Die Sprechblase 248

Dez. 2023
€ 11,90
48. Jahrgang
Nr. 248


INHALT
3 Vorwort, Abos, Impressum
4 Heinz-Wolf-Comic
6 Das FIX-UND-FOXI-Duell
Kauka gegen Neugebauer
14 Neugebauers zwei Leben
16 Die Affäre MAX + MOLLY
18 Neugebauers TARZAN-Parodie
HARRY MAGAZIN: 27 Rezensionen
36 News, 42 Generation Lehning
46 ZACK Edition, 48 Zauberstern<
50 Bastei Freunde 53 Bocola News
54 Interview: Lizenzgeber Rebellion
56 Florian Julino: Nachruf u. Comicbuch
58 FIX und FOXI: Der Reuss-Reprint
60 BATMAN-Zeichner Kelley Jones
68 A. Brauns Buch "Staying West"
69 Eddy Paapes MARC DACIER
70 A. Brauns Buch "Katzenjammer"
73 Österr. Comiczeichner-Offensive
76 "Uganda" von Ronald Putzker
77 "Tomorrow" v. Michaela Konrad
80 "Meuterei auf der Bounty":
Was wirklich geschah
87 Artikel und Comic:
BLUT AUF DER PRÄRIE (Teil 2)
96 Bela Sobottkes ROCCO
97 Leserbriefe


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Web-Site:
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  1. #226
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    22. Türchen


    Wie gestern geschrieben, sollte 1984 wieder ein picke-packe-volles Spirou-Weihnachtsheft die Leser erfreuen. Über 100 Seiten, von denen allein 39 an den ersten Teil der Moebius-Sternenwanderer-Saga gehen.
    Moebius in Spirou?
    Richtig.
    Und auch gar nicht so erstaunlich: schließlich hat er bereits 1961 als Jean Giraud an der Jerry Spring-Episode La route de Coronado mitgewirkt. Außerdem wurde erst 1983 die Blueberry-Folge Die letzte Karte in Spirou vorveröffentlicht. Und schließlich war Moebius auch als Moebius bereits 1977 in der legendären Beilage Trombone Illustré zu sehen. Nun also ist er mit dem Citroen-Comic Sur l’étoile in Spirou zu finden. Nun ja, irgendwie hat’s ja in dieser Story mit den Insignien der Citroen-Macht auch eine Art Weihnachtsstern …

    Die Idee der albumlangen Geschichten in einem Heft ist nicht ganz neu im Hause Dupuis. Die Anfang der 1980er erschienenen Spirou+-Alben versuchten mit gleichem Mittel Leser zu ziehen.

    Mit einer 9-Seitigen Geschichte zum Fest, in der der Weihnachtsmann erst einmal aus einem Ei schlüpfen muss, ist Warnant in der 1984er Weihnachtsnummer dabei. Es wird weniger als ein Jahr vergehen bis die von ihm gezeichnete Serie Soda in Spirou uraufgeführt wird.

    Bemerkenswert ist der Weihnachts-Pierre Tombal, der mich mit seinen harten Schwarz-Weiß-Kontrasten ein bisschen an die Grafik in Sin City erinnert, und das rund sechs Jahre vor Sin City.
    Übrigens: wie könnte man Pierre Tombal ins Englische übersetzen? Richtig: Tomb Stone.

    Schön ist die Idee zu Mazels Geschichte Bertrand, der Skeptiker, in der einem am Weihnachtsfest zweifelnden Herrn ein Wunder nach dem anderen widerfährt, ohne dass dieser dies merkt. Er zweifelt weiter bis es dem Weihnachtsmann zu bunt wird ...

