ist schon bekannt, wie viele Bücher der 3 Zyklus umfasst ?
ist schon bekannt, wie viele Bücher der 3 Zyklus umfasst ?
Doppelband 9/10 ist ein absolutes Topbuch, die Komposition der letzten Seite in Band 10 ist genial.
Ich habe soeben den aktuellen Doppelband gelesen und war bis Seite 80 richtig begeistert. Zeichnerisch bin ich mit Theo sehr zufrieden, wobei sein Nero gleich um einiges älter aussieht als zuvor. Meine Begeisterung rührt übrigens auch daher, dass ich es mir nicht gewagt habe, von einer Implementierung der Cena Trimalchionis zu träumen. Aber in der Mitte des zweiten Bandes passiert etwas, das mir das Warten auf den Folgeband nicht unbedingt versüßt:
Geändert von KlaPhil (26.01.2018 um 17:58 Uhr)
Macht jetzt bitte keinen Manga daraus!
Ich habe jetzt erst verstanden, was "Band 0", das "Dictionnaire" sein soll. Im Rahmen der lateinischen Bände habe ich tatsächlich an ein Wörterbuch gedacht, aber "dictionnaire" kann auch Enzyklopädie heißen.
Jedenfalls gibt es dazu eine Leseprobe auf den Seiten des französischen Verlags:
http://www.dargaud.com/bd/MURENA/Mur...onnaire-Murena
Ob das wohl für den deutschen Markt praktikabel wäre?
Warten wir bis zum nächsten Verlagsjubiläum ab?
Geändert von KlaPhil (28.01.2018 um 21:52 Uhr)
Ist ein toller Band, mit vielen Zeichnungen und Skizzen.
Band 10 habe ich heute in aller Ruhe genossen. Schon im ersten Panel konnte man Theo ausgezeichnet erkennen. Die ganze Story ist wieder top. Die Skizzen das Tüpfelchen auf dem I. Jetzt heisst es wieder warten. Oder Alles nochmal von vorne lesen. Mal sehen...
Auch ich habe die Reihe Murena für mich entdeckt und habe mir schon mal die ersten Gesamtausgaben geholt. Der Rest folgt. Es ist ja zum Glück überschaubar. Auf die Reihe bin ich durch Eure Jubiläumsausgaben gekommen. Die Zeichnungen sprachen mich an und für die Geschichte Roms bin ich immer zu haben.
Vom Zeichnerischen her kann man die Bände nicht hoch genug loben. Man erkennt in den Gesichtern feinste Mimiken wie hochgezogene Augebrauen oder einen zuckenden Mundwinkel.
Allerdings kann die Story das hohe Niveau der Zeichnungen nicht immer erreichen. So sind mir diverse Sprünge aufgefallen, manchmal weiß man nicht, welcher Zeitraum verstreicht und: Spoiler: Stirbt Massam ZWEI Mal??? Oder ist mir da völlig was entgangen?
Die Szenen in Gallien fand ich überzogen. Obwohl die Reihe Murena heißt, hätte man es bei ihm als stillen Beobachter bewenden lassen sollen. Aber es ist ja auch kein reiner Geschichtsband (was ich aber besser gefunden hätte, kann ja trotzdem spannend sein wie man gesehen hat).
Puh, ich dachte schon, ich bin der Einzige, der so denkt. Ich habe den letzten Doppelband sogar erst mal beiseite gelegt, weil mir die Story nur noch ein resigniertes Augenrollen entlockte.
Es ist nach vielversprechendem Anfang und einer wunderbar herausgearbeiteten Ambivalenz Neros leider in eine reine christliche Erweckungsgeschichte abgedriftet, ganz der Vorlage "Quo Vadis" nach (sogar mit gleichem Nebenfiguren-Personal), oder auch "Ben Hur" und "Die letzten Tage von Pompeji". Mag sein, dass gelernte Christen da feuchte Augen kriegen, der gemeine Atheist findet das wohl weniger originell. Eher nervig. Das hier gepriesene letzte Bild des letzten Bandes hab ich schon mal vorgelunst. Uffff...
Auch den Roten Faden finde ich ein bisschen dünne. Da fehlt eine übergeordnete Story, die fesselt und Spannung erzeugt. Ein paar Intrigen der üblichen Verdächtigen hier, ein wutschnaubender Massam da ... mehr nicht. Und wie die ganze Geschichte mit Nero ausgeht, weiß eigentlich jeder.
Aber ich bleibe natürlich trotzdem als Käufer dabei. Vielleicht fängt sich die Story ja wieder.
Bezüglich des zweimaligen Massam-Todes muss ich noch mal gucken. Das ist mir nicht aufgefallen. Wo soll das gewesen sein?
Geändert von CHOUETTE (27.02.2018 um 08:03 Uhr)
Fasse dich kurz! Nimm Rücksicht auf Wartende!
