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Thema: Pirjo Miettinen

  1. #1
    Mitglied Avatar von Old Pauli
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    Pirjo Miettinen

    Gab es im Kaukaforum eigentlich einmal Infos über dieFinnin Pirjo Miettinen, die in den 1950er-Jahren und bis 1961 verantwortliche Redakteurin war? Ich habe mal gegoogelt, aber die Angaben bleiben überschaubar, zumal der Name in Finnland öfters vorkommt. Nach ihrer Zeit bei Kauka scheint sie als Übersetzerin gearbeitet zu haben, denn als solche findet ihr Name Erwähnung in dem Roman „Wind in Ahornblüten“ (original:Noidanlukko) von Eeva Kilpi, der 1963 im Münchner Cranach Verlag erschien.
    Aus ihren Lebensdaten (1933–2015), falls die Recherchen die korrekte Person ermittelt haben, ergibt sich, dass Pirjo Miettinen im Alter von zirka 25 Jahren bei Kauka ihre Stellung antrat. Ob über sie die Kontakte zu dem finnischen Verlag Vaasa Oy zustande kamen, der zwischen 1954 und 1959 dort die Kauka-Comics verlegte, ist eine noch offene Frage, obwohl dies in dem Artikel Wintrich/Sackmann in „Deutsche Comicforschung 2013“, basierend auf Angaben von Peter Wiechmann, verständlicherweise nahegelegt wird (Seite 105, Anm. 7). Antwort könnten Altvordere wie Werner Hierl geben, auch darüber, wie generell die Zusammenarbeit mit ihr war und wie sie zum Verlag kam (7 Jahre unter dem Diktat von Rolf Kauka wären eine sehr lange Zeit)*. Immerhin war sie eine der ersten Frauen, die Ende der 1950er Jahre eine leitende Funktion in der Comic-Branche innehatte, wobei Erika Fuchs bekanntermaßen seit 1951 als Chefredakteurin die Micky Maus prägte. Wie letztgenannte verstarb auch Pirjo Miettinen in München, eine Traueranzeige erschien in der Süddeutschen Zeitung. Ihrer Heimat Finnland blieb sie zeitlebens verbunden. Sie gehörte der Deutsch-Finnischen Gesellschaft an und war langjähriges Redaktionsmitglied der Deutsch-Finnischen Rundschau. 2014 hielt sie an der LMU München einen Vortrag als Zeitzeugin: „Erfahrungen aus der Zeit als Kriegskind in Schweden und Rückblick darauf“. In den Sprechblase-Beiträgen von P. Wiechmann, der sie „Frl.Mietinen“ nennt (Sprechblase Nr. 190, April 2003, 28), findet sie ab und an Erwähnung, so von Gisela Italiaander (geb. Künstner), bei der Beschreibung des „Kauka-Schlosses“ (Villa Larisch): „… Weitere Räume im Erdgeschoss: Die FF-Redaktion mit Pitio Mietinen – die Chefredakteurin aus Finnland – und Frau Schneider“. Die korrekte Schreibweise von Vor- und Nachnamen war FrauItaliaander nach 50 Jahren verständlicherweise nicht mehr geläufig. Über die Zimmer im 2. Stock vermerkt sie: „ In den kleinen Zimmern links und rechts deslangen Korridors wohnen die ‚Zagreber‘ und Frau Mietinen“ (Sprechblase Nr. 178, April 2001, 36). Unter der Überschrift „Die Redaktion wohnt im Schloss“ schreibt Peter Wiechmann: „Fräulein Mietinen kommt aus Finnland und läßt Fix und Foxi Deutsch in Deutschland und Finnisch in Finnland sprechen. Sie lebt ein, zwei Jahre lang als Schlafzimmernachbarin von Vlado Magdic in der Kauka-Kaserne (=Schloß)…“ (Sprechblase Nr. 179, Juni 2001, 31). Dazu gibt es ein Foto von ihr, das sie an einer Schreibmaschine sitzend zeigt. Der kurze Artikel schließt mit dem Hinweis, dass das „Frl. Mietinen“ eine Tom und Biber-Geschichte bei Lucky Luke abgekupfert habe. Ist diese von Vlado Magdic gezeichnete Geschichte in FF publiziert worden und welche Lucky Luke-Story ist gemeint?

