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Thema: Die Krise der frankobelgischen Comics

  1. #1
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    Die Krise der frankobelgischen Comics

    Der "Soleil"-Verlag wurde 2011 vom Konkurrenten "Delcourt" gekauft. Jetzt wird der "Soleil"-Firmensitz in Toulon dichtgemacht.

    Die Marke "Soleil" bleibt erhalten, aber das "Soleil"-Programm wird von anderen Leuten betreut, in der "Delcourt"-Zentrale in Paris.

    Eigentlich war das beim Verkauf 2011 anders versprochen worden, aber wegen der seither stark gesunkenen Verkaufszahlen frankobelgischer Comicalben sind Rationalisierungen unvermeidlich.

    Das Ende von "Soleil" zeigt, dass die Boom-Jahre der frankobelgischen Comicalben (1995-2005) ein abgeschlossenes Kapitel der Geschichte sind.

    https://www.actualitte.com/univers-b...leil-56299.htm

  2. #2
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    Das wird wahrscheinlich "weniger Mut für Neues" und "Dafür mehr GA's " bedeuten. Für uns wird sich so viel gar nicht ändern, oder? Wir können nur hoffen, dass "unsere" Verleger ein Händchen für die guten Stoffe haben, denn alles kann hier nicht erscheinen.

  3. #3
    Moderator Splitter Forum
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    Na der Verlag wurde ja nicht wegen schlechter Verkaufszahlen an Delcourt verkauft,
    sondern weil Mourad sich mehr Zeit und Geld für seinen eigenen Football-Verein wünschte.

    Das sich schon damals Guy massig Synergieeffekte versprach äußerte er schon zu der
    Zeit bei den (Lizenz-) und Partner-Gesprächen. Und mit solchen systemischen Vorteilen
    geht man halt nicht unbedingt hausieren.

    Wenn er jetzt etwas verändert, dann war das schon vor Jahren so geplant und ist eher
    eine strategische Ausrichtung auf die Zukunft der gesamten Branche - und nicht
    nur wegen Soleil. Er hatte das damals selbst so gesagt.

  4. #4
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    Ständiges Wachstum kann ja auch nicht funktionieren. Wenn man 1994 im Jahr am Markt 700 Alben produziert hat und 2014 bei 5000 angelangt ist, tut ein bisschen Konsolidierung ja auch gar nicht so weh.
    Schade um diverse Jobs in Toulon, die Sozialpläne sind ja gut und schön, aber es wird halt wieder ein paar Arbeitslose mehr geben.

  5. #5
    Klugscheissender SysOp Avatar von Clint Barton
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    Der männliche Part von Ange dazu:

    So, ok...
    Some of Soleil, the editorial teams for one, will stay in Toulon.
    And the production was mostly decreased because the books that were losing money were stopped after the purchase, but without being scrapped. All books that were to be published got to be published. Soleil is now something like 4th publisher after being something like 7th 3 years ago...
    http://www.bleedingcool.com/forums/f...ices-in-toulon
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  6. #6
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    Nicht am Ponyhof
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    Diverse Untertöne und Bemerkungen sind ja nicht von schlechten Eltern. Sollte man nicht glauben, dass eine Umstrukturierung am frankobelgischen Comicmarkt solche Verwerfungen ganz anderer Art bedeuten kann. Da geht es um Nordfrankreich und Südfrankreich und es wird ziemlich gesellschaftspolitisch.
    Hier die Artikel zum Interpretieren:

    2011 wurde ja versprochen, dass sich vorerst nicht viel verändern wird.

    http://leblogbd.nicematin.com/2011/0...ew_soleil.html

    2015 ist es dann so weit, Zahltag.

    http://leblogbd.nicematin.com/2015/0...an_social.html

    Wie überall bei Umstrukturierungen und Fusionierungen wird nach einiger Zeit doch eingespart, wo es nur geht. Einige können bleiben, andere müssen nach Paris, andere sitzen mit einem Sozialplan dann daheim.

  7. #7
    Moderator Splitter Forum
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    Zitat Zitat von Huxley Beitrag anzeigen
    Wie überall bei Umstrukturierungen und Fusionierungen wird nach einiger Zeit doch eingespart, wo es nur geht. ....
    Wie gesagt: war alles schon vor fast zehn Jahren geplant!

    Guy sagte einmal, dass man mit einem Drittel der Verlage
    und Mitarbeiter dieselbe Menge an Comics verkaufen könnte
    und dass derjenige, der Heute zuerst darauf reagiert in
    ferner Zukunft der Gewinner sein wird.