    Im vierten Türchen habe ich bemerkt, dass bei den Spirou-Weihnachtsgeschichten die Zyniker leider draußen bleiben müssten. Dieser Rat gilt für 1984 längst nicht mehr. Nicht, dass dies plötzlich gekommen wäre. Immer wieder gab es Geschichten, die den versöhnlichen Ton der Weihnachtsgeschichten aufweichten. Steter Tropfen höhlt den Stein und so wird es 1984 in einer Geschichte von Yann (wem sonst?) und LeGall (zwei Monate nach dem Start seines Theodor Pussel) richtig böse. Polly Littledwarf ist Dickens‘ Weihnachtsgeschichte durch einen fiesen Zerrspiegel betrachtet. Schon ein bisschen in der Tradition von Tillieux‘ 1964er Weihnachtssatire stehend, allerdings um einiges heftiger.



    Das 1985er Konzept für die Weihnachtsausgabe gleicht dem von 1984: ein 100-Seiter mit einer albumlangen Geschichte (44 Seiten Laiyna von Hausman und Dubois, Serie in Deutschlang bei Splitter alt erschienen) und einigen Weihnachts-Kurzgeschichten drum herum. So auch Jess Long, der diesmal mit einem 10-Seiter zum Fest dabei ist.
    Auch in der Folgenummer gibt's eine (wieder einmal "böse") Weihnachtsgeschichte, in der die Killer einer Gangsterbande ausgeschickt werden, einen blauen Hund für die Braut des Bosses zu entführen ... und in Päckchen zurückkommen (wieder von Le Gall gezeichnet).

    Neu in 1984 ist, dass in diesem Jahr erstmalig – nach fast 50 Jahren – ein Weihnachts-Mehrteiler veröffentlicht wird. Natürlich muss der erste Comic dieser Art ein Scrooge sein. Mittéi erzählt Dickens‘ Christmas Carol in drei Teilen auf insgesamt 24 Seiten nach.


  2. #227
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    23. Türchen



    Heute: die zweite Hälft der 80er.

    1986 bis 1989 erscheinen keine 100 Seiten/-Plus-Monster mehr. Eigentlich.
    Wenn wir die 48-Seitige Beilage der 1986er-Weihnachtsausgabe mitzählen, kommen wir auf die auf dem Cover verkündeten 104 Seiten. Die 48 Seiten Beilage sind allerdings nur halb so groß wie eine normale Spirou-Seite. Der Inhalt dieser Beilage ist mir nicht bekannt, eine Abbildung von Cover und Backcover des Kleinen illustrierten Weihnachtsmann ließ sich aber leicht in den Weiten des Netzes aufstöbern.

    Die Weihnachtsausgaben der Folgejahre sind - egal wie man zählt - schmaler, auch wenn immer noch "Spécial Noel" draufsteht. Das "Spezial" bezieht sich nun halt darauf, dass auch Weihnachtsgeschichten und -gags in den Heften drin sind.
    Na ja, immerhin hat die 1988er-Weihnachtnummer 16 Seiten mehr als das Normalheft.

    1975 erschien ein Weihnachts-Bizu um einen Jungen, der durch einen bösen Zauber in eine Art Monster, einen Pou, verwandelt wurde (12. Türchen). Die Geschichte endete damit, dass der Junge nächste Weihnacht zurückkehren solle, Bizu habe dann einen Trunk für ihn, der ihn attraktiv werden lässt. Aber nächste Weihnacht kehrte der Pou nicht zurück, auch nicht übernächste usw. Tatsächlich ließ er sich elf Jahre, bis 1986 Zeit.

    1988 gibt's nach über 20 Jahren mal wieder ein Cover mit religiösem Motiv, ausgerechnet von Malik, dem Zeichner des knallharten Charles Br... äh ... Archie Cash, der seine sanfte Seite gleich darauf, auf Seite 2, mit Hilfe von Cupidon, Amors personifiziertem Pfeil, noch einmal unter Beweis stellt, indem er wie bereits ein paar Jahre zuvor Gos in einer Kosmi-Story ein Putenleben rettet.
    Wenige Seiten später nimmt Frank Le Gall erneut eine Auszeit von Theodor Pussel, um eine Geschichte vom Weihnachtsmann, pardon: Jultomte, dem etwas griesgrämigen schwedischen "Vorfahren" unseres Weihnachtsmannes zu erzählen. Nun, der Familie, die ihn beherbergen sollte, gelang es, den wilden Weihnachtsmann-Ahn zu domestizieren, aber ein bisschen Porzellan hat der vorher schon zerschlagen.

