Der Mensch ist doch nicht komplett zur Maschine geworden. Zumindest eine Person liebt er abgöttisch und würde alles tun, um diese glücklich zu machen.
Dass er es auf harmonische Familien abgesehen hatte, hängt wohl unverkennbar mit seiner eigenen Familiensituation zusammen: Der Vater hat ihn ja augenscheinlich mit seiner Mutter alleine und in ärmlichen Verhältnissen zurückgelassen, um selbst nochmal neu zu heiraten, eine neue Familie zu gründen und sich überhaupt ein bequemes Leben in Luxus zu machen, während seine Mutter sich als Kassiererin abrackert und eine tödliche Krankheit ausbrütet.
Das Kapitel, wo er seinen Vater in dessen neuem Zuhause besucht, fand ich sehr, sehr clever aufgebaut. Man wird als Leser ganz schön hinters Licht geführt und erstmal in dem Glauben gelassen, dass Hiro dort ebenfalls wohnt. In dem Moment fragt man sich unweigerlich, was einen jungen Menschen aus offenbar guten Verhältnissen dazu treibt, kaltblütig zu morden. Doch dann kommt die Verabschiedungsszene an der Tür, Hiro geht in sein wahres Zuhause und plötzlich sieht man kleine Details von vorher in einem ganz anderen Licht.
Beispielsweise:
- Detail 1: Sein Vater konnte kurzfristig doch nicht mit ihm angeln gehen.
In dem Glauben, dass Hiro mit im Haus wohnt, denkt man sich: Macht ja nichts, können sie jederzeit nachholen. Im Nachhinein dann: Ups, wohl doch nicht, vielleicht sehen sie sich nur an Geburtstagen und haben sonst kaum Kontakt.
- Detail 2: Hiro bringt seinem Stiefbruder nicht die gewünschte Jump-Ausgabe mit.
In dem Glauben, dass Hiro im Haus wohnt: Er ist tatsächlich vergesslich und hat es einfach verschlafen. Danach: Hiro hat absichtlich kein Geschenk mitgebracht, weil da eine gewisse Verbitterung in ihm steckt.
Vielleicht interpretiere ich zu viel, aber ich finde es äußerst interessant, wie unterschiedlich Szenen aus verschiedenen Blickwinkeln wirken können.
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