Die Sprechblase 248

Dez. 2023
€ 11,90
48. Jahrgang
Nr. 248


INHALT
3 Vorwort, Abos, Impressum
4 Heinz-Wolf-Comic
6 Das FIX-UND-FOXI-Duell
Kauka gegen Neugebauer
14 Neugebauers zwei Leben
16 Die Affäre MAX + MOLLY
18 Neugebauers TARZAN-Parodie
HARRY MAGAZIN: 27 Rezensionen
36 News, 42 Generation Lehning
46 ZACK Edition, 48 Zauberstern<
50 Bastei Freunde 53 Bocola News
54 Interview: Lizenzgeber Rebellion
56 Florian Julino: Nachruf u. Comicbuch
58 FIX und FOXI: Der Reuss-Reprint
60 BATMAN-Zeichner Kelley Jones
68 A. Brauns Buch "Staying West"
69 Eddy Paapes MARC DACIER
70 A. Brauns Buch "Katzenjammer"
73 Österr. Comiczeichner-Offensive
76 "Uganda" von Ronald Putzker
77 "Tomorrow" v. Michaela Konrad
80 "Meuterei auf der Bounty":
Was wirklich geschah
87 Artikel und Comic:
BLUT AUF DER PRÄRIE (Teil 2)
96 Bela Sobottkes ROCCO
97 Leserbriefe


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Stefan Schlüter
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Web-Site:
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  1. #176
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Und ja, die Ü-Eier schlagen Lodewijk. Ich vertraue mal darauf, dass Froschgrün das nachgemessen hat.
    Jep, die Angaben von Froschgrün kann ich bestätigen. Das Guinness-Buch der Rekorde hat von unseren Mini-Comics bis heute allerdings nichts mitgekriegt. Ist aber auch egal – Rekorde werden überschätzt.
    Geändert von G.Nem. (02.12.2015 um 07:00 Uhr)

  2. #177
    Mitglied Avatar von Markus_1969
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    1000 Köpfe auf einem Cover ist auch meines Wissens unerreicht. Da es ein Umlauf-Cover ist, hat Franquin natürlich geschummelt.
    Kleiner Scherz.
    Gütiger Himmel, wie kannst du es wagen, das Andenken des Meisters mit deinen Scherzen zu beschmutzen!

  3. #178
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    Zitat Zitat von Schock Beitrag anzeigen
    Gütiger Himmel, wie kannst du es wagen, das Andenken des Meisters mit deinen Scherzen zu beschmutzen!
    Genau! Eine Frechheit sondershausen!

    Aber auch Meister Franquin hatte seine Vorbilder!

  4. #179
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    Schock: Nur, weil ich vermute, dass der Meister das von seinem Stammplatz auf Wolke 7 mit einem wohlwollenden Lächeln betrachtet.

    G.Nem.:
    Danke für die Bestätigung!

    Du erwähnst einen der Gründe für diesen Versuch, eine Rekord-Liste zusammenzustellen. Vor Jahren habe ich in unserer Stadtbücherei die Guiness-Bücher durchforstet und in so einer Art "Ausgabe für die Jugend" ein paar Comic-Rekorde gefunden. Mehr als ein halbes Dutzend waren darin nicht aufgeführt und von denen haben vier oder fünf nicht gestimmt. Ohne dass ich groß nachdenken musste, fielen mir Beispiele ein, die die vermeintlichen Rekorde zum Teil locker übertrafen. Absolute Laienarbeit!

    Da im Guide und hier wohl die größte Ansammlung von Comic-Experten anzutreffen ist (von denen der eine etwas weiß, was der andere nicht weiß), lässt sich auf diesem Wege hoffentlich eine zuverlässigere Rekord-Liste zusammenstellen. Mag ne triviale Sache sein, aber macht Spaß (vor allem, wenn die Rekorde zu allem Überfluss am Ende sogar welche sein sollten! ).

