns das am liebsten auch noch als Entwicklungshilfe gutschreiben lassen.

  7. #1082
    Mitglied Avatar von falkbingo
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    Zitat Zitat von Huxley Beitrag anzeigen
    http://www.spiegel.de/wirtschaft/soz...a-1142928.html

    Klar. Ist alles echt toll. Deutschland erfüllt Ziele bei der Entwicklungshilfe, weil man sich Zuwanderer ins Land holt, welche die Wirtschaft "ankurbeln" sollen. Ist so ähnlich wie ein Bitcoin-Pyramidenschneeballsystem. Wenn Deutschland so weitermacht, werden die Ziele bei der Entwicklungshilfe demnächst übererfüllt. In deinen "armen" Ländern verhungern dann kleine Kinder und Frauen nach wie vor.

    Hier ein Artikel zur Lage im Libanon.
    http://www.zeit.de/politik/ausland/2...-bekaa/seite-2

    Diese Frau sitzt jetzt mit drei Kindern im Flüchtlingslager. Ihr Mann hat jetzt eine andere Frau.
    Ich verachte schon längere Zeit die "Helden" die ihre Frauen und Kinder in Kriegsgebieten zurück lassen.

  8. #1083
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    Zitat Zitat von falkbingo Beitrag anzeigen
    Ich verachte schon längere Zeit die "Helden" die ihre Frauen und Kinder in Kriegsgebieten zurück lassen.
    Das du für den Familiennachzug plädierst, überrascht mich.

  9. #1084
    Mitglied Avatar von falkbingo
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    Zitat Zitat von affentanz Beitrag anzeigen
    Das du für den Familiennachzug plädierst, überrascht mich.
    Wieso plädiere ich für Familiennachzug? Im Gegenteil, man sollte diese Feiglinge, die ihren eigenen Arsch retten und Frau und Kinder zurücklassen, sofort hier rausschmeissen.

  10. #1085
    Moderator die neunte • Internationaler Comic-Salon Erlangen Avatar von Martin Jurgeit
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    Zitat Zitat von Huxley Beitrag anzeigen
    Entscheidend ist, dass es "echte" Hilfe für etliche Staaten auch heute gibt. Es landet nur in falschen Kanälen (...)
    Womit es dann ja wohl eine "echte" Hilfe ist

    Zitat Zitat von Huxley Beitrag anzeigen
    Ist z.B. die Türkei schon ein "armes" Land? Deutsche Investitionen in der Türkei sind rückläufig. "Deutsche Exportgeschäfte in die Türkei sind mit um die zwei Milliarden Euro abgesichert worden. Damit hatte die Türkei einen der vorderen Plätze bei diesen Hermesbürgschaften (...)
    Ich habe ja gerade gemeint, für wie schwachsinnig und verlogen ich den Einsatz der Hermes-Bürgschaften halte – ganz nach dem Motto ...

    Zitat Zitat von Huxley Beitrag anzeigen
    (...) Ist alles echt toll. Deutschland erfüllt Ziele bei der Entwicklungshilfe, weil man sich Zuwanderer ins Land holt, welche die Wirtschaft "ankurbeln" sollen. Ist so ähnlich wie ein Bitcoin-Pyramidenschneeballsystem. Wenn Deutschland so weitermacht, werden die Ziele bei der Entwicklungshilfe demnächst übererfüllt (...)
    Wie ich schon weiter oben ausführte: Echte "Lasten" bürden wir uns nun wirklich nicht auf. Das ist alles nur ein bisschen Show bisher.

    Ich zumindest habe drei Kreuze gemacht wegen des Scheiterns der Jamaika-Verhandlungen – so bleibt uns wenigstens ein weiterer Teppich-Schmuggler von der FDP als Entwicklungshilfeminister erspart, der nur wieder seine ganzen Kumpels im Ministerium unterbringt und dieses hemmungslos ausplündert. Und ich bestehe darauf, dass dieser Absatz noch maßlos untertrieben ist!
    Geändert von Martin Jurgeit (11.12.2017 um 18:51 Uhr)

  11. #1086
    Moderator die neunte • Internationaler Comic-Salon Erlangen Avatar von Martin Jurgeit
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    Zitat Zitat von falkbingo Beitrag anzeigen
    (...) Im Gegenteil, man sollte diese Feiglinge, die ihren eigenen Arsch retten und Frau und Kinder zurücklassen, sofort hier rausschmeissen.
    Also mit dem verlinkten Artikel hat das nun wirklich nichts zutun. Sowohl der Mann wie seine Frauen sowie die Kinder sitzen nach meinem Verständnis allesamt in Flüchtlingslagern im Libanon.

