Sehr schöner Südsee-Comic. Kann ich nur empfehlen.
http://www.comicradioshow.com/Article4517.html
Sehr schöner Südsee-Comic. Kann ich nur empfehlen.
http://www.comicradioshow.com/Article4517.html
He, die Rezi verrät ja schon einen Großteil der Handlung :-o
David Grief, ein Mann mit einer romantischen Vergangenheit ...
Ich frage mich nur, warum bisher keiner der Rezensenten einen Vergleich zu Jon Rohner angestellt hat. Alfonso Font hat seinen Zeichenstil hier zwar an den von Hugo Pratt angelehnt, weshalb das Artwork anders aussieht als das klassisch gehaltene von Ein Sohn der Sonne, aber Jon Rohner ist u.a. auch eine Adaption von Die furchtbaren Salomoninseln von Jack London.
Geändert von Simulacrum (12.02.2016 um 19:22 Uhr)
Das kann ich nur bestätigen..
Habe zufällig beim Comic Report eine Rezension gelesen und es mir spontan zugelegt.
Für mich bis jetzt der beste Comic in 2016 und die größte positive Überraschung, zumal es für eine Literaturadaption sehr gut zu lesen ist - eigentlich ein klassischer Abenteuercomic mit Tiefgang .
Schließe mich den positiven Meinungen an.
Gut erzählt und noch besser gezeichnet.
Zuerst sah ich dieses tolle Cover, der Zeichner war mir ja von den ersten beiden Carthago - Bänden schon bekannt. Dieses Artwork gefällt mir wirklich ausgesprochen gut und die Geschichte von Jack London ist sehr gut adaptiert. Wer auf gut gezeichnete Abenteuergeschichten steht, ist hier bestens bedient. Im Regal ein eyecatcher.
Ich hab mir aufgrund des Albums die Originalgeschichte von Jack London bestellt. Sobald ich mal die Gelegenheit hatte, die zu lesen, gebe ich hier mal einen Vergleich.
Ansonsten ein sehr schönes Album mit klasse Artwork. Lässt richtiges Südsee-Abenteuer-Feeling aufkommen und gibt einem für ein paar Stunden das Gefühl, im falschen Jahrhundert zu leben bzw. gelebt zu haben.
Ja bitte, ich bin ziemlich angefixt. Ich habe neulich auf einem Bücherflohmarkt als Zufallsfund günstig ein Klett-Büchlein: Grausame Südsee mit 5 Erzählungen und Unterrichtsmaterialien mitgenommen, aber da ist wohl keine von David Grief darunter.
Eventuell auch noch für den einen oder anderen interessant, ein Artikel über die Beachcomber der Südsee, vgl. auch Einführung in die Ethnologie Ozeaniens: Kulturgeschichte Ozeaniens von Hermann Mückler S. 52 -55
Also, habe das Büchlein von Jack London durch. Das sind 230 Seiten, die sich, obwohl die deutsche Übersetzung manchmal recht altmodisch daherkommt, recht angenehm und flott weglesen lassen. Das kann man bequem an einem Wochenende, wenn's gut läuft sogar an einem Tag, schaffen. In Summe sind es acht Geschichten, die alle unabhängig voneinander sind und denen nur eines gemein ist: David Grief. Er und die Südsee sind die einzigen Konstanten. Die übrigen Charaktere wechseln, ebenso wie die Namen der Schiffe und der Atolle. In diesen acht Geschichten bewältigt David Grief die Herausforderungen der Südsee mal mit einer gehörigen Portion Schlitzohrigkeit, mal mit Disziplin und Willenstärke und manchmal auch mit schierer Gewalt. Er erzieht Memmen zu Männern und bringt überheblichen Individuen auf seine ganz eigene Art Manieren bei. Kurzum, die pure Lesefreude und eine Beschreibung des männlichen Ideals, die dem einen oder anderen evtl. etwas altmodisch vorkommen mag, aber vielleicht genau aus diesem Grund aktueller ist denn je. Früher war bestimmt nicht alles besser, aber manches sicherlich.
Was die Umsetzung der Graphic Novell angeht, so bedient diese sich hauptsächlich bei drei dieser acht Geschichten und nimmt aus den übrigen fünf noch das eine oder andere Detail mit. Das ist auch der einzige Wehrmutstropfen, das nicht verwendete Material würde locker noch für ein weiteres Splitter-Double reichen. Zeichner und Autor halten sich sehr genau, aber nicht sklavisch an die Vorlage und erlauben sich hier und da eine kleine erzählerische Freiheit um den Lesefluss zu steigern oder um komplexere Zusammenhänge vereinfacht zu erklären, ohne dass dabei Langeweile entstehen soll. Was die umgesetzten Charaktere, allen voran David Grief, angeht, so entsprechen diese ziemlich genau ihrer Beschreibung aus der Vorlage. Wenn man nur das Buch liest, so würde man sich David Grief vermutlich am ehesten als braun gebrannten Brad Pitt mit Kurzhaarschnitt und gepflegter Gesichtsbehaarung vorstellen, aber die zeichnerische Visualisierung trifft die Beschreibung doch um Längen besser.
Fazit:
Ein Buch welches mir zu einem unglaublich entspannten Lesewochenende verholfen hat und dessen zeichnerische Umsetzung meine vollste Zustimmung findet.
