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Thema: Suche Literaturtipps für Comic-Hausarbeit

  1. #1
    Junior Mitglied
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    Suche Literaturtipps für Comic-Hausarbeit

    Hallo,

    ich hab das Thema zwar schon im allgemeinen Comicthemen-Thread gepostet, aber ich hab dann nachgelesen dass mir im Topic Künstler-Café mehr geholfen werden könnte, deshalb poste ich das nochmal hierher:

    Ich hätte eine Frage: ich muss eine Hausarbeit über die Entwicklung des Rufs des Comics schreiben. Könnt ihr mir vielleicht Internetseiten, Bücher, Comics, usw. als Tipp zu diesem Thema geben? Das Einzige, was mir momentan einfällt, sind zwei Stellen in Scott Mcclouds "Comics richtig lesen", nämlich zum einen, als er über die Radioshow schreibt/zeichnet bei der er eingeladen war und wo der Moderator unfair über Erwachsenencomics herzieht, und zum anderen die Stelle, wo er über Comicverbrennungen schreibt/zeichnet. Tausend Dank schonmal

  2. #2
    Mitglied Avatar von peter schaaff
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    Die freiwillige Selbstzensur in den USA durch den sog. Comics Code: http://de.wikipedia.org/wiki/Comics_Code bringt Namen und Fakten. "Wertham griff das Thema später in seinem Buch Seduction of the Innocent (Verführung der Unschuldigen) wieder auf, in dem er Comicverleger als „Verbündete des Teufels“ bezeichnete. Das Buch entwickelte sich zu einem Bestseller, wurde in der Öffentlichkeit stark diskutiert und galt als „Pflichtlektüre“ konservativer Politiker."
    In Deutschland wäre das alles zum Prozess gegen den Alpha- Verlag: http://de.wikipedia.org/wiki/Alpha-Comic_Verlag

    Die weiterführenden Bücher & Artikel findest Du (hoffentlich) beim googeln ...

  3. #3
    Mitglied Avatar von jo b.
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    Kein kleines Feld, vielleicht hilft das weiter:
    Klaus Schikowski - Der Comic

  4. #4
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    Ist leider kein wissenschaftlicher TExt, aber doch ein recht interessanter, eine eher fiktionale herangehensweise über die Geschichte des Comics, aber ich hab mir sagen lassen sie sei trotzdem ziemlich akurat: Die Unglaublichen Abenteuer von Kavalier und Clay

    Ansonsten aus dem Christian BAchmann Verlag der an der Ruhr Universität Bochum zuhause ist: Comics & Politiks --> kann nicht über amazon bestellt werden, aber der mensch stellt die bücher sehr schnell zu.
    Das Buch ist aus der Arbeit der "Gesellschaft für Comicforschung" hervorgegangen. Die sind noch relativ jung, aber für wissenschaftliche Arbeiten vielleicht nicht verkehrt sowas dabei zu haben.
    Geändert von Vy`gar (27.04.2015 um 18:42 Uhr)

  5. #5
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    Bernd Dolle-Weinkauff: Comics. Geschichte einer populären Literaturform in Deutschland seit 1945

    In seinen Büchern reißt Andreas C. Knigge das Thema immer wieder an.

  6. #6
    Moderator Künstlerbereich Avatar von Fumetto
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    Zitat Zitat von peter schaaff Beitrag anzeigen
    Die weiterführenden Bücher & Artikel findest Du (hoffentlich) beim googeln ...
    Um Gottes willen!

    Wenn du deine Hausarbeit im Rahmen eines universitären Studiums schreibst, gehört es zum grundlegenden Handwerkszeugs, Themen selbständig und systematisch recherchieren zu können. Dazu gehört eben nicht, dass man mal eben bei Google was eingibt (oder die Künstler selbst befragt, die i. d. R. auch nicht mehr wissen als das, was bei Wikipedia steht:-). Google ist kein Instrument der Wissenschaft. Eine Rechereche in der Universitätsbibliothek dürfte dir gleich eine ganze Handvoll guter und verlässlicher Publikationen zum Comic ausspucken, über deren Literaturverzeichnisse du dann weiterrecherchieren kannst. Das kostet natürlich Zeit; aber die muss man eben investieren, wenn man sauber arbeiten will.

