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  1. #2301
    Mitglied Avatar von Riggo
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    Aber was bringt einem der ambitionierteste Film der Welt, wenn er ohne Begleitwerk (Bücher, andere Schnittfassungen auf Blu-ray) keinen Sinn macht. Und vor allem hinterher noch weniger.
    Aus dem was der Film versucht zu erzählen hätte man mindestens 3 gute Filme machen können.
    Und das sollte der Weg des DCEU oder generell bei DC sein. Filme zu Ende erzählen. Geschichten wirken lassen. Und dann, vielleicht irgendwann mal wieder ein großer Event Film. Wo die Story nicht das Wichtigste ist, sondern das Zusammentreffen unserer Helden. Marvel waren die ersten die ein zusammenhängendes Comic Universum gebaut haben.
    DC hätten die ersten sein können die erstmal gute Geschichten erzählen wollen. Wenn es nach Snyder gegangen wäre, ware Batman nach JL 2 gestorben und wir wären alle arbeitslos soviel zu Ambitionen

  2. #2302
    Mitglied Avatar von Schiller
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    Zitat Zitat von Batcomputer Beitrag anzeigen
    Da mag 'Batman v Superman' damals und in der Nachbetrachtung noch so schlecht weggekommen sein, erscheint er mir heute immer noch kreativer, eigenständiger und ambitionierter als 'Wonder Woman' und 'Aquaman'.
    Okay, da bin ich explizit anderer Meinung. Zumindest sollten mMn Kreativität, Eigenständigkeit und Ambitionen (wenigstens bei bekannten Franchises) in bestimmten Rahmen verlaufen.

    Ich glaube Snyders Vorzüge und Schwächen und auch Warners Einmischung in Snyders Arbeit sind ausführlich besprochen worden. Aber mir persönlich ist immer noch ein Film mit stringenter Handlung, nachvollziehbaren Motiven sowie Konsistenz der Figuren lieber, als eine zwar ambitionierter aber inhaltlich völlig abdriftender und dysfunktionaler Bilderreigen wie BvS. Nolan konnte (und kann immer noch) große und epische Geschichten erzählen, hinter denen dennoch eine kreative und ambitionierte Idee steckt.

    Auch Wonder Woman funktioniert für und in sich. Gleiches gilt für den (mMn durchaus schwächeren) Aquaman-Film. Beide nehmen sich (im Gegensatz zu vielen Marvelfilmen) selbst ernst, ohne zwanghaft grimmig zu sein und beide schaffen es, eine (für nahezu jeden) nachvollziehbare Geschichte zu erzählen. An BvS kann ich nur Gefallen finden, weil ich ein Fan des DC Universums bin. Als Filmfan ringt er mir nur ein gutgemeintes Nicken ab.
    Lebe mit deinem Jahrhundert, aber sei nicht sein Geschöpf.

  3. #2303
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    Es ging um Kreativität. Und da punktet ein BvS bei mir mehr als WW oder der formelhafte Aquaman. Umso mehr man einer Erfolgsformel folgt, umso mehr wird Kreativität geschmälert, weil man kaum ein Risiko eingeht oder eingehen kann.

    Dass WW und Aquaman größtenteils ordentlich erzählte Filme sind, habe ich auch gar nicht in Frage gestellt. Nur werden diese wohl – aus meiner Sicht – keinen Fußabdruck in der Filmgeschichte hinterlassen. Da erwarte ich tatsächlich mehr. Aber das Thema hatten wir bereits.

    Und ja, ich zolle den Machern den Respekt, die Filme ernsthaft durchzuziehen. Dieser Verlockung zu widerstehen hebt die DC Filme tatsächlich von den Marvel-Filmen ab.

  4. #2304
    Mitglied Avatar von Riggo
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    [Movies] DC Films Sammelthread (Wonder Woman / Aquaman / The Flash / Cyborg)

    Aber was war denn jetzt so kreativ an BvS? Alles hat man vorher so mehr oder weniger in Batman oder in Snyder Filmen schon gesehen. Und so geil die Ideen dahinter auch waren, haben sie im Film kaum Verwendung gefunden. Ich erinnere nur an die Bathöhle und Batman’s Gadgets. Wie viel wurde uns da im Vorfeld gezeigt und was kam im Endeffekt wichtig für den Film? Nix...

    Und aus heutiger Sicht sind manche der kreativen Entscheidungen doch sehr fraglich. Ich erinnere nur an das Prinzip der Schwestern Städte. Am besten legen wir Atlantis noch in den Graben dazwischen.

    Ich will jetzt weder einen Film schlecht reden oder irgendwas hier über den Klee loben. Aber viele kreativen Entscheidungen die aquaman getroffen hat fand ich schon sehr gelungen. Gerade alles was Atlantis betrifft. Hab ich noch über das Design in Justice League gemotzt gefällt mir hier dann doch was draus gemacht wurde. Auch das Farbspiel und die dazugehörige Erklärung warum alles so grell aussieht fand ich gelungen.

    Ich muss dazu sagen das ich keinen Aquaman Comic gelesen habe. Und weiß nicht ob das schonmal in den Comics thematisiert wurde. Spielt eigentlich aber auch keine Rolle.

    Mir gefällt die Ausrichtung die gerade eingeschlagen wird und ich denke das man so langfristig auch wieder einiges gut machen kann. Wonder Woman und Aquaman funktionieren in vieler Hinsicht. Es sind Filme die für sich selber stehen, die Figuren nehmen sich ernst und trotzdem gibt es zeitlose und tolle Momente. Bei Aquaman ist das der dann doch recht kleine 1 on 1 Kampf gegen Ocean Master auf dem Schiff, bei Wonder Woman wäre das der kleine Tanz in der Stadt mit Steve Trevor. So baut man langsam eine Welt auf mit Figuren die gefallen. Jetzt stellt euch einmal vor wir bekommen in der Welt noch einen tollen Batman Film spendiert, der wie die Filme auch für sich funktioniert. Ein Träumchen.

    Vielleicht kann man ein Solches Universum doch nicht am Reißbrett entwerfen und muss ein bisschen mit dem „Flow“ gehen. Das heißt nicht das man eine Trailer Firma beauftragt den Film fertig zu schneiden weil der Trailer gerade so gut ankommt. Sondern eher das man sich ein bisschen Zeit lässt, talentierte Leute ins Boot holt und sich wieder auf das wesentliche konzentriert. Einen guten Film abliefern. Und auch hier nochmal. Das gut kann dabei variabel sein. Die Geschichte vom Avengers 1 und 3 passt auf einen Bierdeckel. Trotzdem haben die Filme schauwerte die über die seichte Story hinwegblicken lassen. Als Team Up Film völlig okay. Die Tiefe will ich dann in einzelnen Filmen sehen .

  5. #2305
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    Zitat Zitat von Batcomputer Beitrag anzeigen
    Es ging um Kreativität. Und da punktet ein BvS bei mir mehr als WW oder der formelhafte Aquaman. Umso mehr man einer Erfolgsformel folgt, umso mehr wird Kreativität geschmälert, weil man kaum ein Risiko eingeht oder eingehen kann.
    Okay. Dem zweiten Satz kann man (denke ich) umunwunden zustimmen.