    Im Kopf hatte er da "eine Zentrale für alles": Redaktion,
    Konzeption für alle Märkte (e-Books und analoge) und
    gemeinsame Produktion (Co-Printing) sowie vorwiegend
    Bundle-Verträge, die diesem Gedanken folgen.

    Mich wundert dabei eher, dass er "so lange" nicht handelte!

    Norma macht das übrigens ungefähr genauso ... wo es geht,
    werden solche Synergieeffekte gesucht ... und bevorzugt.

  8. #8
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    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Wie gesagt: war alles schon vor fast zehn Jahren geplant!

    Guy sagte einmal, dass man mit einem Drittel der Verlage
    und Mitarbeiter dieselbe Menge an Comics verkaufen könnte
    und dass derjenige, der Heute zuerst darauf reagiert in
    ferner Zukunft der Gewinner sein wird.

    Im Kopf hatte er da "eine Zentrale für alles": Redaktion,
    Konzeption für alle Märkte (e-Books und analoge) und
    gemeinsame Produktion (Co-Printing) sowie vorwiegend
    Bundle-Verträge, die diesem Gedanken folgen.
    Klingt ja gar nicht so schlecht. Ach, wie schön wäre es, wenn da der deutsche Markt irgendwann folgen könnte.
    Ich traue es da einigen Key-Playern durchaus zu, dass man auch hierzulande noch was rausholen könnte.
    Ich selbst bin immer noch erstaunt, dass ich zum Beispiel erst heute von den Veröffentlichungen der Nebenserien zu "Sambre" erfahren habe, nachdem
    im Forum danach gefragt wurde. Immerhin habe ich mir "Das Nest" nun komplett aufgetrieben.
    Und eigentlich halte ich mich für halbwegs gut informiert, was den Markt betrifft. Und doch geht so vieles an mir vorbei, weil ich eben hauptberuflich nur
    interessierter Kunde bin.
    Es ist doch wichtig in Zeiten wie diesen, dass heutzutage zuerst einmal Marketing und Werbung und das öffentliche Auftreten stimmen, wenn man denn etwas verkaufen möchte.

    Mich wundert dabei eher, dass er "so lange" nicht handelte!
    Mich nicht mehr, nachdem ich mir die beiden Blog-Beiträge durchgelesen habe.
    Da geht es ja um viel mehr. Hemdsärmelige, eher brachiale Südfranzosen (Soleil-Programm) treffen auf biedere, wirtschaftliche Schlipsträger aus dem Norden. Kommt einen doch nicht unbekannt vor. Frankreich ist im Kleinen, wie Europa im Großen.
    Da hat der Sch'ti Guy in Zeiten von Finanzkrisen wohl eh schon mehr soziale Ader bewiesen als eventuell gut gewesen wäre.
    Geändert von Orwell (21.04.2015 um 11:36 Uhr)

  9. #9
    Moderator Splitter Forum
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    Zitat Zitat von Huxley Beitrag anzeigen
    Klingt ja gar nicht so schlecht. Ach, wie schön wäre es, wenn da der deutsche Markt irgendwann folgen könnte.
    Ich traue es da einigen Key-Playern durchaus zu, dass man auch hierzulande noch was rausholen könnte.
    Wie immer im Leben ... alles ist ein geben und ein nehmen!

    Letztendlich steht die Frage im Raum, ob in (nehmen wir mal
    an) 5 europäischen Ländern ein Comic jedesmal neu
    aufgebaut, neu kalkuliert und neu gedruckt werden
    muss .. oder ob eben nur 5 Sprachvarianten von eigentlich
    "einunddemselben" Comic zentral erstellt werden.

    Splitter z. B. könnte so zwei Mitarbeiter einsparen.

    "Aber" das, was dann auf den Markt kommt ist dann letztendlich
    nicht Splitter. Nicht im Inhalt und nicht in der Form. Und
    vielleicht auch nicht im Erfolg.

    Wir sperren uns im Moment gegen solche Entwicklungen, denn
    die Alben, die wir veröffentlichen, sind unsere Identität und in
    Koproduktionen so nicht verwirklichbar.

    Wenn ich nach links und rechts schaue, dann glaube ich, dass Wunsch
    und Wirklichkeit weit auseinanderliegen. Koproduktionen werden
    ständig mit Vorteilsattributen belegt, obwohl sie davon im Alltag kaum
    etwas generieren. Sie sind nicht verlässlicher auf dem Markt, nicht
    besser bearbeitet und verarbeitet, nicht billiger ... etc. etc.