  7. #7
    Mitglied Avatar von ric_the_rat
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    right, uni und google verträgt sich garnicht -- ausser man sucht das, was im haus-OPAC nicht zu finden ist.
    versuch es im OPAC der uni mainz, da hat sich vor einigen jahren eine ganze meute germanisten auf das thema gestürzt, also muss es da auch literatur geben, zur not via fernleihe oder kaufen oder die autoren anmailen, es gibt ja immer nur begrenzt auflagen. es gibt sogar eine menge literatur zum thema, speziell empfehlenswert eine dissertation, die sich die frage stellt, wie der comic in deutschland rezipiert wird und den nachweis erbringt: nein, kein kinderkram. leider liegt das ding grad nicht bei mir zu hause. amazon hilft da mit titel und autor weiter. und dann: buch besorgen.
    hier aufm schreibtisch liegt gerade: frahm, ole: die sprache des comics. hamburg, 2010. (fundus, isbn 978-3-86572-656-8), und der bearbeitet dein thema NICHT (ausschlussverfahren).
    dolle-weinkauf ist ok, aber es geht ja um den ruf, nicht die entwicklung des comics. mussu ma register gucken.
    hmmmm.....

  8. #8
    Gena-le SysOpin Avatar von Gena
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    Ansonsten kann ein Blick in die DNB oder den WorldCat sicherlich nicht schaden.


    P. S.: Da Mad.Hatter keine Angaben dazu macht, kann es auch eine Hausarbeit für die Schule sein. Dann kann man zwar Uni-OPACs befragen, Fernleihen o. ä. sind aber nicht drin.
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  9. #9
    Mitglied Avatar von ric_the_rat
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    klar is fernleihe drin... man muss nur nen studenten bestechen

    und, äh, die diss gibbs nimmer bei amazon, also auch nimmer im handel. hab geguckt. aber kulturelle rezeption... wer um alles in der welt kommt denn auf so ein thema!?
    Geändert von ric_the_rat (28.04.2015 um 21:18 Uhr)

  10. #10
    Gena-le SysOpin Avatar von Gena
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    Zitat Zitat von ric_the_rat Beitrag anzeigen
    klar is fernleihe drin... man muss nur nen studenten bestechen
    Oder die großen Geschwister darum bitten, schon klar

    aber kulturelle rezeption... wer um alles in der welt kommt denn auf so ein thema!?
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  11. #11
    Mitglied Avatar von peter schaaff
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    Wissenschaftlich?
    Sorry - aber die Anfrage klingt nun wirklich nicht nach einem Studenten, auch wenn das Thema "Entwicklung des Rufs des Comics" schon sehr speziell ist.
    Die genannten Fälle Comics Code und Alpha Verlag zeigen exemplarisch, wie Comics instrumentalisiert und für Meinungsmache benutzt wurden. Und da Mad.Hatter scheints so gut wie gar nicht im Thema ist deucht mich Wikipedia kein schlechter Einstieg für eine Arbeit im schulischen Umfeld ...

  12. #12
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    Vielen Dank erstmal für die Tipps, das bringt mich schon ein ganzes Stück weiter

    @Fumetto: Die Bibliothek meiner FH ist leider etwas dürftig, da fand ich nichts zum Thema. Und über die anderen Bibliotheken in der Nähe fand ich nur Sekundärliteratur zu Comics, bei der dem Titel nach sich nicht erschließen ließ, ob es zum Thema passt oder nicht. Deshalb dachte ich ich frag mal hier, bevor ich dann die Fernleihe bemühe. Dass Wikipedia und Google tabu sind, ist mir natürlich klar Übrigens darf man Künstler und anderweitige Experten sehr wohl befragen. E-Mail-Verkehr ist eine erlaubte Quelle im wissenschaftlichen Arbeiten.

    @ric the rat: weißt du vielleicht noch den Titel der Dissertation? Ich finds nicht und vielleicht kann ich ja, wenn ich den Titel habe, es in einer Bibliothek oder sonstwo finden oder über den Autor... Zu deiner Frage, wie man zu diesem Thema kommt: als ich von den Comicverbrennungen und Scott Mcclouds Auftritt in der Radioshow las und die Imageaufhellung durch Graphic Novels mitbekam, fand ichs eben sehr interessant und wollte mehr davon wissen. Mittlerweile ist mir klar dass da einges an Arbeit auf mich zukommt

  13. #13
    Mitglied Avatar von ric_the_rat
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    @schaaf: man kann mit dem wissenschaftlichen früh nie genuch anfangen, das schult das bewusstsein für "wat is denn nun fakt und was blanke meinung", was der objektivität hin und wieder einen schubbser gibt. insofern...

