Die Sprechblase 248

Dez. 2023
€ 11,90
48. Jahrgang
Nr. 248


INHALT
3 Vorwort, Abos, Impressum
4 Heinz-Wolf-Comic
6 Das FIX-UND-FOXI-Duell
Kauka gegen Neugebauer
14 Neugebauers zwei Leben
16 Die Affäre MAX + MOLLY
18 Neugebauers TARZAN-Parodie
HARRY MAGAZIN: 27 Rezensionen
36 News, 42 Generation Lehning
46 ZACK Edition, 48 Zauberstern<
50 Bastei Freunde 53 Bocola News
54 Interview: Lizenzgeber Rebellion
56 Florian Julino: Nachruf u. Comicbuch
58 FIX und FOXI: Der Reuss-Reprint
60 BATMAN-Zeichner Kelley Jones
68 A. Brauns Buch "Staying West"
69 Eddy Paapes MARC DACIER
70 A. Brauns Buch "Katzenjammer"
73 Österr. Comiczeichner-Offensive
76 "Uganda" von Ronald Putzker
77 "Tomorrow" v. Michaela Konrad
80 "Meuterei auf der Bounty":
Was wirklich geschah
87 Artikel und Comic:
BLUT AUF DER PRÄRIE (Teil 2)
96 Bela Sobottkes ROCCO
97 Leserbriefe


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  1. #826
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    Ups, das war nicht, an was ich gedacht hatte ... da muss ich mal nachdenken - aber wenig Zeit dazu im Moment

    Dennoch: Sehr schöner Vergleich!

  2. #827
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    Danke!


    Wer den Doc. Strange-Film gesehen hat, wird - sofern er auch Doc Strange-Leser ist - dessen Haus selbst bei einer Panorama-Einstellung der Stadt New York sofort erkannt haben.
    Der Meister der mystischen Mächte lebt in einem Gebäude mit hohem Wiedererkennungswert. Ganz besonders wegen eines Details. Und um dieses geht es gleich.
    Doc Strange-Leser werden's wissen, die anderen müssen sich gedulden!

    Jedenfalls brachte mich dieses im New Yorker Greenwich Village stehende Bauwerk, genannt Sanctum Sanctorum (wir haben sogar eine Adresse: 177 A, Bleecker Street), zum Grübeln darüber, welches wohl die bekanntesten Gebäude in der Welt der Comics sein mögen. Ich meine solche, die man nur nennen muss und die dann sofort ihrer Serie zugeordnet werden können.

    Wetten, dass ihr die meisten der folgenden zehn Wohn- und Wirkstätten, die mir als erste eingefallen sind, ohne große Probleme ihren Serien zuordnen könnt, vorausgesetzt ihr seid
    a) schon etwas länger dabei und
    b) etwas breiter aufgestellt (soll heißen: ihr lest nicht nur Frankobelgier, nicht nur Superhelden, nicht nur Manga usw.):

    Baxter Building
    Schloss Mühlenhof
    Wayne Manor
    Schloss Champignac
    Festung der Einsamkeit
    Geldspeicher auf dem Glatzenkögel (Killmotor Hill)
    Eurokristall 1
    Burg Camelot (o.k., nicht für den Comic erfunden, aber dennoch …)
    La Jonquière
    Wildwood Cemetery

    Nicht alle gehören zu den zehn bekanntesten, aber halt die ersten zehn, die mir eingefallen sind.
    Ihr könnt gern weiterspinnen.
    Solche Gebäude wie Lupos Turm, Knox' Villa, den Schlumpfissimus-Palast usw. habe ich natürlich weggelassen, weil diese Bezeichnungen der Todesstoß für dieses kleine Quiz gewesen wären.

    Aber zurück zum Wildwood Cemetery, denn damit wäre ich schon D) beim heutigen Déjà-vu: das ein wenig an ein Bullauge erinnernde Fenster in der Mansarde des Sanctum Sanctorum hat eine gewisse Ähnlichkeit zu dem in einer Gruft des Wildwood Cemetery.