  12. #1087
    Mitglied Avatar von frank1960
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    Ach wär Ich doch ein Junge noch wie einst
    Mit Bastei-Gruß,
    Euer Frank

    Ganz neu: Jetzt auch mit Lehning-Gruß!


    Und alles mit Maschinenschrift und in Bunt!




    Dieser Beitrag wird sich in wenigen Sekunden selbst löschen.

  13. #1088
    Moderator die neunte • Internationaler Comic-Salon Erlangen Avatar von Martin Jurgeit
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    @Huxley:
    Das eine schließt das andere doch nicht aus.

  14. #1089
    Moderator die neunte • Internationaler Comic-Salon Erlangen Avatar von Martin Jurgeit
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    "Mehr Sinn" macht das immer nur im konkreten Fall. Oder glaubst du etwa, dass es derzeit Sinn machte, Geld in Staaten wie Syrien, Afghanistan oder Somalia zu pumpen? Das soll dort irgendeinen Menschen am Flüchten hindern?

  15. #1090
    Moderator die neunte • Internationaler Comic-Salon Erlangen Avatar von Martin Jurgeit
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    Zitat Zitat von Huxley Beitrag anzeigen
    (...) Da war eine aufstrebende amerikanische Wirtschaft dahinter, welche sich um deutsche Auswanderer regelrecht "gerissen" hat.
    Den Schlußsatz hast du wohl nachträglich nachgeschoben Tatsächlich gab es erst einmal fünf Jahre eine absolute Einwanderungssperre für Deutsche nach dem Krieg (außer für gewisse Wissenschaftler). Auch später hat man sich keineswegs um die Deutschen "gerissen", sondern ihren Zuzug stark limitiert.

  16. #1091
    Moderator die neunte • Internationaler Comic-Salon Erlangen Avatar von Martin Jurgeit
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    Zitat Zitat von Huxley Beitrag anzeigen
    (...) Die aufnahmebereiten Nachbarstaaten gehören unterstützt (...)
    Du hast doch selbst einen sehr anschaulichen Artikel aus einem der "aufnahmebereiten Nachbarstaaten" verlinkt. Wie viele Menschen willst du denn noch im Libanon oder Jordanien unterbringen? Vielleicht hätten wir damals auch alle Jugoslawienflüchtlinge lieber im "Nachbarland" Österreich unterbringen sollen

  17. #1092
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    Zitat von Martin Jurgeit:
    Diese "Rechtsnorm" über den Familiennachzug bei "subsidären Flüchtlingen" kann es auch überhaupt nur in EU-Staaten geben, da es nur für EU-Staaten (aber nicht einmal alle!) die "Rechtsnorm" des "subsidären Flüchtlingen" gibt.

    Du kannst ja gerne mal die Menschen in den wirklichen Hotspots der derzeitigen Flüchtlingskrisen wie Libanon, Jordanien, Kenia oder Uganda (nur eine kleine Auswahl an Ländern) einmal Fragen, was sie von der Rechtsnorm eines "subsidären Flüchtlings" halten. So einen verkopften Quatsch kann sich nur die EU-Bürokratie ausdenken. In vielen anderen deiner oben mal erwähnten "200 Staaten" verhält man sich Gott sei dank deutlich menschlicher als hierzulande beim Umgang mit Flüchtlingen.
    Dass sich bestimmte Länder verhalten wie du beschreibst, hat etwas damit zu tun, dass sie Nachbarländer für die sind, die fliehen. Mit gleicher Kultur, oftmals auch gleicher Sprache.
    Dein Beispiel verpufft bereits, wenn es sich um den übernächsten Staat handelt, geschweige denn, wenn der Flüchtling um die halbe Welt flieht um ein Land, zudem ein kulturfremdes zu erreichen.
    Von den superreichen Ölstaaten, die ihre Glaubensgenossen in Not völlig ignorieren fangen wir besser erst gar nicht an.

    Und wenn "nur die EU" den subsidiären Flüchtling kennt: in der EU haben wir noch 27 weitere Staaten. Siebenundzwanzig!
    Aber keiner ist auf die Idee gekommen, dem subsidiären Flüchtling Familiennachzug zu gewähren!
    Keiner außer Deutschland!
    Weil alle anderen EU-Staaten unmenschlich sind? Sagst du indirekt.

    Gesetze kann man ändern. Haben wir in Deutschland ja auch getan.
    Warum machen das die anderen Länder nicht? Nach deiner Definition von Menschlichkeit, weil sie unmenschlich sind.

