Finix - ein Verlag im Wandel?

[Clint Barton]

Im Übrigen bin ich der Meinung, dass man diesesn Thread bitte schließen sollte

Immer diese Rufe nach Schliessung eines Threads, nur man selbst der Meinung ist, dass nichts mehr gesagt werden sollte. Die einfachste Lösung ist nach wie vor, einen Thread, der einen augenscheinlich nicht mehr interessiert, einfach zu meiden. Aber immer anderen die Möglichkeit nehmen zu wollen, sich weiter an einer Diskussion zu beteiligen (egal, wie fruchtlos sie ist), finde ich etwas egoistisch.
In der Regel lösen sich solche Probleme auch ohne Schliessung, sei es, weil die Moderatoren die Unterhaltung wieder in gewünschte Bahnen lenken oder weil nach und nach alle Beteiligten das Interesse verlieren.

[Apobandicoot]

Hier geht's doch schon lange nicht mehr um "Finix- ein Verlag im Wandel", sondern fast ausschließlich um das MOF Magazin, das die Jugend und alle anderen wollen, nur dass sie es selbst noch nicht wissen. Und das Problem löst sich trotz Bitte des Moderators nicht, leider.

[Orwell]

Der "Wandel" bei Finix Comics ist teilweise aus wirtschaftlichen Gründen einfach notwendig. Finix Comics existiert nicht, um Verlegern ihre abgebrochenen Serien abzunehmen, damit diese ihre Backlist besser verkaufen können. Finix Comics ist ein Verlag von Fans für Fans und möchte Albenserien für den deutschen Markt abschließen. Einmal kommen Gesamtausgaben, einmal wird im Softcover abgeschlossen. Die Entscheidung wird mit Augenmaß getroffen. So schaut es aus, kann jeder erkennen.

[FilthyAssistant]

Finix Comics existiert nicht, um Verlegern ihre abgebrochenen Serien abzunehmen, damit diese ihre Backlist besser verkaufen können.

Soweit ich weiß, sind alle von Finix herausgebrachten Comics schon länger abgebrochen und damit nicht mehr von den vorherigen Verlagen lizenziert. Entsprechend dürften diese auch keine Backlist mehr haben, geschweigen denn verkaufen. Noch existierende Exemplare alter Ausgaben sind also nur im Gebrauchtmarkt zu finden - und ich meine mich zu erinnern, das zumindest zu Anfangszeiten von Finix durchaus der Fakt bejubelt wurde, dass die Neuausgabe den Comichändlern geholfen hat, ihre Lagerleichen abzuverkaufen.

[jellyman71]

Soweit ich weiß, sind alle von Finix herausgebrachten Comics schon länger abgebrochen und damit nicht mehr von den vorherigen Verlagen lizenziert. Entsprechend dürften diese auch keine Backlist mehr haben, geschweigen denn verkaufen. Noch existierende Exemplare alter Ausgaben sind also nur im Gebrauchtmarkt zu finden - und ich meine mich zu erinnern, das zumindest zu Anfangszeiten von Finix durchaus der Fakt bejubelt wurde, dass die Neuausgabe den Comichändlern geholfen hat, ihre Lagerleichen abzuverkaufen.

Jetzt ist alles möglich. Interessante neue Serien, schweinerei Abbrüche aus der Vergangenheit wie Grimion den Kunden zu liebe zu Ende führen und fantastische GAs in einer Weltbesten Qualität. Kein Grund zur Kritik sondern nur voll des Lobes.
Kann hier gerne noch 30 Seiten über den Rohrkrepierer MoF mit seinem Fantasy Illusion / elseworld Magazin hoch und runter diskutiert werden. Lasst den Thread für den beliebten Wahnsinn plus Zeitvernichtung ruhig offen, gibt einem das angenehm gute Gefühl, dass man auf keinen Fall blöder als die selbstverliebten Visions Laberer ist.
Am Ende bleibt nur: Finix ein genialer Verein, ich will Mitglied werden!

