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Thema: Eine Frage des Stils

  1. #1
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    Eine Frage des Stils

    Jennys Kommentar im PUK hat mich drauf gebracht: Wie habt ihr es eigentlich mit dem persönlichen Stil und der Entwicklung des selben?
    Ein ganz großes Ding, wird einem ja schon im LK Kunst beigebracht: entwickle deine eigene Handschrift (und ich denke, das wird spätestens dann sinnvoll, wenn man seine Mappe wo unterbringen möchte, und später möchte ein Auftraggeber/Leser/Fan ja auch wissen, was ihn stilistisch erwartet ).

    Stil entwickelt sich imho (diskutiert da gerne mit mir!) aus dem Geschmack des Zeichners, den verwendeten Medien, den Bildinhalten und dem technischen Können des Zeichners.

    Habt ihr von Anfang an gezielt darauf hingearbeitet, einen bestimmten Stil zu erarbeiten? Wollt ihr das überhaupt? Haben eure Dozenten/Kursleiter da mit euch gearbeitet?

    Bei mir war es eher so, dass sich eine Diversität von alleine entwickelt hat, weil Tusche, Illustrator und Aquarell ganz unterschiedliche Arbeisansätze haben und lustige Comiczeichnungen und epische Fantasybilder halt auch per se recht unterschiedlich aussschauen. War und ist also alles mehr eine Sache von Try and Error. Heute ist das praktisch, weil ich sehr unterschiedliche Projekte übernehmen und mich an vorgegeben Stilen orientieren kann, die Kehrseite ist natürlich, dass es extrem schwer ist, zwischen diesen unterschiedlichen Stilen eine eigene Handschrift zu etablieren.


    Ich beschäftige mich gerade intensiver mit dem Kunstunterricht in der Oberstufe und stelle fest: auch heute (und obwohl das mit der eigenen Handschrift so wichtig ist, siehe Mappe) spielt das anscheinend keine Rolle. Bei uns war das immer Glücksache, wie ein Bild am Ende aussieht (was ich persönlich ja total deppert finde, auch ein Schüler ist in der Lage zu lernen (oder weiss intuitiv) dass man ein trauriges Superheldenbild anders malt als ein Funny, wenn schon nicht in einem anderen Stil, dann doch wenigstens in anderen Farben...).

    Würde mich freuen, wenn ihr da eure Erfahrungen teilen würdet. Das Forum ist eh so ruhig, plaudern wir also ein bisschen

    PS: Mappe und Stil: ich ziehe dieses Thema mal in den Hintergrund, es ist ein eigenes Thema: mir sind genug Leute begegnet mit Mappen, die wurden abgelehnt weil kein eigner Stil erkennbar ist, und welche, wo schon so viel Stil drin ist, dass der arme Mensch nichts mehr in der Richtung lernen kann (oder der Dozent den Stil des Dozenten des Mappenvorbereitungskurses erkennen konnte ). Ein wundersames Thema für sich...
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  2. #2
    Mitglied Avatar von Karpav0li
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    Zitat Zitat von Riana Beitrag anzeigen
    Jennys Kommentar im PUK hat mich drauf gebracht: Wie habt ihr es eigentlich mit dem persönlichen Stil und der Entwicklung des selben?
    Ein ganz großes Ding, wird einem ja schon im LK Kunst beigebracht: entwickle deine eigene Handschrift (und ich denke, das wird spätestens dann sinnvoll, wenn man seine Mappe wo unterbringen möchte, und später möchte ein Auftraggeber/Leser/Fan ja auch wissen, was ihn stilistisch erwartet ).

    (...)