    Nicht ohne Grund: Ditko war und ist wohl noch Eisner-Fan und hat seines bewusst ähnlich gestaltet. So zumindest steht’s in seiner Biografie.

    P.S.:

    Bin weiter am Überlegen:
    Das Comicgenre, das die meisten Helden ohne festen Wohnsitz hervorgebracht hat, dürfte der Western sein.
    Von Lucky Luke über Jerry Spring, Jonah Hex und Ray Ringo bis Manos Kelly: keiner scheint ein Zuhause zu haben. Ihr Dach ist das Himmelszelt, ihr Ofen das Lagerfeuer.
    Selbst ein Blueberry hat mit Fort Navajo keine echte Heimat, sondern ist wie die meisten Soldaten, die von Stützpunkt zu Stützpunkt eilen, ein halber Nomade.
    Comanche, entschuldigung: Red Dust hält es da vergleichsweise lang auf der Triple 6 aus.

    See- und Raumfahrer hingegen haben ein Zuhause, das sie wie Schnecken ständig mit auf Reisen nehmen oder genauer: das sie ständig mit auf Reisen nimmt, Transportmittel und Wohnwagen in einem: die Cormoran, der Schwarze Falke, die Venganza, der Knurrhahn, das XB982, auch bekannt als Millenium Falcon … (ratet die Serien )

    P.P.S.:

    MORGEN:
    Fledermäuse im Glockenturm (und Spatzen an der Kirchturmuhr!)
    Geändert von felix da cat (05.04.2017 um 19:29 Uhr)

  3. #828
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    See- und Raumfahrer hingegen haben ein Zuhause, das sie wie Schnecken ständig mit auf Reisen nehmen oder genauer: das sie ständig mit auf Reisen nimmt, Transportmittel und Wohnwagen in einem: die Cormoran, der Schwarze Falke
    Wobei der Rote Korsar im Ernstfall auch mal sein altes Schiff aufgibt und sich ein neues Schiff besorgt, das dann in "Schwarze Falke" umbenannt wird. Das Piratenleben ist wechselhaft.

  4. #829
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    In dem Job ist zweifellos Flexibilität gefragt!



    "To have bats in the belfry".
    Aus dem Englischen wörtlich übersetzt heißt das "Fledermäuse im Glockenturm haben", meint aber nichts anderes als "nicht ganz dicht sein im Oberstübchen".

    Irgendwie scheint das "Bat" in diesem Spruch eine besondere Wirkung auf Batman-Autoren zu haben. So konnten im Laufe seiner Helden-Historie einige Texter der Versuchung nicht widerstehen, einen "Batman in the belfry" in ihr Skript zu schreiben, also einen Batman im Glockenturm, auf dass der Leser über dieses bildlich dargestellte Wortspiel doch bitte belustigt sei.
    So zumindest meine Vermutung. Denn den Fledermaus-Mann habe ich dort schon recht häufig gesichtet.

    Beim Lesen des Batman Omnibus 2, der die ollen Geschichten aus den Jahren 1941 recycelt, war es dann aber doch ein bisschen zu viel des Guten. Sowohl in der April 1941-Nummer von Detective Comics (nächste Abbildung linke Hälfte) als auch in der August 1941-Ausgabe von Batman (nächste Abbildung rechte Hälfte) ist ein am Klöppel eines Glockenturms herumturnender Batman zu sehen.
    Hm ... man beachte die treffsichere Wahl der Soundworte im zweiten Bild. "Ring ring" macht die Glocke!

    Und als ob dies noch nicht genug wäre: Spatz Robin hat in den selben Storys einen Flirt mit der Kirchturmuhr!
    Heiliger Donnerschlag! Ein bisschen mehr Abwechslung bei den Locations hätte es ruhig sein dürfen. Hat ja nix gekostet!


