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Thema: Rückblick auf das dritte Verlagsjahr/-programm und Aussicht auf 2016

  1. #76
    Mitglied Avatar von Huckybear
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    Ich meinte eine Mischung wie jetzt bereits mit SC plus HC wie bei Velvet im gleichen Format mit wenig Exemplaren plus noch einer zusätzlichen großformatigen HC Ausgabe in von mir aus noch viel weniger (sehr teuren) Exemplaren gleichen Inhalts wie SC, HC Kleinformat , falls das Produktions- und finanztechnisch überhaupt in einem Abwasch einen Sinn ergibt und so überhaupt möglich wäre.
    Ich vermute größeres Format, kein gemeinsamer Druck für eine weitere Ausgabe möglich , oder ?.
    Geändert von Huckybear (02.03.2016 um 19:25 Uhr)

  2. #77
    dani-books-SysOp mit Monsterallergie Avatar von Jano
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    Nein, das geht auch jetzt bei den Paperbacks nur, weil der Buchinhalt vollkommen identisch ist. Eine zusätzliche größere Ausgabe wäre von den Druckkosten her ein komplett eigenständiger Titel, weil dafür komplett eigenständige Druckplatten und anderes Material gebraucht wird. Das ist finanziell mit 50 oder 100 Exemplaren gar nicht machbar. Tale of Sand hat in der Größe bei relativ geringem Umfang von 160 Seiten bei der recht hohen Auflage von 1500 Stück schon etwa 7 Euro pro Exemplar gekostet. Ich vermute mal, wenn man eine produktionstechnisch sinnvolle Auflage von 300 Stück machen würde, würde da der reine Produktionspreis bei 20-40 Euro pro Exemplar liegen oder noch höher. Dann würde man vielleicht 50 loskriegen, sodass der Verkaufspreis bei 120-240 Euro liegen müsste, um die komplette Zusatzauflage zu decken. Das möchte sicher keiner für die paar Zusatzzentimeter ausgeben.

  3. #78
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    Wenn sich ein riesen Verlag wie Panini an das Albenformat und Aufmachung an Splitter hängt und das auch noch offensiv vermarktet, kann es im US Bereich kein Fehler für einen kleinen Verlag sein, das selbe zu tun. Dann steht der Titel vielleicht im gleichen Format neben dem Bond und den anderen Top US Titeln auf deutsch. Stück für Stück werden viele begreifen das die begehrten US Titel auf jeden Fall auf Deutsch erscheinen werden und man kann einige Käufer dann komplett rüberziehen.
    Auf diesem hohen Niveau von Verarbeitung, gerade was Druck und Papier betrifft ist dann die deutsche Ausgabe sogar noch überlegen, gerade auch mit dem 20 mal 28 Format.
    Da bei englischsprachigen Titel die Gefahr eines Kaufes durch die leichte Verständlichkeit tatsächlich akut besteht, liegt meines Erachtens zusätzlich daran, dass man den Titel so schnell als möglich haben möchte und bis zu der zu lang verzögerten Ankündigung Zeit der deutschen Verlage nicht weiss, ob es überhaupt bei uns erscheint.
    Ich hätte bestimmt 90% meiner US Käufe niemals getätigt, hätte ich früher gewusst das es bei einem deutschen Verlag sicher kommt.
    Wenn ich jetzt so ein schlabbriges US Sammelbändchen in der Hand hab und ich genau weiss das kommt in Dani Book oder Splitter Qualität, kauf ich mir das niemals auf englisch und warte geduldig.
    Amerikanische Titel würde ich als deutscher Verlag so schnell wie möglich ankündigen. Da braucht man keine Überraschung wie bei den FB, die ein halbes jahr, oder ein ganzes Jahr auf sich warten lässt daraus machen. Dann ist es meistens schon für viele ungeduldige/unwissenden Kunden zu spät und die kaufen sich das auch nicht mehr wie ich auf Deutsch ein 2 Mal.
    US Titel noch vor dem Ami Paberback ankündigen und sofort die Fans informieren das es sicher und in Top Qualität mit allen Extras kommt!

    Jano natürlich glaube ich nicht das durch ein grösseres Format 300-400 Kunden mehr sofort zustande kommen, aber ich muss eben wenn ich eine Chance am Markt auf Dauer haben möchte, immer das bestmögliche rausholen und die Investitiin einfach tätigen.
    Sonst geht es wie jetzt schon ausserhalb des Forums los, "hoffentlich bekommt der die Lizenz für den und den Titel nicht, sonst wird es wieder so furchtbar klein, oder dann dauert es wieder ewig bis alles kommt usw..."
    Von Anfang an keine Kompromisse in der Qualität machen. Ganz oder gar nicht, sonst kann man sich nicht fest etablieren und gewinnen und richtig bemerkbar machen. Dann ist weniger auch mehr.

    Der "Tales of Sand" war leider strategisch schlecht, weil viel zu wenig Text für eine zusätzlich deutsche Ausgabe und die US Ausgabe war zudem von der Verarbeitung und Grösse ultimativ gut. Da hats eine deutsche Version nicht wirklich gebraucht.
    Cross Cult wird mit dem Shaolin Cowboy auch baden gehen, weil da genau das gleiche Problem herrscht. Der wurde schon in einer überragend schönen US Ausgabe, inklusive Leinenrücken, Top HC und Papier, in grossen Stückzahlen in jedem deutschen Comic Shop angeboten und verkauft und hat noch dazu fast keinen Text den man mühsam oder überhaupt übersetzen muss. Wo soll da jetzt bitteschön der Markt und die Neukunden sein?
    Bei Ozean der Liebe ganz ohne Text war es wiederum kein Problem, weil FB Titel sich kein deutscher Comicshop zum Verkauf reinstellt und fast komplett ignoriert wird. Das ist der grosse Unterschied zu US Titel.
    Bei vielen Shops ist die US Abteilung fast so gross wie die der deutschen Alben. Kann sich aber alles ändern wenn man jetzt merkt, das fast alle guten US Titel in einer besseren deutschen Ausgabe erscheinen und das auch noch zz ziemlich zügig!
    Geändert von jellyman71 (02.03.2016 um 23:39 Uhr)