    Der 1989er Spécial Noel bringt ein paar Kurzgeschichten und Gags, aber ist ansonsten wie der 1987er eigentlich eine stinknormale Spirou-Ausgabe.



    Liebe Freunde des gepflegten Comics! Mit einer Träne im Knopfloch muss ich verkünden, dass die Türchen mangels Vorrat nicht ausreichen, Euch einen kompletten Überblick über die Spirou-Weihnachtshefte von Anfang (1938) bis heute zu verschaffen, aber 50 Jahre plus ein bisschen mehr sind ja auch nicht schlecht.

    Vielleicht noch ein paar Sätze dazu, wie's weitergeht: 1999 debütierte der Kleine Weihnachtsmann von Robin und Trondheim, die sicher wichtigste neue Figur mit Weihnachtsbezug, von dem in Deutschland immer noch zwei Alben ausstehen. Ansonsten ging's mit den Weihnachtsausgaben auf und ab. Mal hatten sie viele, mal normal viele Seiten. Die Tendenz der letzten Jahre weist jedoch eideutig in eine Richtung: das Weihnachtsspezial hat Umlaufcover und 100 Seiten ... wie in den 1960ern.

    2015 sieht die nach vorne gewendete Hälfte des Titelbildes so aus und die Rückseite entbietet uns einen alten Bekannten.



    Morgen:
    Grüße von Franquin und Morris!


  3. #228
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    24. Türchen


    Im letzten Türchen noch mal zwei Leckerbissen aus den Sechzigern.

    Einmal ein schönes Weihnachts-Inside-Cover von Morris.
    Wenn Ihr heute keine Geschenke bekommt, dann nicht, weil ihr nicht artig wart, sondern ... naja, seht selbst.

    Und dann ein hoffentlich unbekanntes Inside-Cover mit Gaston (in der GA isses jedenfalls nicht).
    Und für die, denen das Cover nicht weihnachtlich genug ist (keine Angst, der Skifahrer kam mit einem gebrochenen Bein davon), habe ich noch ein ebenfalls nicht in der GA zu findendes Bildchen, allerdings aus den Fünfzigern.

    Frohes Fest!

    Bin in ca. zwei Wochen mit einem neuem Thema hier!


  4. #229
    Mitglied Avatar von Markus_1969
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    Danke Onkel Felix!
    Und Allen hier Frohe Weihnachten

  5. #230
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    Zitat von Schock:
    Danke Onkel Felix!
    Aber ich bin doch gar kein Pfeifenraucher, mein lieber Neffe!

  6. #231
    Mitglied Avatar von frank1960
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    Nach dem Großangriff der Aufständischen auf das Fort Rum habe Ich mich jetzt erst mit GPRS-Geschwindigkeit *STÖHN* zu den Links und Bildern der

    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    14. - 20. Türchen
    hin gemüht: Hoffentlich hast Du deinen Sammelband beim scannen nicht überstrapaziert und so die kleinen Beschädigungen unten am Falz verursacht. Alles für uns!
    Übrigens heißt Jess Long- Chaise longue bei uns in der Pfalz Schäslang und bezeichnet eine Sofa ähnliche Liege.
    Ach wär Ich doch ein Junge noch wie einst
    Mit Bastei-Gruß,
    Euer Frank

    Ganz neu: Jetzt auch mit Lehning-Gruß!


    Und alles mit Maschinenschrift und in Bunt!




    Dieser Beitrag wird sich in wenigen Sekunden selbst löschen.

  7. #232
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    Falz und Pfalz, Gott erhalt's.

    Mir ist zwar kein Opfer zu gering, aber die Beschädigung war schon.