    MORGEN:

    Franquin plagiiert einen kleinen grünen Kaktus ohne davon zu wissen (behauptete er! ).

  5. #830
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    Vielleich auch der frische Eindruck von Charles Laughton als "Glöckner von Notre Dame" (1939), der zwischen den riesigen Glocken rumturnte.

  6. #831
    Mitglied Avatar von Mayaca
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    Endet der Tim Burton Batman Film nicht auch in einem Glockenturm?

  7. #832
    Mitglied Avatar von franque
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    So ein schöner alter Glockenturm ist eben "gothic", also fürs Batman-Ambiente genau richtig.

  8. #833
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    Kirchen sind überhaupt am schaurig-schönsten, wenn gotisch.

    Prinzipiell sind natürlich viele Inspirationsquellen denkbar und Bill Finger können wir leider nicht mehr fragen.

    Die "Bat in the belfry"-Inspiration halte ich aus zwei Gründen für hochwahrscheinlich:

    1. Das ist eine sehr geläufige Redensart. Wenn ein Engländer/Amerikaner Batman und eine Kirchenglocke in einem Bild sieht, denkt er wahrscheinlich automatisch an den Spruch.
    Nur ein Beispiel für die Geläufigkeit: 1942 erscheint ein Cartoon mit dem Titel Bats in the Belfry (auch hier wird der "Glockenturm" wörtlich genommen)
    und
    2. ist mir aufgefallen, dass Batman in diesen frühen Geschichten während seiner Kämpfe mitunter herumblödelt wie Peter Parker. Da hagelt's (nicht immer gelungene) Wortspiele und so passt das ganze prima ins Ambiente.
    Aber vielleicht ist's auch eine Mischung aus mehreren Elementen ...

    Für die, die nicht genug davon bekommen können, hier ein Nachschlag, hängt's aber nicht an die große Glocke: Batman gefesselt an seinem Lieblingsort und Robin - ebenfalls gefesselt - frönt einmal mehr seiner Obsession mit großen Uhren (so also hängt er seine Zeit ab)*.


    * = ich fürchte, diese dämlichen Wortspiele sind ansteckend.

    Und Mayaca: stimmt, da gibt's nen Showdown im Glockenturm.



    Heutiges Thema:

    Franquin:
    "Greg ... sagte mir: 'Du hast zwei Seiten bei Disney abgekupfert!' Er holte seine dicke Mappe und zeigte mir die Seiten 12 und 13 von Spirou im Wilden Westen und dazu die Szene von Disney. Tatsächlich, diesen Gag mit dem Kaktus, der auf den Banditen fällt, gab es exakt so bei Disney. Ich war von den Socken. Ich glaube nicht, dass ich als Jugendlicher jemals dieses Disney-Heft gelesen habe, gebe aber zu, dass gewisse Einflüsse hängengeblieben sind In diesem Fall konnte ich es aber nicht verstehen."

    (Auszug aus dem Grossen André Franquin-Buch, erschienen bei Carlsen)

    Hier der Vergleich: US-Original-Streifen vom 10. Juli 1934 - die französische Übersetzung - nochmal die Franquin-Szene

    Plagiat, Unterbewusstsein oder Zufall: YOU decide!


    MORGEN:
    Anmerkungen zur Leopardenfrau und dem Meister der Hostien!
    Geändert von felix da cat (07.04.2017 um 20:12 Uhr)

  9. #834
    Mitglied Avatar von Mayaca
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    Dann nimmt Jack Nicholson das gleiche Ende wie Kim Novak.

  10. #835
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    Mit der Einschränkung, dass der Tod beim Joker weit weniger permanent ist.

  11. #836
    Mitglied Avatar von Mayaca
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    Immerhin starb die Novak auch zweimal. Irgendwie

  12. #837
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    Wie das Batman-Beispiel vor zwei Tagen gezeigt hat, ist es häufig schwer zu beurteilen, ob an einer bestimmten Stelle einer Story eine Anspielung gleich welcher Art zu finden ist oder nicht. Man kann halt nur bis vor den Kopf eines Künstler schauen und beim Lesen eines Comics nicht mal das.