    Ansonsten kann ich insoweit mitgehen, dass BvS weniger formelhaft und sicherlich gewagter war, als die anderen beiden Filme. Ob er deshalb von mehr Kreativität zeugt, bestreite ich vorsichtig. Vorsichtig deshalb, weil wir vorher nicht genau definiert haben, was "kreativ" bedeutet

    Inhaltlich ist BvS für mich völlig Banane - ein Flickenteppich, wie Riggo so schön sagte. Batman ist als Filmcharakter völlig unausgegoren und ... naja ... ein weites Feld. Wer an der Werkszerstückelung nun final Schuld hat, bleibt fraglich aber dass es eben so ist, ist gesetzt. Snyder bedient sich ziemlich direkt (und dafür in wirklich sehr schönen Bildern) sowohl in Story als auch in Bildsprache bekannter Motive aus sämtlichen Vorlagen und verliert spätestens ab der großen Explosion den erzählerischen Faden. Damit wird mMn all das, was man als innovativ oder kreativ oder wie auch immer bezeichnen möchte, ziemlich stark entwertet.

    Und legt man Snyders vorheriges Wirken zugrunde (das ich wirklich schätze), dann ist BvS auch in diesem Vergleich nicht kreativ. Dass er ikonische Comicsprache bildgewaltig umsetzen kann, hat er nun zuvor schon mehrfach bewiesen.

    Wenn ich ne supergeile Gesangsstimme habe, wie kaum einer zuvor und großartige und kreative Phrasierungen in meine Darbietung einbauen kann und jedes Lied einzigartig variiere, dann ist das ja ne tolle Sache. Wenn ich damit aber zu großen Teilen "nur" Schlager mit Wohlfühltexten singe, wo nicht jeder genau hinhören muss, dann finde ich auch ein zahlreiches Publikum und hebe mich u. U. vom nur schunkelnden Marvelfan ab. Aber am Ende sind's eben doch nur verschnörkelt gesungene, "kreative" Schlager.
    Lebe mit deinem Jahrhundert, aber sei nicht sein Geschöpf.

  6. #2306
    Mitglied Avatar von Riggo
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    Was Schiller sagt!

  7. #2307
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    Kann ich nur zurückgeben
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  8. #2308
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    Zermürbt und zerschmettert ziehe ich mich aus diesem Thema zurück. ;-)

  9. #2309
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    Oh neeeeeeeiiiiin. Ich hatte gehofft, du findest noch einen Punkt oder lenkst uns mit einem rhetorischen Nebenschauplatz zu einer ganz anderen, völlig irrelevanten Diskussion. So dass wir hier noch wochenlang mit Schaum vorm Mund immer wieder die gleichen Argumente austauschen, ohne zu einem Ergebnis zu kommen

    Na prima. Jetzt muss ich mir ein Marvel-Forum suchen, um meine Streitlust zu befriedigen
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  10. #2310
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    Wenn sich alle zurückziehen, OK, dann nimm dies großer Dicherfürst!


    Die Mähr vom Flickenteppich und den einzeln sehr schönen aber völlig unzusammenhängenden Szenen bei BvS höre und lese ich seit der ersten Reviews zu BvS und hab mich schon zusammen mit einem Freund im Kino gewundert wo der denn sein soll. Wie schon oft gesagt habe ich wirklich KEINERLEI Comic-Background und habe der Story mit einigen Holperern (Bruce' Visionen) sehr gut folgen können, vom Ultimate Cut will ich hier dann gar nicht erst reden (ja, er hat den mMn ohnehin schon sehr guten Film noch besser gemacht). Man bemüht oft und zugegeben auch meist als recht armselige Argumentationskeule die Theorie jemand habe den Film nicht verstanden, aber gerade bei BvS habe ich wirklich oft den Eindruck, dass Teile der Flickenteppich-Fraktion mit Snyders Bildsprache nicht zurechtgekommen sind. BvS ist für mich einer der wenigen Filme, die vieles durch Bilder darstellt und erklärt, ohne dass es nochmal irgendwie sprachlich thematisiert wird. Manches durchaus prominent ins Bild gesetzt, manches aber dagegen auch recht dezent (mag man bei Snyder kaum glauben, ich weiß). Und ehrlich gesagt hat mich BvS erst von Snyders Qualität als Regisseur überzeugt, da ich seine vorherigen Werke jetzt nicht soooooo toll fand (Ja, auch Watchmen nicht).


    Reden wir mal allgemein über Snyder vs Rest des DCEU. Skwad und JL lasse ich mal völlig raus, da beide Filme zwar ein mMn gutes Ensemble und entsprechend gute Chemie untereinander hatten, aber ansosnten eher eine filmische Katastrophe sind. Was aber ist sonst der große Unterschied zwischen Aquaman/WW und MoS/BvS? Ja, der Erzählton ist leichter, die Story einfacher und linearer und alles ist irgendwie abgeschotteter. Ansonsten nehmen alle diese DCEU-Filme sich selbst und ihre Protagonisten ernst. Sie driften nicht in eine Art Feel-Good-Fun-Universe ab, wie es das MCU in großen Teilen ist. Das sieht man deutlich an den Protagonisten, ihrer Vita und der entsprechenden Darstellung. Das bringt natürlich mit sich, dass die Filme tonal und optisch mehr variieren als die Filme des MCU (die sich in letzter Zeit jedoch bemühen vielfältiger zu werden um der aufkeimenden Langeweile vorzubeugen).


    Wo Snyder versucht über einen längeren Erzählbogen gewisse Entwicklungen zu zeigen, vereinfacht WW und Aquaman eben, sowohl was Charakterentwicklung angeht, als auch was die Story angeht. Wo MoS und vor allem BvS Metaebenen aufmacht und verfolgt, gibt es in WW und Aquaman nur kleine und kaum verfolgte Ansätze von tiefgreifenderen Subthemen (WW: Gut/Böse und Krieg, Aquaman: Anderartigkeit und Ökologie). Man wollte die Filme wohl zum einen nicht überfrachten und zum anderen den Zuschauer nicht überfordern (ein gebranntes Kind...).


    BvS dagegen und auch MoS sind da ein ganz anderes Kaliber. Snyder hat versucht die Entwicklung von Superman von realistischen und daher düsteren Ansätzen hin zum strahlenden Held über mehrere Filme zu spannen und wurde leider ausgebremst bzw. die Entwicklung wurde in JL plötzlich und unvermittelt und daher künstlich übergestülpt. Die tragische Entwicklung von JL hatte leider auch zur Folge, dass BvS leider mit einigen losen Enden und Kontinuitätsproblemen stehen bleibt, was man mMn aber nicht dem Film ankreiden darf, sondern eher Warner und JL. Ja, BvS hatte mit 2 recht kurzen Szenen der "Zukunftsvision" Fremdkörper im Film die nicht so recht passen wollten, aber genauso wie die Hauptkritikpunkte an MoS quasi der Aufhänger für BvS waren, sollten wohl diese "Fremdkörper" die Entwicklung von JL vorbereiten, was von Warner dann ja leider radikal und kontraproduktiv vereitelt wurde. Die Frage ist jetzt halt, inwieweit man diese mMn positiven Ambitionen BvS als Film vorwerfen darf.


