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Thema: Tomboy [Movie]

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    Mitglied Avatar von Ryuko-Chan 1202
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    Tomboy [Movie]

    Ein paar allgemeine Informationen zum französischen Film "Tomboy":

    Deutscher Titel:
    Tomboy
    Originaltitel:
    Tomboy
    Produktionsland:
    Frankreich
    Originalsprache:
    Französisch
    Erscheinungsjahr:
    2011
    Länge:
    84 Minuten
    Altersfreigabe:
    FSK 12
    Regie:
    Céline Sciamma
    Drehbuch:
    Céline Sciamma

    Story:
    Laure trägt ihre Hosen am liebsten weit und die Haare kurz. Wie ein Mädchen sieht sie nicht aus und möchte am liebsten keins sein. Laure ist ein Tomboy. Als sie mit ihren Eltern umzieht, nutzt sie ihre Chance und stellt sich ihren neuen Freunden als Michael vor. Geschickt hält sie ihr intimes Abenteuer vor den Eltern geheim. Für ihre Familie bleibt sie Laure, doch für die anderen Kinder ist sie Michael, der rauft und Fußball spielt und in den sich die hübsche Lisa verliebt. Laure kostet ihre neue Identität aus, als ob der Sommer ewig so weitergehen könnte.

    -- Achtung, nicht spoilerfrei --

    Auf "Tomboy" stieß ich nur ganz zufällig, als ich den Titel des Filmes als Begriff googelte. Spontan von der Inhaltsangabe überzeugte, hab ich mir die Blu-Ray gekauft und den Film geschaut.

    Sicher ist "Tomboy" eine Nischenerscheinung im hiesigen Markt. Die Thematik ist ungewöhnlich, besonders für einen Jugendfilm. Der Film beginnt unscheinbar: Ein Vater der mit seinem "Sohn" ins neue Heim fährt und "Sohnemann" dabei auch mal auf den Schoß sitzen und das Fahrfeeling genießen lässt - Bis man dann versteht, dass Laure kein Junge, sondern ein Mädchen ist. Laure kauft man die Rolle als Junge sofort ab - Sie trägt Jungenklamotten, hat einen typischen Jungenhaarschnitt und gibt sich generell jungenhaft. Ihre jüngere Schwester fällt dabei in das Raster eines "typischen Mädchens", was den Kontrast dessen verstärkt.

    In Szenen, in denen Laure ihren nackten Oberlörper betrachtet und versucht zu akzeptieren, dass sie dies bald nicht mehr "wie ein Junge" tun können wird, sind bewegend und das auf eine ganz subtile Art und Weise. Laure ist mit ihren Eltern - wobei ihre Mutter hochschwanger ist - ja in ein neues Haus gezogen und als sie nach draußen geht und nach ihrem Namen gefragt wird, beginnt für sie das wunderbare Abenteuer als "Michael". Man merkt unglaublich gut, wie sie in ihrer Rolle als dieser aufgeht. Als dann beim Fußball die meisten Jungs ihr Shirt aus hatten, zieht auch sie es nach etwas überlegen aus - Immerhin geht sie gerade noch so als Junge durch. Jedoch kommt es dann zur ersten "Konfrontation", als die Jungs eine Pinkelpause einlegen. Auch sie müsste mal dringend, was so aber natürlich nicht geht, weshalb sie sich schnell in einen Wald dafür verzieht. Doch da wird sie von einem ihrer Spielkameraden erwischt, der zwar nicht sah, dass Laure/Michael ein Mädchen ist, aber dafür annimmt, sie hätte sich in die Hosen gepinkelt. Peinlich berührt rennt sie nach Hause.

    Zu Hause ist Laure dabei einfach weiter Laure. Niemand weiß etwas von ihrem "anderen Leben" als Michael. Mit der Zeit freundet sich Laure/Michael dann mit Lisa, einem Mädchen ihrer "Clique" an. Lisa verleibt sich in "Michael" und auch Laure/Michael scheint dies zu genießen. Letztlich wollen allerdings alle Kinder gemeinsam schwimmen gehen, wo Laure natürlich wieder improvisieren muss. Der Badeanzug wird mal eben zur Badehose geschnitten, während sie sich ein männliches Glied einfach aus Knete bastelt, damit sie auch wirklich als Junge durchgeht.

    Man merkt bei jeder Szene von Michael, wie sehr Laure dieses Leben genießt. Doch irgendwann findet ihre Schwester heraus, was für ein Spiel sie spielt. Zwar sagt das Mädchen nichts, doch sie möchte mit zum Spielen. Letztlich prügelt Laure/Michael sich mit einem Jungen und als dessen Mutter dann vor der Haustür der Eltern steht und nach ihrem "Sohn Michael" verlangt, kommt der entscheidende Wendepunkt. Die Mutter findet das Doppelleben ihrer Tochter Laure heraus und zwingt sie, sich ein Kleid anzuziehen und allen als Mädchen zu offenbaren. Natürlich wäre dieser Zeitpunkt so oder so irgendwann gekommen, da ja bald die Schule angefangen hätte, wo u. a. auch Lisa in ihrer Klasse wäre, doch die Mutter zwingt ihre Tochter derart in die Rolle, dass es wehtut. Ganz ehrlich: Ich hab die Mutter in diesem Moment gehasst. Sie meint selbst, dass sie kein Problem damit habe, dass Laure den Jungen spielt, ABER sie scheint Angst vor den Reaktionen des Umfeldes zu haben. Sie tut dies nicht um ihrer Tochter wehzutun, behauptet sie. Doch genau das tut sie ja und zwar immens.

    Laure ist also aufgeflogen und letztlich muss sie es auch Lisa zeigen, die sie vor nicht allzu langer Zeit noch geküsst hatte. Lisa flüchtet und auch Laure flüchtet sich in einen Wald und zieht das Kleid aus. Doch die Clique findet sie und Lisa soll dann endgültig prüfen, ob Laure nun Junge oder Mädchen ist - Sie muss sich ausziehen. Als dann festeht, dass sie ein Mädchen ist, geht das Gespött der anderen los. Lisa hat ein Mädchen geküsst, was alle eklig finden - Auch Lisa selbst sagt es, Laure ist einfach nur noch verletzt.

    Dennoch endet der Film dann erneut mit der Frage des Anfang des Films von Lisa an Laure:"Wie heißt du?" Doch anstatt mit "Michael" zu lügen, stellt sie sich nun korrekt als "Laure" vor. Ich muss zuegeben, dass mir das Ende zu abrupt kam, da man nicht erfuhr, ob die anderen Kinder sich entschuldigten oder sie als die akzeptierten, die sie war. Auch, wie es mit Lisa und Laure nun weiterging (beste Freundinnen, Paar etc.?) hätte mich sehr interessiert. Auch erfährt man leider nicht, warum Laure all das letztlich tat, was für mich aber eh alles eher nebensächlich war, da sie nun mal so ist wie sie ist. Ich würde mir eine Fortsetzung wünschen, die die übrigen Fragen klärt und sich mit dem 5.Schuljahr der Kids beschäftigt.

    Trotzdem fand ich den Film wirklich gut, auch wenn mir manchmal der Zugang zu den Charakteren fehlte und zu wenig ins Detail gegangen wurde.
    Geändert von Ryuko-Chan 1202 (24.02.2016 um 15:43 Uhr)

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