    *Zwischenzeitlich ergab sich ein Kontakt zur Deutsch-Finnischen Gesellschaft und zur Redaktion der Deutsch-Finnischen Rundschau.Dem publizierten Nachruf (ohne Bezug zu den Kauka-Jahren) war zu entnehmen, dass Pirjo Miettinen 1956 mit einem Stipendium zum Studium der Betriebswirtschaft nach München kam. Von daher ist es unwahrscheinlich, dass sie an der Herausgabe der Kauka-Ausgaben in Finnland im Jahre 1954 involviertwar. Weitere Recherchen laufen.

  2. #2
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    Gute Arbeit, die Redakteurin noch einmal ins Blickfeld zu bringen.

    Deine Frage nach der Lucky-Luke-Geschichte ist bereits bei der Tom und Biber Comicographie beantwortet worden:
    1965
    Fix und Foxi - 13. Jahrgang:
    FF 489 - 497: Der Wunderdoktor (Magdic, Text: Miettinen, 43 Seiten)
    Herzliche Grüße
    nc

  3. #3
    Mitglied Avatar von Old Pauli
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    Danke, nc, für den Hinweis auf die Angaben in der Kaukapedia. Die Geschichte erschien dann rund vier Jahre, nachdem Pirjo Miettinen nicht mehr verantwortliche Redakteurin war. Da in der KP zu lesen ist, dass die Geschichte eigentlich als weiterer Band der Ende 1963 erstmals erschienenen Zeichenfilmbuchreihe(Winnetou) konzipiert war, scheint die junge Dame aus Finnland immer noch in Verbindung zum Kauka-Verlag gestanden zu haben, denn es ist doch eher zu bezweifeln, dass sie das Manuskript bis 1961 abgeschlossen hatte.
    In Spirou erschien «Lucky Luke contre le Docteur Doxey» in den Ausgaben 765–786 und als Album 1955 («L'Élixir du Docteur Doxey»).



    Geändert von Old Pauli (25.04.2017 um 08:47 Uhr)