  5. #180
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  6. #181
    Mitglied Avatar von Markus_1969
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    "Record et Véronique" dans Record

    und die passende Comicserie samt eigener Zeitschrift:

    http://www.bdoubliees.com/record/ser...dveronique.htm

  7. #182
    Mitglied Avatar von Markus_1969
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    und noch ein kleiner Gaston-Nachtrag:

    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Schließen möchte ich mit einem ziemlich schrägen Cover zu einem vermutlich ziemlich schrägen Film (habe ihn noch nicht gesehen)...
    man möchte es nicht glauben, aber der Film lief 1994 im ORB unter dem vielversprechenden Titel „Alles im Griff“.
    Schade, dass er nie auf VHS oder DVD veröffentlicht wurde.

    Hier ein paar Ausschnitte auf Youtube:

    https://www.youtube.com/results?sear...n+lagaffe+1981

  8. #183
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    Ich weiß nicht ... soll ich's gucken ... soll ich's wirklich gucken????
    Ich erwarte das Schlimmste.
    Ich hab Angst ...




    Einen versteckten Rekord habe ich auch noch: Section R. Wie der erfahren Zack-Fan weiß, steht "R" für Rekord.

  9. #184
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    2. Türchen



    Die Zeitschrift Spirou ist vornehmlich für Ihre (Semi-)Funny-Serien bekannt. Dennoch veröffentlichte sie bereits in frühen Jahren populäre realistisch gezeichnete Eigenkreationen, allen voran Valhardi und Buck Danny.
    Zu einem Dauerbrenner entwickelten sich die erstmals 1951 erschienenen Geschichten von Oncle Paul. Der gesetzte Herr, der der Pfeife treuer ergeben war als Lucky Luke der Zigarette (es ist überliefert, dass er nie einen Strohhalm in den Mund genommen hat!), erzählte zunächst 14-tägig, nach wenigen Monaten und dann bis Ende 1970 wöchentlich seine zumindest um Authentizität bemühten "Geschichten aus der Geschichte". Texter der frühen Storys sind Jean-Michel Charlier und Octave Joly, zu den weitaus häufiger wechselnden Zeichnern zählen Eddy Paape (Valhardi, Luc Orient), MiTacq (Die blauen Panther), Jean Graton (Michel Vaillant) und Dino Attanasio (Johnny Goodbye).

    Die Oncle Paul-Geschichten in den Spirou-Weihnachtsheften stellen regelmäßig Bezüge zum Fest her.
    Tatsächlich war die 1951, also im 14. Erscheinungsjahr von Spirou, veröffentlichte Oncle Paul-Geschichte Paix sur la Terre die erste "echte" Weihnachts-Comicstory, die je in Spirou erschienen ist.
    Zwar wurden Spirou-Geschichten zu den Festtagen schon mal für ein kurzes Singen unterm Weihnachtsbaum (siehe gestriges Türchen) oder eine Engelserscheinung unterbrochen, doch handelt es sich in diesen Fällen um keine Weihnachts-Geschichten im eigentlichen Sinn, sondern nur um "kleine" Begebenheiten (o.k., im richtigen Leben wäre ne Engelserscheinung schon ein bisschen was Besonderes ... jedenfalls für mich ) in einer Story, in der dies nicht zum Thema gemacht wird. Ansonsten erschien zuvor allenfalls illustrierte Weihnachtsprosa.

    Die ersten vier Weihnachtsgeschichten wurden durchweg von Eddy Paape gezeichnet, auch wenn dessen Anteil an den einzelnen Oncle Paul-Folgen nach dem Einführungsjahr drastisch schrumpfte (1951: 16 Folgen von 33, 1952: 6 von 52, 1953: 2 von 53, 1954: 4 von 52). Das wird auf dessen zeichnerische Qualitäten zurückzuführen sein, wollte man den Lesern zum Fest doch sicher nichts Zweitklassiges bieten.

    Inhaltlich geht es in der ersten Weihnachtsgeschichte um die Bekehrung eines brutalen Anführers der Barbaresken zum Weihnachtsfest (1. Story aus 1951, s.o.), um eine vom Läuten der Weihnachtsglocken verursachte Rettung eines Unschuldigen vor dem Erschießungs-Peloton (2. Story aus 1952) und um ein amerikanisches U-Boot, dass im 2. WK auf die Torpedierung eines deutschen Öltankers verzichtete, um nicht ausgerechnet zum Weihnachtsfest Menschen zu töten (3. Story aus 1953).