Geändert von David Grief (22.03.2016 um 19:34 Uhr)
Habe mir auch gerade das Buch bestellt. Erst das Buch, dann den Comic. Werde mich also erst viel später dazu melden...
C_R
@ Maddes: Danke für den Beitrag, werde mir die Erzählungen wohl auch noch holen.
Im Januar ist bei Futuropolis Martin Eden von Jack London erschienen, aber da hatte mich der recht autobiografisch gehaltene Roman schon nie angesprochen und ich hätte als Comic auch lieber eine Fortsetzung mit Herrn Grief oder von den anderen Südseegeschichten Londons.
Hab den Comic jetzt auch mal angefangen und die ersten 25 Seiten gefallen mir ebenfalls ausgezeichnet. Bin schon gespannt, wie es weitergeht.
Das Original interessiert mich aber auch. Im Kindle-Shop habe ich entdeckt, dass dort alle Jack-London-Bücher (manche sogar auf Deutsch) gratis sind - dementsprechend hab ich da gleich mal ordentlich zugeschlagen.
Ich hatte schon gesehen, dass einige der alten Übersetzungen ins Deutsche bereits (z. B. beim Projekt Gutenberg) gemeinfrei zu lesen sind, manche aber auch erst 2018, darunter der Sohn der Sonne.
Aber im Original sind wohl schon alle gemeinfrei, hier: A son of the sun
Geändert von Simulacrum (23.03.2016 um 16:55 Uhr)
So, heute ist das Buch aus dem Jahr '59 von der Büchergilde Gutenberg bei mir eingetroffen. Hoffe, dass ich jetzt nicht eine Ausgabe gekauft habe, die total doof in der Übersetzung ist...
C_R
Ich glaube, es gibt nur die alte Übersetzung von Erwin Magnus, die dann 2018 gemeinfrei werden wird. Die Südseegeschichten waren hierzulande wohl nie so populär.
Beim durchblättern ist mir ein Wort aufgefallen, dass heutzutage bestimmt editiert wird... Ein Wort, mit dem man früher Farbige betitelt hat und ein Doppel-'g' in der Mitte hat. Naja, war halt früher so...
C_R
Ja, J.L. hat sich damals vorbildlich für die Arbeiterklasse eingesetzt, aber Sozialdarwinismus und Rassismus findet man leider immer wieder in seinem Werk und Äußerungen.
War halt damals einfach der Umgangston... So sprach man. Erst seit Malcom X und Martin Luther King sind solche Worte verpönt! Ich bin der Meinung, dass man solche Worte in den Büchern lassen sollte. Sonst geht der Flair der damaligen Zeit verloren. Als normaler Mensch weiß man den Unterschied und steht über den Dingen! Meine Meinung...
C_R
Gestern gelesen und für sehr gut befunden. Vor allem diese Nebengeschichte mit dem Mädchen wurde gut eingepflegt.
Zeichnungen toll.
Wenn hier einige die Südseegeschichten von Jack London schon gelesen haben, kann mir vielleicht jemand weiterhelfen: In der "Trommel" erschien mal ein Comic als Fortsetzung, der sich "Der Schatz der Mayas" nannte. Hier ist er komplett zu sehen: http://www.ddr-comics.de/trommel/maya.htm
Das sei auch eine Jack-London-Geschichte, stand da mal irgendwo. Jetzt hab ich diese Bemerkung allerdings nicht mehr finden können. Ich hab nie rausgekriegt, wie die Geschichte im Original heißt. Meine zugegebenermaßen halbherzig durchgeführten Suchen im Netz blieben erfolglos. Vom Thema her könnte das aber durchaus eine der Südseegeschichten sein. Erkennt einer von euch das wieder?
Und ganz generell: Was gibt's außer den hier genannten noch für Comic-Adaptionen von Jack-London-Geschichten, die zu empfehlen sind? "Der Seewolf" von Splitter hat mir vorzüglich gefallen, die anderen Sachen kenne ich leider noch nicht.
Geändert von CHOUETTE (11.04.2016 um 08:45 Uhr)
Fasse dich kurz! Nimm Rücksicht auf Wartende!
Das könnte Der Wolf von Wallstreet (Hearts of Three, 1918) sein. Habe ich nicht gelesen, aber es kommen zumindest ein Francis Morgan und Henry Morgan vor und auch etwas mit Mayas, wenn man es googelt.
Weitere deutsche Comics kenne ich nicht; Der Ruf der Wildnis (The call of the wild) ist wohl einmal von Sergio Toppi erschienen (auch auf Deutsch?).
Geändert von Simulacrum (11.04.2016 um 17:15 Uhr)
Ah, ganz herzlichen Dank! Da hab ich wenigstens einen Ansatz.
Wolfsblut gab's noch, ebenfalls in der Trommel. Aber diese Comics sind keine richtigen Adaptionen, sondern eher Nacherzählungen im Stil der Illustrierten Klassiker.
Fasse dich kurz! Nimm Rücksicht auf Wartende!
Mir war beim Googeln auch aufgefallen, dass Hearts of Three wohl auch in Russland gerne gelesen wurde. Wenngleich die Story doch eher eine Art Indiana Jones-Vorläufer zu sein scheint und nicht besonders typisch für London, sondern des schnellen Geldes wegen von ihm verfasst wurde.
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