    PS: Mappe und Stil: ich ziehe dieses Thema mal in den Hintergrund, es ist ein eigenes Thema: mir sind genug Leute begegnet mit Mappen, die wurden abgelehnt weil kein eigner Stil erkennbar ist, und welche, wo schon so viel Stil drin ist, dass der arme Mensch nichts mehr in der Richtung lernen kann (oder der Dozent den Stil des Dozenten des Mappenvorbereitungskurses erkennen konnte ). Ein wundersames Thema für sich...
    Ich komme zuallererst darauf zu sprechen, denn uns in der FOG wird gesagt, wir sollen unbedingt experimentieren, damit man eben sieht, dass wir vielfältig sind etc. und das möchten die Schulen wohl auch sehen. Da ich schon einen eigenständigen Stil entwickelt habe, der - so wie ich immer wieder höre - tatsächlich auch einen Wiedererkennungswert hat, habe ich große Angst, dass genau das ein Ablehnungsgrund ist. Ich möchte nächstes Jahr in Hamburg Illustration studieren und habe jetzt im September eine Mappenbesichtigung und bin extremst gespannt, was die mir erzählen werden.



    Zitat Zitat von Riana Beitrag anzeigen
    Stil entwickelt sich imho (diskutiert da gerne mit mir!) aus dem Geschmack des Zeichners, den verwendeten Medien, den Bildinhalten und dem technischen Können des Zeichners.

    Habt ihr von Anfang an gezielt darauf hingearbeitet, einen bestimmten Stil zu erarbeiten? Wollt ihr das überhaupt? Haben eure Dozenten/Kursleiter da mit euch gearbeitet?
    Zum Ersten - den kann ich absolut zustimmen, denn ich erkenne mich da auch selber wieder. Ich zeichne häufig Tiermotive mit Buntstiften und ein paar Tuscheflecken. Bisher kenne ich auch nur eine Künstlerin, die in der Kinderbuchillustration ausschließlich mit Buntis arbeitet, allerdings setzt sie diese ganz anders ein als ich, was ich ziemlich interessant finde.

    Darauf hingearbeitet habe ich ehrlich gesagt erst, als ich den Stil eines anderen Künstlers schon so krass intus hatte und mich die ständigen: "Du zeichnest wie xyz!!" genervt haben, dass ich mich fortan mit was Neuem gewidmet habe. Witzigerweise bin ich von Semirealismus durch einen gewissen Typ auf die Kinderbuchillustration gekommen und war einfach nur fasziniert von der bunten Welt und dass man mit wenig Strichen viel ausdrücken kann. Allerdings - vielleicht hat das der eine oder andere bemerkt - ist der Semirealismus nicht ganz weg. Obwohl die Proportionen etc. nicht stimmen, achte ich manchmal peinlich genau auf anatomische Feinheiten oder Fellzeichnungen. Mir ist es wichtig, dass man nicht nur erkennt, dass dieses Tier ein Hund ist, sondern eben auch, welcher Rasse er angehört (und dazu - welcher Farbschlag xD) Trainieren kann ich das immer sehr gut, wenn Leute ihre Haustiere von mir gezeichnet haben möchten Kann auch nur sagen, auch wenn ich jetzt mit meiner Mappe Schwierigkeiten bekommen sollte, dass ich froh bin, meinen eigenen Stil entwickelt zu haben - denn genau das wollte ich.Ich wollte, das die Leute meine Bilder angucken und dann SOFORT wissen, von wem die stammen, plus: Man kann so einfach besser argumentieren, wenn man eben NUR BEI MIR diese Zeichnungen bekommt.

    Wie gesagt, unsere Lehrer sind auf der "Ihr müsst euch ausprobieren"-Schiene und das finde auch gut so, denn die Meisten haben noch keinen eigenen Stil und für mich ist es sehr schön, auch mal was Anderes zu machen (oder besser: machen zu müssen) und wer weiß - vielleicht finde ich dann ja zufällig was, was meinen Stil dann komplett verändert?

    Sooo...das waren meine Gedanken zum Thema, ich hoffe das war auch in etwa das, was du wissen wolltest :'D

  3. #3
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    Du, ich will einfach ein bisschen quatschen (das Cafe etwas beleben ) und wissen wie ihr an diese ganze Sache, oder ob das überhaupt ein Thema ist, mit dem ihr euch bewusst beschäftigt Man kann auch gerne über andere Themen einen neuen Thread aufmachen .