  4. #4
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    Peter Wiechmann hat in den Sprechblase-Artikeln eine Unmenge von Namen genannt, die bei Fix und Foxi mitmachten, und auch im letztjährigen Ausstellungskatalog sind die wichtigsten Protagonisten verzeichnet. In Sprechblase 186 vom August 2002, S. 34 f., schreibt P. W. im Kapitel „Die Frauen bei Fix& Foxi“: „Premiere in dieser Ahnenreihe der Macherinnen ist Pirjo Mietinen, die Finnin auf dem FF-Sessel. Frau Schneider folgt und nach einem maskulinen Kurz-Intermezzo (Dachsl & Reindl) instituiert sich Jolan Sohn als Grande Dame der FF-Familie…“. Zieht man das Impressum in den Heften bis zu den 600er-Nummern als Primärquelle heran, fallen einige weitere Personen auf.
    Bis mindestens Nr. 169 gibt es im Impressum noch keine namentliche Nennung. Dann heißt es in:
    Nr. 170, 20.3.1959. Impressum S. 23. Verantwortlich: Pirjo Miettinen [Erscheinungsdaten nach KP].
    Nr. 195, 11.9.1959. Impressum S. 23. Verantwortlich für den Inhalt: Pirjo Miettinen. Das bleibt so bis mindestens zur Nr. 269, 7.2.1961. Impressum S. 31.
    In Heft Nr. 274, 14.3.1961. Impressum S. 5, heißt es: Verantwortlich für den Inhalt: H. E. Gabriel. Mindestens ab Nr. 288, 20.6.1961 und bis zur Nr. 314 gibt es keine Angaben zu Redaktion und Grafik. Dann folgen wieder die Namen der beteiligten Personen:
    Nr. 316, 2.1.1962. Impressum S. 2. Herausgeber: Rolf Kauka. Redaktion: Josef Dachsel.
    Nr. 359, 30.10.1962. Impressum S. 2. Herausgeber: Rolf Kauka. Redaktion: Josef Dachsel. Das Jubiläumsheft zum Zehnjährigen wurde u. a. aufgewertet durch sechs Kinderfotos der namentlich nicht vollständig aufgeschlüsselten Redaktionsmitglieder: R .K.,J. D., Max Reindl, Florian Julino sowie zwei Damen: „Lisei“ und „Hummelchen“,bei denen es sich vielleicht um die im Folgenden genannten J. Sohn und E. Helmrich handeln könnte.
    Nr. 371, 22.1.1963. Impressum S. 2. Herausgeber: Rolf Kauka. Redaktion: Josef Dachsel (verantwortlich), Elisabeth Helmrich, Max Reindl. Grafik: FlorianJulino.
    Nr. 377, 5.3.1963. Impressum S. 2. Redaktion: Josef Dachsel (verantwortlich), Jolàn Sohn, Elisabeth Helmrich, Max Reindl. Grafik: Florian Julino.
    Nr. 389, 28.5.1963. Impressum S. 2. Redaktion: Jolàn Sohn (verantwortlich), Elisabeth Helmrich. Produktionsleitung: Max Reindl. Grafik: Florian Julino.
    Nr. 424, 28.1.1964. Impressum S. 2. Redaktion: Jolàn Sohn (verantwortlich), Elisabeth Helmrich. Grafik: Florian Julino.
    Nr. 446, 30.6.1964. Impressum S. 2. Redaktion: Kauka-Verlag, Jolàn Sohn (verantwortlich). Grafik: Florian Julino.
    Nr. 466, 17.11.1964 (auch 489). Impressum S. 2. Redaktion: Jolàn Sohn (verantwortlich). Grafik: Walter Neugebauer.
    Nr. 490, 4.5.1965. Impressum S. 2. Chefredaktion: Jolàn Sohn; Redaktion: Norbert Albrecht, Irmtraud Karrenbauer. Art Direction: Branko Karabajic, Assistenz: Franco Pietra.
    Nr. 500, 13.7.1965. S. 3. Vorstellung der Redaktion: Rolf Kauka, Herausgeber; Jolàn Sohn, Chefredakteurin; Norbert Albrecht („Schnauzi“, „Erzählonkel“); Irmtraud Karrenbauer, „Quasseline“ [Sprechblasentexte]; Branko Karabajic [Zeichner]. Franco Pietra [Assistent].Ohne direkte Erwähnung blieb der herausragende Portraitist seiner Kollegen: Florian Julino.
    Nr. 501, 20.7.1965. Impressum S. 2. Chefredaktion: Jolàn Sohn, Redaktion: Irmtraud Karrenbauer. Art Direction: Branko Karabajic. Assistenz: Franco Pietra.
    Nr. 503, 3.8.1965. Impressum S. 31. Chefredaktion: Ulrich Pohl. Redaktion: Irmtraud Karrenbauer, Marlis Kauka. Art Director: Walter Neugebauer. Grafik: Branko Karabajic.
    Nr. 507, 31.8.1965. Impressum S. 2. Chefredaktion: Franz Grünaug. Redaktion: Irmtraud Karrenbauer, Ulrich Pohl. Art Director: Walter Neugebauer. Grafik: Branko Karabajic.
    Nr. 513, 12.10.1965. Chefredaktion: Franz Grünaug. Redaktion: Renate Jössl, Ulrich Pohl. Art Director: Walter Neugebauer. Grafik: Branko Karabajic.