    Ein besonders schönes Beispiel dafür, wie schwierig die Frage zu beantworten ist, ob ein Autor/Zeichner auf etwas anspielt oder von etwas bestimmten inspiriert ist, ist der aktuelle Spirou-Zweiteiler von Yann und Schwartz.
    Wenn man ihren ersten gemeinsamen Spirou-Band Operation Fledermaus gelesen hat, wird man dazu neigen, alles was bei den beiden wie eine Anspielung aussieht auch dafür zu halten, waren solche in der genannten Geschichte doch im Überfluss vorhanden.

    Die eindeutigen Fälle in Die Leopardenfrau/Der Meister der schwarzen Hostien lass ich hier und heute raus, verbleiben fünf Grenzfälle.
    Vielleicht mehr, aber so viel habe ich entdeckt.

    Grenzfall Nr. 1 ist das Ei.
    Man begibt sich in einen Bastlerschuppen. Dort steht ein ovoides Fahrzeug, das mit den Worten "Das ist das Ei" vorgestellt wird.
    Ist das eine Anspielung auf ein ähnliches Ei, das Jahrzehnte zuvor in der Serie Sophie in einem anderen Bastlerschuppen mit den Worten "Hier ist das Ei" vorgestellt wird? Oder doch nur eine Anspielung auf die Isetta?

    Nr. 2
    Fantasio hat die gleiche Leidenschaft für bunt bemalte Autokarosserien wie ein gewisser Pilot.
    In dieser Szene stößt er mit einem Fahrzeug mit Schachbrett-Muster zusammen.
    Es ist nicht der selbe Wagen, aber doch ein verdammt ähnliches Teil, das der in Satz 1 erwähnte "gewisse Pilot" in der Zeitschrift Pilote gefahren hat.

    Nr. 3
    Spirou wird eine Zigarette angeboten, die direkt aus Richmond, Virginia bestellt wurde. Er schlägt das Angebot aus.
    Insider wissen: Fantasio hätte das nicht getan. Er lässt sich seinen Tabak nämlich ebenfalls aus Virginia zuschicken.

    Nr. 4
    Das hölzerne Dorf mitten im Dschungel.
    Haben wir schon 1970 bei Jack Kirby gesehen (Yann hat in Operation Fledermaus auf den Daredevil angespielt, so ist auch dies zumindest als Inspiration nicht ganz auszuschließen).

    Nr. 5
    Und dann sind da natürlich die Robotergorillas mit ihrem in den Kopf integrierten Scheinwerfer. Schwartz ist der stilistische Nachfolger von Chaland. Und so weit sind die einen Roboter von dem anderen auf diesem Titelbild nicht entfernt.
    O.k., die Beleuchtung ist an anderer Stelle (und diese Zeichnung ist von Chaland-Komplize Cornillon), aber …

    MORGEN:
    Comichelden lesen Johan und Pfiffikus!

  13. #838
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    Ich glaube, Nr. 1 und Nr. 5 sind Anspielungen.

    Für die karierte Autolackierung bei Nr. 2 gibt es vermutlich ein gemeinsames Vorbild, das wir nicht kennen.

  14. #839
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    Tendiere auch zu 1 und 5.
    Nr. 5 schon deshalb, weil Yann im Falle seiner aktuellen Spirou-Storys ja auf die Ideen zurückgegriffen hat, die er mit Chaland umsetzen wollte.

  15. #840
    Mitglied Avatar von Markus_1969
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen

    Nr. 2
    Fantasio hat die gleiche Leidenschaft für bunt bemalte Autokarosserien wie ein gewisser Pilot.
    In dieser Szene stößt er mit einem Fahrzeug mit Schachbrett-Muster zusammen.
    Es ist nicht der selbe Wagen, aber doch ein verdammt ähnliches Teil, das der in Satz 1 erwähnte "gewisse Pilot" in der Zeitschrift Pilote gefahren hat.
    oder so:
    https://www.comicguide.de/index.php/...d=53696&page=8

  16. #841
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    Scheint gar nicht so selten zu sein. Selbst Gastons Oldtimer ist mit einem Zierstreifen im Schachmuster-Chic versehen.