    Unter den Weihnachts-Oncle Pauls der 1950er Jahre sind noch erwähnenswert: DER Klassiker, vom Onkel nacherzählt.
    Und auch dieses Frühwerk eines Großen (1958).
    Kleiner Tipp: man verbindet seinen Namen eigentlich nicht mit dem Spirou-Magazin.

    Erst raten, dann bei bdoubliées nachgucken.


  10. #185
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    Sehr interessantes zweites Türchen vom schlauen Onkel!

    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Vor Jahren habe ich in unserer Stadtbücherei die Guiness-Bücher durchforstet und in so einer Art "Ausgabe für die Jugend" ein paar Comic-Rekorde gefunden. Mehr als ein halbes Dutzend waren darin nicht aufgeführt und von denen haben vier oder fünf nicht gestimmt. Ohne dass ich groß nachdenken musste, fielen mir Beispiele ein, die die vermeintlichen Rekorde zum Teil locker übertrafen. Absolute Laienarbeit!
    Als wir damals die ersten drei Mini-Comics für die Ü-Eier produzierten, haben wir
    uns absolut keinen Kopf drüber gemacht ob wir tatsächlich den kleinsten Comic-
    Band der Welt gestalten. Es gab jede Menge wichtigere Sachen zu beachten.
    Für mich als Texter war's z.B. schwierig alle Dino-Figuren in der ersten Story
    unter zu bringen. Julino hat mich dann beim zeichnen oft verflucht,
    weil mein Text-Scribble doch sehr dicht gedrängt war.
    Aber auch wenn die Arbeit stressig war, hat es uns sehr viel Spass gemacht und
    wir waren ein prima Team.


    Nach welchen Kriterien die Leute vom Guinness-Buch der Weltrekorde bei ihrer
    Auswahl vorgehen weiß ich nicht. Nach deiner Beschreibung müssten da stellenweise
    dann doch Profis ran, die von der Comic-Materie eine Ahnung haben.


    Auch wenn unsere Ü-Ei-Mini-Comics vielleicht nicht die kleinsten der Welt sind/waren,
    so doch vermutlich die kleinsten mit der höchsten Auflage. Die genaue Auflage kenne
    ich zwar bis heute nicht, aber bei der Verbreitung der Ü-Eier dürften es sicher mindestens
    500 000 Mini-Comics pro Serie gewesen sein.

  11. #186
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    Danke für die interessanten Insider-Infos. Habe dem Eintrag in Post 1 noch die Namen Julino und Nemeth hinzugefügt. Ehre, wem Ehre gebührt.

    Kann natürlich sein, dass es kleinerformatige Comics gibt (wer hat schon den totalen Überblick?). Aber wenn man so eine Liste anfängt, dann hat man zumindest die Möglichkeit, einen größeren Erfahrungsschatz anzuzapfen. Sollte Mitleser XY irgendwann einmal irgendetwas von einem Super-Mini-Comic von 1 cm x 1 cm Größe, gedruckt in Timbuktu für den Comicmarkt von Mali, mitbekommen, könnte er daran denken, dass diese Info hier gebraucht wird und würde das Wissen nicht folgenlos verloren gehen.

  12. #187
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Habe dem Eintrag in Post 1 noch die Namen Julino und Nemeth hinzugefügt. Ehre, wem Ehre gebührt.
    Danke!
    Speere wem Speere gebühren (alte ungarische Reiterhorden-Weisheit)!

    Falls von Interesse – im Sammlerherz-Magazin Nr. 6/2010 >
    http://www.comic-nostalgiefreunde.de...lerherz006.php
    ist ein 4-seitiger Bericht über unsere Arbeit an den ersten drei Minis.
    Da ist auch Archiv-Bildmaterial dabei.

  13. #188
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    Werde beim Händler meines Vertrauens mal einen Blick reinwerfen.