    @mad.hatter: isch gugge. im zweifelsfall: interviews können auch helfen, musste ich 1992/93 für ne facharbeit ("gewalt in comics") auch machen, weil es schlicht GAR keine sekundärliteratur gab, an die ich hätt rankommen können...

  14. #14
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    "Seduction of the Innocent" konnte man komplett im Internet lesen (das Buch hab ichn mal für 270 € gekauft, viel billiger wird es nicht geworden sein), der Link ist aber mittlerweile veraltet (The Seduction of the Innocent online, hier ein neuer). Interessant dazu eine neuere Untersuchung, aus der hervorgeht, daß Wertham seine Forschungsergebnisse gefälscht hat. Entweder waren damals die wissenschaftlichen Standards geringer, oder Wertham hat seinen wissenschaftlichen Ruf auf dem Altar seiner Mission geopfert.

    Zu den Comicverbrennungen gibt es einige Texte im COMIC!-Jahrbuch und eine Diplom-Arbeit von Christian Vähling:

    LESEPROBE
    LESEPROBE

    und zum Alpha-Prozeß Artikel von Achim Schnurrer und mir:
    LESEPROBE
    LESEPROBE

    Auch in der Comicforschung (zum großen Teil "Comicforschung") läßt sich der Ruf der Comics nachverfolgen. Angefangen bei Alfred Clemens Baumgärtner (dessen Comicsammlung, auf der seine Untersuchungen beruhten, aus Umtauschaktionen stammte – nicht alle Comics wurden verbrannt – und später den Grundstock des Archivs der Goethe-Universität bildete) und seinem zwar unfreundlichen, im Kontext der Zeit betrachtet aber fast schon seriösen "Die Welt der Comics" (der Untertitel "Probleme einer primitiven Literaturform" ist nicht gerade tendenzlos) über die soziologischen Betrachtungen wie "Vom Geist der Superhelden Comic Strips" (schon der Titel verrät Unkenntnis) zu "Comics – Anatomie eines Massenmediums" (zwar mit einem positiven Bild der Comics, aber dem falschen oder zumindest einschränkenden Zusatz "Massenmedium").

    Und selbst auf der Website des Goethe-Instituts (da arbeiten einige sehr comicaffine Leute) findet man noch heute solche Headlines: "Grübel, kicher, klatsch – Deutsch lernen mit Comics".

    Kürzlich hab ich diesen Link gefunden: Der spätere Ministerpräsident von Baden- Württmerberg, Lothar Späth, hat in seinen jungen Jahren Comicverbrennungen organisiert.
    Geändert von Mick Baxter (30.04.2015 um 03:30 Uhr)
    Das ICOM-Heft zum Gratis Comic Tag 2012 jetzt herunterladen (7,3 MB)!

  15. #15
    Mitglied Avatar von peter schaaff
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    Doch ein Student - mea culpa.

    Nur mal zum wissen: als (angehender) Wissenschaftler darf ich nicht googeln und nicht in Wikipedia lesen? Harter Job.

    Danke für die Links, Mick. Krasse Aktionen damals, Anfang der 60er ...

  16. #16
    Mitglied Avatar von franque
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    Der spätere Ministerpräsident von Baden- Württmerberg, Lothar Späth, hat in seinen jungen Jahren Comicverbrennungen organisiert.
    Sieh an, das "Cleverle", jetzt weiß ich nachträglich, warum er mir schon immer suspekt war...

  17. #17
    Mitglied Avatar von frank1960
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    Zwei sind vermummt, wollen anscheinend nicht erkannt werden: Ob der Mann ohne Lippen von seiner spätheren Karriere schon etwas ahnte und derjenige mit der Burka ist?
    Ach wär Ich doch ein Junge noch wie einst
    Mit Bastei-Gruß,
    Euer Frank

    Ganz neu: Jetzt auch mit Lehning-Gruß!