    Wusste, dass der Begriff "Chaise longue" - wie auch immer geschrieben - auch hierzulande nicht ganz unbekannt ist. Glaube, ich hab den schon in alten Romanen gelesen und meine Frau Mama hat den auch schon benutzt (kann ja heute mal beim gemeinsamen Kaffee trinken nachfragen).
    Die Pfalz hat natürlich ne gewisse Logik, da ihr ja nicht so weit von der französisch-deutschen Grenze entfernt lebt.

  8. #233
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    @felix:
    War ein paarTage offline, deshalb mit Verspätung: vielen Dank für die vielen schönen Scans und alles Gute fürs neue Jahr!

  9. #234
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    Danke! Dir auch.
    Nächsten Sonntag geht's weiter mit dem Thema Déjà-vu!

  10. #235
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    Déjà-vu

    In dieser Rubrik, die ich einfach mal auf 14 Tage ansetze, soll es um Panels, Szenen, Figuren usw. gehen, die einen Déjà-vu-Effekt auslösen, also das Gefühl, diese Panels, Szenen, Figuren usw. schon mal irgendwo gesehen zu haben und die tatsächlich (mindestens) einen Vorläufer haben.
    Um es von vornherein klarzustellen: mit den Gegenüberstellungen in dieser Rubrik will ich niemanden des Plagiierens bezichtigen (obwohl es Fälle geben wird, bei denen der Verdacht nicht ganz abwegig ist; hier wäre ich an euren Einschätzungen interessiert).
    Oft ist sogar auszuschließen, dass derjenige, der etwas geschaffen hat, was den Déjà-vu-Effekt auslöst, den zuzuordnenden Vorläufer kannte.

    Hmm … ist das zu kompliziert? Dann mach ich’s mal durch meine ersten beiden "Exponate" deutlich. Ist dann selbsterkärend.

    Ihr kennt alle die Schlümpfe und die Zauberflöte? In Peyos Johan-Klassiker aus dem Jahr 1958 bringt eine Zauberflöte, einmal gespielt, seine Hörer unwiderstehlich zum Tanzen. Klingt wie aus einem Märchen geklaut, aber ist es das auch? Bis vor kurzem kannte ich nur noch eine weitere Zauberflöte und das ist die von Mozart. Die wird nach meiner Erinnerung aber nicht in gleicher Weise wie die von Johan eingesetzt.

    Dennoch: es gibt ein irisches Märchen mit einer Zauberflöte, die ihre Hörer tanzen lässt. The Flute of McTootle, 1942 von Walt Kelly (Pogo) für die erste Ausgabe der amerikanischen Fairy Tale Parade gezeichnet.

    Einschätzung:
    Den Comic kannte Peyo sicher nicht, aber vielleicht das Märchen, schließlich war sein Vater Engländer.

  11. #236
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    Im Album 13 der Minimenschen: Die Gefangenen der Zeit ist ein Kanonenfloß zu sehen, das von verkleinerten Gorillas bedient wird (und das weder auf dem Yangtse unterwegs ist noch vor Bataan landet ). Die Geschichte wurde 1981 in Spirou erstveröffentlicht.

    Erinnerte mich sofort an eine andere Szene, als ich's sah: an ein weiteres Kanonenboot en miniature, das 1967 in der Serie Sibylline, bedient von ein paar kriegerischen Ratten, zum Einsatz kam. Der Moment wurde sogar auf einem Cover verewigt.

    Einschätzung: Zufall? Wohl eher nicht. Beide Serien wurden in Spirou vorveröffentlicht. Seron startete seine Serie Minimenschen ein Vierteljahr vor Erscheinen des oben gezeigten Titelbildes und nahm sicher wahr, was die Kollegen im Heft so fabrizierten. Vielleicht ist's auch nur in seinem Unterbewusstsein hängengeblieben, aber wäre schon etwas seltsam, hätte er die Sibylline-Szene bereits Anfang der 1980er völlig von seiner "Festplatte" gelöscht.