    3. Türchen


    Heutiges Thema: Der Meister und das Weihnachtsfest in den 1950ern.

    Als Zeichner von Spirou, dem Namensgeber des Spirou-Magazins, fertigte Franquin in den 1950ern mehrere Weihnachts-Cover an. Und was soll man sagen: sie sind alle schön.
    Ein Motiv hatte es ihm besonders angetan, die Kleinstadt-Idylle von Champignac, 1953 auf diesem Titelbild eingefangen, 1955 auf diesem und schließlich 1959 auf diesem (in Zusammenarbeit mit Ryssack entstanden).

    Für weitere festliche Bilder unterbrach Franquin seine Spirou-Storys auch mal gerne, aber nicht so, dass das auf diesen Bildern dargestellte wie früher zum Teil der Handlung wurde. Separat über oder unter der Spirou-Folge der Weihnachtswoche wurde es besinnlich oder ging hoch her.
    Letzteres ist der Fall in der Weihnachtsnummer des Jahres 1953, in der wohl eine Sylvesterparty im Gange ist. 1954 wird auf einem stimmungsvollen Bild gegrüßt. 1955 fällt Schnee, 1956 wird die Aufführung des Films "Das Nest im Urwald" unterbrochen und 1957 sendet man Weihnachtsgrüße von ganz oben.

    Aber auch Weihnachtsgeschichten zeichnet Franquin, 1956 eine mit dem Marsupilami in der Hauptrolle. Eine Geschichte um fressen und gefressen werden, bellen und miauen, die dennoch hübsch sentimental ist.

    Und dann ...
    und dann wäre da noch eine neue Figur. Nein, nicht Gaston, der feiert Weihnachten zwar standesgemäß mit einem Gag zum Fest, aber ich meine die: Noel.
    Noel heißt Weihnachten und so hat der kleine Junge 1957, 1958 und 1959 nur je einen Auftritt, immer in der Spirou-Weihnachtsnummer.

    Noel, der in Champignac lebt, trifft in seiner ersten Story (1957) auf das Marsupilami, das einen großen Geldschein findet und ihn dem traurigen Jungen schenkt, der zuvor einen kleineren verloren hat.
    1958 werden zu Weihnachten Verkehrsschilder lebendig und 1959 begegnet er im ersten Mini-récit mit Weihnachtsthematik einem Elaoin.

    Geändert von felix da cat (03.12.2015 um 20:58 Uhr) Grund: 1955 fällt Schnee, falscher Scan ausgetauscht

  14. #189
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    4. Türchen


    Der andere Meister und seine Weihnachtsgeschichten der 1950er-Jahre

    Der andere Meister ist natürlich Peyo. Und auch er zeigte sich zu Weihnachten von seiner sentimentalen Seite.

    1953, während sein zweiter Johan in Spirou erscheint, illustriert er die fromme Geschichte "L’Étranger" (Der Fremde) eines mir völlig unbekannten Autors namens Anouk (nein, kein Pseudonym von Camus ).
    Deren jugendlicher Held Jean-Louis ist aus gesundheitlichen Gründen verhindert, am weihnachtlichen Krippenspiel teilzunehmen. Überraschend wird er von einem geheimnisvollen Fremden besucht, der ihn in einer Art Traum/Trance in die Zeit unmittelbar nach Christi Geburt in den Stall zu Betlehem entführt.
    Seite 1 und Seite 2.
    Heutzutage würde man meinen, Jean-Louis hätte etwas zu heftig am Weihrauch geschnuppert, aber vor 62 Jahren ist man mit solchen Geschichten noch durchgekommen.
    Hm … vielleicht bezog Peyo aus dieser Story die Inspiration für sein Johan-Abenteuer Die Schlümpfe und die Zauberflöte. Dort versetzt Zauberer Homnibus Johan und Pfiffikus auf durchaus ähnliche Weise ins Land der Schlümpfe.