  10. #10
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    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Letztendlich steht die Frage im Raum, ob in (nehmen wir mal
    an) 5 europäischen Ländern ein Comic jedesmal neu
    aufgebaut, neu kalkuliert und neu gedruckt werden
    muss .. oder ob eben nur 5 Sprachvarianten von eigentlich
    "einunddemselben" Comic zentral erstellt werden.
    Da sind wir wieder da, ob der deutsche Markt das vertragen soll oder muss oder kann.
    Ich bin ja froh, dass in Deutschland Comics oft neu aufgebaut, neu kalkuliert und neu gedruckt werden.
    Da heben sich schon einige Perlen wohltuend vom Original ab.

    Zur babylonischen Sprachenverwirrung innerhalb Europas hatte ich ja schon einige Marktlücken-Ideen als Burgenländer.
    Warum nicht hier im Norden Burgenlands fünf Sprachen wie Kroatisch, Tschechisch, Slowakisch, Ungarisch und Slowenisch unter einen Hut bringen?
    Drei davon sind sogar Amtssprachen im östlichsten Bundesland Österreichs. Dieser Markt würde ein Potential von dreißig Millionen Menschen bergen.

    Da jedoch Österreich zum "deutschsprachigen" Markt zählt (Hahaha, der war gut!) , braucht man hier erst gar keine Lizenzen anfragen...

    Splitter z. B. könnte so zwei Mitarbeiter einsparen.

    "Aber" das, was dann auf den Markt kommt ist dann letztendlich
    nicht Splitter. Nicht im Inhalt und nicht in der Form. Und
    vielleicht auch nicht im Erfolg.

    Wir sperren uns im Moment gegen solche Entwicklungen, denn
    die Alben, die wir veröffentlichen, sind unsere Identität und in
    Koproduktionen so nicht verwirklichbar.
    Nein, bitte nicht! So weitermachen! Eure Identität darf nicht gewechselt werden!

  11. #11
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    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    "Aber" das, was dann auf den Markt kommt ist dann letztendlich
    nicht Splitter. Nicht im Inhalt und nicht in der Form. Und
    vielleicht auch nicht im Erfolg.

    Wir sperren uns im Moment gegen solche Entwicklungen, denn
    die Alben, die wir veröffentlichen, sind unsere Identität und in
    Koproduktionen so nicht verwirklichbar.
    Die Lösung klingt einfach: dann muss Splitter eben den europäischen Markt bzw. die Herstellung kontrollieren. Z.B. im Burgenland. Aber wer koordiniert dann den gesamteuropäischen Vertrieb?

  12. #12
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    Splitter muss nur mal kurz nach einer Dependance in Wien schielen. Lebenswertes Millionenstädtchen. Und von Wien aus wäre man schneller in Prag, Bratislava, Budapest, Laibach oder Zagreb als zum Beispiel in Innsbruck. Unglaublich, aber wahr. Ihr hättet da großes, zusätzliches Marktpotential! Ich will aber einen Praktikantenposten, wenn das mal spruchreif werden sollte.

  13. #13
    Mitglied Avatar von Schreibfaul
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    Zitat Zitat von Huxley Beitrag anzeigen
    Da heben sich schon einige Perlen wohltuend vom Original ab.
    Im Allgemeinen sind die deutschen Ausgaben schlechter oder im bestenfall genau so gut wie im Ausland, glorreiche Ausnahme ist Splitter, die tatsächlich besser sind.

  14. #14
    Mitglied Avatar von the_rooster
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    Zitat Zitat von Schreibfaul Beitrag anzeigen
    Im Allgemeinen sind die deutschen Ausgaben schlechter oder im bestenfall genau so gut wie im Ausland, glorreiche Ausnahme ist Splitter, die tatsächlich besser sind.
    Na na na, dass du mir den Finix nicht vergisst.

  15. #15
    Moderator Carlsen Manga
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    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Wenn ich nach links und rechts schaue, dann glaube ich, dass Wunsch
    und Wirklichkeit weit auseinanderliegen. Koproduktionen werden
    ständig mit Vorteilsattributen belegt, obwohl sie davon im Alltag kaum
    etwas generieren. Sie sind nicht verlässlicher auf dem Markt, nicht
    besser bearbeitet und verarbeitet, nicht billiger ... etc. etc.
    Ich weiß, ist eigentlich nicht das Hauptthema hier, aber danke dafür, dass du das hier erwähnst! (Und selbst wenn am Ende schöne Bücher bei rauskommen können und Druckkosten gespart werden - bisweilen machen sie deutlich mehr Arbeit, als wenn man es selbst in Ruhe von Null durchgezogen hätte. Gilt nicht nur für Euro/US-Comics, sondern z.B. auch japanische Artbooks, *lach*.)
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