  4. #79
    Mitglied Avatar von Ben82
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    Zitat Zitat von jellyman71 Beitrag anzeigen
    Da bei englischsprachigen Titel die Gefahr eines Kaufes durch die leichte Verständlichkeit tatsächlich akut besteht, liegt meines Erachtens zusätzlich daran, dass man den Titel so schnell als möglich haben möchte und bis zu der zu lang verzögerten Ankündigung Zeit der deutschen Verlage nicht weiss, ob es überhaupt bei uns erscheint.
    Ich hätte bestimmt 90% meiner US Käufe niemals getätigt, hätte ich früher gewusst das es bei einem deutschen Verlag dicher kommt.
    Wenn ich jetzt so ein schlabbriges US Sammelbändchen in der Hand hab und ich genau weiss das kommt in Dani Book oder Splitter Qualität, kauf ich mir das niemals auf englisch und warte geduldig.
    Wo er Recht hat, hat er Recht. Mir gehts ähnlich. Ich bin auch heiß auf hochgelobte US-Serien, aber meistens werden die von deutschen Verlagen recht zögerlich ins Programm genommen (wenn überhaupt), wenn schon 2 oder 3 US-Sammelbände vorliegen. Und man kann sich halt nie sicher sein, ob die Reihen überhaupt übersetzt werden. Was dem für mich entgegenwirkt ist, wenn ein Verlag grundsätzlich zuverlässig Titel aus einer bestimmten Sparte oder von einem Autor oder Zeichner zuverlässig veröffentlicht. So kann man sich ziemlich darauf verlassen, dass neue Comics von Mark Millar z.B. im Programm von Panini landen, Jeff Smith wohl fortan bei Popcom, Daniel Clowes bei Reprodukt, Terry Moore bei S&L etc. Bei solchen Kandidaten lange ich nicht mehr vorab zur US-Ausgabe, sondern warte auf die Übersetzung. Anders war mein Kuafverhalten z.B. bei Wytches, Nowhere Men und Rat Queens. Nachdem ich nicht davon ausging damals, dass sie in Deutschland erscheinen, hatte ich dei US-Bände gekauft. Deshalb kaufe ich nun nicht mehr die Splitter, Popcom und Dani Books-Versionen. Ich denke, dass es vielen Lesern so geht.
    Geändert von Ben82 (02.03.2016 um 20:33 Uhr)
    Excelsior

  5. #80
    dani-books-SysOp mit Monsterallergie Avatar von Jano
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    Na ja, das mit den Alben macht Panini ja nicht für US-Titel, sondern für FB-Sachen, die bekanntlich gut funktionieren.

    Und darüber, dass ich "hoffentlich nicht die Lizenz" bekomme, braucht sich außerhalb des Forums (wo auch immer genau das sein mag) niemand Gedanken zu machen, weil ich aufgrund meiner Winzigkeit eh nur die Sachen kriege, die sonst keiner haben will. Wenn was bei mir erscheint, wäre das jedenfalls nicht woanders erschienen, davon kann man bei 95 % meiner Titel mal ausgehen.

    Wie gesagt, ich verstehe, dass für Leser vielleicht eine Schlussfolgerung wie "größer verkauft sich toller" naheliegt und man deshalb der Ansicht ist, dass solche "Investitionen halt getätigt" werden müssen. Würde man das Geld aber aus eigener Tasche bezahlen müssen, würde das sicher wieder anders aussehen und ganz genauso ist es bei mir.

    Woher soll ich solche "Investitionen tätigen", wenn ich mir das nicht leisten kann? Ich nehme keinen Kredit auf (den ich als Selbstständiger sowieso nicht bekommen würde) für Sachen, die dann mit großer Wahrscheinlichkeit sowieso nicht kostendeckend wären. Ich gebe nur das aus, was ich habe ... weshalb ich auch froh bin, dass ich nach den jeweils zehntausend Euro Minus von 2013 und 2014 im letzten Jahr dann zumindest um die 18.000 EUR Plus hatte. Ich bin mir recht sicher, dass du selbst auch nichts in größere Ausgaben investieren würdest, wenn du dabei zwei Jahre lang nicht nur nichts verdient, sondern nur draufgezahlt hättest.

    Meinst du, ich finde das toll? Wenn ich's nicht so gerne machen würde, hätte ich den ganzen Kram schon hingeschmissen und mir das Minus halt mit bezahlter Arbeit in anderen Bereichen nach Möglichkeit wieder reingeholt. Das war nach dem ersten Jahr schon kein tolles Gefühl ... und nach dem zweiten noch viel weniger. Umso froher bin ich, dass es mit dem aktuellen Konzept okay läuft.

    Natürlich wäre es schön, wenn sich die Absätze einiger Titel noch steigern ließen. Aber ich werde sicherlich nicht zigtausend Euro, die ich schlichtweg nicht habe, für ein paar zusätzliche Zentimeter Buchgröße investieren, wenn ich mit der jetzigen Größe kostendeckend bin und das halt vorher mit größeren Bänden (und auch *jetzt noch* mit größeren Bänden) schlichtweg nicht war.

    Wenn du zwei Jahre lang GAR NICHTS verdienst, werden zwei Zentimeter mehr oder weniger sicherlich auch das Letzte sein, worüber du dir Gedanken machst. Wenn ich sehe, dass ich zwei Jahre lang bei 17 x 26 nur draufzahle und bei 15,7 x 24 eben in der Regel kostendeckend bin oder sogar minimales Plus mache, werde ich sicherlich keine Investitionen in erneute noch größere Ausgaben tätigen. Mehr als das zwei Jahre lang mit meinem eigenen Geld zu versuchen und dabei nur Minus zu machen kann niemand ernsthaft von mir erwarten. Natürlich kann man jetzt wieder argumentieren, dass das in diesen zwei Jahren nicht die richtigen, besten, gescheitesten, tollsten Titel waren etc. , aber Verlust ist Verlust und da würden mit meinen Vertriebs- und Werbemöglichkeiten auch bessere Titel nicht die nötigen Absatzzahlen reißen.

