Zelda

[Fumetto]

Der Sonntag auf der Spielemesse in Essen war die größte Einöde, die man sich vorstellen kann. Am Freitag und Samstag habe ich diesmal jeweils rund 7 Stunden durchgezeichnet, aber am Sonntag hieß es rumsitzen und Maulaffen feil bieten. Irgendwann um die Mittagszeit habe ich schließlich damit begonnen, ein Gesicht auf meinen A3-Block zu scribbeln, in dem mein Zustand irgendwie widergespiegelt war; dann, als ich in der Schlange zum Männerklo stand (eine groteske Situation, denn kaum einer wollte an den Pissoirs pinkeln), kam mir die Idee für das Motiv. Also habe ich mir auf dem Handy ein paar Referenzen zusammen gesucht und losgezeichnet - stundenlang. Ohne Lineal übrigens, denn das hatte ich zu Hause vergessen. Aber es ist doch immer wieder verblüffend, zu welchen Großtaten - sprich: geraden Linien - eine zeichnende Hand fähig ist, wenn sie sozusagen im Training ist.

Als ich gerade mit dem Schwert beginnen wollte, das rechts an den Tisch gelehnt ist, - das war so etwa gegen 16 Uhr - trat Eckart Schott von Salleck Publications (meinem Lieblings-Comic-Verlag, muss man wissen) an meinen Tisch, bat um eine Zeichnung und fragte mich, ob ich nicht im nächsten Mai mal an seinem Stand zeichnen wolle. Da ich in solchen entscheidenden Situationen zu völlig idiotischen Verhaltensweisen neige, habe ich auch fast nur rumgestammelt. Die Zeichnung, die ich dann für ihn dann angefertigt und koloriert habe, blieb natürlich weit hinter dem zurück, was ich ihm eigentlich hatte zeichnen wollen. Ich glaube auch, ich war beim Zeichnen noch nie so aufgeregt.
Ganz anders hingegen meine Zelda: Da ist alles ruhig und entspannt, und ich habe das Gefühl, dass jeder Strich genau da ist, wo er hin soll. Ich werde die Zeichnung in den nächsten Tagen noch fertig machen und kolorieren. Dass ich einmal in einen solchen Flow gerate, ist eine seltene Sache. Umso wichtiger ist es, sie auszunutzen.

[Gretchenfrage]

Ist doch schön, von jemandem den man so schätzt, angefragt zu werden! Freut mich für dich