    Wir drehen uns hier im Kreis.
    Meine ursprüngliche Frage bleibt. Und meine Position, dass sich einige in Deutschland wie Sektenmitglieder verhalten, wird durch dich aufs Trefflichste bestätigt. Ich erkläre, warum.

    Man kann Deutschland natürlich als Vorreiter, als Sperrspitze der Menschlichkeit ansehen.
    Es ist allerdings vermessen, ich möchte sogar sagen ein Zeichen von Überheblichkeit, geradezu reiner Chauvinismus, fast alle anderen Länder der Unmenschlichkeit zu bezichtigen (was du bei genauer Betrachtung indirekt tust, auch wenn du ein paar Ausnahmen nennst).
    Und genauso ist es völlig deplatziert, diejenigen Deutschen, die diese Regelung ausgesetzt oder gar abgeschafft sehen wollen, als unmenschlich (oder extrem rechts oder oder oder) zu bezeichnen, weil diese Deutschen ja nichts anderes wollen als das, was in Deutschland vor 2015 galt und immer noch in 27 anderen EU-Staaten gilt, ganz zu schweigen vom Rest der Welt.
    Wie geschrieben: wer diese Deutschen beschimpft, hat keinen Grund, den außerdeutschen Rest der Menschheit positiver zu sehen. Alles andere wäre Messen mit zweierlei Maßstäben, gemeinhin Heuchelei genannt.

    Es ist dieser, wie ich schon ein paar Posts zuvor geschrieben habe, moralische Rigorismus ("alles, was ich als menschlich richtig ansehe, hat allgemeiner Maßstab zu sein und alle, die das anders sehen, sind moralisch verwerflich, böse, rechtsradikal") der erheblich zur Spaltung unserer Gesellschaft beiträgt (merkt ihr das eigentlich gar nicht? ist das zu offensichtlich als dass ihr das sehen könntet?).
    Dieses moralische Abkanzeln für politische Positionen, die im Rest der Welt völlig selbstverständlich und keineswegs radikal sind, zeigt meines Erachtens überdeutlich, wie sektiererisch hierzulande bereits argumentiert wird.
    International und auf die Welt betrachtet seid ihr die Radikalen.
    Witzigerweise meinte der Journalist Robin Alexander vor kurzem in einer Talkshow, dass ein Brite, der von seinem Land fordern würde überhaupt nur 200.000 Flüchtlinge aufzunehmen als äußerst links gelten würde. In Deutschland ist ein Mensch aber äußerst rechts, wenn er dazu mit Obergrenze bereit ist (die Obergrenze impliziert ja Aufnahembereitschaft).
    Hier sieht man doch ziemlich deutlich, wie sehr die politische Diskussion zum Thema aus dem Ruder gelaufen ist.

    Bundespräsident Gauck hat vor Kurzem gesagt: "Unser Herz ist weit, aber unsere Möglichkeiten sind endlich."
    Natürlich.
    Aber wo ist das Ende?
    Für den einen darf es keines geben (keine Obergrenze), für den anderen muss es ein Limit geben (Obergrenze) und wieder andere meinen, wir haben die Grenze längst erreicht.
    Das ist unter normalen Menschen und in einer demokratischen Gesellschaft erst einmal ein ganz normaler Dissenz, der ausdiskutiert werden müsste.
    Müsste.
    Mit dem Nachzug verhält es sich genauso.
    Für den Sektierer aber sind bestimmte Positionen von vornherein böse und ihm geht es nicht um das Verhandeln dieser Positionen (sie sind für ihn nicht verhandelbar), sondern darum, den, der sie vertritt ins Abseits zu stellen.
    Wenn man manchen Leuten glauben würde, gibt es derzeit mehr Nazis in Deutschland als zur Zeit des Dritten Reiches.

    Und warum, bitte schön, sollte man nicht aus rein vernunftgesteuerten Gründen misstrauisch in die Fähigkeit dieses Staates sein, die Massen-Integration zu wuppen?
    Ein Großteil meiner Skepsis hinsichtlich der Integrierbarkeit größerer Zahlen von Menschen aus einer zumindest in Teilen antagonistischen Kultur rührt von der mangelnden Sachkenntnis derjenigen, die diesen Zuzug mehr oder minder propagieren.
    Schon das Leugnen der Bedeutsamkeit dieser antagonistischen Elemente zeigt Unreife mit dem Problem fertig zu werden.
    Idealisten ohne jede Sachkenntnis.
    Wobei Sachkenntnis ohnehin der Todfeind des Idealisten ist.
    Und weil's dem Idealisten an Sachkenntnis fehlt, wird er gefühlsselig und kann immer noch moralische Überlegenheit geltend machen. Das ist praktisch. Dazu braucht man kein Wissen.

