Monster unterm Bett

[Zwoelefant]

Als Kind hatte ich immer wieder einmal Angst vor Monstern unter meinem Bett. Aber wer sagt, dass es nicht umgekehrt ist?
Diesen Gedanken finde ich so witzig, dass ich ihn gerne verzeichnen möchte. Das möchte ich gerne schrittweise umsetzen und hoffe auf Anregungen und Meinungen aus dem Forum.

Schritt 1: Die Geschichte: Ja unter dem Bett gibt es Monster und sogar Monsterkinder. Und die Monsterkinder fürchten sich vor Menschen über dem Bett. Also nimmt die Monstermama oder der Monsterpapa das Monsterkind und zeigt ihm, dass da niemand über dem Bett ist. Dabei übersehen die zwei allerdings das Menschkind, das sich mucksmäuschenstill ist um ja nicht von den Monstern entdeckt zu werden.
Die Geschichte so geschrieben klingt nicht sehr witzig, finde ich. Trotzdem bin ich zuversichtlich, dass ein feriger Cartoon dann doch zu einem Schmunzler führt. Bitte um Rückmeldungen, wie das im Forum eingeschätzt wird.

Schritt 2: Bildkomposition: Damit man sich gleich etwas vorstellen kann hab ich drei Varianten einer Bildkomposition skizziert. Welche Variante funktioniert am besten? Wie kann die bester Variante noch verbessert werden? Oder braucht es noch eine andere Variante, vielleicht eine Mischung aus den drei?

[JanS]

Für mich klappt der Witz am besten in Version drei, wo das Menschenkind sich versteckt.

[Riana]

Bei drei kommt der Witz am besten rüber, vrs. eins ist allerdings was die Perspektive angeht am stärksten.

[adamajo]

Ich schließe mich den anderen an, der Witz kommt bei Version 3 am besten rüber.

[Catalano]

Nimm Zeichnung 1, und zeichne neben dem Bett das versteckte Kind, wie bei Zeichnung 3. Das ist die beste Lösung.
Morgen will ich Ergebnisse sehen!

[Zwoelefant]

Danke für die Rückmeldungen. Also wird es eine Kombination aus Version 1 und 3. Skizzen folgen morgen.

[Zwoelefant]

Das Bett von oben zu zeigen hat auch noch den Vorteil, dass man wirklich gut sieht, dass das Bett leer ist. Leider ist in dieser Ansicht schwierig das Kind hinter dem Bett zu verstecken und trotzdem zu sehen. Ich hab nur zwei Möglichkeiten gefunden.



Wenn das Kind über das Bett schaut, dann wird es von den Monstern gesehen. Daher ist die Variante neben dem Bett wohl logischer.
Ich hab mir auch noch Gedanken über die Beleuchtung gemacht. Ich hätte gern ein Licht auf das Bett. Besser Lampe oder Fackel?



Ich glaube es ist auch gut das Monster möglichst groß zu machen, daher noch die Flügel.
Jetzt Schritt 3: Gesichter bzw. Gefühle der Figuren. Das Kind hat vermutlich ziemlich Angst. Dazu mehrere Varianten.



Bitte wieder um Meinungen und Tipps.

[adamajo]

Ich bin für Lampe und Angstgesicht 3.

[Zwoelefant]

Ich hab jetzt noch einige Skizzen gemacht, um die die Gesichter bzw. die Gefühle auszuarbeiten.

Als nächstes möchte ich den ganzen Cartoon skizzieren.

[Hyperink]

Der Gedanke, dem "Monster-unter-Bett"-Thema der Menschenkinder ein "Menschen-über-Bett"-Thema der Monsterkinder gegenüber zu stellen, hat wirklich was. Ich finde allerdings, dass man die Spiegelbildlichkeit der Situation noch weiter zuspitzen könnte: Während das Monster sich seiner Angst stellt und sich vergewissert, dass über dem Bett kein Mensch liegt... stellt der Mensch sich seiner Angst und vergewissert sich, dass unter dem Bett kein Monster liegt. Sie haben komplett die Positionen getauscht (Monster auf Bett, Mensch drunter)... und sind gleich froh, dass sie da nichts und niemanden sehen... ;-)

[Zwoelefant]

Hey Hyperink, danke für die Idee. In diese Richtung hab ich schon gedacht. Nach deiner Beschreibung hab ich jetzt aber auch ein Bild dazu im Kopf. Werde das auch noch versuchen.
Vorerst hab ich von der ursprünglichen Idee eine Vorzeichnung ausgearbeitet:

Der rechte Monsterflügel ist offensichtlich nicht vollständig. Da war leider das Papier zu Ende. Da es aber kein wichtiger Bereich ist, werd ich da nach dem Reinzeichnen und Einscannen den Rest mit dem Computer ergänzen.