    Was ist mit dem Rest von BvS? Für mich war die restliche Story des Films logisch, stringent und trotz der Verschachtelungen und Umwege nachvollziehbar. Außerdem fand ich die im Film verarbetieten Subthemen und Metaebenen äußerst interessant und sie waren für mich eine Quelle für spannende Diskussionen im Nachgang des Films. Bevor jetzt jemand die Unlogik und Unsinnigkeit von Lex Luthers Plan darlegen möchte: Ja, er ist an manchen Stellen nicht durchdacht und stützt sich auch oftmals auf den wie immer zu viel bemühten Zufall. Aber wenn man ehrlich ist, sieht man auch, dass dies ein Problem fast aller Schrukenpläne in Filmen ist. Die vielbejubelte "logische Motivation" für Thanos' Fingerschnippen suche ich z.B. noch immer.


    Clark Kent befindet sich in der Findungsphase dessen was er sein möchte und was er innerhalb des großen und oftmals ambivalenten sozialen Kontextes seines Wirkungsbereiches überhaupt sein kann. Es werden z.B. ähnliche Themen angesprochen und sehr viel vielschichtiger und realistischer behandelt wie es das MCU mit IM3 und CW ziemlich kläglich mit Tony Stark versucht hat. Superman ist quasi dabei seine Ethik und Moral, ja seinen Ehrenkodex zu finden. Etwas was Bruce Wayne bzw. Batman über die Jahre gerade verloren hat. Gerade diese Gegensätze und die Tatsache, dass beide in ihrem Umgang und Hadern miteinander die jeweilige Lösung für sich finden, war für mich sehr spannend und genial gelöst. ich habe hier zu Zeiten von BvS mal recht ausführlich über Batman/Bruce Wayne und seine für mich sehr logische und stringente Entwicklung geschreiben, daher brauche ich das nicht widerholen. Aber gerade die viel-verspottete Martha-Szene ist für mich eine sehr logische und klare Auflösung von Bruce Waynes psychisch/logischer Sackgasse. Ohne den Joker, oder andere Kultschurken, zu zeigen, wird Batman als Produkt ihrer Einflussnahme gezeigt. Die logische Konsequenz eines ambitionierten, ideologisch immer einseitiger verfolgten sich im laufe der Jahre fanatisierten Weges, voll mit Scheuklappen, sodass nicht mal Alfreds gut gemeinte Ratschläge als relevant erkannt werden. Superman hat ihm dann die Scheuklappen von den Augen gerissen und zwar nicht weil er "Martha" gesagt hat, sondern weil er als Alien und daher als Symbol seines jetzt anscheinend ad absurdung geführten eigenen Symbols eine andere Perspektive gezeigt hat. "Martha" war nur der Schlüsselmoment ab dem die "Vernunft" wieder zu Bruce Wayne durchgedrungen ist, die ihm half wieder der "Alte" zu werden und seine aus Frustration und Verbitterung weggeworfenen Ideale wieder als realistisch zu erkennen. Eigentlich war BvS weniger ein Action-Clash von Superman und Batman, sondern eher ein optisch opulent in Szene gesetztes Psychogramm beider Helden in der Findungsphase und außerdem eine sehr konsequente und logische Fortführung von Kal'Els Entwicklung.


    LG
    Arieve
    Geändert von Arieve (09.01.2019 um 08:44 Uhr)

  11. #2311
    Mitglied Avatar von torsilinfo
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    Ach Gottchen..................

    Grundsätzlich sehe ich den Erfolg von "Aquaman" ähnlich kritisch wie Bernd. Der Film ist leichte, belanglose Unterhaltung die beim Publikum ankommt. Und damit zieht dann die Belanglosigkeit ins DC Film Universum ein. Letztendlich bedient "Aquaman" die Sehgewohnheiten des heutigen Publikums, es geht um 2,5 Stunden Spaß die man schon eine Woche später wieder vergessen hat um das nächste Spaßprojekt genießen zu können. Das man das DC Film Universum heller gestalten wollte ist eine Sache, dass man es inhaltlich ebenfalls von allen Ecken und Kanten befreit halte ich für bedenklich. Eine der Aspekte, die die Aquaman-Comics ausgemacht haben war das Thema Umweltschutz. Das wird im Film zwar als Aufhänger benutzt, aber nie tiefer verarbeitet.

    Nolan hatte ja bewiesen, das man sehr wohl sozialkritische Themen in einer Superheldenverfilmung aufgreifen und verarbeiten kann. Seit TDKR scheint sich aber das Publikum so stark verändert zu haben, das dies offensichtlich nicht mehr möglich ist. "Wonder Woman" hatte zumindest den Aspekt des Krieges und der Kriegsführung, "Aquaman" leider gar nichts mehr. "Wonder Woman" ist letztendlich ein Hybrid geworden. Er ist noch beeinflusst vom Snyderverse und trotzdem war er eigenständig genug um seine Geschichte zu erzählen. Von daher muss man "Aquaman" sogar eine billige Inkonsequenz vorwerfen. Er will und soll nichts mehr mit dem von Snyder geschaffenen Filmen zu tun haben und kann es sich dann nicht verkneifen "Justice League" in einem Satz zu erwähnen und abzuhandeln.

    Von daher bleibt es jetzt erst einmal abzuwarten was mit "Shazam" und "Joker" ist. Gerade bei "Shazam" reissen die Gerüchte ja nicht ab das er sehr wohl in diesem Universum spielt das von Snyder geschaffen wurde. Wenn man aber sein Universum generell heller gestalten will, warum macht man dann Referenzen zu "Man of Steel"?

    Natürlich kann es nur eine Übergansphase sein und die zukünftigen Filme werden sich nicht mehr darauf beziehen. Aber ich würde mri wünschen, das man wieder ein wenig ernsthafter an die Thematik herangeht.

  12. #2312
    Mitglied Avatar von Eddy the Duck
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    Zitat Zitat von Arieve Beitrag anzeigen
    Wenn sich alle zurückziehen, OK, dann nimm dies großer Dicherfürst!


    Die Mähr vom Flickenteppich und den einzeln sehr schönen aber völlig unzusammenhängenden Szenen bei BvS höre und lese ich seit der ersten Reviews zu BvS und hab mich schon zusammen mit einem Freund im Kino gewundert wo der denn sein soll. Wie schon oft gesagt habe ich wirklich KEINERLEI Comic-Background und habe der Story mit einigen Holperern (Bruce' Visionen) sehr gut folgen können, vom Ultimate Cut will ich hier dann gar nicht erst reden (ja, er hat den mMn ohnehin schon sehr guten Film noch besser gemacht). Man bemüht oft und zugegeben auch meist als recht armselige Argumentationskeule die Theorie jemand habe den Film nicht verstanden, aber gerade bei BvS habe ich wirklich oft den Eindruck, dass Teile der Flickenteppich-Fraktion mit Snyders Bildsprache nicht zurechtgekommen sind. BvS ist für mich einer der wenigen Filme, die vieles durch Bilder darstellt und erklärt, ohne dass es nochmal irgendwie sprachlich thematisiert wird. Manches durchaus prominent ins Bild gesetzt, manches aber dagegen auch recht dezent (mag man bei Snyder kaum glauben, ich weiß). Und ehrlich gesagt hat mich BvS erst von Snyders Qualität als Regisseur überzeugt, da ich seine vorherigen Werke jetzt nicht soooooo toll fand (Ja, auch Watchmen nicht).