    Und dieser Idealismus hat uns Kontrollverlust beschert. Einen Nachweis zu erbringen ist nicht schwer: von Anis Amri und seinen multiplen Identitäten (waren's 14 oder 16?) bis zu 33-jährigen, die hier als minderjährige Flüchtlinge gelten und töten.
    Ich behaupte, einen solchen Kontrollverlust zuzulassen, ihn gar zu produzieren ist unmoralisch.
    Hätte der Staat seine eigentliche Aufgabe erfüllt und geprüft, wer hier ins Land kommt, wäre dieser Mord nicht geschehen.
    Und viele andere unerfreuliche Taten.
    Der Staat hat auch eine Schutzpflicht gegenüber den eigenen Bürgern.
    Für was braucht ein gesunder, arbeitsfähiger Mensch ihn sonst?

    Nachweise dafür, dass zumindest partieller Unwille besteht, diesen Schutzauftrag überhaupt zu erfüllen findet man auch zuhauf.
    Bei so einem Artikel sollte es doch eigentlich recht leicht sein, zu sehen, wo der Fanatismus in unserem Land fröhlichen Urstand feiert.

    Was ganz offensichtlich unterschätzt wird: für eine gelingende Integration sollte eine Gesellschaft mental reif sein.
    Ist sie in Teilen nicht.
    Wer mir da meine Skepsis verübelt, muss einfach blind sein oder sich blind stellen.

    Mir geht’s aber auch darum, verbal abzurüsten.
    Hier geht es um völlig legitime politische Ansichten.
    Die Unterstellung von Unmenschlichkeit trägt sicher nicht zur Versachlichung bei.
    Wenn es für Menschlichkeit keine Obergrenze gibt, dann dürfte man die auch nicht bei zweimillionen Flüchtlingen im Jahr setzen. Oder drei. Oder vier.
    Und hier mögen zwar einige gegen eine Obergrenze sein, aber unter der Untergrenze der Vernunft sollten auch die nicht fliegen.
    Geändert von felix da cat (11.12.2017 um 19:48 Uhr)

  18. #1093
    Moderator die neunte • Internationaler Comic-Salon Erlangen Avatar von Martin Jurgeit
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    Zitat Zitat von Huxley Beitrag anzeigen
    Im ehemaligen Jugoslawien gibt es keinen Krieg mehr. Es fand auch nicht im ganzen Land Krieg statt. Es gab mehrere Nachbarländer zu Jugoslawien (...)
    Du meinst also, dass es völlig unnötig war, dass Deutschland damals so viele jugoslawische Flüchtlinge aufgenommen hat? Welches der "direkten" Nachbarländer war damals denn bereit, nennenswerte Mengen von (muslimischen) Flüchtlingen aus Bosnien und dem Kosovo aufzunehmen?

  19. #1094
    Moderator die neunte • Internationaler Comic-Salon Erlangen Avatar von Martin Jurgeit
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    (...) International und auf die Welt betrachtet seid ihr die Radikalen (...)
    Wenn ich mir die derzeitige Welt so anschaue, kann ich mit diesem "Vorwurf" an mich sehr gut leben.

  20. #1095
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Man kann Deutschland natürlich als Vorreiter, als Sperrspitze der Menschlichkeit ansehen.
    Also wenn ich die Beiträge von Martin und
    Zauberland lese und richtig interpretiere,
    dann ist auch Deutschland tief unmenschlich.

    Sicher nicht wenige Beiträge handeln davon, dass
    wir von unserer Asylpolitik in Wirklichkeit nur
    profitieren, dass wir heuchlerisch sind und
    gesellschaftliche und finanzielle Probleme
    eher nur als Schutzbehauptung erfinden oder
    dass wir (also der Deutsche) einfach auch eine
    Schuld auf uns geladen haben, die es zu tilgen
    gilt.

    Nirgendwo las ich, dass wir die Sperrspitze
    der Menschlichkeit wären.

  21. #1096
    Moderator die neunte • Internationaler Comic-Salon Erlangen Avatar von Martin Jurgeit
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    Zitat Zitat von Huxley Beitrag anzeigen
    (...) Die meisten Flüchtlinge aus Bosnien wurden von den "direkten" Nachbarstaaten Serbien, Montenegro, Mazedonien, Albanien und Kroatien gewuppt.
    Schön wär's gewesen – allenfalls kummuliert könnte man sich das so schön rechnen. Das eigentliche Probleme war damals aber, dass jeder nur "seine Leute" aus Bosnien aufnehmen wollte. Und da blieb leider eine Volksgruppe komplett auf der Strecke.