    Ob das jetzt ein Problem bei der Bewerbung ist kann ich dir nicht sagen, das ist von Schule zu Schule total verschieden. Falls von der Hochschule angeboten, in den Mappenkurs gehen bzw. mal schauen, ob die Ausstellungen von Arbeiten der Studies anbieten.

    Wenn du sagst, dass du den Stil eines anderen Künstlers schon krass intus hattest - heisst dass, dass du den wirklcih studiert hast, oder war das eher Zufall?
    Ich weiss auch gar nicht, ob man Stil volkommen verändern kann - im Idealfall würde ich sagen, gibt es eine Art übergeordnete Handschrift, die den Zeichner ausmacht, und dann Substile, die von den verwendeten Medien/Sujets etc. beeinflusst werden. Deswegen ist Experimentieren natürlich klasse. Andereseits: es dauert ja eine gewisse Zeit bis man bestimmte Medien richtig beherrscht...beschäftigt man sich also mit Öl, Vektorgrafik und chinesischer Tuschemalerei, dann dauerts im schlimmsten Fall dreimal so lange, bis man das alles gemeistert hat...
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  4. #4
    Mitglied Avatar von Karpav0li
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    Kein Problem, ich dachte auch einfach, ich werf mal ein bisschen was rein - und das es von Schule zu Schule unterschiedlich ist, sprich, es also kein Patentrezept gibt und man daher da am Besten hinfahren und sich demenstprechend informieren sollte, das war mir auch vorher bewusst. Allerdings, da hier ja was von Oberstufe geschrieben wurde, wollte ich einfach mal anmerken, was unsere Lehrer da immer gesagt haben. Das ist alles

    Und neee, Zufal war das nicht Natürlich ist es so, dass man Stile ja irgendwie ordnen könnte zum Beispiel Realismus oder Comic etc. oder eben nach Kinderbuchillu oder wissenschaftlicher Illustration - dennoch denke ich, dass Künstler schon in der Lage sein können etwas komplett eigens auszutüfteln. Ist eben nur schwer etwas zu finden, was sonst noch niemand gemacht hat.

  5. #5
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    Ich hoffe, hier sind auch die Erfahrungen gefragt, von Leuten, die keine Zeichenschule- oder Studium besuchen.
    Will auch nur etwas rumquatschen.

    Als ich hier damals mit meinen pixeligen MS Paint Bildchen angefangen habe, fanden das viele scheis..e. Ich auch.
    Dann habe ich durch das Forum gelernt, mit einem etwas anderen Zeichenprogramm zu arbeiten und den Zuspruch erhalten, auch analog kräftig zu üben. Habe ich mehr, oder weniger auch gemacht.

    Dann fanden einige zwar die Proportionen meiner Figuren gut, aber die Gesichter noch zu unrealistisch. Also habe ich auch das geübt, mehr, oder weniger.
    Und ich dachte, ich müsste weg von meinen cartoonhaften Figuren.

    Aber ich habe nach etwas gesucht, das mir leicht und schnell von der Hand ging, und das waren nun mal die cartoonhaften Figuren, wie ich sie gerade in meinem Unsinnsthread zeichne.

    Und als ich dann anfing, diese Professorencomics zu zeichnen, und bemerkt habe, dass die Geschichten einigen gefallen, hat es mir Motivation gegeben, meinen bisherigen Billig-Stil weiter zu verfolgen und plötzlich, gingen mir noch andere Dinge besser von der Hand. So habe ich inzwischen gelernt, Posen und Bewegungen, oder Gestiken zu verbessern, dabei aber meinen bisherigen Stil beizubehalten.

    Und inzwischen würde ich sagen, dass ich meinen Stil gefunden habe, der schon immer da war, und nur ein wenig mehr ausgearbeitet werden muss. Damit bin ich aktuell zufrieden, gleichzeitig gibt mir diese Zufriedenheit den Kick, um auch in andere Richtungen weiter zu üben.

