Die Ausgangssituation nach der letzten Folge ist, gelinde gesagt, nicht wirklich ein Happy End, gerettete Stadt hin oder her. Zwar scheinen die Verfluchten Kinder nach den Geschehnissen und mit den neuen Gesetzen endlich mehr akzeptiert zu werden, doch alter Hass und alte Vorurteile verschwinden nicht über Nacht, vor allem wenn man bedenkt wie weit die Gegner gehen würden (ich erinnere nur an die Schule). Aber auch bei den Hauptfiguren haben sich unzählige Abgründe aufgetan.
Zum einen ist dort natürlich Kisara, die anscheinend von jetzt auf gleich zur brutalen Rächerin mutiert. Es wurde zwar im Laufe der Handlung mehrmals angedeutet, dass sie auf Rache sinnt, doch dieser plötzliche Ausbruch kam für mich doch ziemlich unerwartet. Es dürfte recht interessant sein zu sehen, wie sich diese Figur weiterentwickelt und ob sich Rentaro und Kisara tatsächlich irgendwann als Feinde gegenüberstehen. Ich würde jetzt mal stark davon ausgehen, hoffe jedoch, dass er sie, vielleicht ähnlich wie Tina vorher, wieder zur Vernunft bringen kann.
Eine weitere interessante Situation ergibt sich durch Kagetane. Er hat in einem kurzen Gespräch mit Rentaro durchscheinen lassen, dass er durch seine Niederlage dessen Weltanschauung akzeptiert, auch wenn ich denke, dass da mehr dahinter steckt. Ich denke er hofft immer noch, dass er Rentaro beeinflussen und auf seine Seite ziehen kann. Ich halte es übrigens durchaus für Möglich, dass er und Rentaro sich irgendwie von früher kennen. In jedem Fall scheint er mehr über die Gastrea zu wissen als er bis dahin offenbart hat.
Enju scheint sich nicht mehr sicher zu sein, ob es sich wirklich lohnt diese Welt zu beschützen. Nach allem was ihr widerfahren ist kann man ihr das auch wirklich nicht verdenken. Die Menschheit hat sich weder ihr gegenüber noch gegenüber den Verfluchten Kindern im allgemeinen von ihrer besten Seite gezeigt, eher im Gegenteil. Und dann ist da ja auch noch ihr gefährlich hoher Infektionslevel, auch wenn sie selbst davon ja noch gar nichts weiß. Die einzige Person, die sie noch irgendwie an die Menschen bindet und die sie beschützen will ist Rentaro, und der steht selbst, wie man am Ende gesehen hat, kurz vor dem Zusammenbruch.
Etwas ärgerlich fand ich lediglich, dass praktisch keine der Fragen die im Verlauf der Handlung aufgekommen sind auch nur ansatzweise beantwortet wurden. Weder gab es den kleinsten Hinweis darauf was die Gastrea eigentlich sind und wie sie entstanden sind (ich persönlich würde da einfach mal auf hausgemachtes Problem tippen, sprich fehlgeschlagene Experimente, Biowaffen etc.), noch wurde geklärt welche Parteien und Fraktionen im Hintergrund agieren. Dass sie diese Fragen an dieser Stelle nicht komplett aufklären würden war klar, dennoch hatte ich mir zumindest einige neue Hinweise erhofft.
Ich persönlich musste im Verlauf der Handlung ja schon so manches mal Schlucken, einige der Szenen gingen mir wirklich ziemlich nah. Am Schlimmsten fand ich die Szene mit der Schulklasse und das dahinscheiden der verschiedensten Figuren. Aber auch der Umgang mit den Verfluchten Kindern lässt einen Nachdenklich werden. Wie würde sich die Gesellschaft wohl verhalten wenn etwas ähnliches wirklich eintreten würde?
Zu der Diskussion um die Verfluchten Kinder:
Wenn ich mich richtig Erinnere sind die verfluchten Kinder doch Kinder, die im Mutterleib mit dem Virus infiziert wurden und so eine Art Antikörper entwickeln der das Virus zumindest in Schach hält, oder? Das würde dann ja zwangsläufig bedeuten, dass auch die Mütter in jedem Fall mit dem Virus infiziert sein müssen. Wenn es keinen Anti-Virus gibt, und ich kann mich nicht daran erinnern, dass so etwas erwähnt wurde, dann müssten die Mütter doch am Gastrea-Virus sterben, bzw. sich verwandeln, oder? Ich kann mir höchstens vorstellen, dass die Antikörper des Kindes vielleicht auch einen Effekt auf die Mutter haben, aber dazu wurde nie etwas gesagt.
Lesezeichen