    Und für diejenigen, die sich "außerhalb des Forums" beschweren, statt dies direkt bei mir zu tun ... und ich meine dies jetzt ohne jegliche Polemik oder Spott oder Ärger oder Beleidigtsein oder was auch immer man gleich wieder reininterpretieren möchte ... Bitte kauft euch die Originalausgaben, wenn ihr meine Ausgaben nicht mögt. Ich nehme NIEMANDEM Lizenzen weg, weil ich dafür gar nicht genug Geld habe und jegliche Lizenz, für die es auch nur EINEN einzigen anderen Interessenten gibt, sofort zu diesem wandern würde, weil JEDER Verlag mehr Geld hat als ich. Was bei mir erscheint, würde sonst nicht auf Deutsch erscheinen (Akte X jetzt vielleicht schon nach der TV-Serie, aber sonst nichts). Wenn ich's also nicht veröffentlichen würde, käme es sonst auch nirgendwo.

    Von daher besteht für Leute, die es lesen möchten, halt folgende Auswahl: Entweder, ich lese es bei dem Ein-Mann-Kleinstverlag, der aus wirtschaftlichen Gründen minimalst kleiner (es wird auch immer so getan, als ob der Unterschied zwischen 15,7 und 17 so riesig wäre ... die tatsächlichen Dateien sind in Wirklichkeit immer nur minimal in der Größe angepasst) veröffentlicht ... oder ich kann es eben gar nicht auf Deutsch lesen, weil es schlichtweg nicht erscheint.

    Von daher braucht niemand sauer darüber zu sein, wenn was bei mir kommt, sondern soll halt meine Veröffentlichung ignorieren, wenn ihm das Format nicht passt. Dann muss man eben das Original lesen, wenn man es größer haben möchte. Zumindest ist der Wunsch "Hoffentlich kriegt der's nicht!" (von wo immer dem auch wo gedacht werden mag) völlig absurd, weil es sonst auch keiner kriegen bzw. schlicht und einfach niemand haben wollen würde. Dann müsste man eh die Originalausgabe kaufen. Dementsprechend: Wen das Format stört, bitte einfach ignorieren und zum Original greifen. Aufregen braucht sich darüber jedenfalls niemand, denn eine anderweitige deutsche Ausgabe würde es nicht geben, das ist FAKT. Und ja, das ist wirklich eine der Aussagen, die ich mit hundertprozentiger Sicherheit treffen kann. Ich bin solchen Lesern auch überhaupt nicht böse, wenn sie zur Originalausgabe greifen, wenn sie größer lesen wollen. Aber solche Unsinnsaussagen wie die zitierte pissen mich dann doch etwas an, denn in jedem Band steckt unglaublich viel Arbeit und jeden Band gebe ich erst dann in Druck, wenn ich mir sicher bin, dass er von Lettering, Übersetzung etc. zu den besten Veröffentlichungen zählt, die man in Deutschland bekommen kann. Wenn dann jemand anscheinend irgendwo rumheult, dass ich was "nicht kriegen" soll, weil's bei mir in 1,3 Zentimeter kleiner erscheint, macht mich das schon etwas stinkig und auf so jemanden kann ich als Kunden gerne verzichten, ganz ehrlich.

    Das ist auch weder böse noch überheblich gemeint. Ich veröffentliche die Bände in der für mich bestmöglichen Qualität (also so, wie ich sie selbst kaufen wollen würde, ohne mich ständig über schlechte Übersetzungen oder Lettering o. Ä. aufregen zu müssen), denn wenn ich nicht selbst damit zufrieden bin, muss ich's gar nicht erst veröffentlichen ... und eben in der für mich sich als optimal erwiesenen Größe, die mich nicht in den Ruin treibt. Wenn man's dann in dieser Größe unbedingt gar nicht lesen möchte, muss man eben zum Original greifen. Aber dann soll man doch bitte nicht so einen absolut lächerlichen Blödsinn wie "hoffentlich kommt's woanders" erzählen, denn es sollte doch jedem klar sein, dass ich mit meinen Mitteln sowieso niemandem eine Lizenz "vor der Nase wegschnappen" oder ihn überbieten könnte o. Ä.
    Geändert von Jano (02.03.2016 um 20:35 Uhr)

  6. #81
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    Also erstens ist es ja nicht so, das Du nicht gross kannst und viele behaupten ja auch dass es sonst uch im Leben nicht immer auf die Grösse ankommt :-)

    Für mich verständlich und auch zu akzeptieren, dass wenn es jetzt für Dich finanziell nicht anders geht, Entscheidungen so getroffen werden wie Du sie triffst.

    Ich bin um jeden Dani Book Titel froh den Du bringst, weil das zu 90% Treffer sind und einen sehr guten Geschmack beweisen. Übersetzungen und alles was dazugehört sind Top, die HC limitierten Bände super für den Sammler.
    Es ist ja jetzt auch nicht ausgeschlossen denke ich, dass bei einem neuen herausragenden US Titel das Format wieder grösser wird.
    Wie auch immer kaufe ich sehr gerne Dani Books und nach Deinen offenen Erklärungen kommen hoffentlich noch viele neue Käufer hinzu, wenn Sie sich auch geärgert haben.
    Dani Books ist eine Bereicherung für den aktuellen Comicmarkt.
    Klare Kaufempfehlung!
    Geändert von jellyman71 (03.03.2016 um 07:21 Uhr)

  7. #82
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    Ich glaube, dass diese Formatgeschichte hier viel zu sehr aufgeblasen wird. Letztendlich ist es doch überhaupt nicht entscheidend, was das Orginalformat ist oder in welchem Format jemand anderes veröffentlicht. Wichtig ist, dass das Produkt am Ende überzeugt, wenn es jemand in die Hand nimmt und es sich anschaut. Ich zücke jetzt auch nicht im Laden mein Smartphone und recherchiere das Orginalformat, um dann einen Band triumphierend zurück ins Regal zu schleudern, weil mir "der Verleger anderthalb Zentimeter geklaut hat". Ich nehme es in die Hand, schaue es an und entscheide dann, ob mir die Schrift eben zu groß oder zu klein ist (respektive Umschlaggestaltung/Papierqualität/Lettering/ etc.). Und auch wenn das einigen Enthusiasten hier nicht gefallen mag, so glaube ich doch, dass es die meisten "normalen" Käufer so machen. An den Splitterveröffentlichungen kommt man als Kleinverlag auch dann nicht vorbei, wenn man versucht die Qualität noch weiter zu toppen. Alleine schon, weil Splitter die mit ner Menge Tamtam einführt und die dann hinterher wieder schön prominent und immer ausreichend zur Verfügung stehend im Laden platziert werden, wohingegen man bei den "kleineren" Veröffentlichungen erstmal hinten im Laden stöbern muss - wenn sie denn überhaupt da sind.