    Ich denke, dass positive Resonanz ganz wichtig ist, um die Freude an der Sache aufrecht zu erhalten und nur dadurch findet man auch den eigenen Stil.
    Geändert von Catalano (17.08.2016 um 21:54 Uhr)

  6. #6
    Alumna (ehemaliges Teammitglied) Avatar von Jenny
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    Ich denke, dass Stil bei den meisten einfach passiert - wie du sagtest, Riana, auf Grund von Vorbildern und auch den Medien, mit denen wir arbeiten. Stile, die einfach passiert sind, finde ich häufig auch richtig gut, weil sie flüssig und irgendwie gewachsen aussehen.

    Manchmal frage ich mich, ob dieser Stress mit dem eigenen Stil eine neue Erscheinung ist. Die meisten, die sich darüber Gedanken machen, kommen von westlichen oder meist asiatischen Comics, also von einer stark festgelegten Bildsprache, die sie zuerst abgezeichnet haben und dann versuchen, sich von den Vorbildern zu lösen. Das ist nach meiner Erfahrung bei Mangafans immer ein Riesenthema, auch gerne ein echtes Reizthema ("Dein Stil sieht aus wie der von xy! Ich hab nen eigenen entwickelt, ich mache meinen Figuren noch einen weiteren Ring um die Iris!"

  7. #7
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Viele US, oder auch grundsätzlich Zeichener in Richtung US sind ja völlig stilbefreit am Anfang. Je nach Erfolg ist man John Byrne, Jim Lee, oder Joe Madureira Clon, was eben so ansteht. Häufig entwickelt sich danach ein eigener Stil.
    Ich fand es früher schrecklich, inzwischen ärgere ich mich nicht Wally Woods Worten gefolgt zu sein.

    "Never draw anything you can copy, never copy anything you can trace, never trace anything you can cut out and paste up."

    Ich suche beständig nach eigenem Stil, bin aber wohl hoffnungslos im franquinschen Funnystil behaftet. Zur Zeit lebe ich ganz gut damit.

  8. #8
    Mitglied Avatar von JanS
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    Na toll, zuerst habe ich angefangen zu schreiben, habe gemerkt wie komplex das Thema ist, habe etwas darüber von Scott Mcloud gelesen, das dann mit dem verglichen was hier steht,
    habe gemerkt das ihr schon das Wesentliche zusammengetragen habt und habe meinen Text wieder gelöscht.
    Ich selber kann mich Stilmäßig irgendwie nicht festlegen in welche Richtung ich will. Das löst manchmal auch Selbstzweifel und Unsicherheit bei mir aus.

    @dino Deine franko- belgischen Sachen find ich echt schön.

  9. #9
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    JanS

    ohne es zu merken hast du bereits einen eigenen Stil. Also, wenn man deine Bilder sieht, sowohl die lustigen, als auch die anderen, sieht man, dass Du sie gezeichnet hast und kein anderer.

    Ich denke auch, dass ein "Stil" sich mit der Zeit weiter entwickelt und verändern kann.

  10. #10
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Zitat Zitat von Riana Beitrag anzeigen
    PS: Mappe und Stil: ich ziehe dieses Thema mal in den Hintergrund, es ist ein eigenes Thema: mir sind genug Leute begegnet mit Mappen, die wurden abgelehnt weil kein eigner Stil erkennbar ist, und welche, wo schon so viel Stil drin ist, dass der arme Mensch nichts mehr in der Richtung lernen kann (oder der Dozent den Stil des Dozenten des Mappenvorbereitungskurses erkennen konnte ). Ein wundersames Thema für sich...
    Die Dozenten der Mappenvorbereitungskurse sind eben den Prüfern bekannt – wenn nicht persönlich, dann durch ihre Schüler. Wenn jemand aber jemand einen Zeichner exakt kopiert, der den Prüfern unbekannt ist (und da gibt es ja im Comicbereich einige), kommt er leicht damit durch, wenn er sich nicht durch das Sujet verrät. Wer im Stil von Jim Lee zwei kämpfende maskierte Superhelden zeichnet, wird leicht durschaut, wer aber in diesem Stil "Susanna im Bade" zeichnet, gilt als innovativ (oder wird als Caravaggio-Klon verkannt).
    Das ICOM-Heft zum Gratis Comic Tag 2012 jetzt herunterladen (7,3 MB)!