    Zum 100. Geburtstag von Rolf Kauka bieten die viereckigen Bilder keine Füchse, aber immerhin zwei in seinen Heften, Alben und Taschenbüchern veröffentlichte Serien.

    Die erste ist Prinz Edelhart und Kukuruz a.k.a. Johann und Pfiffikus, eine Serie, die wie man in diesem Bild aus der neuen Jackie Kottwitz GA sehen kann, immer noch gern von Comichelden gelesen wird.
    Diese ganz spezielle Art der als Ehrbekundung gedachten Schleichwerbung für Peyo findet sich auch in älteren Comics.
    Die erste dürfte es in einer Pit und Pikkolo- a.k.a. Spirou-Folge gegeben haben: Champignons für den Diktator.
    Und wie früh man mit dieser bereits dran war ist insofern ganz erstaunlich, als das im folgend verlinkten Bild gezeigte Johann-Album Le Maitre de Basenhau a.k.a. Basenbergs Racheschwur laut dem Trésor de la Bande dessinnée (eine Art Michelin der in Frankobelgien erschienenen Comics), aber auch der bedetheque erst im Jahr 1954 veröffentlicht wurde, das Bild, in dem Spirou das Album liest, hingegen erstmals in Spirou Nr. 810 zu sehen war, ein Heft, das im Oktober 1953 erschienen ist.

    Also entweder startete die Johann-Alben-Reihe bereits 1953 (vielleicht nur in Belgien und die 1954er-Angabe bezieht sich daher auf Frankreich) oder Franquin, der mit Peyo gut befreundet war, hat das Titelbild bereits vor Veröffentlichung des Albums gekannt.

    MORGEN:
    Keine Schleich-, aber Werbung: Ob Jean Graton wusste, dass er in einer Anzeige plagiiert wurde???
    Geändert von felix da cat (09.04.2017 um 20:54 Uhr)

  17. #842
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    Gibt es eine Comicserie, die mehr Schleichwerbung hervorgebracht hätte als Michel Vaillant? Vielleicht Julie Wood, wären mehr Alben von ihr erschienen.
    Aber dank Michel bin ich als Rennsport-Uninteressierter und Nicht-Autofahrer mit Firmen wie elf oder Goodyear so vertraut als gehörten sie wie die Namen von Schokoriegeln zum Grundwissen meines täglichen Lebens.
    Ganz zu schweigen von Automarken und –modellen.
    Und noch viel, viel mehr zu schweigen von den Zigarettenfirmen, die den ein oder anderen Formel 1-Wagen der Graton-Klasse – Jugendschutz zum Teufel – zur rollenden Litfaßsäule umfunktionierte.
    Interessant fände ich schon, zu wissen, was das neudeutsch Product Placement genannte Prozedere in die Kasse spült, allein ich kann mich nicht daran erinnern, jemals von entsprechenden Enthüllungen gelesen zu haben.

    Nun ja, eine Ausnahme gibt’s. Greg berichtet in einem Mausi und Paul-Gag unbewusst den Babybrei Phosphaltine benutzt und dafür zum Dank 30 Kilogramm des Nahrungsmittels erhalten zu haben. Den Gag kann ich nicht finden. Ich vermute, der ist gemeint, aber Phosphaltine wird darin nicht erwähnt.

    Aber wie sieht es aus, wenn man bei einem Comiczeichner für eine Werbung abkupfert und mit dem neu entstandenen Werk (sei es nur ein Bild oder mehr) Geld verdient?
    Gibt’s häufiger, aber selten so dreist wie in diesem Fall aus dem Jahr 1971: Bei der in Pif erschienenen Werbung für Gaz de France erkennt der Vaillant-Fan - nun, wie soll ich es nett ausdrücken – Anleihen an das vier Jahre zuvor in Tintin erschienene Abenteuer Mach 1 pour Steve Warson.