    Nr. 526, 11.1.1966. Impressum S. 2. Redaktionsleitung: Karin Arndt. Grafik: Walter Neugebauer, Branko Karabajic.
    Nr. 536, 22.3.1966. Impressum S. 2. Redaktionsleitung: Karin Arndt. Redaktion:Bernd M. Perlinger, Florian Julino, Walter Neugebauer.
    Nr. 567, 28.10.1967. Impressum S. 31. Redaktionsleitung: Karin Arndt. Redaktion:Vlado Magdic, Jürgen Weidenbach, Margret Zipf.
    Nr. 570, 18.11.1966. Impressum S. 31. Redaktionsleitung: Karin Arndt. Redaktion:Karsta Gernhardt, Vlado Magdic, Margret Zipf.
    Nr. 586, 10.3.1967. Impressum S. 31. Redaktionsleitung: Karin Arndt. Redaktion: Ruth Göth, Vlado Magdic, Margret Zipf.
    Nr. 594, 5.5.1967. Impressum S. 30. Redaktionsleitung: Karin Arndt. Redaktion: Vlado Magdic, Margret Zipf.
    Nr. 605, 21.7.1967. Impressum S. 31. Redaktionsleitung: Karin Arndt. Redaktion: Inna M. Schreiner. Graphik: Vlado Magdic, Margret Fackelmann, Barbara Jacobi, Christiane Leie.
    Nr. 623, 24.11.1967. Impressum S. 31. Redaktionsleitung: Karin Arndt. Redaktion:Beate Diele, Michael Pechow. Graphik: Vlado Magdic, Margret Fackelmann, Barbara Jacobi, Christiane Leie (auch 627).
    Neben Pirjo Miettinen war eine Frau Schneider in der Redaktion tätig im Jahr 1958, so auch Gabriele Künstner in Sprechblase 178, S. 36. Laut Impressum übernahm aber nach Pirjo Miettinen im März 1961 H. E. Gabriel die Funktion der Redakteurin, ehe eine Phase ohne Namensnennungen folgte. Die von P. Wiechmann und auch von G. Künstner/Italiaander erwähnte „Frau Schneider“ taucht im Impressum nicht auf. Im Januar 1962 begann das Wirken von Josef Dachsel. Über ihn und seine Aktivitäten danach hat P.Wiechmann berichtet (Sprechblase Nr.180, S. 31–33). Die für 1963/1964 genannte Elisabeth Helmrich publizierte zwischen 1965 und 1968 im Münchner Udo Pfriemer-Verlag drei humoristische Bücher übers Handwerk und eins über Karikaturen in der Sowjetunion. Ob letzteres Buch dem ehemaligen Chef gefallen hat, darf bezweifelt werden. Jolàn Sohn begann ihre Mitarbeit als das Gespann Dachsel und Reindl noch aktiv war,und als sie Chefredakteurin wurde, taucht Max Reindl mit der selten im Impressum verwendeten Funktion „Produktionsleitung“ auf.
    Der in der Nr. 500 noch als Schreiber der „Ich-weiß-mehr“-Seiten gelobte Norbert Albrecht fehlt ab dann im Impressum der Folgenummern. War es jener Norbert Albrecht, der im Spiegel 46, 1970, als geschäftsführender Redakteur des Münchner Textilinformationsdienstes „Le dernier cri“ zu Wort kam und 1982 u. a. die dicke Schwarte „Deutschland. Die Geschichte der Bundesrepublik 1949–1982“ zusammenstellte? Ab der Nr. 507 übernahm Franz Grünaug für ein halbes Jahr die Chefredaktion, bis Karin Arndt die Stellef ür längere Zeit prägte. P. Wiechmann erwähnt ihn (nur mit Nachnamen) auf einem Gruppenbild vom Oktoberfest [1965] (SprechblaseNr. 182, S. 40 f.). Habe ich Infos über ihn oder auch H. E. Gabriel überlesen? Sorry für die Bleiwüste.
    Geändert von Old Pauli (08.06.2017 um 13:07 Uhr) Grund: Übertragungsfehler

  5. #5
    Mitglied Avatar von Old Pauli
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    Noch eine Ergänzung: Fix und Foxi-Chefredakteurin Jolàn Sohn (*1922, †2017) publizierte bereits 1947 unter ihrem Mädchennamen Jolan Untch im Nürnberger Sebaldus Verlag das Kinderbuch „Alle Jahre wieder“. Die Illustrationen stammten von Emeli Werzinger.Schon 1948 folgte ein weiteres („Puppenball“). 1959 erschien in erster Auflage das Bilderbuch „Die Regenzwerge“, illustriert von L. Hummel. Bei Letzteren handelt es sich allerdings nicht um das in Nr. 359 vorgestellte Redaktionsmitglied „Hummelchen“, sondern um die berühmte Illustratorin und Gestalterin Lore Hummel, geb. Guske (*1915, †1997). Text und Bild in Fix+Foxi passen nicht zur Vita dieser in Karlsruhe geborenen Künstlerin, auch wenn ein Bezug verlockend gewesen wäre. Von den Bilderbüchern existieren zum Teil Neuauflagen.
    Geändert von Old Pauli (13.06.2017 um 12:39 Uhr)

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