  22. #1097
    Mitglied Avatar von falkbingo
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    Nur so am Rande. Der New York Attentäter von vorgestern ist auch über den Familien Nachzug nach Amerika gekommen. Er hat allerdings eine merkwürdige Art seine Dankbarkeit zu zeigen.

  23. #1098
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    Zitat von Martin Jurgeit:
    Zitat von felix da cat:
    (...) International und auf die Welt betrachtet seid ihr die Radikalen (...)
    Wenn ich mir die derzeitige Welt so anschaue, kann ich mit diesem "Vorwurf" an mich sehr gut leben.
    Das liegt wohl auch daran, dass ihr eure moralische Verantwortlichkeit nicht erkennt.

    Wer z.B. sagt, es ist o.k., wenn Flüchtlinge auch ohne Pässe über die deutsche Grenze dürfen, weil alles andere unmenschlich wäre, hat natürlich moralisch zu verantworten, wenn diese in Deutschland Verbrechen begehen (besonders dann, wenn sie bei fachgerechter Personalien-Prüfung nicht hineingelassen worden wären). Dies war z.B. bei Anis Amri und dem Freiburger Vergewaltiger/Mörder der Fall.

    Und ohne vernünftige Grenzkontrollen hat man schnell solche Typen im Land.
    Natürlich stehen auch die in moralischer Verantwortung, die allzu leichtfertig das Schutzinteresse der eigenen Bürger übersehen.
    Und das ist eine Spezialität der Radikalen, denen du dich oben zugehörig erklärst.
    Wie geschrieben: Sachkenntnis ist der Todfeind des Idealisten.

  24. #1099
    Mitglied Avatar von falkbingo
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Das liegt wohl auch daran, dass ihr eure moralische Verantwortlichkeit nicht erkennt.

    Wer z.B. sagt, es ist o.k., wenn Flüchtlinge auch ohne Pässe über die deutsche Grenze dürfen, weil alles andere unmenschlich wäre, hat natürlich moralisch zu verantworten, wenn diese in Deutschland Verbrechen begehen (besonders dann, wenn sie bei fachgerechter Personalien-Prüfung nicht hineingelassen worden wären). Dies war z.B. bei Anis Amri und dem Freiburger Vergewaltiger/Mörder der Fall.

    Und ohne vernünftige Grenzkontrollen hat man schnell solche Typen im Land.
    Natürlich stehen auch die in moralischer Verantwortung, die allzu leichtfertig das Schutzinteresse der eigenen Bürger übersehen.
    Und das ist eine Spezialität der Radikalen, denen du dich oben zugehörig erklärst.
    Wie geschrieben: Sachkenntnis ist der Todfeind des Idealisten.
    Leute mit chronischem Gutmensch Gen, können nicht begreifen, was sie in Wahrheit anrichten. Sie sind nicht bösartig, sondern einfach nur strunzdumm.

  25. #1100
    Dauerhaft gesperrt Avatar von johnbrownlee
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Sachkenntnis ist der Todfeind des Idealisten.
    Insofern von einem `Idealisten´ im eigentlichen Sinne hier überhaupt die Rede sein k ö n n t e!!
    Einer der seines Zeichens die Belange der ur-eigenen Bevölkerung
    im gezeigten/geschriebenen Maße zur Seite drängt(um´s freundlich auszudrücken),
    hat keinerlei Anspruch auf obigen Begriff - ist vielmehr schlicht u. einfach
    ein eigentümlicher(um´s erneut freundlich auszudrücken) Landesverachter.
    Tat- u. Drang-Beweise seiner (eigen-)"löblichen" Aktionen bzw. Ansichten, hin
    zu Willkommenen, Fremden, Eingeströmten u. sonstig luftig Aufhaltender, hat er davon mal ganz
    abgesehen, zudem mit keinem Jota erbracht (s. auch T.Schweiger).
    Vielleicht kein allzu großes Wunder, dass sich die nur-dummschwätzende, aber
    kaum handelnde Polit-Oberen, durch zahllos nachrangige, gleichfalls Geartete
    ständig rückengestärkt fühlen können u. dürfen! Ansonsten sind jeglich
    weitere Einlassungen hin zu solchen Personen mehr oder weniger unbeholfene Zeitverschwendung.

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