    Ein Jahr später erzählt uns Franquin vom buckligen Sänger Mathieu, der im Mittelalter lebte und am Hofe eines Burgherrn fromme Weihnachtslieder vortragen wollte. Doch aufgrund seiner Behinderung erntet er nur Hohn und Spott. Zumindest bis er auf einen Mönch trifft, der für ihn betet und … simsalabim ... damit zu bewirken scheint, dass der Bucklige plötzlich in einem Gemälde verschwindet, das die Heilige Familie im Stall zu Betlehem zeigt. Dort steht Mathieu und lächelt, endlich glücklich.
    Die hübsche Zeichnung zur sentimental-frommen Story ist von Peyo.

    Ganz unsentimental hingegen beginnt Peyos erster Weihnachtscomic. Pfiffikus ist hier ganz egoistisch auf Nahrungssuche und scheut auch vor Diebstahl nicht zurück. Ziel seines ganzen Strebens sind die Leckereien der Burgküche. Nach zig vergeblichen Versuchen winkt ihm einmal das Glück und er zieht sich mit seiner Beute zurück, kann sie im Angesicht eines ihm zufällig über den Weg laufenden armen Schluckers aber nicht so recht genießen. Also gibt er, denn wir wissen: geben ist seliger denn nehmen.
    Amen!

    Bei der 1957er-Weihnachtsstory darf auch Johan dabei sein.
    In "Les Anges" (= Die Engel) erwarten die naiven Kinder eines armen Landmannes zu Weihnachten Besuch von den Engeln. Die Mutter hatte ihnen gesagt, dass die Himmelsboten sie in Abwesenheit der Eltern beschützen würden. Nachdem die Eltern das Haus verlassen haben, kehren Johan und Pfiffikus in das Haus ein, um Schutz vor einem Schneesturm zu suchen. Sie sehen wie schlecht es der Familie geht und entschließen sich, zu helfen. Während Pfiffikus den Kleinen Geschichten erzählt, trotzt Johan dem Sturm und geht auf Shopping-Tour. Als die Eltern zurückkehren sind unsere Helden verschwunden. Das Haus ist übervoll mit gutem Essen und nützlichem Zeugs. Den verdutzten Eltern erklären die Kinder, sie seien von den angekündigten "Engeln" beschenkt worden.
    Alles glücklich!

    Tja, Zyniker müssen leider draußen bleiben!


  15. #190
    Mitglied Avatar von frank1960
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    Da trifft es sich ja gut, dass Ich kein Zyniker, sondern ein sentimentaler alter Trottel bin. Schöne Links zu noch schöneren weihnachtlichen Bildern mit unseren Freunden.
    Ach wär Ich doch ein Junge noch wie einst
    Mit Bastei-Gruß,
    Euer Frank

    Ganz neu: Jetzt auch mit Lehning-Gruß!


    Und alles mit Maschinenschrift und in Bunt!




    Dieser Beitrag wird sich in wenigen Sekunden selbst löschen.

  16. #191
    Mitglied Avatar von Markus_1969
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    ein Spirou-Weihnachtstitelbild hat es sogar nach Deutschland geschafft, allerdings ohne Marsupilami:

    http://spiroureporter.net/2013/12/25...lin-ferdinand/

  17. #192
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    Uh, das ist aber verstümmelt worden. Fast so wie das.

    frank1960
    : Tja, dieser Kalender ist für alle, denen Lametta und Kerzen auf dem Tannenbaum noch ein Funkeln in die Augen zaubert, die reinen Herzens sind ... au! Jetzt bin ich doch glatt auf meinem eigenen Schmalz ausgerutscht!

    Sorry, dass es so spät wird, aber komme gerade erst vom Weihnachtsmarkt zurück. Hat länger gedauert als gedacht.
    Mache mich sofort an Tür Nr. 5.

  18. #193
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    5. Türchen


    Specials

    Die Weihnachtsausgaben der 1950er Jahre waren noch nicht die über 100-Seitigen Brummer, die Dupuis ab den 1960ern herausgab. Im Gegenteil: das Jahrzehnt fing recht bescheiden an. 1950 und 1951 waren die Weihnachts-Spezials keine extradicken Spezials wie man sie sich herkömmlich vorstellt, sondern hatten 24 Seiten wie jedes andere der wöchentlich erscheinenden Hefte.
    Erst 1952 (44 statt 24 Seiten) und 1953 (40 statt 24 Seiten) wurden diese mit erweitertem Umfang herausgegeben.
    Nach einem Drop im Jahre 1954 (zu Weihnachten 24 Seiten wie immer), stabilisierte sich die Seitenzahl zum Fest auf 44 und wurde 1959 auf 52 + 48 Seiten Mini-récit (das ist Nicki und der Elaoin) erhöht.