  12. #237
    Mitglied Avatar von Zyklotrop
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    Ob die maritimen Ratten wohl auch Fred Kipkas Punk-Piraten inspiriert haben?

  13. #238
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    Durchaus möglich, zumal er ja sogar einen Wunderwelt-Zeichner beeinflusst hat (Post 40).

    Hm ... mache ich doch gleich mit Macherot weiter:
    Da der belgische Zeichner nicht so stark auf dem deutschen Markt präsent war, unterschätzt der eine oder andere vielleicht seinen Einfluss auf frankobelgische Comic-Künstler.
    Lächeln musste ich beim Lesen des Waldi Wichtig-Bandes Nr. 2. Die Bösewichte waren rote Ratten. Bei Chlorophylle/Anatol waren es noch schwarze. Sicher kein Zufall.

    Und der geschäftstüchtige Vogel in genanntem Waldi Wichtig-Hardcover erinnert schon sehr an eine der wichtigsten Nebenfiguren von Sibylline, den Raben Flouzemaker, der in der Macherot-Serie auch jeden mit seinen neusten Angeboten in den Ohren liegt.

    Morgen stelle ich einen Macherot-"Spin off" vor.

  14. #239
    Mitglied Avatar von Markus_1969
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    Nachtmahre

    Hier die beiden Herren Rascar Capac und Pazuzu beim Stören der Nachtruhe von Tim bzw. Adele:

    http://www.2dgalleries.com/planches/...la-chambre.jpg

    Aber das gehört wohl eher in die Hommage-Schublade?


    Die beiden Unruhestifter gibt’s auch als dekorative Figürchen, zum auf den Nachttisch stellen:


    http://www.ebay.de/itm/Tintin-Rascar...p2047675.l2557

    http://www.ebay.de/itm/Damonen-Figur...AAAOSwNSxU~vae

  15. #240
    Mitglied Avatar von Grünling
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Dennoch: es gibt ein irisches Märchen mit einer Zauberflöte, die ihre Hörer tanzen lässt.
    'Die Flöte, die alle zum Tanzen brachte' ist z.B. auch ein Märchen aus Spanien.

  16. #241
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    Froschgrün:
    Danke! Hätte mich auch gewundert, wenn eine zwingend zum Tanzen animierende Zauberflöte nur in einem Märchen vorgekommen wäre. Sollte doch irgendwie ein naheliegender Stoff sein, besonders für orientalische Märchen, wenn man an die Schlangenbeschwörer denkt.

    Schock:
    Hommage-Schublade? Ich denke, das lässt sich nicht so ganz trennen.
    Schließlich stellt sich der Déjà-Vu-Effekt bei einer Hommage ja ganz natürlich ein. Sonst könnte man die Hommage als solche nicht erkennen.
    Ob Tardi beim Anfertigen dieser Szene an Herrn Capac gedacht hat? Bei diesen Nachtmahren über dem Bett denke ich gerade an Bernie Wrightsons Litte Nemo-Hommage (das war nun eindeutig eine ). Kein allzu seltener Stoff.

    Noch einmal zu Macherot:
    Die hier kennt ihr sicher. Die Gifticks oder Krostons hatten 1968 ihre Weltpremiere.
    Da die Anatol-Serie etwas zu früh von Carlsen abgebrochen wurde, dürften diese kleinen Verschwörer aus dem Jahre 1961 weniger bekannt sein. Es handelt sich hierbei um Anatol und seinen Freud Minimum. Nach einem Staatsstreich von Erzschurke Anthrazit gehen sie als "loyale Royalisten" (bitte 10x ganz schnell hintereinander sagen) in den Untergrund um den rechtmäßigen König wieder in sein Amt zu verhelfen. Tiere sind halt unverbesserliche Monarchisten.