    Betriebswirtschaftlich betrachtet macht der Jano hier alles goldrichtig. Er hat sich jetzt über zwei Jahre langsam rangetastet, was für ihn die ideale Kombination aus Kundenwunsch und Produktionskosten sind und ist damit deutlich erfolgreicher als früher. Große Unternehmen hätten hier wahrscheinlich vorher noch versucht gezielt Umfragen etc. bei den Kunden zu machen, um schon vor der Einführung des ersten Produktes eben genau diese Kombination zu finden - das ist aber für einen Ein-Mann-Comicverlag nicht darstellbar.

    Das (unnötige) Vollstopfen eines Produktes mit Eigenschaften, welche die meisten Kunden eigentlich überhaupt nicht wünschen und daher auch nicht bezahlen wollen, nennt sich Overengineering und ist durchaus auch ein weit verbreitetes Problem innerhalb der Industrie. Ich empfehle die Lektüre des erfrischend kurzen Wikipedia-Artikels.

  8. #83
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    Ich finde, dass Janos Entscheidung, die US-Sachen in diesem Format zu bringen die richtige ist. Comics wie Velvet oder Fade Out sind tolle Geschichten, keine Frage, aber brauche ich die wirklich in HC und groß? Also ich nicht. Im Gegenteil. Diese Comics sind für mich, trotz ihrer Qualität, bloße Unterhaltung. Ich lese sie durch, schau mir die Zeichnungen an und leg‘ sie dann auf den Stapel zu den anderen gelesen Comics. Und irgendwann (vielleicht) lese ich sie ein weiteres Mal und gut ist.
    „The most bang for the buck“ sagt da glaub‘ ich der Ami dazu, wenn etwas ein gutes Preis/Leistungs-Verhältnis hat. Und das trifft auf die dani books definitiv zu. Velvet in HC wäre für mich tatsächlich „Overengineering“ (@toph: Danke für den Hinweis und den link).
    Ein aktuelles Beispiel: Lazarus wird ja gerade von Splitter veröffentlicht. Und da kostet der Band 1 in HC und groß knappe 20 Euro. Das Original in SC und kleiner (der Unterschied ist glaube ich 3 cm) kriege ich bei amazon für weniger als 10 Euro. Also da überlege ich nicht lange, was ich kaufe. Auch hier in Vorarlberg wächst das Geld nicht auf den Bäumen. Leider.

  9. #84
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    Wir müssen ja jetzt nicht ins andere Extrem abdriften. Ausgaben die liebevoll mit Extras wenn vorhanden, ausgestattet sind, Bevorzugt man schon gerne, ich denke auch für die fast Food Leser kein Hinderniss. Wenn nicht vorhanden auch nicht wild. Weil bei Comics ja die Bilder/Zeichnungen ein herausragendes Merkmal sind sollte es eben nicht so klein sein wie geschehen. Punkt.
    Die Verkleinerung bei Velvet war ja klar dem finanziellen Verlust von Tales of Sand geschuldet, das kam jetzt ja auch voll an und müsste verstanden sein.

    Trotzdem ist die Hoffnung bei Dani Books ja berechtigt, das neue Serien wieder in einem grösseren US Format erscheinen.

  10. #85
    Mitglied Avatar von Schreibfaul
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    Zitat Zitat von Franzvon Beitrag anzeigen
    Diese Comics sind für mich, trotz ihrer Qualität, bloße Unterhaltung. Ich lese sie durch, schau mir die Zeichnungen an und leg‘ sie dann auf den Stapel zu den anderen gelesen Comics.
    Aha. Wenn es "nur" Unterhaltung ist, dann in SC, verkleinert (und vielleicht auch noch auf "Mangapapier")? Und wenn es was anspruchsvolles ist, dann wie im Ursprungsland oder sogar besser? Und wer entscheidet was nur Unterhaltung ist und was mehr? Du?
    Oder vielleicht doch zurück zu den alten Bastei und Condor Zeiten und alles wird veröffentlicht nach dem Motto, Qualität egal, Hauptsache billig...

  11. #86
    Mitglied Avatar von Schreibfaul
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    Zitat Zitat von Toph Beitrag anzeigen
    Das (unnötige) Vollstopfen eines Produktes mit Eigenschaften, welche die meisten Kunden eigentlich überhaupt nicht wünschen und daher auch nicht bezahlen wollen, nennt sich Overengineering und ist durchaus auch ein weit verbreitetes Problem innerhalb der Industrie.
    Und was genau sind diese Eigenschaften im Comicbereich, die die meisten Kunden nicht haben wollen?
    Woher weißt du was die meisten Kunden überhaupt haben wollen?

    Zitat Zitat von Toph Beitrag anzeigen
    IGroße Unternehmen hätten hier wahrscheinlich vorher noch versucht gezielt Umfragen etc. bei den Kunden zu machen, um schon vor der Einführung des ersten Produktes eben genau diese Kombination zu finden
    Schön wär´s.

  12. #87
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    In Vorarlberg wächst das Geld auf den Pisten! :-)
    Und bei Lazarus kommt der schlabbrige Ami SC mit billig Papier und Druck nicht in Frage.
    Da unterstütze ich wie immer die deutschen Verlage die Amis bereichern sich genug überall. An den paar Euros kann es nicht scheitern

  13. #88
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    Zitat Zitat von jellyman71 Beitrag anzeigen
    In Vorarlberg wächst das Geld auf den Pisten! :-)
    Stimmt ja. In Vorarlberg sind alle Skilehrer. Und die Österreicher sind generell Alpenjodler, selbst wenn sie in der pannonischen Tiefebene sitzen
    An den paar Euros kann es nicht scheitern
    Splitter wird mit den meisten US-Sachen auch bei mir nicht punkten können. Weil ich normalerweise bei den meisten Reihen zwei zum Preis von einem bekomme, wenn ich das Original lese und Comics konsumiere und nicht nur sammle. Darum hole ich mir bei dani books von Rat Queens auch die günstigere Ausgabe. Er soll mir bloß nicht alles ins HC packen. Mehr Aussage sollte man in die obigen Beiträge nicht reininterpretieren...