    Reden wir mal allgemein über Snyder vs Rest des DCEU. Skwad und JL lasse ich mal völlig raus, da beide Filme zwar ein mMn gutes Ensemble und entsprechend gute Chemie untereinander hatten, aber ansosnten eher eine filmische Katastrophe sind. Was aber ist sonst der große Unterschied zwischen Aquaman/WW und MoS/BvS? Ja, der Erzählton ist leichter, die Story einfacher und linearer und alles ist irgendwie abgeschotteter. Ansonsten nehmen alle diese DCEU-Filme sich selbst und ihre Protagonisten ernst. Sie driften nicht in eine Art Feel-Good-Fun-Universe ab, wie es das MCU in großen Teilen ist. Das sieht man deutlich an den Protagonisten, ihrer Vita und der entsprechenden Darstellung. Das bringt natürlich mit sich, dass die Filme tonal und optisch mehr variieren als die Filme des MCU (die sich in letzter Zeit jedoch bemühen vielfältiger zu werden um der aufkeimenden Langeweile vorzubeugen).


    Wo Snyder versucht über einen längeren Erzählbogen gewisse Entwicklungen zu zeigen, vereinfacht WW und Aquaman eben, sowohl was Charakterentwicklung angeht, als auch was die Story angeht. Wo MoS und vor allem BvS Metaebenen aufmacht und verfolgt, gibt es in WW und Aquaman nur kleine und kaum verfolgte Ansätze von tiefgreifenderen Subthemen (WW: Gut/Böse und Krieg, Aquaman: Anderartigkeit und Ökologie). Man wollte die Filme wohl zum einen nicht überfrachten und zum anderen den Zuschauer nicht überfordern (ein gebranntes Kind...).


    BvS dagegen und auch MoS sind da ein ganz anderes Kaliber. Snyder hat versucht die Entwicklung von Superman von realistischen und daher düsteren Ansätzen hin zum strahlenden Held über mehrere Filme zu spannen und wurde leider ausgebremst bzw. die Entwicklung wurde in JL plötzlich und unvermittelt und daher künstlich übergestülpt. Die tragische Entwicklung von JL hatte leider auch zur Folge, dass BvS leider mit einigen losen Enden und Kontinuitätsproblemen stehen bleibt, was man mMn aber nicht dem Film ankreiden darf, sondern eher Warner und JL. Ja, BvS hatte mit 2 recht kurzen Szenen der "Zukunftsvision" Fremdkörper im Film die nicht so recht passen wollten, aber genauso wie die Hauptkritikpunkte an MoS quasi der Aufhänger für BvS waren, sollten wohl diese "Fremdkörper" die Entwicklung von JL vorbereiten, was von Warner dann ja leider radikal und kontraproduktiv vereitelt wurde. Die Frage ist jetzt halt, inwieweit man diese mMn positiven Ambitionen BvS als Film vorwerfen darf.


    Was ist mit dem Rest von BvS? Für mich war die restliche Story des Films logisch, stringent und trotz der Verschachtelungen und Umwege nachvollziehbar. Außerdem fand ich die im Film verarbetieten Subthemen und Metaebenen äußerst interessant und sie waren für mich eine Quelle für spannende Diskussionen im Nachgang des Films. Bevor jetzt jemand die Unlogik und Unsinnigkeit von Lex Luthers Plan darlegen möchte: Ja, er ist an manchen Stellen nicht durchdacht und stützt sich auch oftmals auf den wie immer zu viel bemühten Zufall. Aber wenn man ehrlich ist, sieht man auch, dass dies ein Problem fast aller Schrukenpläne in Filmen ist. Die vielbejubelte "logische Motivation" für Thanos' Fingerschnippen suche ich z.B. noch immer.


    Clark Kent befindet sich in der Findungsphase dessen was er sein möchte und was er innerhalb des großen und oftmals ambivalenten sozialen Kontextes seines Wirkungsbereiches überhaupt sein kann. Es werden z.B. ähnliche Themen angesprochen und sehr viel vielschichtiger und realistischer behandelt wie es das MCU mit IM3 und CW ziemlich kläglich mit Tony Stark versucht hat. Superman ist quasi dabei seine Ethik und Moral, ja seinen Ehrenkodex zu finden. Etwas was Bruce Wayne bzw. Batman über die Jahre gerade verloren hat. Gerade diese Gegensätze und die Tatsache, dass beide in ihrem Umgang und Hadern miteinander die jeweilige Lösung für sich finden, war für mich sehr spannend und genial gelöst. ich habe hier zu Zeiten von BvS mal recht ausführlich über Batman/Bruce Wayne und seine für mich sehr logische und stringente Entwicklung geschreiben, daher brauche ich das nicht widerholen. Aber gerade die viel-verspottete Martha-Szene ist für mich eine sehr logische und klare Auflösung von Bruce Waynes psychisch/logischer Sackgasse. Ohne den Joker, oder andere Kultschurken, zu zeigen, wird Batman als Produkt ihrer Einflussnahme gezeigt. Die logische Konsequenz eines ambitionierten, ideologisch immer einseitiger verfolgten sich im laufe der Jahre fanatisierten Weges, voll mit Scheuklappen, sodass nicht mal Alfreds gut gemeinte Ratschläge als relevant erkannt werden. Superman hat ihm dann die Scheuklappen von den Augen gerissen und zwar nicht weil er "Martha" gesagt hat, sondern weil er als Alien und daher als Symbol seines jetzt anscheinend ad absurdung geführten eigenen Symbols eine andere Perspektive gezeigt hat. "Martha" war nur der Schlüsselmoment ab dem die "Vernunft" wieder zu Bruce Wayne durchgedrungen ist, die ihm half wieder der "Alte" zu werden und seine aus Frustration und Verbitterung weggeworfenen Ideale wieder als realistisch zu erkennen. Eigentlich war BvS weniger ein Action-Clash von Superman und Batman, sondern eher ein optisch opulent in Szene gesetztes Psychogramm beider Helden in der Findungsphase und außerdem eine sehr konsequente und logische Fortführung von Kal'Els Entwicklung.