    Beilagen

    Um den Lesern auch in den mageren Jahren ein bisschen was zu bieten, gab’s auch gerne mal eine hübsche Beilage wie diesen Kalender für das Jahr 1954 und diesen für 1957.
    Zum Abschluss des Jahrzehnts wurden die Leser überreich beschenkt: Ein Gaston-Kalender sowie ein Schwarzbart-Brettspiel lagen dem Heft im Jahre 1959 bei, hier die Spielfiguren zum Ausschneiden.

    Cover

    An Titelbildern wurden in den 1950ern acht ganzseitige oder Umlaufcover angeboten. Fünf von sechs mit Spirou und Freunden sind hinter den Türchen der Vortage zu finden, zwei weitere zeigen die Heilige Familie wie in diesem Beispiel von 1958 und eines ist von Will mit dem Motiv: Menschen auf dem Weg zur Christmette in nächtlich-verschneiter Landschaft (siehe Schocks Link, unten).

    Illus

    Redaktionelle Beiträge wurden mit der einen oder anderen interessanten Zeichnung wie dieser aus der Weihnachtsausgabe 1952 garniert. Sie zeigt die Dupuis-Crew in Aktion (oder Inaktion, je nachdem).
    Fünf Jahre später und das Bild wäre wohl mit "Gaston" signiert worden, aber den gab’s damals noch nicht und so wurde es Fantasio zugeschrieben.
    1955 wurde ein kurzes Morris-Porträt und ein Artikel über Weihnachten im Wilden Westen von Lucky Lukes Schöpfer höchstpersönlich illustriert.

    Comics

    Neben den Weihnachts-Oncle Pauls sowie den bereits vorgestellten Franquin- und Peyo-Comics gab es nur wenige Kurzgeschichten zum Fest.
    Erwähnenswert sind ein Halbseiter von Will aus dem Jahr 1955 und ein Zweiseiter von Deliège (Bobo) von 1959.
    Im Will-Comic formt ein Künstler eine gigantische Schneeskulptur, um einen kleinen Jungen zu erfreuen, doch der quengelt, weil er doch eigentlich nur einen schönen Schneemann haben möchte.
    Und im Deliège-Comic sucht Onkel Annibal verzweifelt einen Weihnachtsbaum und muss sich am Ende mit dem Kleiderständer begnügen.

    Den Weihnachts-Oncle Paul von 1957 habe ich mir für heute aufgehoben, da er ein ganz besonderer ist.
    Ich habe nicht die ganze Serie vor Augen, aber dies dürfte der einzige sein, der im Funny-Stil gezeichnet wurde. Ein Märchen mit dem kleinen Franz aus dem Thüringer Wald in der Hauptrolle. Der von Benoit gezeichnete Comic war sicher nicht als Oncle Paul-Folge geplant, denn der Pfeifeschmaucher ist mit seinen beiden Neffen nur auf der ersten Seite oben zu sehen und moderiert den Comic weder an noch ab.

    Und ja, da wäre noch ein Gaston von Rosy.
    Weihnachten 1959 sucht alles im geschäftigen Haus Dupuis nach Gaston, in beinahe jedem Panel wird nach ihm gefragt doch als er am Ende von Seite 3 im Kohlenkeller zu sehen ist, stellt er resigniert fest, er sei unnütz, keinen interessiere, was er tut oder wo er ist.


  19. #194
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    Super, was du da alles ausgräbst!

  20. #195
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    ... Schwarzbart-Brettspiel lagen dem Heft im Jahre 1959 bei, hier die Spielfiguren zum Ausschneiden.
    felix weiß es, aber für die der Piraterie weniger Kundigen: der zweite von links ist tatsächlich Pirat Schwarzbart, wenn auch in jungen Jahren ...