[Mick Baxter]

Ollih findet sicher einen Weg, wie du zweimal Mitglied sein kannst.

[Orwell]

Noch existierende Exemplare alter Ausgaben sind also nur im Gebrauchtmarkt zu finden - und ich meine mich zu erinnern, das zumindest zu Anfangszeiten von Finix durchaus der Fakt bejubelt wurde, dass die Neuausgabe den Comichändlern geholfen hat, ihre Lagerleichen abzuverkaufen.

Schön, dass du das ergänzend ansprichst. Einige Comichändler von heute haben keine Lagerleichen von gestern. Die verkaufen auch neue Sachen. Dass Zwischenhändler und Spekulanten auf ihren stockfleckigen Altpapierhaufen sitzen bleiben könnten, finde ich als Leser von Finix Comics gar nicht mal so schlecht. Wir wollen ja den Nachwuchs, gell?
Gönnen wir ihnen den Wandel. Alles ist möglich, nichts mehr fix bei Finix!

[Comic_Republic]

Nur mal interessehalber: kann Finix etwas in die Zukunft schauen was die Beendigung von Serien aussieht? Ich beziehe mich jetzt auf die Form von "einfach weiterführen" und als GA... Wenn letzteres sich zukünftig evtl. häufen könnte, wäre ich auch bereit Mitglied zu werden...

C_R

[Orwell]

Nur mal interessehalber: kann Finix etwas in die Zukunft schauen was die Beendigung von Serien aussieht?

Nicht so wirklich, glaube ich. Hellseher und Verschwörungstheoretiker sind dort dünn gesät. Jede Serie, die nicht beendet wurde, hat ja ihre eigene Geschichte. Irgendwann tagt der Augurenrat und legt den nächsten Fünfjahresplan fest, sofern die Finanzierungswarteschleife steht.

Am Ende bleibt nur: Finix ein genialer Verein, ich will Mitglied werden!

Genau. So sieht die Zukunft aus! Wir verlegen uns unsere Wunschcomics demnächst selbst! Wer wollte immer schon "Walhalla" von vorne in Spitzenqualität? Wer will "Mantel & Degen" beenden? Wem fehlt noch ein einziger Band einer uralten ZACK-Serie?
Man muss nur damit klar kommen, dass nicht alle Wünsche in Erfüllung gehen können.

[jellyman71]

Das Walhalla nie mehr kommt...mit dem komm ich gar nicht klar :-(

[idur14]

Vielleicht sollteman auch unterscheiden zwischen den Verlagen. Die Aussage von Ollih, dass speziell FB von vornherein für die Nische sind und Superhelden eher mehr einen Massenmarkt ansprechen könnten, kann ich so auch nicht zu 100% sehen. Das ist halt bei uns so. Und im Endeffekt gehts ja in der ganzen Dikussion nur darum, wie man mehr Kunden für den FB Bereich gewinnen kann. Ob man das dann als Massenmarkt bezeichnet oder nicht ist eine andere Sache.

Das Geschäftsmodell von Finix ist aber eher auf die Nische konzipiert (mit Lesern die eher älter sind und alte Serien vervollständigen). Allein der Aufbruch zu Neustarts aber auch zu neuen Serien ist doch bereits ein kleiner Ausbruch aus der Nische bzw. will diese Nische erweitern. Und gerade die Ankündigung von Karl mit dem Hinweis der möglichen Querverkäufe (ähnlich wie bei Sallecks Auto(Oldtimer)comics) ist doch auch eine Erweiterung der Nische.

Gerade für Finix ist es dann wohl eher ein behutsames Schritt für Schritt, während andere Verlage wie Panini, Carlsen und Egmont (und abgeschwächt CRoss Cult) eher größere Schritte wagen können. Den Weitsprungweltrekord werden sie aber alle nicht schaffen.