    Hinsichtlich der Ähnlichkeit der Figuren hatte ich nie an einen Zufall geglaubt. Und tatsächlich habe ich dann auch irgendwann mal ein Deliège-Interview gelesen (Deliège = Schöpfer der Gifticks), in dem er bestätigte, dass er seine Krostons grafisch an diesem Anatol-Verschwörer-Look orientiert hat.




    Morgen: Nick Fury in the Sky with Diamonds (oder auch ohne Diamanten)

  17. #242
    Mitglied Avatar von Zyklotrop
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Morgen: Nick Fury
    Ich verstehe, worauf Du hinauswillst. Die stilistische Verwandtschaft ist unverkennbar. Die Augenklappe ist nur auf der anderen Seite.




  18. #243
    Mitglied Avatar von Markus_1969
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Ob Tardi beim Anfertigen dieser Szene an Herrn Capac gedacht hat?
    doch doch, er war geradezu besessen von den Sieben Kristallkugeln:

    http://www.2dgalleries.com/planches/...e-de-herge.jpg

    http://www.2dgalleries.com/planches/...e-de-herge.jpg

    http://www.2dgalleries.com/art/adele...-10878?lang=en

  19. #244
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    Schock:
    Quod erat demonstrandum. Ich denke, deine Beweise sind über jeden Zweifel erhaben!

    Zyklotrop:
    Trotz 50 % eingeschränkter Sicht deiner Prota- und Antagonisten scharf beobachtet!

    Hinaus wollte ich dennoch auf etwas anderes, nämlich den merkwürdigsten Flugzeugträger der Welt.
    Spätestens seit Buck Dany weiß selbst der letzte Technik-Muffel, dass diese wuchtigen Geräte für gewöhnlich Wasser verdrängen. Marvel jedoch wird seinem Namen gerecht und lässt uns erstaunen: in der ersten Nick Fury-Story, Cover-Datum August 1965, wird uns der Heli-Carrier vorgestellt, der Luft verdrängt. Das "Heli" im Namen bezieht sich dabei auf den eigenen Propeller-Antrieb und bedeutet nicht, dass von dort nur Helikopter starten würden. Wie hier - bei seiner Uraufführung - zu sehen, verlassen gestandene Jets seine Start- und Landebahn (rechts oben).

    Das Teil ist so riesig, dass man sie fast eine Insel im Himmel nennen könnte wie Mickey und Goofy sie bereits 1936/37 besuchten. So recht stellt sich hier aber kein Déjà-vu-Effekt ein, dafür sind die beiden Himmelskörper dann doch zu unterschiedlich.

    Erstaunlich wird es aber, wenn ich eine Zig & Puce-Story von Greg (ja, dem Greg von Andy Morgan und Co.) aus meinen Regalen klaube. Im selben Jahr wie Nick Fury (1965) ist dort dieses Gefährt zu sehen. Man sieht, Greg vertraute dem Propeller nicht so sehr wie Jack Kirby, aber sind das nicht Petitessen?

    Reiner Zufall das ganze, natürlich ...

    Hm ... bleibe ich doch gleich bei Greg:
    MORGEN: Wir glotzen TV - Greg und Batman x 2 (bei solchen Titeln komme ich mir vor wie der Riddler )
    Geändert von felix da cat (14.01.2016 um 18:49 Uhr)

  20. #245
    Mitglied Avatar von Markus_1969
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    Bob Kane klaute bei Gottfredson!



    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Das Teil ist so riesig, dass man sie fast eine Insel im Himmel nennen könnte wie Mickey und Goofy sie bereits 1936/37 besuchten.
    Du hast in dieser Geschichte ein interessantes Detail übersehen: Kater Karlo alias Peter Schimmelpfennig durfte schon einige Jahre vor Batman mit dem duften Fledermaus-Flieger rumdüsen:

    1936:
    http://1.bp.blogspot.com/-FWOcU2IrCO...K+Painting.jpg

    1939:
    http://evilbrainjono.net/images/batman/batplane.jpg

  21. #246
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    Peter Schimmelpfennig? Du meinst doch wohl eher Karl Friedhelm Katermann, oder?