    LG
    Arieve
    Unterschreibe ich so komplett!!!! Was mich persönlich an BvS auch reizt ist die Andersartigkeit, unabhängig von der persönlichen Qualitätswahrnehmung.
    [SIGPIC][/SIGPIC]
    Bewertungen: 10-9-->Meisterwerk 8-7--> sehr gut 6-5-->ok 4-3-->schlecht 2-0-->Katastrophe

  13. #2313
    Mitglied Avatar von Eddy the Duck
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    Letztendlich bedient "Aquaman" die Sehgewohnheiten des heutigen Publikums, es geht um 2,5 Stunden Spaß die man schon eine Woche später wieder vergessen hat um das nächste Spaßprojekt genießen zu können
    Dem würde ich zum Teil widersprechen. Ich denke, dass Aquaman sich von anderen Spaßfilmen abhebt, indem er den Figuren Zeit einräumt die dramatischen Szenen "auszukosten" und somit eine deutliche stärkere Bindung schafft, die einen eine gewisse Zeit nach der Sichtung noch beschäftigt.
    [SIGPIC][/SIGPIC]
    Bewertungen: 10-9-->Meisterwerk 8-7--> sehr gut 6-5-->ok 4-3-->schlecht 2-0-->Katastrophe

  14. #2314
    Mitglied Avatar von Riggo
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    Niemals ziehe ich mich zurück. Um eine gute alte BvS Diskussion bin ich mir nie zu schade Bernd muss ggfs. die Diskussion in den anderen Thread verlegen. Wobei. Es geht ja ums DCEU.

    Fangen wir bei den Logiklöchern an(ich spreche bewusst vom Kinocut): Im Film sehen wir wie Terroristen Jimmy Olsen umgebracht wird. Danach bringen vermeintliche CIA Leute, die in Wahrheit Söldner von Luthor sind die Wachen des Warlords um. Später werden diese Leichen verbrannt weil man den Eindruck, zusammen mit den Falschaussagen der Frau, erwecken will, das Superman hier Richter und Henker gleichzeitig gewesen ist. All diese Hintergrund Informationen haben wir im Kino nicht bekommen. Und man fragt sich zurecht. Was redet die Dame hier? Und für was genau soll sich Superman verantworten.

    Oder gehen wir zum Ende des Films. Und setzen wir einfach voraus das Luthor um die geheimen Identitäten unsere Helden weiß. Obwohl bis dahin, sogar noch bis zum Justice League Trailer, Batman nur ein Gerücht war. Warum kreiert er Doomsday? Wie hat er sich, wissend kein Kryptonit mehr zu haben vorgestellt einen, im besten Fall, zweiten Zod zu töten? Wenn Batman Martha einfach retten kann, sollte es für Superman ein leichtes sein. Und was für ein Timing hat Luthor bitte. Doomsday ist genau in der Nacht fertig in der Batman fertig trainiert hat.
    Ich weiß das es für die meisten Fragen und Logiklöcher antworten irgendwo gibt. Sei es im Ultimate Cut oder in sonstigem Begleitwerk. Aber nur als Film für sich funktioniert hier vieles nicht. Der Trailer verrät das Batman und Superman zum Schluss Freunde werden ("is she with you"), was ja dieses BvS Konzept absolut absurd macht. Die anderen Mitglieder der Justice League bekommen wir als Dropbox Ordner zu sehen. Und auch die Nightmare Sequenz macht gerade nach Justice League noch weniger Sinn.

    Snyder ist ein Gott was visuelles anbelangt. Batman sah selten cooler aus und seine Kämpfe waren noch nie so toll choreographiert. Dagegen wirkt der Bale Batman wie ein unbeweglicher Renter. Generell weiß Snyder Szenen toll in Szene zu setzen. Rein visuell altert der Film glaube viel besser als andere Filme aus dem Jahr. Snyders Problem war aber schon immer diese tollen Szenen mit logischer Geschichte zu verbinden. Das hat bei Watchman und 300 noch geklappt. Aber hier verliert der Film an vielen Stellen.

    Und da kommen wir wieder zu Aquaman und Wonder Woman. Ja die Story mag ein wenig seichter sein bei Aquaman. Und Wonder Woman mag auch ihre schwächen haben. Mich, zum Beispiel, langweilt ein wenig das erste Weltkrieg setting. Bei Aquaman das gleiche. Die Figur war bis 2018 im Mainstream ein großer Witz. Entourage, Big Bang Theory und sogar DC selber haben Witze drüber gemacht ("Aquaman ist scheisse"). Aber der Film spielt einfach mal so eine Milliarde ein. Natürlich kann man ihm vorwerfen das er eine dumme Geschichte hat. Wie kann es sein das Arthur zum Schluss einfach König ist? Was sucht Black Manta im Film?
    Trotzdem wird hier eine Geschichte erzählt die für sich stehen kann. Wir wurden in eine komplett neue Welt geworfen, ohne das alles Dark and Gritty ist. Ihr habt Angst das dass DCEU "vermarvelisiert" wird, ich bin dankbar das Comic Verfilmungen nicht mehr mit Gewalt "darkknighted" werden.



    Schade das es kein "Microphone drop" emoji gibt

  15. #2315
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    Zitat Zitat von Riggo Beitrag anzeigen
    Niemals ziehe ich mich zurück. Um eine gute alte BvS Diskussion bin ich mir nie zu schade Bernd muss ggfs. die Diskussion in den anderen Thread verlegen. Wobei. Es geht ja ums DCEU.
    Touché

    Zitat Zitat von Riggo Beitrag anzeigen
    Fangen wir bei den Logiklöchern an(ich spreche bewusst vom Kinocut): Im Film sehen wir wie Terroristen Jimmy Olsen umgebracht wird. Danach bringen vermeintliche CIA Leute, die in Wahrheit Söldner von Luthor sind die Wachen des Warlords um. Später werden diese Leichen verbrannt weil man den Eindruck, zusammen mit den Falschaussagen der Frau, erwecken will, das Superman hier Richter und Henker gleichzeitig gewesen ist. All diese Hintergrund Informationen haben wir im Kino nicht bekommen. Und man fragt sich zurecht. Was redet die Dame hier? Und für was genau soll sich Superman verantworten.
    Ja, da bringt der UC sehr viel besser Licht ins Dunkel, das gebe ich gerne zu. Jedoch habe ich im Kino einfach akzeptiert, dass die Anklage zumindest glaubt genügend Beweise für Supermans Schuld gefunden zu haben. Denn eiegntlich hat man schon grundlegend gesehen was bezweckt wurde: Lois in Gefahr, Superman eilt zu Hilfe, Falle durch angeblich von ihm verursachte Colleteralschäden bzw. Tötung Unschuldiger. Wir wissen zu den Zeitpunkt im Kino-Cut eben so viel wie Clark Kent/ Superman auch weiß. Das kann man kritisieren, weil eben keine logische Beweiskette geboten wird, muss man aber nicht.

    Zitat Zitat von Riggo Beitrag anzeigen
    Oder gehen wir zum Ende des Films. Und setzen wir einfach voraus das Luthor um die geheimen Identitäten unsere Helden weiß. Obwohl bis dahin, sogar noch bis zum Justice League Trailer, Batman nur ein Gerücht war. Warum kreiert er Doomsday? Wie hat er sich, wissend kein Kryptonit mehr zu haben vorgestellt einen, im besten Fall, zweiten Zod zu töten? Wenn Batman Martha einfach retten kann, sollte es für Superman ein leichtes sein. Und was für ein Timing hat Luthor bitte. Doomsday ist genau in der Nacht fertig in der Batman fertig trainiert hat.
    Er durfte das kryptonische Raumschiff untersuchen und hat daher fortschrittliche Informationen über kryptonische Alientechnologie erlangt. Und eine Waffe, welche die Kryptonier selbst als ethisch nicht vertratbar geächtet haben würde wohl für jeden verrückten Wissenschaftler nachb einer guten Option aussehen einen Kryptonier zu töten, oder? Da braucht es gar keine Gehirnwäsche von Steppenwolf/Darkside.