[Orwell]

Das Walhalla nie mehr kommt...mit dem komm ich gar nicht klar :-(

Du musst über deine Grenzen gehen. Hole dir einfach die dänischen Gesamtausgaben und bewundere die Bilder. Das Leben ist einfach zu kurz zum Warten. Kennst schon "The Little Mermaid" von Peter Madsen? Letztes Jahr rausgekommen, auch als englisches Bilderbuch erhältlich.

Am deutschen Markt wurde beim "frankobelgischen" (dänisch, spanisch, niederländisch, etc.) Albenmarkt leider viel zu viel verbockt in den letzten Jahrzehnten. Ich werde immer ganz wurlert (ja, geht nachlesen, ist was österreichisches), wenn die allergrößten Totengräber der Verlagsszene die lautesten Töne spucken. Da kann sich Finix Comics in Zukunft noch so sehr wandeln, das bekommen wir alle nicht mehr ausgebügelt, dieses Dilemma der Vergangenheit.

Ich werde jetzt wieder fleißig sparen, damit ich mir von Finix Comics auch noch die wunderschönen Ausgaben von Troll und Winzling holen kann. Ich pfeife mittlerweile auf das splittrige Altpapier vom Dachboden.

[Orwell]

Da wir ja hier auch Ausgrabungen mit Klappspaten tätigen, was ist "Courtney Crumrin Volume One: The Night Things - Square One Edition", das diese Woche erscheinen soll?

Geht das noch mal in günstig los? Natürlich nur auf englisch.

[Comic_Republic]

Scheint so. Die Cover sind relativ ähnlich

C_R

[Ollih]

Nur mal interessehalber: kann Finix etwas in die Zukunft schauen was die Beendigung von Serien aussieht? Ich beziehe mich jetzt auf die Form von "einfach weiterführen" und als GA... Wenn letzteres sich zukünftig evtl. häufen könnte, wäre ich auch bereit Mitglied zu werden...

C_R

Dass kann ich Dir leider nicht pauschal beantworten.
Wir planen im Grunde von Jahr zu Jahr.
Die Faustregel lautet, je weniger Bände noch ausstehen, desto wahrscheinlicher wird fortgeführt. Je umfangreicher das noch ausstehende Material, desto wahrscheinlicher eine Neuedition als GA. Wenngleich wir nicht die Manpower haben GAs in dem Maße zu produzieren, wie Einzelalben.

[Ollih]

Vielleicht sollteman auch unterscheiden zwischen den Verlagen. Die Aussage von Ollih, dass speziell FB von vornherein für die Nische sind und Superhelden eher mehr einen Massenmarkt ansprechen könnten, kann ich so auch nicht zu 100% sehen. Das ist halt bei uns so. Und im Endeffekt gehts ja in der ganzen Dikussion nur darum, wie man mehr Kunden für den FB Bereich gewinnen kann. Ob man das dann als Massenmarkt bezeichnet oder nicht ist eine andere Sache.

Das Geschäftsmodell von Finix ist aber eher auf die Nische konzipiert (mit Lesern die eher älter sind und alte Serien vervollständigen). Allein der Aufbruch zu Neustarts aber auch zu neuen Serien ist doch bereits ein kleiner Ausbruch aus der Nische bzw. will diese Nische erweitern. Und gerade die Ankündigung von Karl mit dem Hinweis der möglichen Querverkäufe (ähnlich wie bei Sallecks Auto(Oldtimer)comics) ist doch auch eine Erweiterung der Nische.

Gerade für Finix ist es dann wohl eher ein behutsames Schritt für Schritt, während andere Verlage wie Panini, Carlsen und Egmont (und abgeschwächt CRoss Cult) eher größere Schritte wagen können. Den Weitsprungweltrekord werden sie aber alle nicht schaffen.

Vielleicht sollte man sich mal begrifflich von den Extremenen "Massenmarkt" und "Nische" verabschieden.
Gemessen an den Verkaufszahlen von Asterix sind auch viele Heftnebenserien von Marvel/DC oder auch einige/viele Managas eine "Nische".
Dieses "schwarz-weiß" Denken hilft auch nicht weiter.