  21. #196
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    Ja, beneidenswert, umso älter er wurde, umso jünger sah er aus. Wer weiß wie das weitergegangen wäre, hätte die Serie überlebt. Ein wahrer Benjamin Button.


    affentanz
    : Danke! Für mich ist das wie das Schnüffeln in alten Foto-Alben. Du willst immer nur mal "kurz reingucken" und vergisst die Zeit, weil's alles so interessant ist. Mal sehen, was die Nikolaus-Tür heute Abend bereithält.

  22. #197
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    6. Türchen Nikolaustag


    Willkommen in den Swinging Sixties!
    Auf welcher Seite steht Ihr? Beatles oder Rolling Stones?

    Nun, das soll hier nicht das Thema sein. Heute geht's um die Spirou-Weihnachtsausgaben der frühen 1960er Jahre.
    Von 1960 bis 1962 sahen die Hefte denen der 1950er Jahre noch sehr ähnlich. Erst ab 1963 begannen die Dinger richtig fett zu werden (1963: erster Hundertseiter) und inhaltlich viel mehr (weihnachtliches) zu beinhalten. Daher empfiehlt es sich heute nach 1962 einen kleinen Break zu machen (natürlich nur bis morgen).
    Aber keine Regel ohne Ausnahme. Daher mache ich am Ende dieses Posts noch einen kleinen Schwenk ins Jahr 1964. Ihr werdet merken, warum …

    Umfang

    Wenn man die Beilagen mitzählt, haben die Hefte um die 60 Seiten Umfang. Beispiel: Die Weihnachts-Ausgabe 1960 hat nach ihrer Seitennummerierung 44 Seiten, tatsächlich aber noch 16 nicht nummerierte Seiten im Mittelteil, unter anderem mit einem "Taschenkalender" (siehe unten).

    Cover

    In der Regel haben die Spirou-Spezials zwei Titelbilder. Eines mit festen Umschlag außen, dann kommen ein paar Seiten meist redaktioneller Natur, aber auch der eine oder andere Comic, schließlich ein zweites Cover (= Inside Cover). Für Sammler wie mich ist ärgerlich, dass die Spezials in den Sammelbänden meist mit diesem Inside Cover beginnen. Die äußere Haut der Weihnachtszwiebel wurde erbarmungslos abgeschält. Um die Spezials vollständig zu erlangen musste ich mir die meisten Spirou-Sondernummern der 1960er als Einzelhefte nachkaufen (ab den 1970ern wurden sie dann endlich vollständig in die Sammelbände eingefügt).
    Und so sieht das in natura aus: Cover des 1960er-Spezials, Inside Cover.

    1960

    Eine Besonderheit einiger Weihnachtsausgaben der 1950er war, dass in ihnen mehrere Fortsetzungsgeschichten, gerne mit besonders beliebten Helden begannen. Wenn ich mich nicht arg täusche, toppt die Nummer 1183 des Jahres 1960 alle Vorgänger. Nicht nur, dass ein neuer Held (der sehr populär werden sollte) mit seinem ersten Abenteuer erscheint, es gibt auch neue Folgen von Buck Danny, Schwarzbart, Marc Dacier und eine Rittergeschichte ohne im Titel genannten Held ("Die Eisenkrone").

    Oncle Paul wird mal wieder festlich und Paape setzt ihn - wie meist zu Weihnachten - in Szene. Ansonsten gibt’s nicht viele speziell weihnachtliche Comics in diesem Heft.
    Erwähnenswert ist der schöne Taschenkalender mit allerhand exklusiv gezeichneten Mini-Bildern der Spirou-Figuren. Seite 1, Seite 2, Seite 3, Seite 4. Hier gibt's ne Menge zu entdecken. Ausnahmsweise hat diese Ausgabe keinen Mini-récit. Die Agenda mit ihren Mini-Seiten ist sicher ein würdiger Ersatz.
    Und ebenfalls in der 1183, Postkarten zum Selberdrucken. Seite 1, Seite 2.