[Zwoelefant]

Reinzeichnung mit Tusche und Pinsel:

[Zwoelefant]

Beim Färben versuch ich erst einmal einfach Farben anzulegen:


Dann versuch ich mit Schatten das ganze plastischer zu machen. Dieses Szenario finde ich eigentlich wahnsinnig schwierig, weil es nur die kleine Lampe gibt.
Die Schatten haben eher wenig mit der Realität zu tun, aber besser krieg ich das derzeit nicht hin.

Das Gesicht vom Kind ist teilweise beleuchtet. Das ist mit der Lampe eigentlich nicht möglich. Aber wenn das Kind ganz im Schatten ist, dann ist es wohl zu wenig zu erkennen. Daher hab ich da ein wenig geschwindelt.

[Zwoelefant]

Als Nachtrag noch eine Variante zum Thema, wie schon weiter oben angekündigt:



Für diese Version passen die Sillhoutten sehr gut finde ich. Die Verison 2 gefällt mir jetzt besser als die erste Version, auch weil sie einfacher optisch zu lesen ist.

[Hyperink]

Ich finde sie ebenfalls deutlich besser - sowohl vom Inhalt, als auch von der Lesbarkeit her. Der horizontale Blick, die gleichen Grössen der Protagonisten, die schön analogen Gesichtsausdrücke... das alles macht viel aus! Ich glaube, wenn es mein Bild wäre, würde ich noch eine dritte Variante versuchen, bei der ich das Ganze noch stärker komprimierte - das Bett noch ein bisschen zusammenstauchte und Mensch + Monster noch punktsymmetrischer darum arrangierte... sodass im Endeffekt beinahe so etwas wie ein Yin/Yang-mässiges Signet entstünde. Falls Dich der Experimentierdrang immer noch kitzeln sollte... ;-)

[Zwoelefant]

Danke Hyperink für die Anregung. Ich hab das versucht, indem ich die Version 2 einfach zusammengeschoben habe:

Die Nähe der Protagonisten bringt schon viel. Aber das Bett ist nicht symmetrisch, sondern steht mehr rechts.
Darum hab ich eine Skizze versucht, in der das Bett schön in der Mitte ist. Da dann die Köpfe wieder nicht symmetrisch sind, hab ich versucht das Bild durch einen längeren Ringelschwanz des Monsters auszubalancieren:

Lieber wäre mir gewesen, wenn der Monsterkopf auch weiter hinten wäre, aber mit dem gezeichneten Bett geht das nicht, ohne, dass das Monster am Boden steht.
Also her mit einem neuen Bett und einer neuen Position:

Jetzt "hängt" für mich das Bild immer noch nach rechts, da das Monsterkind irgendwie massiver ist, als das Menschenkind.
In der Endversion für die Variante 2 hab ich daher beim Kind noch ein Bein ergänzt:

[Mayaca]

Gefällt mir. Ich würde den Text des Kindes in weißer Schrift
In den unteren schwarzen Bogen packen.

[JanS]

Wow diese Version ist für mich ganz klar die beste. Übersichtlich und inhaltlich schnell zu erfassen.
Das mit dem Kreisdesign ist eine tolle Idee.

[Hyperink]

Ich finde die Entwicklung dieser Zeichnung ebenfalls ganz erstaunlich! Der Fortschritt von den Anfängen bis zu der vorläufigen Endfassung ist in der Tat enorm! Mayacas Anstoss mit der Schrift würde ich mich anschliessen... und vielleicht noch ganz zaghaft ergänzen, dass es m. E. ein weiterer Qualitätssprung sein könnte, wenn Du es irgendwie hinbekämst, die Schwarz- und Weissanteile Deines Rotationslogos annähernd auszubalancieren... dass sich der Drache sozusagen aus der Schwärze hinaus entwickeln wrüde, während das Kind sich als Negativform in die Schwärze hinein stanzte. Bei der Gelegenheit liesse sich das Kind vielleicht auch so weit um das Bettende wickeln, dass es wirklich komplett aus dem Sichtfeld des Drachen verschwände (was momentan ja noch nicht ganz der Fall ist)...?