    Sicher hätte Superman quasi im Alleingang Martha mit Lichtgeschwindigkeit suchen, retten und dann noch Luthor ausschalten können, aber das wäre aus dramaturgischer Sicht Schwasinn gewesen, außerden war Superman ja bereits durch den Kampf mit Batman geschwächt und hatte enormen Zeitdruck. Auch ein Superman kann sicher nicht alles so schnell machen wie er will/muss (es sei denn die Filmdramaturgie bedingt das). Batman mag zwar der schwächere und langsamere von beiden sein, aber er hat zusammen mit Alfred eine gute Logistik und auch Equipment was bei detektivischer Arbeit hilfreich ist. Und was die zeitliche "Fertigstellung" von Doomesday angeht, naja, der in Filmen sehr viel bemühte Zufall. In Filmen ist immer alles genau dann fertig wenn es am dramaturgisch sinnvollsten ist. Zeigt ein Film mal ein anderes, realistischeres, Szenario, dann fallen die Kritiker wieder darüber her weil es ja angeblich so sinnlos ist (siehe z.B. SW8).

    Zitat Zitat von Riggo Beitrag anzeigen
    Der Trailer verrät das Batman und Superman zum Schluss Freunde werden ("is she with you"), was ja dieses BvS Konzept absolut absurd macht.
    Also das war doch fast jeden schon vorher klar, oder?

    Zitat Zitat von Riggo Beitrag anzeigen
    Die anderen Mitglieder der Justice League bekommen wir als Dropbox Ordner zu sehen. Und auch die Nightmare Sequenz macht gerade nach Justice League noch weniger Sinn.
    Ersteres fand ich persönlich genial, da es mMn absolut realistisch war. Batman fällt hier (über den Umweg Wonder Woman) eine Info in die Hände, die Lex Luthor zusammengetragen hat. Ein Datenleak eben, der Batman ein neues Ziel geibt um der sich ankündigenden, größeren Bedrohung zu begegnen. Und optisch allemal besser als die losen Aktenseiten die er von Waller im Skwad-Abspann bekommt. Und zur Nightmare-Sequenz habe ich ja schon einiges gesagt. Das hat WB mit JL verbockt!

    Und was WW und Aquaman angeht, so bin ich absolut Fan der Filme. Sie sind leichtere Kost als die Snyder-Filma, was jetzt aber nicht unbedingt schlechter sein muss. Natürlich wurden sie (leider) um einige interessante Ansätze entschlackt, bzw. vertiefen diese leider nicht. Sicher hätte sie das vielleicht zu noch besseren Filmen gemacht, aber beide haben eine sehr gute Balance zwischen Ernsthaftigkeit und Unterhaltung. Sie nehmen sich und ihre Setting ernst und heben sich so sehr erfreulich vom MCU ab (welches auch gut aber eben anders unterhält, wie ich zugeben muss). Ich finde z.B. auch, dass beide Tonalitäten problemlos nebeneinander und um selben Universum existieren und auch aufeinander referieren können. Da sehe ich jetzt Gerds Probleme gar nicht. Shazam wird sicherlich noch eine Spur alberner ausfallen, aber das ist klarerweise ihrem Protagonisten geschuldet und auch für so etwas sollte in einem Universum platz sein, denn auch im realen Universum besteht Albernes, Grüblersiches, Witziges und Tragisches nebeneinander. Das DCEU hat es ganz allgemein besser (vielleicht auch unbeabsichtigt) hinbekommen ihre Filme breiter und vielseitiger aufzustellen, als es das MCU gemacht hat. Marvel folgte und folgt immer noch zu sehr ihrer einheitlichen Erfolgsformel, auch wenn man sich mittlerweile bemüht mehr zu variieren.

  16. #2316
    Mitglied Avatar von FLO HARVEY TWO FACE
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    Zitat Zitat von Eddy the Duck Beitrag anzeigen
    Dem würde ich zum Teil widersprechen. Ich denke, dass Aquaman sich von anderen Spaßfilmen abhebt, indem er den Figuren Zeit einräumt die dramatischen Szenen "auszukosten" und somit eine deutliche stärkere Bindung schafft, die einen eine gewisse Zeit nach der Sichtung noch beschäftigt.
    Kann ich für mich so unterschreiben.

    Vergessen hab ich mitnichten was ich in dem Film gesehen hab. Visuell hat mich der Film mehr beeindrucken können als Star Wars: Die letzten Jedi und auch die Beziehungen zu den Figuren untereinander fand ich schön herausgearbeitet. Da ist natürlich noch mehr Luft nach oben vorhanden,ich bin aber erstmal zufrieden eine Comicverfilmung bekommen zu haben die sich ernst nimmt und nicht wegen Klamauk und Onlinern am laufenden Band auffällt.

    Bei Shazam! stelle ich mich in erster Linie auf eine Komödie ein, in diesem Genre gibt es wirklich gute aber auch wirklich schlechte. Ich hoffe auf ersteres.
    Geändert von FLO HARVEY TWO FACE (09.01.2019 um 14:17 Uhr)

  17. #2317
    Mitglied Avatar von torsilinfo
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    @Eddy
    In aller erster Linie ist das ja eine persönliche Meinung. Ich finde nicht, das die Charaktere, insbesondere "Aquaman" wirklich herausgearbeitet werden. Dafür verliert sich der Film zu oft in seinen bunten Bildern, meiner Meinung nach.

    Man muss das DCEU nicht auf Teufel komm Raus "darkknighten", man muss es auch nicht "dark & gritty" machen. Aber man könnte schon versuchen Geschichten mit ein wenig mehr als nur heißer Luft zu erzählen.

    Zu "BvS" wurde schon so viel geschrieben das man manchmal ein Wenig müde wird. Für mich besteht das Hauptproblem des Filmes immer noch darin, das Warner zuviel von dem Film verlangte. Man merkt ihm einfach an, das hier 3 Geschichten zu einer verschmolzen wurden. Trotzdem wird der Film gerade was die Optik betrifft, ein "Meilenstein" des Genres bleiben. Da hat Snyder alles richtig gemacht. Aber für viele Dinge die nicht so gut funktionieren, insbesondere die Charakterisierung der Hauptfiguren ist er auch verantwortlich. Vielleicht war das ganze anders gedacht, wir werden es aber nie erfahren. Das der Film dann auch noch unlogisch wirkt im Bezug auf "Justice League" werfe ich ihm allerdings nicht vor, da sind dann wirklich die Produzenten verantwortlich die aus "Justice League" dieses Monster an Film gemacht haben.