Ne, ich dachte, ich begehe hier ein Sakrileg, aber Murena ist recht unterschiedlich in der Qualität. Von den Zeichnungen her ist es Kunst. Ich habe das alte Rom und dort Alltäglichkeiten selten so perfekt dargestellt gesehen. Auch wenn ich den Buckeligen für übertrieben hielt. Aber der Rest top. Der Brand Roms ist super dargestellt. Mir gefielen die einzelnen Geschichten und das hätte von mir aus auch über den Großteil des Bandes gehen können. So konnte man erkennen, dass die Charaktere dort, die man vorher für ... hielt eben nicht nur Schwarz kennen sondern Grautöne beinhalteten. Es war tragisch dargestellt mit Backdraft usw usf.
Dass die Christen dort einen Bezug haben würden war mir klar, aber mir driftete das auch mittlerweile dann zu sehr Richtung Quo Vadis ab. Vor allem die Sprünge zwischen den Bänden. Das ging mir etwas gegen den Strich. Da hatte man sich eingelesen und wartete auf "die nächste Folge" und dann wurde etwas gezeigt oder nebenher geschrieben was schon stattgefunden hatte, man aber nicht gesehen hat. Nero war anfangs sehr gut charakterisiert. Doch wechselte er mal Hü, mal Hott seinen Charakter von böse zu gut zu böse. Klar haben Charaktere auch Nuancen und vereinigen beides. Grauzonen halt. Aber wenn Nero schwierige Entscheidungen treffen musste, hatte man teilweise auch seinen inneren Konflikt gespürt. Bei diversen Sequenzen sieht man davon nichts mehr.
Fazit ist für mich: Überall dort, wo man Murena im Hintergrund hielt ist die Story genial wenn auch teilweise mit Schwächen und Flüchtigkeitsfehlern (die bei From Hell aufgrund jahrelanger Recherche so nie aufgetreten waren). Wo Murena jedoch im Vordergrund gerät ist es eine "Neuerzählung" von Quo Vadis. Klar, beide haben natürlich die gleiche Prämisse, aber wenn eine fiktive Figur dann doch nicht so recht ausgearbeitet ist, weil man anfangs nicht weiß wohin mit ihr und ihr den objektiven Beobachter oder Comicleser durch seine Augen zeigt und ihn dann zu einem Protagonisten macht, der ein wenig aus Ben Hurs Rachegelüst an Rom erinnert... Das fand ich dann leider nicht mehr so gut.
Spoiler Massam:
Ich weiß nicht mehr in welchem Band es war, aber in den Katakomben unter der Stadt trifft er auf Balba und Evix (Namen konnte ich mir jetzt nicht so gut merken). "Der Nubier" wird von ihm erst zu Klump geschlagen und bevor er ausholen kann, lässt er sich von der Gallierin ablenken. Und wird von Balba durchbohrt. Ziemlich übel muss ich sagen, weshalb mich wundert, dass man ihm spärlich eine Chance gab zu überleben - was aber nicht zur Sprache kam. Im Gegenteil. Poppeas Anweisungen ihn betreffend waren ausdrücklich, da sie keine Verwendung mehr für ihn sah. Im Band jedoch als es langsam auf Roms Brand zuging stolzierte er wieder quicklebendig herum und traf auf Murena. Letztlich irgendwann mal wieder auf Balba und der erledigte ihn dann mit dem Dreizack. Beim ersten "Tod" wunderte sich Poppea noch darüber, dass sein Panther zum ersten Mal Laute von sich gab. Beim zweiten Mal erwischte es das Raubtier selbst. Irgendwann blickte ich nicht mehr durch und dachte, die hätten die Story während des Erzählvorgangs umgeschrieben.
Ja, das war ein bissel komisch. Muss am guten Heilfleisch der Gladiatoren liegen. Und dass sich offene Wunden nicht infizieren, wenn man mit solchen durch die Kloaken treibt, war halt früher so.
Fasse dich kurz! Nimm Rücksicht auf Wartende!
Es erinnerte mich sehr an die Mad Veralberung von "Gladiator", wo der Spanier mit ner schweren Schwertverletzung über das Gebirge reitet und auch sonst blutspritzend und durchbohrt in der Arena noch lange Reden schwingen kann.
Da es im alten Rom weder GPS noch Notruf gab treibt also einer mit durchbohrtem Torso und zerfetztem Gedärm oder zumindest schweren inneren Blutungen kopfüber in der Scheibe und suppert da lustig stundenlang literweise Blut aus. Dann wird er irgendwann mal gefunden, ohne großen Aufwand oder Zeugen in eine volle Kaschemme gebracht wo bereits eine bekuttete Kaiserin (ohne Personalausweisbild) auffällt. Dort wird dann ein Stück Mullbinde um ihn herumgetüddelt (weil Emergency Room mit komplexen OPs gab es ja auch hier nicht). Man ruft die Kaiserin aber der Kerl lebt noch. Er habe eine kleine Chance. Entweder missachtet man den Befehl der Kaiserin ausdrücklich was schon abenteuerlich genug wäre (und angesichts der Verletzung überhaupt keinen Sinn macht) oder die Hunde haben ihm ausgekotzt oder nicht angerührt weil er nach Kloake schmeckte.