[Zwoelefant]

Danke Mayaca, JanS und Hyperink für die lobenden Worte. Das Lob für das Kreisdesign gebührt auf jeden Fall Hyperink.

Den Text des Kindes ins Schwarze zu bringen hatte ich schon kurz angedacht. Mit dem aktuellen Design funktioniert es aber glaub ich nicht.
Ich werd es mal ausprobieren und dann meine Bedenken dazu ausführen. Besser geht es vermutlich mit einer Weiterentwicklung des Designs.
Schwarz und Weiss auszubalancieren bringt uns der schon angeregten Ying-Yang Form näher. Vielleicht geht es, wenn ich das Licht der Deckenlampe mehr ins Spiel bringe. Ich werd das noch testen.
Danke nochmal für eure Rückmeldungen, das motiviert mich das Bild noch weiter zu entwickeln.

[Zwoelefant]

Text des Kindes jetzt in weißer Schrift im Schwarzen:



So einfach geht es nicht, weil jetzt die ganze Kreisform aufgebrochen ist. Hab versucht daher die Schrift anders zu setzen:



Auch bei dieser Variante ist die Kreisform leider nicht mehr so stark.

Auf zu einer weiteren Variante. Nach der Idee von Hyperink jetzt gleich mit Yin Yang als Basis:


Mit dem Kind am Boden kann jetzt der Kinderkopf unters Bett. Damit kann auch das Monster wieder auf das Bett.
Ich hab jetzt einfach den äußeren Kreis als Linie beibehalten und die Texte mittig gesetzt. Das funktioniert glaub ich ganz gut:



Bei uns geht ja die Leserichtung von links nach rechts und von oben nach unten. Bei dieser Variante finde ich Schade, dass man daher zuerst den Text des Monsterkindes liest. Lieber wäre mir zuerst der Text des Kindes. Aber wenn dieses unter dem Bett ist, komm ich aus dieser Zwickmühle nicht heraus.

Vielleicht geht es auch ohne Text? Kann das jetzt gar nicht selber beurteilen, weil ich die Geschichte schon zu tief in mir drinnen hab...

[Hyperink]

Ich finde es ja toll, mit wie viel Elan Du das Thema verfolgst und dabei alle Entwicklungsschritte mit uns teilst. Für mich ist das so ein sehr schöner Endstand. An diesem kaum wahrnehmbaren Abzug in der B-Note von wegen "Lesereihefolge" würde ich mich jetzt nicht weiter stören. Es wäre zwar wohl tatsächlich ein winziges bisschen runder, wenn man den gewohnten Teil des Gags als natürlichen Ausgangspunkt voranstellen könnte... aber bei dieser winzigen Textmenge (ca. 1 Sekunde Lesezeit für jede der Sprechblasen) ist die gefühlte "Stolperstelle" unter'm Strich ja kaum wahrnehmbar. Alles in allem, wirklich eine schöne Entwicklung einer Bildidee...

[Zwoelefant]

Hallo Hyperink, danke für deine letzte Einschätzung. Der schöne Endstand geht zu großen Teilen auf deine Anregungen zurück. Danke auch allen anderen für die Anregungen. Das Weitertreiben der Umsetzung hat mir wirklich Spaß gemacht.
Ich hab noch eine andere Idee, die Geschichte zu verzeichnen. Da kommt aber kaum ein so rundes (in zweifacher Weise) und einfaches Bild heraus. Jetzt lass ich das mal ruhen.
Ich freu mich echt über das schöne Bild, das jetzt herausgekommen ist.

[Riana]

Chapeau, dass du so ausführlich an einer Zeichnung tüftelst - es hat sich wirklich gelohnt! Funktioniert auch ohne Text super, vielleicht sogar besser, weil man sich mehr auf das Bild und die Formen konzentriert - und trotzdem versteht, um was es geht.