    Was Logik/Unlogik betrifft bin ich immer Bereit im Rahmen einer Filmhandlung die "Logik" dem Universum unterzuordnen. Deswegen kann ich mit vielen Dingen leben, auch wenn sie mir ein wenig komisch vorkommen. Mein Hauptproblem ist aber eigentlich folgendes. Man merkt einfach, das Luthors genialer Plan eigentlich total Banane ist. Er bekommt ja sehr schnell den Zugang zum kryptonischen Schiff und der Leiche von General Zod. Er hätte nur Doomsday erschaffen müssen um Superman zu killen. Der ganze Batman Plot ist leider aufgepropft...

  18. #2318
    Mitglied Avatar von Eddy the Duck
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    @Eddy
    In aller erster Linie ist das ja eine persönliche Meinung. Ich finde nicht, das die Charaktere, insbesondere "Aquaman" wirklich herausgearbeitet werden. Dafür verliert sich der Film zu oft in seinen bunten Bildern, meiner Meinung nach.
    Gerade diesen Punkt habe ich für mich persönlich anders eingeordnet. Zwar wurde Arthur charakterlich nicht ausgeschlachtet, aber es wurden interessante Brotkrumen gelet, die sich im Sequel prima entfalten können. Innerhalb dieser kurzweiligen Story haben wir folgendes über Arthurs Charakter erfahren:

    - er ist gebildeter als man auf den ersten Blick denkt, da er schließlich verschiedene Sprachen spricht und sich mit Geschichte gut auskennt
    - er ist alturistisch veranlagt (rettet die Russen, ein kleines Mädchen in Italien und hilft einem Familienvater, der von trümmern begraben wurde)
    - er scheint Empathie zu besitzen (statt Mera zu erklären, dass man Rosen nicht isst, beisst er aus Solidarität ebenfalls ab)
    - er macht eine Wandlung durch und lässt Orma zum Schluss überleben, weil er nicht noch einen Feind wie Manta haben möchte
    - er ist sich der Verschmutzung der Weltmeere bewusst und steht mich sich im Zwiespalt, als Orm ihn damit konfrontiert

    Das sind jetzt nur einige Punkte die mir spontan einfallen und die für mich verdeutlichen, dass der Film bzw. die Charakter mehr als nur bunte Abziehbildchen sind. Ich für meinen Teil würde auch nicht davon sprechen, dass Aquaman marvelisiert wurde. Davon ist der Film für mich meilenweit entfernt, vielmahr hat er der Film eine eigne Richtung entwickelt.
    [SIGPIC][/SIGPIC]
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  19. #2319
    Mitglied Avatar von Wicked Ninja
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    Zitat Zitat von Riggo Beitrag anzeigen
    Snyders Problem war aber schon immer diese tollen Szenen mit logischer Geschichte zu verbinden. Das hat bei Watchman und 300 noch geklappt. Aber hier verliert der Film an vielen Stellen.
    Gehe ich so mit. Ich glaube der Grund warum 300 und Watchmen so gut funktioniert haben, ist der, das die Vorlagen eben einfach auch sehr gut sind. Ja, Watchmen weicht etwas von der Vorlage ab, aber 300 ist quasi eine 1:1 Umsetzung des Comics. Auch Dawn of the Dead ist eben nur ein Remake gewesen.

    Sobald aber Snyder etwas eigenes macht (wie auch z.B. Sucker Punch) scheiden sich die Geister. Ich mag Sucker Punch, kenne aber auch genug Leute die den total bescheuert finden. Und so ist es bei seinen übrigen Werken im Prinzip auch. Wobei er ja auch nicht überall die Drehbücher geschrieben hat, also ist es vielleicht auch in gewisser Weise deren Schuld?! Optisch sind die Filme immer Top, das kann man wohl kaum absprechen. Wenn es irgendwo hapert, dann immer an einer anderen Stelle.

    Und auch ich denke das man aus dem Material von BvS gut 3 Filme, mindestens aber 2, hätte machen können bzw. sogar müssen.

    Noch ein Punkt aus BvS der einfach etwas an den Haaren herbei gezogen ist: So cool inszeniert der Kampf von Batman gegen Superman auch war, er ist eben auch genau so stark hahnebüchen. Denn Batman kann zwar vieles, aber ganz sicher nicht hellsehen. Deshalb kann er den Kryptonit-Stab gerne ablegen wo er will, aber hätte Superman ihn nicht genau dorthin geprügelt, wo der Stab lag, dann hätte Batman alt ausgesehen. Die komplette "Planung" von Bruce zielt darauf ab, das er am Ende am Stab ankommt. Aber das kann man bei einem Kampf eben nicht vorausplanen.
    "You're beginning to get the idea, Clark. We could have changed the world…now…look at us…I've become a political liability…and…you…you're a joke. I want you to remember, Clark…in all the years to come…in your most private moments…I want you to remember…my hand…at your throat…I want…you to remember…the one man who beat you." - The Dark Knight returns

  20. #2320
    Mitglied Avatar von torsilinfo
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    Zitat Zitat von Eddy the Duck Beitrag anzeigen
    Gerade diesen Punkt habe ich für mich persönlich anders eingeordnet. Zwar wurde Arthur charakterlich nicht ausgeschlachtet, aber es wurden interessante Brotkrumen gelet, die sich im Sequel prima entfalten können. Innerhalb dieser kurzweiligen Story haben wir folgendes über Arthurs Charakter erfahren:

    - er ist gebildeter als man auf den ersten Blick denkt, da er schließlich verschiedene Sprachen spricht und sich mit Geschichte gut auskennt
    - er ist alturistisch veranlagt (rettet die Russen, ein kleines Mädchen in Italien und hilft einem Familienvater, der von trümmern begraben wurde)
    - er scheint Empathie zu besitzen (statt Mera zu erklären, dass man Rosen nicht isst, beisst er aus Solidarität ebenfalls ab)
    - er macht eine Wandlung durch und lässt Orma zum Schluss überleben, weil er nicht noch einen Feind wie Manta haben möchte
    - er ist sich der Verschmutzung der Weltmeere bewusst und steht mich sich im Zwiespalt, als Orm ihn damit konfrontiert

    Das sind jetzt nur einige Punkte die mir spontan einfallen und die für mich verdeutlichen, dass der Film bzw. die Charakter mehr als nur bunte Abziehbildchen sind. Ich für meinen Teil würde auch nicht davon sprechen, dass Aquaman marvelisiert wurde. Davon ist der Film für mich meilenweit entfernt, vielmahr hat er der Film eine eigne Richtung entwickelt.
    Zumindest Deinem letzten Punkt kann ich zustimmen.

