Ich eröffne hier einen neuen thread, weil ich jetzt mal weg von den allgemeinen Überlegungen zu ganz konkreten Geschichten kommen möchte. Ist Lupos Rolle wirklich so eingeengt worden auf den Tortendieb? Für den 19.-20. Jahrgang kann ich das nicht bestätigen. Als Belege möchte ich drei Geschichten anführen, auch wenn das natürlich wenig sind.
„Der glückliche Gewinner“ von Chierchini (Sommer-Sonderheft 1971)
Lupo ist hier sehr abenteuerlustig, treibt mit seinem weltmännischen Geschmack den Verkäufern die Tränen in die Augen, ist sprachlich sehr bildhaft (Och kauf dir doch ein Stück Seife und rutsch nach Hause, alter Pingelbruder!), rettet sein fast nacktes Leben durch eine List, nämlich Vortäuschung von Masern und hat überhaupt ständig einen goldenen Humor. (Ein großes Lob an den deutschen Übersetzer von Chierchini! Wer war das wohl?)
Oder im selben Heft „Wohlauf, die Luft weht frisch und rein“ von Fischer.
Lupo schlüpft in die Rolle eines Playboys und verführt eine ganze Stadt zu umweltfreundlichem Verhalten (bis auf seine ungewaschenen Füße).
Oder „Der Wunderdoktor“, auch von Fischer 20.Jg. 13. Lupo bekommt eine Wundermedizin von Knox (Hödelditödel, das schmeckt ja wie Abwaschwasser!), bringt beim Helfen den gesamten Haushalt von Eusebia durcheinander, weil er zu schwach geworden ist, und als er zu stark ist (Verschafft mir Arbeit, in mir sind Bärenkräfte!) wird es noch schlimmer. Am Schluss verliert er seine Schwerkraft (Ich geh nach oben und leg mich ein bißchen aufs Ohr) und kann wenigstens nichts mehr anstellen.
Drei gut inszenierte und lustige Geschichten mit Lupo, Leseempfehlung!
Und dann finde ich, dass es kaum so schön kolorierte Geschichten gibt, wie die mit Pauli in der gleichen Zeit. Als Beispiele die kleine Geschichte „Aufregung am Abend“ aus 20.Jg. 17 oder „Ein Hundeleben“ aus 19.Jg. 40, speziell Seite 26. Stimmt es, dass Karas Frau dafür zuständig war? Und kennt jemand im FF-Kosmos stimmungsvollere Kolorierungen?