    Ich fürchte, bei dieser Werbung wird Herr Graton leer ausgegangen sein …

    MORGEN (vielleicht auch später, in den letzten Tagen spinnt "mein" Comicforum; ich muss ewig warten, bis sich hier was aufbaut, zu viel Zeitverschwendung):
    Michel Vaillant ist nicht nur in, sondern auch auf ZACK!

  18. #843
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    Heute geht's wieder flott. Also:

    Ich zitiere: "Wo ich schon beim Nörgeln bin: Das Logo des neuen Zack in der ersten Story (ich glaube, auf Story-Seite 36, den Band habe ich gerade nicht zur Hand) einzuschmuggeln, gefällt mir gar nicht - so was tut man nicht mit dem Artwork eines Künstlers" schreibt unser Leser () Anselm Blocher im Zack Edition-Thread.
    Der Gegenstand seiner Kritik sieht so aus.
    Die Bilder stammen aus der ersten Julie Wood-Geschichte Ein Mädchen namens Julie Wood, wie Anselm sich richtig erinnert, findet man sie auf Comic-Seite 36.

    Und erinnert habe ich mich dann auch an einen anderen Fall von Zack-Werbung in einem Graton-Comic, in diesem Fall Michel Vaillant, und auch hier geht’s um Mädchen: Mädchen und Motoren (tja, das waren noch chauvinistische Zeiten, denn die Mädchen waren natürlich Frauen).
    Das interessante an dieser Zack-Werbung: sie erschien in Tintin Nr. 5/1974.
    Graton fertigte noch drei albumlange Vaillant-Abenteuer für die Belgier bevor er zu den Deutschen überlief.


    MORGEN:
    Die Cormoran. Von einem Spanier nach Amerika gebracht!
    Geändert von felix da cat (11.04.2017 um 19:03 Uhr)

  19. #844
    Mitglied Avatar von Markus_1969
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    immer wieder unglaublich, was du so alles ausgräbst...

  20. #845
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    Vielen lieben Dank!
    Morgen könnte wieder etwas ganz besonders Interessantes für dich dabei sein (siehe unten).

    Aber morgen ist nicht alle Tage, heute sind wir hier, keine Frage:
    Schon mehrfach hatte ich auf die in den Warren-Magazinen der 1970er zu findenden Anleihen spanischer Künstler bei frankobelgischen, spanischen und italienischen Künstlern hingewiesen.

    Zur Erinnerung:
    In diesem Thread habe ich von zwei Déjà-vus berichtet, die mir der Warren Verlag beschert hat: in Post 449 schaute Gonzalo Mayo bei Vance ab und in Post 450 Auroleon bei Carlos Gimenez.

    Weil’s so gut passt erinnere ich hier auch an die Gastauftritte der Gentlemen GmbH in den Warren-Magazinen, die ich ursprünglich im Zack-Forum, Gastauftritte-Thread vorstellte. Dabei habe ich meine Sichtungen der italienischen Comicserie im dortigen Post 186 verlinkt und einen Scan in Post 189 präsentiert.

    Ein Update ist fällig!
    Nach Lesen weiterer Warren-Archive-Bände hier meine neuen Entdeckungen:

    Auroleon ist weiter besessen von einem Gentlemen GmbH-Mitglied: Jean. Nach ihrem letzten Auftritt in einer seiner Storys aus Vampirella 79 (siehe oben) geht's weiter in der Nr. 97 vom Juli 1981.

    Und wie oben schon einen Raumgleiter klaut Auroleon von Gimenez in Eerie 111 (Juni 1980) ein ganzes Raumschiff (das farbige Panel aus Dani Futuro).