Mir ging es in meinen letzten Beiträgen darzustellen, dass schon die Grundausrichtung von Superhelden eine andere ist und dass lässt sich auch auf die Disney-Produkte ausweiten. Mag sein, dass die frankobelgische Comicveröffentlichung auch mal in diese Richtung ging, doch sie hat sich schon sehr früh als nicht praktkabel erwiesen, nicht umsonst haben wir auch in F/B einen Albenmarkt. Dass genau dieser Albenmarkt dort eher als "Massenmarkt" funktioniert ist ein landesspezifisches Phänomen und hat so in D nicht funktioniert. Nun einfach das "amerikanische Vertriebsmodell" darauf anpassen zu wollen, dass nachweislich auch in D seit Jahrzehnten nicht so funktioniert, um einen "Massenmarkt" zu generieren, bringt uns inhaltlich doch nicht weiter.
Da hilft es auch nicht weiter, wieder einen Markteinstieg von Konzernen zu "fordern" oder imaginäre Heftkonzepte zu entwickeln.
Vielleicht wäre es stattdessen sinnvoll den Markt (wie er ist) zu akzeptieren, innerhalb dessen der Finix, schon aus seiner Grundkonzeption heraus, natürlich zu 90% eine Nische bedient, aber Verlage wie Splitter doch weit über die "Nische" hinaus, frankobelgisches Material einem breiten Markt zur Verfügung stellen.

[Orwell]

Von einem "Massenmarkt" für "frankobelgische" Produkte kann man hierzulande eh nur noch träumen. Man kann jedoch auch die noch vorhandene "Nische" realistisch bedienen. Nicht jeder Schatz aus Frankreich kann hier gehoben werden. Weil er viel zu schwer ist, zu massiv, es viel zu viel Logistik und Taschengeld brauchen würde und er bereits von diversen Freibeutern noch ein paar Hundert Meter tiefer versenkt wurde. Einige Perlen kann man aber heben und der Öffentlichkeit wieder zugänglich machen. So wie es der gute Donito getan hat.

Finix Comics ist aber nur ein wunderbarer Verein von Grenzgängern und wird nicht alles leisten können. Diverse Big Player von einst haben sich ja schon versteckt. Andere sind am Klagetrip.

[fulbecomics]

.....Am deutschen Markt wurde beim "frankobelgischen" (dänisch, spanisch, niederländisch, etc.) Albenmarkt leider viel zu viel verbockt in den letzten Jahrzehnten. Ich werde immer ganz wurlert (ja, geht nachlesen, ist was österreichisches), wenn die allergrößten Totengräber der Verlagsszene die lautesten Töne spucken. Da kann sich Finix Comics in Zukunft noch so sehr wandeln, das bekommen wir alle nicht mehr ausgebügelt, dieses Dilemma der Vergangenheit.

.......

Die allergrößten Totengräber, also nicht die allerkleinsten, und gleich mehrere, ja aber wer den nur ?

[Orwell]

Kein großes Geheimnis.

http://www.comicforum.de/showthread....=1#post2315655

Musst nur noch nachschauen gehen, wer die Verantwortung hatte, als abgebrochen wurde.

[satyricon]

Nicht nur Finix wandelt sich. Jeder Verlag hat so seine Strategie.

z.B.

