Wer die Homepage des Wildfeuer Verlages besucht, wird von Manfred Wildfeuer freundlich begrüßt mit den Worten: "Hallo, liebe Freunde! Wer von Euch wieder gern Comic Abenteuer wie in seiner Jugendzeit lesen möchte, bestellt noch heute die Neuerscheinungen aus dem Wildfeuer Verlag. Hier erscheinen regelmäßig neue Piccolos und Großbände, sowie Reprints beliebter Wäscher Serien. Tibor, Sigurd, Falk, Nizar, Buffalo Bill, Ulf und die Unheimliche Geschichten erleben im Wildfeuer Verlag eine Wiederauferstehung. Mach auch Du mit, um ein wenig Comicnostalgie zu erhalten und weiterleben zu lassen."
Dem "eisernen" Manfred, wie er seit seinem tragischen Unfall genannt wird,liegen und lagen zwei Dinge nach wie vor besonders am Herzen:
Zum einen die Fanzeichner, die im großem Maße dazu beigetragen haben, dass es nach dem Ende des Lehning Verlages, Anfang der 70er Jahre wieder Hefte gab (vor allem das nostalgische Piccoloformat) und wir Comicfans dadurch wieder zum Sammeln gekommen sind. Erst viel später kam dann Norbert Hethke und löste mit Hansrudi Wäscher den bis heute andauernden Sammler-Boom aus. Als Mitte der 80er Jahre Norbert Dargatz einen erneuten Piccolo-Boom ausgelöst hat, begann auch Wäscher bei Hethke wieder, Piccolos zu zeichnen (z.b. Sigurd III. Serie Nr. 1-100).
Manfred Wildfeuer kennt einige dieser Fanzeichner persönlich (Danz, Messerschmidt, Böhm, Grobys, Banemann, Mitterlehner, Bone, Völkl, Günther) und alle sind immer noch mit Feuereifer dabei. Obwohl sie jede freie Minute opfern und teilweise wirklich gute Storys hinbekommen, fehlt es etwas an der Anerkennung durch die Fans. Leider gibt es hier fast keine Verleger mehr, die diese Zeichner unterstützen und ihre Werke veröffentlichen. Es wäre echt schade, wenn sie völlig von der Comic-Bühne verschwinden würden. Manfred hofft, hier noch lange dagegenhalten zu können.
Manfred Wildfeuer an seinem Verlagsstand auf der Comic-Messe in Köln
Zum anderen liegt Manfred natürlich Hansrudi Wäscher, der unermüdlich bis ins hohe Alter für seine Fans zeichnet und dessen Hefte er seit 2007 verlegen darf, sehr am Herzen. Manfred empfindet das als große Ehre und ist stolz, das nostalgische Feeling weiterhin vermitteln zu können. Als Norbert Hethke verstarb, drohte Wäscher aufs Altenteil abgeschoben zu werden. Hethkes Sohn Volker hat alles versucht, Wäscher an einen namhaften verlag zu vermitteln, leider ohne Erfolg. Gotthard Zappe und Manfred Wildfeuer wollten dies nicht wahrhaben und bemühten sich nach Leibeskräften, hier weitermachen zu können. Manfred ist dafür extra nach Zürich gefahren, denn dort waren Wäscher und Becker zu einem Comictauschtag zu den schweizer HRW-Freunden eingeladen worden. Da es dort im Gegensatz zur Kölnbörse eher beschaulicher zuging, nutzte Manfred die Gelegenheit, Wäscher und Becker sein Konzept vorzutragen und siehe da, Manfred Wildfeuer war plötzlich der neue Verleger für Wäscher-Nachdrucke. Wäscher versicherte Manfred, dass er alle notwendigen Titelbilder anfertigen werde und so ging es sehr schnell mit Nizar-, Tibor-, Sigurd- und Falk-Nachdrucken im Piccoloformat weiter. Gotthard Zappe war für die Weiterführung der III. Serien (Sigurd, Falk, Nick) zuständig und Gott sei dank hat Gerhard Förster mit der Sprechblase weitergemacht. So ist die Comicszene heute fast schon wieder dort angekommen, wo Hethke aufgehört hat. Wer weiß, was aus der Nostalgieszene geworden wäre, wenn damals einige dieser Enthusiasten vom Schlage eines Manfred nicht in die Bresche gesprungen wären.
Aus diesem Grunde verleiht der HRW-Fanclub Bayern Manfred Wildfeuer für seine großen Verdienste um die Comic-Nostalgieszene und sein Lebenswerk in Zusammenarbeit mit Comicforum.de, den Verlagen Romantruhe und Mohlberg Verlag sowie der Firma
www.Sternpate.de den "Ritter der Neunten Kunst" in der Kategorie "Verlage, Verleger und Herausgeber". Die Ehrung findet am Verlagsstand des Wildfeuer Verlages um 13:30 Uhr im Foyer (D5) der Köln-Mülheimer Stadthalle statt. Die Laudatio wird Sprechblase-Chef Gerhard Förster halten, anschließend findet eine Sterntaufe, auf Wunsch des Preisträgers auf den Namen "Kiosk 2000-Stern" statt. Dazu gibt es traditionell Sterntaufsekt, spendiert vom Verlag Romantruhe.
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