  14. #89
    Mitglied Avatar von Ben82
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    Zitat Zitat von Toph Beitrag anzeigen
    Ich glaube, dass diese Formatgeschichte hier viel zu sehr aufgeblasen wird. Letztendlich ist es doch überhaupt nicht entscheidend, was das Orginalformat ist oder in welchem Format jemand anderes veröffentlicht.
    Ich denke, dass es mit dem Format teilweise schon einen Prinzipienfrage ist, die nicht unerheblich ist für einige Leser. Das kommt aber auch auf die Zielgruppe des jeweiligen Comics an, denke ich. Es geht ja nicht nur darum, dass die Originalausgabe minimal größer ist, sondern dass das US-Format als ein Standardformat wahrgenommen wird. Wenn jetzt Panini z.B. seine Superhelden-Comics alle um diese 1,5cm kleiner veröffentlicht (dadurch würden sie ja enorm an Druckkosten sparen), dann würde ich davon ausgehen, dass viele Leser zu den US-Veröffentlichungen abwandern. Nicht weil die 1,5cm entscheidend sind für den Lesespaß, sondern eher aus Prinzip und weil dann im Regal nicht alles einheitlich aussieht. Von daher wäre Panini in diesem Fall klug, das eher nicht zu tun. Bei Image-Serien, so wie dani books oder Cross Cult das machen, ist das in Teilen wieder eine andere Zielgruppe, die das entspannter sieht, würde ich meinen.
    Excelsior

  15. #90
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    @Schreibfaul
    Ich finde, dass du ein bisschen überreagierst. Sorry, bitte nicht falsch verstehen, aber wenn für dich Comics mehr sind als ein Unterhaltungsmedium, dann ist das deine Sache. Ich lese Comics als Freizeitbeschäftigung, zur Unterhaltung, als Ersatz für das (meist) unerträgliche TV-Programm. Fertig.
    Und da reichen mir dani books Versionen aus. Würdest du das Micky Maus Magazin auch in HC und Übergroß rausbringen? Wohl kaum. Da würden sich die Kinderlein sicher freuen, wenn sie statt 3,50 Euro plötzlich 10 Euro pro Heft hinblättern dürften.
    In welcher Form ein Comic veröffentlicht wird ist einzig und alleine die Entscheidung des Verlages. Und diese Entscheidung habe ich zu akzeptieren, denn der Verlag will tatsächlich Geld damit verdienen. Und dazu wird er vorab entsprechend die voraussichtlichen Absatzzahlen den Kosten gegenüberstellen und dann dementsprechend entscheiden. Und wenn Jano zum Schluß kommt, dass er mit HC nicht besser abschneidet, dann wäre er ja dumm, wenn er es anders machen würde. Käme er zum Schluß, dass er mit HC mehr verdienen könnte, dann würde er ganz sicher alles so rausbringen. Risikominimierung nennt man das. Folglich habe ich zu akzeptieren, dass er seine Comics in einem bestimmten Format rausbringt. Und wenn mir das nicht passt, dann kaufe ich halt nicht (z.B. eben Lazarus von Splitter). Du hast halt andere Prioritäten wie ich. Das ist wie mit den Autos: Dem einen reicht ein Dacia, der andere braucht einen Audi. Unabhängig mal davon, ob man sich einen Audi leisten kann. Der eine braucht Markenklamotten, der andere kauft bei kik. Usw. usf.
    Und noch zur Ergänzung: Vergiß bitte nicht, dass Titel wie MA oder Katzen auch von Kindern gelesen werden. Meinst du, dass die diese Comics in HC brauchen? Und sich von ihrem Taschengeld auch leisten könnten? Und wie Jano geschrieben hat, kann er nicht kaufmännisch sinnvoll vom selben Titel sowohl ein SC in klein als auch ein HC in groß machen.

  16. #91
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    Zitat Zitat von Schreibfaul Beitrag anzeigen
    Und was genau sind diese Eigenschaften im Comicbereich, die die meisten Kunden nicht haben wollen?
    Woher weißt du was die meisten Kunden überhaupt haben wollen?

    Ich weiß es nicht. Ich habe allerdings aber auch nie behauptet es zu wissen. Ich glaube, dass jeder Kunde am Ende das Gesamtprodukt anschaut, es bewertet und dann je nachdem kauft oder nicht kauft. Und dass diese Bewertung (der Qualität) auf vielen unterschiedlichen Faktoren beruht. Letztendlich würde ich sogar nicht mal so weit gehen, der Meinung zu widersprechen, dass man mehr Bände absetzen kann, wenn man das größere Format wählt. Es stellt sich aber die Frage, ob die Gewinnung an Mehrkunden mit den gestiegenen Produktionskosten zusammenpasst und da hat Jano eben seine Antwort gefunden. Wenn er sagt, dass die Verkäufe seiner Bände durch das Verkleinern des Formats nicht massiv eingebrochen sind, dann zeigt mir das eben, dass eine Mehrzahl an Kunden wichtigere Präferenzen beim Comickauf hat, als das Format.


    Zitat Zitat von Schreibfaul Beitrag anzeigen
    Aha. Wenn es "nur" Unterhaltung ist, dann in SC, verkleinert (und vielleicht auch noch auf "Mangapapier")? Und wenn es was anspruchsvolles ist, dann wie im Ursprungsland oder sogar besser? Und wer entscheidet was nur Unterhaltung ist und was mehr? Du?
    Oder vielleicht doch zurück zu den alten Bastei und Condor Zeiten und alles wird veröffentlicht nach dem Motto, Qualität egal, Hauptsache billig...