Panini (Alben):
Krieg der Knirpse (ist übrigens super!). Zu Beginn: 13,99EUR, dann ab Band zwei 14,99EUR und jetzt mit Band 4: 15,99EUR / Der Grund? Zitat Bubi: "... dient dagegen in der Tat der Unterstützung einer unserer schönsten Albenserien, dessen aktueller dritter Band im Verkaufsranking unserer Alben leider an letzter Stelle steht"

All Verlag:
Bei der Serie Schritte ins Licht und die fehlenden Bände 4+5. Zitat Ansgar Lüttgenau bei comic-report: "... Wir konnten unseren Vertragspartner schlussendlich aber doch davon überzeugen, dass eine Veröffentlichung in kleinerem Rahmen besser ist als keine Veröffentlichung. In Zahlen heißt das, dass wir die Auflagen von Band vier und fünf auf nur noch etwas mehr als ein Viertel der Auflage von Band eins herunterfahren werden. Trotzdem wird der Preis mit 15,80 (Einschub von mir: bisher 13,80) Euro in etwa gleich bleiben...".

Piredda:
Serie Orphan Train. Bisher als Einzelalben veröffentlicht. Nun:

... den 3. Zyklus als Doppelband herauszugeben... Somit wird der ursprünglich geplante Band 5 "Cowpoke Canyon" auch Band 6 "Duelle" enthalten - ...

Dies sicherlich nicht aus Spaß an einem Doppelband.

Die Beispiele zeigen, dass man versucht "schwierige" Serien nicht abzubrechen. Das ist ja immerhin lobenswert.

[Mark O. Fischer]

Am deutschen Markt wurde beim "frankobelgischen" (dänisch, spanisch, niederländisch, etc.) Albenmarkt leider viel zu viel verbockt in den letzten Jahrzehnten.

Ich finde, man sollte mal mit dem Märchen aufhören, die Kunden wären abgehauen, weil die Verlage alles falsch gemacht hätten. An dem flächendeckenden Albenangebot im Buchhandel, das Carlsen geschaffen hatte, gibt es doch zunächst einmal nichts auszusetzen. Dass Ehapa diesem erfolgreichen Beispiel folgte und Feest aufkaufte, war logisch. Die Einstellungen kamen erst dadurch zustande, dass die Händler nichts mehr bestellten, weil die Kunden nichts mehr kauften. Dass das dann weitere Kunden nicht so lustig fanden und nichts mehr kauften, war dann auch logisch, aber erst der dritte Schritt. Und diese Kunden, die nichts mehr kauften, weil zu viel eingestellt wurde, weil zu wenig gekauft wurde, sind es, die sich heute über die Verlagspolitik von früher beschweren.

Dass genau dieser Albenmarkt dort eher als "Massenmarkt" funktioniert ist ein landesspezifisches Phänomen und hat so in D nicht funktioniert.

Das ist kein landesspezifisches Phänomen, sondern hat auch was mit Magazinen zu tun. Für einen funktionierenden "Massenmarkt" braucht man junge und alte Leser. Während der deutsche Albenmarkt erwachsen werden wollte und heute von alten Männern lebt, die früher mal ZACK gelesen haben, lebt der französische Markt heute auch von jungen Lesern, die heute noch SPIROU kaufen können! So wie heute Ehapa davon lebt, dass es die MICKY MAUS noch gibt.

Da hilft es auch nicht weiter, wieder einen Markteinstieg von Konzernen zu "fordern" oder imaginäre Heftkonzepte zu entwickeln.
Vielleicht wäre es stattdessen sinnvoll den Markt (wie er ist) zu akzeptieren, innerhalb dessen der Finix, schon aus seiner Grundkonzeption heraus, natürlich zu 90% eine Nische bedient, aber Verlage wie Splitter doch weit über die "Nische" hinaus, frankobelgisches Material einem breiten Markt zur Verfügung stellen.

Was heißt denn "einem breiten Markt zur Verfügung stellen"? Auch mit Splitter kommen die Comic-Wände in den Buchhandlungen nicht zurück. Man kann alles machen, anbieten und darauf warten, dass das jemand bei Amazon bestellt. Das macht Comics aber nicht erfolgreicher als früher. Wo früher Serien unter 5.000 verkauften Exemplaren eingestellt wurden, werden heute durchschnittliche Auflagen von 2.500 Exemplaren als Erfolg gefeiert. Dass sich so was heute dank digitalisierter Druckvorstufe rechnet, ist ja gut und schön, aber selbst da muss man erst mal hinkommen, was bei immer mehr Titeln für immer weniger suchende Kunden immer schwieriger wird. Wenn man sich da zurücklehnt und auf die Treue alter Kunden vertraut, die durch eine Qualitätssteigerung zurückgewonnen wurden, die sich nicht mehr steigern lässt, ist das eine absehbar endliche Strategie.