  11. #11
    Moderator Künstlerbereich Avatar von Fumetto
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    Ich glaube, niemand hat einen Stil. Man sucht ihn, man entwickelt sich auf ihn zu, man ringt mit seiner Idee, die nie ganz zu dem passen will, was man gerade gezeichnet hat, aber letzten Endes bleibt er unerreichbar. Stil zu haben bedeutet Manierismus. Und der ist grauenvoll.
    Geändert von Fumetto (21.08.2016 um 13:42 Uhr)

  12. #12

  13. #13
    Mitglied Avatar von Mayaca
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    "Neben der kunstgeschichtlichen Bedeutung als Bezeichnung für eine Epoche wird der Begriff auch als Stilbegriff benutzt und bezeichnet dann abwertend eine Handlung, Haltung oder Sprechweise, die als gekünstelt, geziert („manieriert“), pathetisch oder schwülstig empfunden wird."(Zitat: Wikipedia, Manierismus)
    Passt doch...
    Geändert von Mayaca (22.08.2016 um 18:48 Uhr)

  14. #14
    Mitglied Avatar von Pegasau
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    Was spricht gegen Pathos?
    Allen Leuten recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.

  15. #15
    Moderator Künstlerbereich Avatar von Fumetto
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    Zitat Zitat von Pegasau Beitrag anzeigen
    Was spricht gegen Pathos?
    Seine Verlogenheit?

  16. #16
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    Wir lügen doch alle, Fumetto.

  17. #17
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Zitat Zitat von Mayaca Beitrag anzeigen
    "Neben der kunstgeschichtlichen Bedeutung als Bezeichnung für eine Epoche wird der Begriff auch als Stilbegriff benutzt und bezeichnet dann abwertend eine Handlung, Haltung oder Sprechweise, die als gekünstelt, geziert („manieriert“), pathetisch oder schwülstig empfunden wird."(Zitat: Wikipedia, Manierismus)
    Passt doch...
    Aber gerade im Comicbereich gibt es doch viele bewußte Entscheidungen zu einem bestimmten Stil (und nicht nur individuell mißglückte Imitation, was natürlich auch ein unverkennbares Merkmal werden kann). Mahler, Pratt, Tardi, Franquins "Schwarze Gedanken", Shane Simmons "Das lange ungelernte Leben des Roland Gethers" zum Beispiel, viele Formen der Reduktion eben, sonst würden ja alle wie Dürer zeichnen. Und dann kann man natürlich auch die Reduktion imitieren, was dann selten maniriert, aber oft wenig originell wirkt. Trotzdem kann man viele Vollstrecker der Ligne Marcinelle auseinanderhalten, also einen eigenen Stil (oder eine markante Nuance) in der Imitation entdecken.
    Geändert von Mick Baxter (23.08.2016 um 01:33 Uhr)
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  18. #18
    Mitglied Avatar von Pegasau
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    Zitat Zitat von Fumetto Beitrag anzeigen
    Seine Verlogenheit?
    Dann haben wir offensichtlich unterschiedliche Auffassungen davon.
    Allen Leuten recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.

  19. #19
    Mitglied Avatar von jo b.
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    Der Begriff des Stils muss an dieser Stelle wohl etwas differenziert werden. Viele Zeichner bedienen/bedienten sich ja vieschiedener 'Stile'. Dennoch kann man bei markanten Künstlern ihre individuelle (ich nenne es mal) Handschrift erkennen.

  20. #20
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    Du nimmst mir das Wort aus dem Mund, genau das beschreibt was mir vage im Kopf rumwaberte :-)! So kommt dann auch das Eigenständige und die Vielseitigkeit unter einen Hut.

    Wobei es mir bei anderen Zeichnern oft relativ leicht fällt deren Handschrift zu erkennen, bei mir selber geht das nicht so. Betriebsblind ohne Ende. Geht euch das auch so ?