    Ein Batman-Bezug in Mickey Mouse? Vor Bob Kane?
    Da habe ich noch was früheres, aus dem Jahre des Herrn 1934: The Bat Bandit of Inferno Gulch.

    Nun haben wir das Bat-Kostüm, den Batplane, fehlt noch sein Auto. Und da habe ich ne prima Überleitung zu Greg. Der hatte in den 1950ern einen Comic namens Le Chat (= die Katze) für die Héroic Albums produziert. Und was sehen wir da: ein Batmobil, oder Chat-mobile, egal, wir wissen wo's herkomt.

    Aber ich habe in Verbindung mit Greg 2 x Batman angekündigt. Und für den zweiten Take müssen wir mal kurz in die Glotze schauen. Erinnert ihr euch noch an den Sturz, den Batman und Robin aus höchsten Höhen in einen Berg von zufällig ausgelegten Schaumgummi-Matratzen vollführten? (ab Sekunde 40: hier nur die Sekunden nach der Landung zu sehen). Diese Szene stammt aus den 1966er Batman-Spielfilm. In der Zig & Puce-Story, aus der ich bereits gestern einige Panels zeigte, ist gleiches zu sehen: ein Sturz der Helden endet ... in einem Berg von Matratzen ... allerdings bereits ein Jahr vor Hollywood.

    Ein kleines Extra (ganz ohne Greg): Rick Master gegen Two-Face.
    Geändert von felix da cat (15.01.2016 um 20:22 Uhr)

  22. #247
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    Es gibt Déjà-vu-Erlebnisse, die einer genaueren Prüfung nicht ganz standhalten. Man bildet sich ein, etwas (ähnliches) bereits gesehen zu haben.

    Nehmen wir dieses Abschlusspanel des Zig & Puce-Abenteuers S.O.S. Sheila. Mein erster Gedanke war: das kennst du doch, nein, nein, nicht aus Lucky Luke, vielmehr aus der Andy Morgan-Geschichte Die Piraten von Lokanga. Aber ganz so ähnlich sind die Bilder dann doch nicht. Wahrscheinlich hatte ich die Szene sofort mit der Andy Morgan-Story assoziiert, weil dort ähnlich gekleidete schwarze Krieger zu sehen sind wie der im verlinkten Zig & Puce-Bild.

    Apropos Die Piraten von Lokanga. Seltsamer Titel, hat mich schon immer irritiert. Nicht wegen Lokanga, sondern wegen den Piraten. In dem Abenteuer sind jedenfalls keine. Dafür im darauffolgenden, General Satan, umso mehr. Was hat sich Greg bloß dabei gedacht.

    Ein ganzes Abenteuer in Schlafklamotten? Ja, erst Fantasio in QRN, dann Barney Jordan in Die Rebellen von Coronado (Ehre, wem Ehre gebührt: ich glaube, Hate hatte als erstes im QRN-Stammtisch drauf hingewiesen, mir war es vorher nicht aufgefallen)

    Morgen: Dornröschen 2.0 – noch mehr Schlafmützen
    Geändert von felix da cat (16.01.2016 um 16:25 Uhr)

  23. #248
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    Gestern die Helden in Schlafkostümen, heute der Dornröschenschlaf.

    Im Grimmschen Märchen ist’s der Fluch einer eingeschnappten Fee, der einen ganzen Königshof zum Schlummern bringt.
    Etwas weniger esoterisch geht’s bei Spirou und Fantasio zu. Mit Schlafgas wird dort in den Jahren 1955 bis 1956 eine ganze Stadt in Tiefschlaf versetzt.
    Im Original heißt die Story übrigens Piraten der Stille. Auch wenn das ähnlich verwirrend wie die Piraten von Lokanga klingt (weil keine Piraten vorhanden), ein schöner Titel. Das Wort "Pirate" wird in der französischen Sprache wohl auch gern allgemein für eine Bande von überfallartig agierenden Räubern genutzt.