    1961

    Vier Höhepunkte in dieser Nummer:
    1. Beginn der Johan-Story vom Verwunschenen Land der Schlümpfe (nach QRN ruft Bretzelburg mein Lieblingsklassiker aus Spirou).
    2. Ein weihnachtlicher Mini-récit von Maurice Tillieux, mit einem Engel in der Hauptrolle (La Roue = Das Rad)
    3. der Comic Schlümpfe in Not in seiner ursprünglichen Form als Mini-récit (ja, zwei Minis in einem Heft; der der Schlümpfe hat wie alle sechs Minis dieser Serie erweiterten Umfang, nämlich 48 Mini-Seiten, hier die schöne Ausgabe von Le Soir) und
    4. tolle Postkarten, hier eine von Roba.
    Die Schlümpfe sollten übrigens schon bald eine feste Größe in den Weihnachtsausgaben werden. Schlumpf war Trumpf!

    Zum Abschluss noch eine schöne Kleinstadt-Szene aus der Vogelperspektive.

    1962

    Das schwächste Weihnachtsheft seit Jahren.
    Kaum spürt man, das Weihnachten ist. Cover, Inside Cover, eine Gaston-Zeichnung und ein Boule & Bill-Gag liefern mit Weihnachtsmotiven (Heilige Familie, Weihnachtsstern, geschmückte Tannenbäume) die einzigen gezeichneten Hinweise auf das Fest.
    Selbst Oncle Paul hat vergessen, dass Weihnachten ist. Es findet sich erstmals kein Weihnachtsbezug in seinem Vierseiter der Festausgabe.

    Einsamer Höhepunkt der Ausgabe, der 1,10 m lange Kalender für das Folgejahr (wurde in diesem Thread bereits von polte verlinkt).


    Und jetzt ein Sprung ins Jahr 1964.
    Das hat nämlich nicht nur ein Weihnachts-, sondern auch ein Nikolaus-Spezial. Und heute haben wir den 6.
    Die Ausgabe präsentiert allerdings wie das Weihnachts-Spezial des Vorjahres keine sonderlich feierlichen Comicstorys. Am nächsten kommt dem noch eine vierseitige Geschichte über Spielzeuge von Eddy Ryssack (Pittje Pit).
    Aber irgendwie musste ich den heutigen Beitrag mit dem Cover dieses Heftes schließen und daher habe ich die Ausgabe mal kurz in den Post gehievt (und dabei bröckelte mir das vertrocknete Papier bereits bedenklich auf den Scanner .

    Da isses.

    Geändert von felix da cat (06.12.2015 um 20:49 Uhr)

  23. #198
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    affentanz: Danke! Für mich ist das wie das Schnüffeln in alten Foto-Alben. Du willst immer nur mal "kurz reingucken" und vergisst die Zeit, weil's alles so interessant ist. Mal sehen, was die Nikolaus-Tür heute Abend bereithält.
    Erzähl mir nix, du hast mich dazu gebracht wieder mal in Büchern zu blättern von denen ich vergessen hatte das ich sie überhaupt habe...Les Noels de Franquin, das große Franquin Buch usw., in meinen Regalen wirds langsam unübersichtlich. Übrigens gibt es einen neuen Tibet Band von der Galerie Maghen, auch sehr schön, passt nahtlos zu deren anderen Bänden.
    Geändert von affentanz (06.12.2015 um 21:18 Uhr)

  24. #199
    Mitglied Avatar von franque
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    Mit den Stones konnte ich nun beim besten Willen noch nie was anfangen (außer vielleicht mit "Citadel"). Ich wäre auf der Seite von Motown, Shangri-Las und Velvet Underground.

  25. #200
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    affentanz: Bei Dupuis gab's vor Jahren eine Art "Best of Weihnachten"-Band. Macht Spaß auch dort immer mal wieder reinzugucken.

    Heute Abend: "Triumph & Tragedy" wie die Amerikaner sagen.

    Triumph: Ich beweise, dass mein Gedächtnis gar nicht so schlecht ist.

    Tragedy: Ein Rekord aus Post 1 purzelt!

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