Es ist ein bisschen die unerträgliche Leichtigkeit des Seins. Ein Blick auf das Gauklerleben, wie es vor hundert Jahren in einer brodelnden Großstadt im Showbiz war. Auf der einen Seite das bunte Schlaraffenland, mit irren und tollen Kostümen, überbordenden Szenarien, ständig werden fürs anspruchsvolle Publikum Neuigkeiten produziert, auf der anderen Seite der Straße finden wir verschlafende Regisseure, die sich komplett verzetteln und verplanen oder quereinsteigende Theater-Verleger, die ihr Business erst lernen und begreifen müssen und nicht mal auf die alte Mutter hören wollen, die einst im Geschäft eine bekannte Nummer war.
Ist für die Protagonisten im Comic hier ein stetiger Lernprozess. Was nimmt das strenge Publikum denn wirklich an? Wo befindet sich der nächste Renner? Was wird durch Mundpropaganda zum Erfolg? Wie erobere ich den "Broadway" und bekomme ein Stückchen vom Lichterglanz ab?
Ich mag die Serie "Boardwalk Empire" sehr. "Broadway" hingegen stellt sich dem Alltag kleiner Showgirls, den Intrigen im Stadl, dem ganz normalen Wahnsinn von Künstlern.
Die Zeichnungen haben mir sehr gut gefallen, die Geschichte plätscherte zwar teilweise etwas dahin, hatte aber auch etwas Beruhigendes, was an diesem Tag der Lektüre für mich nicht verkehrt war.
Ja, ich kann die charmante Milieustudie von Djief nur weiter empfehlen. Da hat Splitter mit der Auswahl wieder ein sicheres Händchen bewiesen. Bin neugierig, wie andere das sehen.
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