    Und alles mit Maschinenschrift und in Bunt!




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  18. #18
    Gena-le SysOpin Avatar von Gena
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    Zitat Zitat von peter schaaff Beitrag anzeigen
    Nur mal zum wissen: als (angehender) Wissenschaftler darf ich nicht googeln und nicht in Wikipedia lesen? Harter Job.
    Natürlich. Nur ist ein Onlinelexikon wie Wikipedia nicht zitierfähig, Zeitungsartikel, die via Suchmaschine gefunden werden, jedoch schon. Und man kann auch auf Googlebooks o. ä. zurückgreifen, wenn keine andere Buchausgabe zur Hand ist. Digitalisierte Bücher kann man wissenschaftlich korrekt zitieren. Ansonsten bleibt die erste Anlaufstelle für Studis die lokale Unibibliothek, die häufig auch ein weitreichendes Onlineangebot bereit hält.
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  19. #19
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    Zitat Zitat von Gena Beitrag anzeigen
    Natürlich. Nur ist ein Onlinelexikon wie Wikipedia nicht zitierfähig
    das nicht, aber dank der Literaturverweise am Ende des Artikels ein guter Einstieg in die Recherche, gerade bei Themen, wo man noch gar keine Ahnung hat.
    Bitte beachtet meinen neuen Verkaufsthread.
    Trinken mit der Linken, Fechten mit der Rechten.

  20. #20
    Gena-le SysOpin Avatar von Gena
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    Ja, die Literaturhinweise sind auch sehr beliebt. Ich kenne Studenten, die sich bei der Gliederung ihrer Hausarbeiten an dem dazu passenden Wikipediaartikeln orientiert haben - und damit durchgekommen sind. Ansonsten würde ich Tante Wiki soweit wie möglich meiden, wenn es nicht um Bilder und Darstellungen für Referate geht. Kurze Datenabfragen sind okay, alles darüber hinaus sollte lieber mit Hilfe von Fachliteratur recherchiert werden.
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  21. #21
    Mitglied Avatar von peter schaaff
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    Entwicklung des (schlechten) Rufs der Comics

    Eigentlich müsste ein Wissenschaftler hergehen und zu dem Thema 'Entwicklung des Rufs der Comics' die Leute befragen.

    Zum Beispiel meine Eltern, die sich erdreisteten, Ende der 60er meine erste (kleine) Comicsammlung der Mülltonne anzuvertrauen (ein Akt der Barbarei, von dem sie heute vorgeben, nichts mehr zu wissen). Oder solche Erziehungsberechtigten, die heutzutage hilflos fernöstlichen Bildgeschichten gegenüberstehen, die ihre Kinder zum Lesen von vorne nach hinten/ rechts nach links und zum Ausstaffieren mit Hausmädchenkostümen und überdimensionierten Gummischwertern verleiten.

    Ansonsten lassen sich doch für die frühen Jahre/ die 60er nur die (meinungsmachenden) Artikel und Bücher auffinden, die zu Comics- Verbrennungen in der Öffentlichkeit und Verbot bei uns zu Hause geführt haben, oder? Gefühlt die erste & einzige Fachlektüre zum Thema Comics überhaupt waren für mich die Beiträge in der Comixene oder 'Comics - Anatomie eines Massenmediums' von Fuchs & Reitberger - und die erschienen ja nun mal erst Anfang der 70er ...

  22. #22
    Mitglied Avatar von ric_the_rat
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    aaaahhhh.....

    nach tagelangem suchen bleibt nur eine lösung: ich hab die diss leider -- weil atelier-inventar -- offenbar verliehen. und mir fällt auch der titel nicht mehr ein. mist.
    nun hab ich aber mal den opac wü durchgekaut, knapp 700 publikationen sind da verlistet, und ich hab jetzt mal einfach die titel rausgecopyt-pastet -- kein wunder, dass da grad nix auf dem markt ist, das meiste ist grottenalt.
    but by the way: den band über die ausstellung im rheinischen landesmuseum (s.u.) stellt im vorwort klar, dass die haltung zum comic generell ambivalent ist. an dieser haltung hat sich nichts geändert bis heute, das problem ist nach wie vor, dass wir hier in D-land im sinne benjamins halt bild-analphabeten sind, sprich: probleme damit haben bildgeschichten zu lesen, weil das auch gelernt werden muss. und was man nicht kennt, frisst man nicht.
    soweit, mein latein ist damit leider vorerst an eine echte grenze gestoßen...