  21. #2321
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    Zitat Zitat von Wicked Ninja Beitrag anzeigen
    Noch ein Punkt aus BvS der einfach etwas an den Haaren herbei gezogen ist: So cool inszeniert der Kampf von Batman gegen Superman auch war, er ist eben auch genau so stark hahnebüchen. Denn Batman kann zwar vieles, aber ganz sicher nicht hellsehen. Deshalb kann er den Kryptonit-Stab gerne ablegen wo er will, aber hätte Superman ihn nicht genau dorthin geprügelt, wo der Stab lag, dann hätte Batman alt ausgesehen. Die komplette "Planung" von Bruce zielt darauf ab, das er am Ende am Stab ankommt. Aber das kann man bei einem Kampf eben nicht vorausplanen.
    So einiges ist an den Haaren herbei gezogen. Aber fairerweise kann man das fast jedem Film vorwerfen, wenn gerade jemand zufällig vorbeikommt oder die Lösung bietet oder sich Situationen ergeben. Der Joker in TDK hat auch nur "Glück", dass sein Plan in eigentlich hanebüchenen Situationen dank Zufällen aufgeht. Und das fängt schon beim Bankraub an. Von einer sich zersetzenden Atombombe, die in TDKR gerade noch rechtzeitig und Timer-gerecht außerhalb der Stadt gezündet wird, gar nicht erst zu sprechen. Solche Szenen gibt es wohl seit Anbeginn der Filmgeschichte. Sich an solchen "Spitzfindigkeiten" hochzuziehen um über die Qualität eines Films zu lamentieren kratzt halt nur an der Oberfläche. BvS hat ganz klar seine Probleme, aber diese liegen nicht in kleinen Ungereimtheiten und Logiklöchern.

  22. #2322
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    @bernd: danke dir man!!! Echt vielen dank!!!!

  23. #2323
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    @Arieve - ich habe gerade Stundenerhöhung und Schneechaos 🙂 also leider keine Zeit, zitateweise zu antworten. Ich versuche es im Fließtext.

    Mal dem Ganzen etwas ganz Grundsätzliches vorangeschickt: Es ging hier ursprünglich um die Frage, ob BvS im Vergleich zu WW und Aquaman mehr Kreativität, Ambition und Eigenständigkeit aufweist und dadurch qualitativ besser den (bestimmt von den meisten hier als irgendwie unschön empfundenen) marvelähnlichen Mainstreamtrends entgegenläuft. Das Gegenargument zur positiven Hypothese lautete: Ambition und Kreativität ohne klare Richtung und Grenzen erzeugen keine Qualität. Außerdem wirkt die kreative Sonderleistung bei BvS vergleichsweise blass, bleibt zumindest fraglich (Argumente hierzu s. o.).

    Die Werkszerstückelung mag nun wohl subjektiv in Intensität und Qualität anders (oder von mir aus auch gar nicht) wahrgenommen werden. Fakt ist aber, dass ein schätzungsweise großer Teil der Rezipienten diese als gegeben an- und hinnimmt. Sei's drum - der Flickenteppich war nur ein einziges Beispiel in einer ganzen Argumentationskette, die sich v. a. auf den Kreativitätsvergleich bezog. Daher versuche ich mich noch eng an dieser Fragestellung zu bewegen und nicht auf die ganzen zusätzlichen und allgemein werdenden Punkte einzugehen (finde es auch nicht legitim bei dieser Diskussion MoS und BvS zusammen in einen Topf zu schmeißen). Klar, ich hätte zu allem was zu sagen - aber nein 🙂

    Zur inhaltlichen Antwort: Mal deine These vorausgesetzt, dann reicht offenbar die (wirklich beeindruckende und schöne) Bildsprache Snyders also nicht aus, einem nicht unbeträchtlichen Teil des Publikums die Themen nahezubringen oder stringent und nachvollziehbar wirken zu lassen. Wenn man so will, entsteht also ein zu großer Interpretationsraum für ein zu diverses Publikum. Wäre das so, dann würde das auf jeden Fall Bernds Kreativitätsbehauptung unterstützen. Ich persönlich bin aber nicht davon überzeugt, dass diese Spielräume so geplant waren; v. a. nicht nachdem es ja mittlerweile als bestätigt gilt, dass BvS aus Gründen zu einem Melangewerk zusammengedampft wurde.

    Ich selbst bin Batmanfan seit ich denken kann. Das hat natürlich Einfluss auf meine Filmbewertung und natürlich ist die - was Batman betrifft - für BvS nicht so dolle. Ich kann in dem Film keinen konsistenten Batman finden, sondern nur 3 - 4 Batmanartige und das ist deshalb so schade, weil Grundkonzept, Schauspieler und Design (auch einige Ideen zur Figur) wirklich fantastisch sind. Jetzt lenke ich gerade ab 😉

    Was ich damit sagen will: ich kann mein Fan-Dasein bei derartigen Filmen nicht abschalten und ich will es auch nicht. Da BvS auch viel Fanservice bietet, war das ja meinem Filmgenuss auch zuträglich. Und dennoch habe ich die Zerstückelung als solche wahrgenommen. Die Motive einiger Figuren sind mir unklar, werden mir mMn weder erzählt, noch gezeigt und wirken dadurch teilweise abstrus. Szenen reihen sich (für meine Seherfahrung) aneinander wie MTV-Clips. Emotionen entwickeln sich nicht beim schauen, sondern werden verschieden an- und ausgeschaltet, wie bei Musicals. Wenn ich während des Films auf Toilette gehe, habe ich in den meisten Szenen ab der Hälfte des Films nichts verpasst. Die Martha-Szene holt mich ab, ich verstehe die Lois-Entführung, die Kiste ist geil, es gibt ein Monster, die Superman-Beerdigung ist unglaublich ergreifend usw. Ich als Toilettengänger fühle die Intensität der Szenen also dann genauso wie jemand, der den ganzen Film verfolgt hat. Das heißt, ich werde nicht für's Zuschauen belohnt. Das ist bei WW nicht der Fall. Bei Aquaman teilweise schon, aber da verstünde ich dann inhaltlich nichts mehr. Genau wie bei MoS. Das meine ich, wenn ich vom Flickenteppich rede.

    Auf den Punkt: Die Bildsprache Snyders wirkt von Szene zu Szene fantastisch, groß, episch und ergreifend. Aber besonders subtil oder diffizil wirkt sie auf mich nicht. Es erinnert mich eher an ein Bilderbuch - "hui, wie der Batman guckt, jetzt ist er böse. Jetzt stehen sie sich gegenüber, jetzt werden sie kämpfen. Jetzt ist er tot - ein großer Sarg, ein großes Begräbnis, alle gucken traurig und die Musik ist sehr erhebend."

    Sorry, aber viele gut verquirlte Eier von glücklichen Hühnern machen noch kein 5-Sterne-Omelette.


    P. s.: Ich selbst halte Aquaman für kein Meisterwerk, der Film hat sichtbare Fehler und könnte u U tatsächlich schnell vergessen sein. Ich fühlte mich gut unterhalten, wundere mich aber über den großen Erfolg des Films (und freue mich aber als DC-Fan). Ich verstehe die mögliche Gefahr einer auf unterkomplexen Leichtigkeit getrimmten Studiophilosophie, bin selbst aber noch nicht bereit, diesen Teufel an die Wand zu malen. Aquaman bietet mMn einen sehr guten Ausgangspunkt für einen handfesteren und ernsthafteren zweiten Film, als eben auch für ein Blödel-Sequel. Ich bin aber noch voller Hoffnung weil er zwar leicht verdaulich war aber sich doch behutsam gegen den Trend von Marvel positioniert hat.

  24. #2324
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    Schiller ❤️

  25. #2325
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    Schiller
    Ach duuuu
    Lebe mit deinem Jahrhundert, aber sei nicht sein Geschöpf.

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