    Bei dieser Gelegenheit: Gimenez war auch nicht des Abzeichnens abhold. Hier Valerians Raumschiff in einer Dani Futuro-Episode (aus Album 1).

    Und Gonzalo Mayo, der oben bei Vance geklaut hat, kopiert nochmals einen Frankobelgier, diesmal Hermann. So war in Vampirella 99 (September 1981) die Cormoran zu sehen, eindeutig aus Andy Morgan Band 3 abgekupfert.

    MORGEN:
    Peyo und der doppelt verwendete Gag …

  21. #846
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Und erinnert habe ich mich dann auch an einen anderen Fall von Zack-Werbung in einem Graton-Comic, indiesem Fall Michel Vaillant, und auch hier geht’s um Mädchen: Mädchen undMotoren (tja, das waren noch chauvinistische Zeiten, denn die Mädchen waren natürlich Frauen).
    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Das interessante an dieser Zack-Werbung: sie erschien inTintin Nr. 5/1974.
    Genau, in diesem Fall war die Zack-Werbung Teil desOriginal-Artworks!

    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Graton fertigte noch drei albumlange Vaillant-Abenteuer für die Belgier bevor er zu den Deutschen überlief.


    Das stimmt aber leider nicht, lieber felix da cat!

    Allein für das Journal Tintin gab es noch 4 Alben:
    - A26 Weltmeister
    - A27 Safari durch die Hölle
    - A28 Rätsel um Steve Warson
    - A29 Brennpunkt San Francisco
    und als Dreingabe ummontiert vom Taschenbuch Tintin Sélection
    - A30 Der weiße Prinz.

    Dann war Schluss mit Lombard und
    - A47 Panik in Monaco
    verschwand einige Jahre in der Schublade, bevor es dannvon Graton Editeur publiziert wurde.

    Für Dargaud entstanden dann
    - A31 Die jungen Wölfe
    - A32 Aufstand der Champions
    direkt als Album, in Zack erschienen sie recht zeitnah.

    - A33 Der Hitzkopf
    erschien vermutlich zuerst in der Zack Parade und kommt dann wie Graton irgendwo sagt als "letztes Album für Dargaud" in den Handel. (Hier müsste ich mal tiefer graben ...)

    Erstmals mit Copyright "Koralle" erscheint
    A34 K.O.für Steve Warson

    (Kurzgeschichten, Werbecomics und Julie Wood habe ich hier außen vor gelassen.)


    Viele Grüße,
    Anselm
    Geändert von Anselm Blocher (13.04.2017 um 12:06 Uhr) Grund: verschwundene Leerzeichen wieder eingefügt - verschwinden immer wieder??

  22. #847
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Gibt’s häufiger, aber selten so dreist wie in diesem Fall aus dem Jahr 1971: Bei der in Pif erschienenen Werbung für Gaz de France erkennt der Vaillant-Fan - nun, wie soll ich es nett ausdrücken – Anleihen an das vier Jahre zuvor in Tintin erschienene Abenteuer Mach 1 pour Steve Warson.

    Ich fürchte, bei dieser Werbung wird Herr Graton leer ausgegangen sein …
    Sehr cool, hab ich jetzt erst gesehen und kannte ich vorher nicht - vielen Dank!

  23. #848
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    Gerne.
    Und Danke für die Korrektur.
    Hatte vor dem Posten noch mal schnell - zu schnell - bei bdoubliées geguckt und mich bei den für Tintin produzierten Abenteuern schlicht verzählt.



    Heute reise ich in meine Kindheit zurück und stelle einen meiner gezeichneten Lieblingsgags aus jener Epoche vor, in der ich die Milch noch in Kannen nach Hause schleppte (wir hatten ja nix!).
    Erschienen ist er im Rahmen der Taschenbuchreihe Kauka Super Serie, und dort in der Nr. 39. Prinz Edelhart und Kukuruz alias Johann und Pfifikus waren damals unterwegs zur Gruselgrotte. Auf den ersten Metern begleitet von den Bewohnern eines Dorfes, für die sie die beschwerliche Reise antraten, überreichten ihnen diese im Moment der Trennung Proviant und allerhand Schnickschnack für das kommende Abenteuer.
    Das sah dann so aus (oder so ähnlich, denn das ist die toonfish-Version). Sorry, aber ist ein bisschen schlecht zu lesen.