    Aspekte zu Inhalt und Wirkung
    Kagelmann, Hans Jürgen

    Massenzeichenware: die gesellschaftliche und ideologische Funktion der Comics
    Drechsel, Wiltrud Ulrike ; Funhoff, Jörg ; Hoffmann, Michael . - 1975

    Die Welt der Comics : Probleme einer primitiven Literaturform
    Baumgärtner, Alfred Clemens . - 1972

    Vom Umgang mit Comics
    Grünewald, Dietrich . - 1996

    Wozu Comics gut sind?! /[4]: Materialteil 3 zur Unterrichtseinheit "Unterhaltung und Manipulation, Beispiel: Comics"
    Wermke, Jutta . - 1973

    Bonner Online-Bibliographie zur Comicforschung : wissenschaftliche Literatur zu Comics, Graphic Novels und Manga
    Elektronische Zeitschrift

    Comics : eine Ausstellung im Rheinischen Freilichtmuseum, Landesmuseum für Volskunde Kommern
    Verweyen, Annemarie . - 1986

    Wie Kinder Comics lesen : eine Untersuchung zum Prinzip Bildgeschichte, seinem Angebot und seinen Rezeptionsanforderungen sowie dem diesbezüglichen Lesevermögen und Leseinteresse von Kindern
    Grünewald, Dietrich . - 1984

    Ideologie und Propaganda in den Marvel-Superheldencomics : vom Kalten Krieg zur Entspannungspolitik
    Schweizer, Reinhard . - 1992


    p.s.: schaaff spricht da grad die ultimative lösung an: eigene befragungen. auch von nichtlesern. die ja in der krassen überzahl sind...

  23. #23
    Mitglied Avatar von jo b.
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    Bin grad noch hier drüber gestolpert: http://www.bpb.de/apuz/189536/zur-co...in-deutschland

  24. #24
    Mitglied Avatar von ric_the_rat
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    nice link.

    aber: davon auszugehen dass adorno´s kritik an der massenkultur in den köpfen durchschnittlicher menschen auch nur ansatzweise ankommt, dürfte zu bezweifeln sein -- dafür müsste man ja was anderes lesen als horrorartikel oder die BILD.
    oder "irgend so ein kuwi-fach" studieren / studiert haben.
    oder anders: sich mit bildung als erkenntnis-initiator auseinandersetzen, was nicht so einfach ist, wo die bildungsprämisse der schulen und (fach)hochschulen eher in eine ganz andere richtung gehen, und erkenntnisgewinn eher zu vermeiden versuchen. vielleicht stellt deshalb auch selten jemand die frage danach, was das rezeptionsproblem beim comiclesen eigentlich ist, um dann festzustellen, dass alles pamphmässig verfasste vor allem darauf fußt, dass hier versucht wird unfähigkeiten via kulturkritik zu kompensieren.
    die generalbevölkerung ist gar nicht so un-aufgeschlossen wie man immer meint, wenn man sich das genöhle so durchkaut, das via print da auf einen zurollt.
    zum rezipieren von comics braucht man mehrere fähigkeiten, die so nicht auf dem üblichen lehr-speisezettel stehen, die erlernt werden müssen wie das lesen und schreiben von text auch, und nachdem die alphabetisierung einer -- na sachmer mal "kultur" -- wie der unsrigen auch erst vor 100 bis 150 jahren überhaupt gegriffen hat (die schrift an sich is ja etwas älter) wird es weitere gefühlte 500 jahre dauern, bis man auch hierzulande BILDER lesen kann. was eben nur geht mittels massenmedien.
    wie schon walter benjamin so schön sagte: der analphabet des 20.Jahrhunderts ist ein bild-analphabet.
    dürfte auch noch fürs 21.Jh. gelten.

  25. #25
    Mitglied Avatar von jo b.
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    Adorno is bei recht vielen angekommen. Ich denke im besagten Absatz geht es auch eher um das Nachwirken Adornos in eben diesem universitären Bereich, wird im Satz davor doch die Akademie der Künste Berlin im Jahre 1970 angeführt.

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