    Reduktion ist imho der Weg wie individuelle Handschriften entstehen. Deswegen gehts ja gerne mal in die Hose oder in den Pseudomanierismus, wenn man am Anfang zb. nur den Stil des Lieblingszeichners imitiert statt nach der Natur zu zeichnen. Ich frage mich halt, wieviel bei dieser Reduktion bewusst und wieviel unbewusst vonstatten geht.

    Ich glaube dass Bilder aus dem Manierismus deswegen oft unangenehm auf uns wirken weil sie gerne over the top sind. Wenn man sich zb die Madonna mit dem langen Hals anschaut (bitte Bild im Wikipedieartikel Manierismus anschauen, kann von unterwegs nichts verlinken ) dann sehen wir einen anatomisch nicht mehr ganz korrekten Hals der aber so photorealistisch gemalt ist das das ja etwas realistisches sein muss. Ein altes Beispiel fürs Uncanny Valley.

  21. #21
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Ja, gute Punkte von Mick und jo, auch Fumetto hat Recht, wobei hier natürlich auch im kommerziellen Bereich wieder das Kundenbedürfniss eine Rolle spielt.
    Soll ich mich radikal wandeln, nehmen wir mal Dave McKean, von gemalt und Mischtechnik zu reinem Schwarzweiß, oder biete ich der Klietel verlässlich meinen Stil, a la Jim Lee?
    Dazu die Komfortzone, welche so verlockend ist.

    Interessante Fragestellung Riana.

  22. #22
    Mitglied Avatar von JanS
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    Jetzt geb ich doch noch meinen Senf dazu.
    "Handschrifft des Künstlers" trifft es ziemlich gut. Wenn ein Profi sich seinen Stil erarbeitet hat, ist dieser wie ein konstruierter Schrifttyp:
    In sich schlüssig aufgebaut.
    Es wird also nicht leicht sein hier noch etwas hinzuzufügen.
    Wenn man sich diesen ausgeprägten hochgezüchteten Stil aneignen will, muss man sich schon sehr anstrengen und sich an Regeln halten die den stil ausmachen.
    Versucht man hier etwas "eigenes" einzubringen, kann es passieren, daß alles Verschlimmbessert wird,so als würde man eine Schrift verzerren.
    Verstehe ich das richtig so ?

  23. #23
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Seine Verlogenheit?
    Pathos ist nicht per se verlogen. Und Humor ist nicht komisch.

    Zurück zur Handschrift: Je selbstreferenzieller sie wird, desto mehr besteht die Gefahr, daß sie manieristisch wird im Sinne von "Eigentümlichkeiten werden zur Masche". Und Eigentümlichkeiten sind meist kleine Fehler, die im Laufe der Zeit dann zu großen Fehlern werden. Auch bekannte (wenn auch nicht unbedingt geniale) Zeichner sind bzw. waren davon befallen wie etwa Hansrudi Wäscher und Eddy Paape. Kirby möglicheweise auch, aber da wage ich kein Urteil. Morris zeichnete zuletzt eben auch nur noch wie Morris.
    Geändert von Mick Baxter (24.08.2016 um 03:12 Uhr)
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  24. #24
    Mitglied Avatar von frank1960
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    Dafür gibt es den Begriff 'Falsches Pathos' und Humor ist wenn man trotzdem lacht.

    Weia.
    Ach wär Ich doch ein Junge noch wie einst
    Mit Bastei-Gruß,
    Euer Frank

    Ganz neu: Jetzt auch mit Lehning-Gruß!


    Und alles mit Maschinenschrift und in Bunt!




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  25. #25
    Mitglied Avatar von jo b.
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    Ich weiss was Du meinst. Aber eben solche Eigentümlichkeiten können halt gefallen, oder auf den Sack gehen. Bei Clowes beispielsweise finde ich sie genial, wobei ich beispielsweise Burns gar nicht gern anschaue. Bei Clowes hab ich den Eindruck, dass er sie ganz bewusst einsetzt. Da vermag ich nicht von Fehlern zu sprechen, ganz im Gegenteil.
    Geändert von jo b. (25.08.2016 um 02:30 Uhr)

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