Schweres Thema über das ich mir schon einige Zeit Gedanken gemacht habe und ich zum Schluss gekommen bin, dass sowohl die Fans als auch der Verlag "mitschuld" haben. Ich nehme dabei die Fans allerdings etwas mehr in den Schutz da der Verlag derjenige ist der am längeren Hebel sitzt, den Umsatz macht und generell den Überblick darüber hat was finanziell geht und was nicht.
Der Konsens ist, dass wenn sich etwas gut verkauft es nachgedruckt wird. Längere Reihen die sich hier gut verkaufen sind immer noch nach Jahren erhältlich. Das sind dann die bekannten wie Dragon Ball, One Piece, Naruto, Bleach, Fairy Tail, Attack on Titan etc. Und selbst Egmont - ein Verlag der nicht gut aufs nachdrucken zu sprechen ist schafft es Detektiv Conan verfügbar zu halten.

Nun hat es für mich so den Eindruck das alles was sich beliebt u. verkaufszahlentechnisch unterhalb dieser Skala bewegt als kritisch angesehen wird. Heißt: die Chance das es später nochmal nachgedruckt wird oder allgemein verfügbar gehalten wird so lange die Reihe noch nicht abgeschlossen ist, ist deutlich geringer. Darunter fällt leider auch ein Gintama. Und die Fans die solch eine Reihe komplettieren möchten werden regelrecht gezwungen sich zeitnah den neuest Band zuzulegen oder man läuft Gefahr das er nach einer gewissen Zeit nicht mehr verfügbar ist. Wie lange man da maximal mit dem Kauf warten sollte ist schwer einzuschätzen aber aus Erfahrung würde ich mal auf 1 Jahr tippen. Warum das ganze? Weil der Verlag nur eine sehr geringe Anzahl drucken lässt und alles darüber hinaus finanziell vermutlich nicht möglich ist. Das Ziel des Verlag ist es hiebei nämlich gar nicht die Reihe an den Mann zu bringen sondern sie so schnell wie möglich abzuschließen und die Reihe dabei nicht abzubrechen (denn das sehen japanische Verlage ungern). Und um die Kosten zu senken schraubt man dann eben die Auflage auf ein Minimum runter und setzt den Veröffentlichungsrythmus auf 6+ Monate. Solange also kontinuierlich ein neuer Gintama Band erscheint ist Tokyopop glücklich, denn für sie ist die Reihe nur noch ein Klotz am Bein und alles was davor kam ist für sie erst einmal sekundär.

Jetzt kann man dem Verlag natürlich vorhalten gar keine Lust zu haben Manga zu verlegen. Und das macht von außen betrachtet auch so den Eindruck. Herr Kaps hatte das in einem Panel auf der Connichi letztes Jahr gut anhand Sport Manga erklärt.
Die meisten sind unglaublich lang, und wenn du diese Reihen als Verlag in den Sand setzt - und ich habe beide von diesen Reihen (Prince of Tennis u. Captain Tsubasa) verantworten müssen. Das macht echt keinen Spaß wenn man ab dem 5. Band kein Geld mehr verdient, mit Band 6 Geld draufzahlt und man zur Kenntnis nehmen muss das solch eine Reihe 42 Bände hat. Ich bin immer dafür eine Reihe zu Ende zu bringen aber wenn ich merke ich mache das für gerade einmal 700 Leute...
Und hier ensteht die Schlucht zwischen dem Verlag und den Fans. Wie ich bereits am Anfang dieses Posts schrieb wird das nachgedruckt und verfügbar gehalten was sich gut verkauft. Wir als Fans haben allerdings keinen all zu großen Einblick in die Verlage und wissen deshalb nicht genau was sich denn jetzt gut verkauft und was nicht und ab wann sich ein nachdruck lohnt. Jetzt fragt man sich natürlich warum das alles so ist, und ich bin zur Realisierung gekommen das es auch an den Fans liegt oder vielmehr die Anzahl deren.
Wir haben hier zu wenige Käufer, zu wenige Leute die sich für Manga interessieren. Schaut man sich unsere Nachbarländer wie Frankreich, Spanien und Italien an fällt einem auf das sich dort viel mehr getraut wird. Den Manga und Anime Markt gibt es in diesen Ländern allerdings auch schon deutlich länger als bei uns.

Solange die Käuferschaft hier in Deutschland nicht wächst werden sich die Verlage auch nicht darum bemühen Reihen nachzudrucken. Das heißt dann aber auch Stress für die Fans weil man den Band rechtzeitig kaufen muss. Es ist ein ewiger Kreislauf und ich hoffe das man irgendwann dafür eine Lösung findet. Ich war über den Post von Tokyopop über dieses Thema überrascht allerdings sehe ich das auch nur als Tropfen auf den heißen Stein.