[Orwell]

Ich finde, man sollte mal mit dem Märchen aufhören, die Kunden wären abgehauen, weil die Verlage alles falsch gemacht hätten. An dem flächendeckenden Albenangebot im Buchhandel (???...man beachte, nicht Kiosk, nicht Tante Emma - Laden, nicht Tabakbutze...???), das Carlsen geschaffen hatte, gibt es doch zunächst einmal nichts auszusetzen. Dass Ehapa diesem erfolgreichen Beispiel folgte und Feest aufkaufte, war logisch. Die Einstellungen kamen erst dadurch zustande , dass die Händler nichts mehr bestellten, weil die Kunden nichts mehr kauften. Dass das dann weitere Kunden nicht so lustig fanden und nichts mehr kauften, war dann auch logisch, aber erst der dritte Schritt. Und diese Kunden, die nichts mehr kauften, weil zu viel eingestellt wurde, weil zu wenig gekauft wurde, sind es, die sich heute über die Verlagspolitik von früher beschweren.

So wie heute Ehapa davon lebt, dass es die MICKY MAUS noch gibt.

Was nicht da ist, wird nicht gekauft.

[idur14]

Vielleicht sollte man sich mal begrifflich von den Extremenen "Massenmarkt" und "Nische" verabschieden.
Gemessen an den Verkaufszahlen von Asterix sind auch viele Heftnebenserien von Marvel/DC oder auch einige/viele Managas eine "Nische".
Dieses "schwarz-weiß" Denken hilft auch nicht weiter.

Mir ging es in meinen letzten Beiträgen darzustellen, dass schon die Grundausrichtung von Superhelden eine andere ist und dass lässt sich auch auf die Disney-Produkte ausweiten. Mag sein, dass die frankobelgische Comicveröffentlichung auch mal in diese Richtung ging, doch sie hat sich schon sehr früh als nicht praktkabel erwiesen, nicht umsonst haben wir auch in F/B einen Albenmarkt. Dass genau dieser Albenmarkt dort eher als "Massenmarkt" funktioniert ist ein landesspezifisches Phänomen und hat so in D nicht funktioniert. Nun einfach das "amerikanische Vertriebsmodell" darauf anpassen zu wollen, dass nachweislich auch in D seit Jahrzehnten nicht so funktioniert, um einen "Massenmarkt" zu generieren, bringt uns inhaltlich doch nicht weiter.
Da hilft es auch nicht weiter, wieder einen Markteinstieg von Konzernen zu "fordern" oder imaginäre Heftkonzepte zu entwickeln.
Vielleicht wäre es stattdessen sinnvoll den Markt (wie er ist) zu akzeptieren, innerhalb dessen der Finix, schon aus seiner Grundkonzeption heraus, natürlich zu 90% eine Nische bedient, aber Verlage wie Splitter doch weit über die "Nische" hinaus, frankobelgisches Material einem breiten Markt zur Verfügung stellen.

Aha, wir müssen den Markt akzeptieren, weil du es so sagst oder wie? Diskussion geht anders!

Nein, ich kann mit der Aussage einfach nicht leben, dass FB bei uns von vornherein als Nische definiert sind. War vor 20-30 Jahren nicht so, ist in Frankreich nicht so. Und auch bei uns bei manchen Serien nicht so. Wenn dann die Ausnhamen die Regel überholen stimmt was mit der Aussage nicht. Vergelicht man die Verkaufszahlen der FB's in Frankreich mit den Vorbestellungen des Direct Markets in den USA ist da gar nicht so viel dazwischen. Und in beiden Märkten sind Zahlen der Titel in der Rangfolge ab 20 stark abfallend.