    Ich für meinen Teil finde, dass sich Unterhaltung und gewisse Qualitätsstandards nicht ausschließen müssen. Wenn ich ein Auto fahre, dann erwarte ich vier Reifen. Manche Menschen wünschen sich dann noch allerlei Schnickschnack dazu und sind bereit dafür auch erheblich mehr auszugeben, andere wollen einfach nur von A nach B damit kommen. Und wieder andere kaufen sich kein Auto, sondern ein Mofa. Mit zwei Rädern. Würden dann aber auch nie behaupten, dass sie ein Auto fahren oder das der Fahrkomfort der gleiche ist. Lange Rede kurzer Sinn: Jeder Kunde hat eine gewisse Erwartungshaltung an ein Produkt, auch dann wenn es der Unterhaltung dient. Und jeder Kunde entscheidet selbstständig und individuell, ob ihm das angebotene Paket aus Leistung und Preis so kaufenswert erscheint. Die Hersteller von Mangas haben eben herausgefunden, dass für die meisten ihrer Kunden die Mischung aus relativ schwacher Qualität zu sehr günstigem Preis der beste Deal ist. Warum kann für die Mehrzahl der dani-books Kunden nicht die gewohnt gute Qualität in leicht verringertem Format, um den günstigen Preis anbieten zu können, der beste Deal sein? Das bedeutet ja nicht, dass man Abstriche in der Papierqualität haben möchte.


    Ich verstehe natürlich auch, dass dies für jemandem, dem gewisse Features eben wichtig waren, eine schlechte Entscheidung darstellt. BMW hat sich z.B. entschieden, dass die nächste Generation des 3ers aus Kostengründen nicht mehr mit Hinterrad- sondern mit Frontantrieb gebaut werden wird. In so manchen technikbegeisterten Foren hat das für einen gewissen Aufschrei gesorgt, besorgte BMW-Fans, die BMW den Untergang prophezeien und sich nun ganz sicher keinen BMW mehr kaufen werden. Nur schlussendlich scheint es heutzutage für die meisten Kunden von BMW wichtigere Qualitätsstandards zu geben, als die Position des Antriebes, auch wenn das Schade ist für die alten Fans. Wirtschaftlich ist es dann eben der richtige Weg.


    Zitat Zitat von Ben82 Beitrag anzeigen
    Ich denke, dass es mit dem Format teilweise schon einen Prinzipienfrage ist, die nicht unerheblich ist für einige Leser. Das kommt aber auch auf die Zielgruppe des jeweiligen Comics an, denke ich. Es geht ja nicht nur darum, dass die Originalausgabe minimal größer ist, sondern dass das US-Format als ein Standardformat wahrgenommen wird. Wenn jetzt Panini z.B. seine Superhelden-Comics alle um diese 1,5cm kleiner veröffentlicht (dadurch würden sie ja enorm an Druckkosten sparen), dann würde ich davon ausgehen, dass viele Leser zu den US-Veröffentlichungen abwandern. Nicht weil die 1,5cm entscheidend sind für den Lesespaß, sondern eher aus Prinzip und weil dann im Regal nicht alles einheitlich aussieht. Von daher wäre Panini in diesem Fall klug, das eher nicht zu tun. Bei Image-Serien, so wie dani books oder Cross Cult das machen, ist das in Teilen wieder eine andere Zielgruppe, die das entspannter sieht, würde ich meinen.

    Ich gebe dir Recht, dass es im gewissen Sinne auch eine Sache der Ausrichtung des Verlages ist. Wenn ich mich primär auf die Veröffentlichung von bekannten US-Comics in D fokussiere, dann ist mir das Format vielleicht nochmal ein Stück wichtiger, als wenn es nur einer der Bestandteile meines Programmes ist. Und, dass der Kunde gereizt auf ständige Formatänderungen innerhalb einer Reihe reagieren dürfte, ist sicherlich auch klar. Letztendlich sollte sich aber auch für Panini die Frage stellen: Wenn ich (sagen wir mal) 20% meiner Kunden verliere, aber dafür 50% meiner Druckkosten einspare, ist das am Ende des Tages nicht ein guter Deal für mich?


    Natürlich kommt dann nochmal die Konkurrenzsituation dazu. Panini als einer der "Marktführer" bei dieser Art von Comics kann zum Einen wahrscheinlich auch nochmal bessere Konditionen als andere für dieses format raushandeln. Zum anderen würde man sich aber auch von anderen angreifbar machen, wenn man hier den Qualitätsstandard senkt. Da die US-Ausgaben für sie aber integraler Bestandteil sind, wäre das sehr schlecht, weshalb es sehr wahrscheinlich nicht stattfinden dürfte - man könnte sagen, dass die Risiko hier das mehr an Rendite übertrifft. Anders sieht das bei kleinen Verlagen aus, die sowieso nur die Comics bekommen, die bei den großen Verlagen schon nicht genommen worden sind. Hier kann sich jeder ja mal fragen, warum die großen Verlage diese Comics nicht verlegen. Sehr wahrscheinlich, weil sie diese als mit in ihren Qualitätsstandards als nicht wirtschaftlich umsetzbar erachten. Wenn sich also jetzt ein anderer Verleger doch dazu entscheidet, dieses Comic zu bringen, dann muss er entweder besser sein im Prozess (aka Jano arbeitet ohne Gehalt) oder er ändert etwas an der Art und Weise, wie er dads Comic publiziert, um eine höhere Rendite zu erzielen (also leichtes Verkleinern des Formats). Wenn jetzt jemand eine andere geniale Idee hat, an welcher Stelle man da noch was rausholen kann, dann freut sich der Jano sicherlich darüber, die zu hören.


    Ich weiß, dass ich die ganze Sache halt sehr krass aus der wirtschaftlichen Sichtweise sehe und sich der eine oder andere eventuell über den Mangel an Comicbegeisterung stört. Nur letztendlich ist es ja so, dass es hier nicht darum geht, dass die Kleinverleger nochmal ihre Rendite von 20% auf 25% hebeln wollen und darum böswillig Comickultur zerstören. Es geht darum, dass sie nur so eine Chance habe, diese überhaupt ihren Kunden hier in D anbieten zu können. Und ich finde, dass kann man schon respektieren.