    Jahre später las ich dann einen Gag der Serie Mausi und Paul, der in ganz anderer Umgebung eine völlig andere Situation darstellt und doch dem Johan-Gag gleicht. Weshalb ich mich sofort an die "Gruselgrotte" erinnerte.
    Und wieso, das ist in der neuen GA zu lesen: auch dieser Gag stammt von Peyo. Zeichnungen natürlich von Franquin.

    In beiden Gags geht es um die Schwierigkeit, sich von scheinbar und tatsächlich unnützem Zeug zu trennen.



    MORGEN:
    Schach! Aber nicht dem Schock!
    Geändert von felix da cat (13.04.2017 um 19:08 Uhr)

  24. #849
    Mitglied Avatar von Markus_1969
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen

    auch dieser Gag stammt von Peyo.

    ich liebe verstaubte Dachböden...
    http://www.bedetheque.com/BD-Tif-et-...hoc-85917.html

  25. #850
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    Ja, ich auch, aber nur im Comic.

    A propos Harry und Platte und verstaubte Dachböden. Da fällt mir der kleine Nickel ein (nicht zu verwechseln mit dem kleinen oder dem alten Nick). Der hat die beiden Helden genau dort, nämlich auf einem Dachboden, in ihrer Ur-Version entdeckt, zusammen mit dem Ur-Spirou.
    Hatte daraus ganz sicher mal was im ZACK-Gastauftritte-Thread gepostet, aber nach Veröffentlichung des kompletten Rob-Vel-Spirou und des Salleck-Harry und Platte mit den ersten Will-Abenteuern kann man das ja mal wieder bringen.

    Komisch, wie man permanent vom einen aufs andere kommt!

    Kurzer Nachtrag zu gestern:
    Ich war doch zu neugierig und wollte einem Verdacht nachgehen. Und siehe da: die beiden Gags von gestern (Johann und Pfiffikus/Mausi und Paul) dürften in großer zeitlicher Nähe entstanden sein.
    Der Mausi und Paul-Gag wurde im Januar 1956 in Tintin veröffentlicht, die zwei Seiten mit der von mir gescannten Johann und Pfiffikus-Sequenz in Spirou 957 vom 16.08.1956, also nur sieben Monate später. Berücksichtigt man dann noch, dass Peyo seine Johann-Story, weil 44 Seiten lang, einen viel längeren Zeitraum vor ihrer Veröffentlichung angefangen hat als Franquin seinen Onepager, könnten die Gags sogar zeitgleich zu Papier gebracht worden sein.
    Hach, irgendwie macht das Spaß, solche Dinge zu entdecken! Man ist halt mit ganzer Seele Nerd oder gar nicht!


    "Schach! Aber nicht dem Schock", war natürlich eine Anspielung auf das nur sieben Ausgaben nach der Gruselgrotte in FF Super erschienene Taschenbuch gleichen Namens.

    Aber heute geht es nicht wie vor ein paar Tagen um Schachmuster auf Autos oder um ein In-Schach-halten eines Bösewichts, sondern ganz wörtlich um das Spiel Schach.
    1965 verschlug es Isnogud auf die Insel der Riesen und er endete als lebende Spielfigur auf einem Schachbrett.

    Sieben Jahre später erschien das Original dieses Schlumpf-Gags in Spirou (hier nur die untere Hälfte).
    Und ratet mal, wie der Gag im Album genannt wurde: Schach dem Schlumpf! Na, das ist mal Verständnis für Tradition!

    MORGEN:
    Woher kommen die Watchmen?
    2. Teil (der erste in diesem Thread, Post 500)

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