Diese Begrifflichkeit der vordefinierten Nische ist daher selbstgewählt. Und im Vergleich dazu sind die Verkaufszahlen der Superhelden bei uns ja auch nicht am oberen Ende der fünfstelligen Skala angelangt. Ganz im Gegenteil, ich würde behaupten, dass die Superhelden Hc bei uns ähnliche wenn nicht sogar niedrigere Zahlen als manche FB erreichen.

Dennoch scheinen mir Superhelden und auch artverwandte Themen (Horror, teilweise Sci Fi) derzeit einen Schub zu erhalten. Jetzt zu sagen, das geht bei FB und auch bei Finix gar nicht, ist einfach eine nicht der Realität entsprechende Aussage.

PS: Ich hab auch noch nie vollkommen verstanden warum Zeichner aber vor allem Szenaristen in Frankreich für ein Album so lange benötigen. Klar bei manchen sind die Details im Hintergrund sehr schön und da kann man es erahnen, bei manchen aber auch nicht. Da gibts in den USA teilweise genausogute Zeichner, die das in erheblich kürzerer Zeit zusammenbringen. Vom Schreiberling will ich mal gar nichts sagen. Und das hängt nicht mit dem rundherum zusammen, weil ja inzwischen die GRenzen verschwimmen und es inzwischen Künstler für die eine und die andere Comicart gibt.

[Orwell]

Das (Magazin) ist immer noch in der Finanzierungswarteschleife.

Eins, zwei, drei, vier

I'm a lonesome rider
I'm a real though guy
I tell you living ain't easy
But everyday i try
I've seen a million places
Baby i get around
With a sixpack of beer
And a [Finanzierungswarteschleife]

I'm a hard working man
I don't need much in life
I've got my dog, i got my magazines
My head and a knife
All i really need can surely be found
I need girls, i need whiskey
And [Finanzierungswarteschleife]

Finanzierungswarteschleife in the morning
[Finanzierungswarteschleife] late in the night
Finanzierungswarteschleife in the evening
[Finanzierungswarteschleife] makes me feel alright
And if i'd ever be king
And i'd get a crown
Then it would surely be made of
[Finanzierungswarteschleife]

All the ladies wanna have me
I'm a handsome boy
And all the boys want me, too
Especially siegfried and roy
I'm a sexmachine baby
I had more girls than james brown
And i fucked them all on the
[Finanzierungswarteschleife]

But the times' gone by
And something happened to me
I'm only half the man i used to be
I was the sexiest man
In the whole big town
Before i ripped my balls on the
[Finanzierungswarteschleife]

Lyrics selbstverständlich abgekupfert bei Stefan Raab, bei dem alle Rechte liegen.

[Orwell]

Aha, wir müssen den Markt akzeptieren, weil du es so sagst oder wie? Diskussion geht anders!

Muss keiner akzeptieren. Du kannst was dagegen unternehmen.

Nein, ich kann mit der Aussage einfach nicht leben, dass FB bei uns von vornherein als Nische definiert sind.

Du kannst doch Marks Magazin(e) unterstützen. Macht Crowdfunding. Ihr seid doch jetzt schon einige.

War vor 20-30 Jahren nicht so, ist in Frankreich nicht so. Und auch bei uns bei manchen Serien nicht so.

Mark sagt doch kurz oben gerade noch was ganz anderes. Die Kunden, die nicht mehr kauften, weil das Angebot in der Buchhandlung zu viel wurde, die sind schuld.

Diese Begrifflichkeit der vordefinierten Nische ist daher selbstgewählt.

Nein. Die ist jetzt Fakt und Realität.

Finix Comics wird kein Magazin machen. Finix Comics macht Nischenprogramm im Nischenprogramm. Und das ganz gut.