  17. #92
    Mitglied Avatar von Ben82
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    Zitat Zitat von Toph Beitrag anzeigen
    Ich gebe dir Recht, dass es im gewissen Sinne auch eine Sache der Ausrichtung des Verlages ist. Wenn ich mich primär auf die Veröffentlichung von bekannten US-Comics in D fokussiere, dann ist mir das Format vielleicht nochmal ein Stück wichtiger, als wenn es nur einer der Bestandteile meines Programmes ist. Und, dass der Kunde gereizt auf ständige Formatänderungen innerhalb einer Reihe reagieren dürfte, ist sicherlich auch klar. Letztendlich sollte sich aber auch für Panini die Frage stellen: Wenn ich (sagen wir mal) 20% meiner Kunden verliere, aber dafür 50% meiner Druckkosten einspare, ist das am Ende des Tages nicht ein guter Deal für mich?
    Das ist die Frage. Panini hat die für sich offenkundig bisher mit "Nein" beantwortet. Gerade im Gemischt-Segement, wo sich auch Image-Serie wie Sex Criminals, Deadly Class oder East of West tummeln, tun sich die Serien so schwer (gemessen an den Absatzansprüchen Paninis zumindest), dass sie fast alle kurz vor der Einstellung sind oder zumindest an der Grenze zur Wirtschaftlichkeit stehen. Jetzt könnte man natürlich argumentieren, was passiert, wenn Panini solche Serien zukünftig nur noch in dem 1,5cm kleineren Format ins Programm nimmt. Theoretisch müssten sie dann wohl 200 oder 300 Stück weniger verkaufen, damit sich die Serien halten können. Aber geht das in der Praxis auf oder verliert man dadurch auch viele Kunden? Oder verzichtet man lieber auf solche Experimente und lässt dieses Verlagssegment langsam aussterben?
    Excelsior

  18. #93
    dani-books-SysOp mit Monsterallergie Avatar von Jano
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    Man kann von Panini nicht auf andere schließen. Da die in ihrer italienischen Druckerei jede Woche zig Titel für ganz Europa in dem Format drucken, hat man dort entweder eh schon das US-Papier in großen Mengen importiert oder kommt selbst dann, wenn wie sonst in Europa üblich dafür große A4-Seiten kleingeschnitten werden müssen, weil es kein Standardformat bei uns ist ist, auf reine Druckkosten, die sicher deutlich unter meinen 15,7er-Kosten liegen.

  19. #94
    Mitglied Avatar von franque
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    Mal ganz kurz zu Panini aus meiner subjektiven Käufer-Sicht: Je weniger Einzelbände von einer Serie zu erwarten sind, desto eher neige ich dazu, die Serie im US-Original zu kaufen. Das gilt insbesondere für sprachlich anspruchsvollere und eigenwilligere Sachen wie z.B. "Transmetropolitan" oder "Sex Criminals", bei denen die Übersetzung ins Deutsche problematisch wird und mir bei Panini zu 08/15 ist, um es mal freundlich auszudrücken (Brubaker-Sachen sind von diesem Problem erfahrungsgemäß eher weniger betroffen .) Insofern kann ich verstehen, dass viele, die's was angeht, sich das Zeug im Original holen. Bei den Superhelden-Serien, von denen man ja meistens auch mehrere parallel liest (und lesen muß), ist mir das Anschaffen der US-Hefte zu lästig und zudem sind die Hefte bei Panini bedeutend besser und schöner, erst recht die Sammlungen mit der Klappbroschur.

    "Saga" z.B. nehme ich aber von Cross Cult, "Lazarus" von Splitter (und die beiden nicht nur wg. des HC), manches auch von Dani Books etc.; von einigen Serien (z.B. alten Marvels/DC) habe ich ein Sammelsurium aus US- und dt. Heften/Trades etc., bin insofern wohl eher wenig repräsentativ.
    Ganz wichtig ist eben, wie schon erwähnt, eine dem US-Release möglichst zeitnahe VÖ.

    PS: Bei Danis "Velvet" No. 1 war die ungewöhnlich kleine Schrift schon gewöhnungsbedürftig, aber das soll ja jetzt anders werden.

  20. #95
    Mitglied Avatar von Schreibfaul
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    Zitat Zitat von Franzvon Beitrag anzeigen
    @Schreibfaul
    Sorry, bitte nicht falsch verstehen, aber wenn für dich Comics mehr sind als ein Unterhaltungsmedium, dann ist das deine Sache. Ich lese Comics als Freizeitbeschäftigung, zur Unterhaltung, als Ersatz für das (meist) unerträgliche TV-Programm. Fertig.
    Umgekehrt genauso: nur weil für dich Comics - salopp formuliert -„Wegwerfware“ ist, heißt es nicht, dass andere genauso ticken. Im Gegenteil, ich würde einfach mal behaupten, das die „Form“ ein nicht unwesentlicher Kauffaktor bei vielen ist (s.h. der Erfolg von Splitter).


    Zitat Zitat von Franzvon Beitrag anzeigen
    In welcher Form ein Comic veröffentlicht wird ist einzig und alleine die Entscheidung des Verlages. Und diese Entscheidung habe ich zu akzeptieren
    Tu ich doch. Aber meine Meinung kann ich noch kund tun, oder?


    Zitat Zitat von Franzvon Beitrag anzeigen
    Vergiß bitte nicht, dass Titel wie MA oder Katzen auch von Kindern gelesen werden. Meinst du, dass die diese Comics in HC brauchen? Und sich von ihrem Taschengeld auch leisten könnten?
    Na, wenn du dich da mal nicht täuschst. Merke: Je älter der Herr, desto größer die Leidenschaft für Kindercomics. Kinder interessieren sich leider nicht (mehr) für Comics.


    Um Missverständnisse vorzubeugen: die wirtschaftlichen Argumente kann ich gut verstehen, sehr gut sogar, immerhin verdiene ich damit mein täglich Brot. Nur bin ich hier als Comicfan unterwegs, da möge es man mir verzeihen, dass für mich erst einmal das Produkt im Vordergrund steht.