Dann trank er unverletzt Wein (der vermutlich vorne und hinten wie bei den Carry-On-Filmen raussprudelte) um dann von nem Dreizack abermals durchbohrt zu werden und angesichts des davor geführten Dialogs hatte ich nicht das Gefühl dass man sich nach der durchbohrten Hand vom ersten Mal wieder begegnet ist (hatte man sich inzwischen aus Gallien hin und hergebeamt???). Den Handschuh, den man nach der durchbohrten Hand ausdrücklich vorstellte, hat man dann auch selten wieder in Szene gesetzt.
Entweder hatte man da Tom und Jerry im Sinn oder The Walking Dead oder irgendwas mit US Bösewichtern die drei Mal explodieren weil sie so schöne Schnurrbart zwirbelnde Monokelträger sind. Das war echt erbärmlich geschrieben. Dass man zwei Personen aus einer Zeit verwechselt, die 2.000 Jahre lang zurückliegen und in der viele Personen ähnlich klingende oder sogar die gleichen Namen hatten, geschenkt, schlecht recherchiert, aber geschenkt. Man hatte das ja im Folgeband schließlich in den Anhängen korrigiert. Aber das war nur traurig. Wenigstens haben es die Zeichnungen schließlich mehr als rausgerissen.
Mal sehen was Massam demnächst wieder vorhat...
Geändert von J.Archer (01.03.2018 um 06:36 Uhr)
Ich kann mich an eine kritische Diskussion über Jean Dufaux vor über 10 Jahren im Comicforum erinnern, aber ich finde sie nicht wieder. Der wurde damals ziemlich zerpflückt, soweit ich mich erinnern kann.
So schlimm ist’s jetzt auch wieder nicht. Aber es fing halt vielversprechend an, da ist die Enttäuschung eben größer. Vielleicht ist es das Problem, wenn man sich bei historischen Themen zu sehr an die Vorlage hält. Ging unlängst auch beim MOSAIK mit Luther gründlich schief. Dann muss die Nebenhandlung alles rausreißen. Und das tut's bei Murena derzeit leider nicht.
Marini hat das bei "Die Adler Roms" meines Erachtens wesentlich besser gelöst. Eigentlich ist die Grundstruktur dieselbe: Eine fiktive Figur erlebt die historisch verbürgten Tatsachen im Kreise historisch verbürgter Personen. Doch dort sind die historischen Figuren Fassade und die fiktive Figur wurde mit einer spannenden Geschichte ausgestattet. Zudem geben die (spärlichen) zweifelsfrei bekannten historischen Fakten deutlich mehr Spielraum für erzählerische Interpretationen als beim gut dokumentierten Nero.
Geändert von CHOUETTE (07.03.2018 um 17:13 Uhr)
Fasse dich kurz! Nimm Rücksicht auf Wartende!
Ich hab zumindest mal gelesen, daß Nero während des Brandes in Rom gar nicht in der Stadt war.
Wahrscheinlich geht es ihm wie Richard III. (siehe "Richard, der Verleumdete" bzw. "Alibi für einen König").
"Ihr Roman The Daughter of Time (deutscher Titel: Alibi für einen König oder Richard der Verleumdete) wurde von der englischen Autorenvereinigung Crime Writers' Association zum besten Kriminalroman aller Zeiten gewählt und 1969 mit dem Grand prix de littérature policière ausgezeichnet."
Geändert von Mick Baxter (10.03.2018 um 00:53 Uhr)
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Die neuere Forschung sieht meines Wissens Nero nicht mehr so negativ, wie die lange angenommenen "Überlieferungen". Ich meine vor gar nicht allzu langer Zeit in der FAZ oder Süddeutschen mal gelesen zu haben, dass da vieles bei diesen Überlieferungen nicht passt.
Fasse dich kurz! Nimm Rücksicht auf Wartende!
Bis 3.05.2018 ist auch noch diese Arte-Doku (Wh.) online:
Nero: Plädoyer für eine Bestie
https://www.arte.tv/de/videos/061727...ne-bestie-1-2/Die Dokumentation stellt dar, dass Nero das Opfer antiker Chronisten wurde, die der Oberschicht angehörten: Sie rächten sich an einem Kaiser, der die Eliten entmachtete.
https://www.arte.tv/de/videos/061727...ne-bestie-2-2/Die Dokumentation widmet sich dem Brand von Rom. Christliche Geschichtsschreiber stilisierten Nero lange nach seinem Tod zum Brandstifter und Christenverfolger. Nach aktuellem Forschungsstand trifft dies nicht zu: Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass Nero Rom anzünden ließ. Auch dafür, dass der Apostel Petrus überhaupt jemals in Rom war, gibt es keine historischen Beweise. Vielmehr handelt es sich um eine Legendenbildung der Geschichtsschreibung früher Jahrhunderte.
Geändert von Simulacrum (08.03.2018 um 22:39 Uhr)
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