    Mit einer Art Zauberflöte, dem … ähem … Blasiphon, werden wir 1963 wieder esoterischer. Der Klang dieses Instrumentes, das einem unmusikalischen, aber dennoch meloman veranlagten Schlumpf von Gargamel überreicht wurde, versetzt alle (anderen) Schlümpfe in den gleichen Tiefschlaf wie die Bewohner von Champignac.

    Dan Cooper erlebt 1966/1967 eine Panik auf Kap Kennedy. Von Panik kann jedoch keine Rede sein, denn auch hier schläft beinahe alles. Außer Dan und Freund Kid Dereika, die als Helden natürlich auch keine Panik verspüren. Dass die Mitarbeiter der Raketenbasis per Schlafgas ruhiggestellt wurden, ist übrigens ... ups ... hier mache ich wegen der anstehenden DC-GA mal Schluss. Nur so viel: obwohl ich die Story als Kind toll fand, war deren Auflösung ... wenig überzeugend.

    Und dann gibt's da noch einen weiteren Tiefschlaf für die ganze Stadt, diesmal per Ultraschall, weswegen ein Tauber in dieser Geschichte auch nach dem Schall-Anschlag fit bleibt. Erraten, um welche Serie und Story es geht? Jepp, der Bruno, der Brazil mit seiner 1971er Geschichte von der versteinerten Stadt ist gemeint.

    Ich hoffe, der Überblick war nicht allzu einschläfernd und verbleibe bis

    MORGEN! Let's do the Time Warp again!

  24. #249
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    Vor einigen Jahren habe ich einen Artikel über den Einfluss von H.G. Wells auf das Werk von E.-P. Jacobs geschrieben (Reddition 51). Dafür büffelte ich mich durch einige hundert Seiten frankobelgischer Sekundärliteratur, fand jedoch nicht eine Anmerkung zu einem für mich doch recht offensichtlichen Kuriosum: Die Zeitmaschine in Jacobs‘ Blake & Mortimer-Geschichte Die teuflische Falle sieht der von Lou Cameron in dem Illustrierte Klassiker-Band Die Zeitmaschine (hier das Cover) erstaunlich ähnlich.
    In der Sekundärliteratur war lediglich zu lesen, dass das Jacobs-Modell der Zeitmaschine nach den Vorschlägen eines Wissenschaftlers entworfen worden sein soll.

    Ob das so stimmt?

    Neugierig geworden, habe ich geprüft, wann die Illustrierte Klassiker-Ausgabe des genannten Romans in Frankreich erstveröffentlicht wurde. Ergebnis: drei Jahre vor Die teuflische Falle. Hier kann ich kaum an Zufall glauben, zumal ich den Roman gut kenne und weiß, dass Wells darin das Aussehen der Zeitmaschine nicht näher beschrieben hat (jeder Zeichner konnte sich also seine ganz eigene Vorstellung von dem Gerät machen; kaum zu glauben, dass zwei Zeichner dann rein zufällig so ähnliche Visionen dazu entwickeln; hierzu: siehe auch die vollkommen andere Gestaltung der Maschine im George Pal-Film).

    Nun, muss nicht heißen, dass Jacobs abgeguckt hat, vielleicht hat sein wissenschaftlicher Beistand einfach nur ein Faible für Roman-Adaptionen.
    Oder täusche ich mich da? Hab ich mich in eine Theorie verrannt.
    Möge jeder selbst entscheiden.

    Morgen: Blueberry! Yeah!

  25. #250
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    Ist die Maschine bei H.G. nicht mehr oder weniger ein Fahrrad? So hab Ich das eigentlich verstanden.
    Ach wär Ich doch ein Junge noch wie einst
    Mit Bastei-Gruß,
    Euer Frank

    Ganz neu: Jetzt auch mit Lehning-Gruß!


    Und alles mit Maschinenschrift und in Bunt!




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