  21. #96
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    [QUOTE=Schreibfaul;5125189]Umgekehrt genauso: nur weil für dich Comics - salopp formuliert -„Wegwerfware“ ist, heißt es nicht, dass andere genauso ticken. Im Gegenteil, ich würde einfach mal behaupten, das die „Form“ ein nicht unwesentlicher Kauffaktor bei vielen ist (s.h. der Erfolg von Splitter).
    Nein, nein, da muß ich energisch widersprechen. Comics sind für mich keine Wegwerfware. Ich lese seit 40 Jahren Comics und habe, bis auf einen Band, den ich bewusst weggeworfen habe, weil die Thematik einfach ekelhaft und obszön war, noch jedes einzelne Heft/Album in meinem Arbeitszimmer liegen.

  22. #97
    Mitglied Avatar von idur14
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    Zitat Zitat von franque Beitrag anzeigen
    Mal ganz kurz zu Panini aus meiner subjektiven Käufer-Sicht: Je weniger Einzelbände von einer Serie zu erwarten sind, desto eher neige ich dazu, die Serie im US-Original zu kaufen. Das gilt insbesondere für sprachlich anspruchsvollere und eigenwilligere Sachen wie z.B. "Transmetropolitan" oder "Sex Criminals", bei denen die Übersetzung ins Deutsche problematisch wird und mir bei Panini zu 08/15 ist, um es mal freundlich auszudrücken (Brubaker-Sachen sind von diesem Problem erfahrungsgemäß eher weniger betroffen .) Insofern kann ich verstehen, dass viele, die's was angeht, sich das Zeug im Original holen. Bei den Superhelden-Serien, von denen man ja meistens auch mehrere parallel liest (und lesen muß), ist mir das Anschaffen der US-Hefte zu lästig und zudem sind die Hefte bei Panini bedeutend besser und schöner, erst recht die Sammlungen mit der Klappbroschur.

    "Saga" z.B. nehme ich aber von Cross Cult, "Lazarus" von Splitter (und die beiden nicht nur wg. des HC), manches auch von Dani Books etc.; von einigen Serien (z.B. alten Marvels/DC) habe ich ein Sammelsurium aus US- und dt. Heften/Trades etc., bin insofern wohl eher wenig repräsentativ.
    Ganz wichtig ist eben, wie schon erwähnt, eine dem US-Release möglichst zeitnahe VÖ.

    PS: Bei Danis "Velvet" No. 1 war die ungewöhnlich kleine Schrift schon gewöhnungsbedürftig, aber das soll ja jetzt anders werden.
    Mir gehts da ähnlich. Auch hier ein Sammelsurium.

    Was Us Comics angeht würde mich mal interessieren, ob es wirklich viele deutschlesende Kunden gibt die als Laufkundschaft US Titel mitnehmen und ob die bei ihrem regulären Comichändler die Hefte und dann die Trades kaufen. Alleine aufgrund der Währungsumrechnungen, die für kleine Händler schwierig bzw. wenig lukrativ sind, vermute ich mal, dass sich der gleichzietige Kauf von US und deutschem Material auf wenige Händler beschränkt. ungleich mehr sehe ich da bei spezialisierten Us Händlern bzw. im Trade bereich auch bei Amazon. Die Konkurrenz sehe ich daher mehrheitlich gar nicht zu den allgemeinen Comichändlern sondern zu anderen Vertriebsstellen. Auch das Thema Digitalcomics scheint mir bei Us comics eine größere Konkurrenz zu sein.

    Und zur Formatfrage:
    Das Ursprungsheftformat ist nunmal gar nicht viel größer als bei den meisten DANI Books.
    Und es stimmt, dass manche Ausgaben, nicht unbedingt den Detailreichtum haben um sie vergrößert haben zu müssen (das Originalformat vieler Zeichnungen kann man ja mal bei den unterschiedlichen Comicveranstaltungen begutachten, das hat auch im FB Bereich oder bei Superhelden mit dem normalen Albenformat nichts zu tun).

    Das gesagt tue ich mir trotzdem allein aufgrund der Augen schwer ein Format 15x24 dauerhaft zu lesen (wie auch bei Cross Cult). Vor allem bei viel Text geht das bei mir gar nicht. Und ja wie mehrfach in vielen Foren gesagt, gibts bei US Originalveröffentlichungen eine in de Regel zeitlich variable Mehrfachverwertung. Jano macht das ja auch nur halt zeitgleich um auf Messen die Teile loszuwerden. Find ich gut.
    Für mich persönlich finde ich den Schwerpunkt bei Us Titeln als Ergänzung gut, allerdings sollte man genau drauf achten, was auch im Original gut weggeht. Vielleicht weniger bei breitenwirksamen Image Titelen schauen, die alleine alsVErlag schon bei vielen im augenwinkel beoachtet werden (Velvet hab ich leider auch im Original) sondern mehr bei Markennamen, die z.B bei IDW erscheinen (sofern daslizenztechnisch geht). Akte Xist ein gutes Beispiel dafür. Und weniger ist manchmal mehr. Vor allem zu Beginn. Wenn man dann ein breites Pouvoir hat und mehr Backlist Käufe kriegt, kann man auch mehr machen.

    Und ich wundere mich immer noch, dass es niemand geschafft hat Sachen wie Invincible, Elephantmen oder Cerebus am Markt zu präsentieren. Davon würde ich hier aber auch abraten, da man sich eher auf kürzere Reihen konzentrieren sollte und nicht in diese Verpflichtungsfalle (es ist schon 2 Wochen im Original draußen, wo bleibt es) tappen sollte.
    Geändert von idur14 (07.03.2016 um 10:22 Uhr)

  23. #98
    Mitglied Avatar von Schreibfaul
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    [QUOTE=Franzvon;5126224]
    Zitat Zitat von Schreibfaul Beitrag anzeigen
    Nein, nein, da muß ich energisch widersprechen. Comics sind für mich keine Wegwerfware. Ich lese seit 40 Jahren Comics und habe, bis auf einen Band, den ich bewusst weggeworfen habe, weil die Thematik einfach ekelhaft und obszön war, noch jedes einzelne Heft/Album in meinem Arbeitszimmer liegen.
    Jetzt hast du mich neugierig gemacht... Crossed?

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