Zitat Zitat von HeidemannJunior Beitrag anzeigen
Absolut korrekt!! Der total politisch-industrielle FAKE-Begriff. Bis auf die Winz-Ausnahme, dass womöglich beim Metzger-/Schlachter- und Bäcker-Beruf, sich angehende Lehrlinge nicht unbedingt die Beine vor den jeweiligen Firmentüren in den Bauch stehen dürften. Dabei mal ganz abgesehen von der Tatsache, WO im Lande denn noch Back-Lehrlinge benötigt werden, bei all dem uns nur noch vorgesetzten Kram der Großback-Ketten!? Da und dort in der Prärie noch die ein oder andere Bäckerei, wie man sie von früher her kennt, in den Großstädten dagegen so gut wie kaum noch auffindbar.
Na ja, die Großbackketten werden auch Lehrlinge brauchen... die die Fertigmischungen nur noch zusammenpanschen, formen und backen. Ich bin selbst leidenschaftlicher Hobbybäcker und ich finde es total furchtbar, wie das Bäckerhandwerk verkommt. Im Grunde würde mich so ein Beruf tatsächlich reizen, aber die Arbeitsbedingungen sind einfach nur abschreckend - und für viele andere, die sich auch für den Beruf interessieren würden, sicherlich auch. Ich würde nämlich weder gerne Fertigmischungen zusammenpanschen noch elendig früh aufstehen wollen. Die Bezahlung wäre auch mies, wäre mir persönlich aber gar nicht mal so extrem wichtig. Ich glaub, es braucht im Bäckerhandwerk (und wahrscheinlich nicht nur da) neue Konzepte, um den Beruf attraktiver zu gestalten. Es gibt z.B. einen Bäcker in der Stadt Speyer, der ein völlig anderes Konzept verfolgt. Ich war selbst schon mal dort und er ist auch schon oft im Fernsehen gewesen. Der junge Unternehmer verkauft nur wenige aber dafür hochwertige Backwaren. Er beschränkt sich auf ca. 4-5 verschiede Brot- und noch auf 2 verschiedene Baguettesorten am Tag. Alles wird mit Sauerteig und langer Teigfühung hergestellt (was kaum noch ein Bäcker macht) und es kommt nur Mehl, Salz und Wasser in den Teig und nicht noch irgendwelche Zusatzstoffe. Und eine weitere Besonderheit: Der Laden öffnet erst am Nachmittag! Warum? Am frühen Abend wird der Teig angesetzt, über Nacht ruhen gelassen, am nächsten Tag weiterverarbeitet und gebacken. Erst um 8 Uhr am Morgen fangen die Bäcker an zu arbeiten und am Nachmittag ist das Brot fertig und kann verkauft werden. Die Kunden rennen ihm die Bude ein... und das, obwohl das Ganze nicht ganz günstig ist. Über 6€ muss man schon für ein Leib Brot berappen. Das zu bezahlen, dafür muss der Kunde bereit sein. Aber mal abgesehen von den Problemen einzelner Branchen, muss man auch dazu sagen, dass der Akademikerwahn in Deutschland auch nicht gerade dazu beträgt, dass Handwerksberufe ergriffen werden.