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  1. #26
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Zitat Zitat von Schreibfaul Beitrag anzeigen
    Genau. Wieso man als (angeblicher) Comicfan mit dem lesen bis zur Rente wartet, ist mir völlig schleierhaft.
    Vielleicht hilft Dir dies zum Entschleiern:

    In KOWALSKI gabs mal ne doppelseitiges Foto: Ein Typ, im Hintergrund eine riesige Wand aus Bierdosen. Dazu der Text: "Kowalski-Leser und ihre Hobbys - Heute: Martin W.* und seine Bierdosensammlung"

    Dann ne Sprechblase von dem Typ auf dem Foto: "Ja, das Sammeln hat schon ne Menge Spaß gemacht. Aber jetzt freu ich mich natürlich auf's Austrinken!"


    --
    Ja, das war Kowalski-Humor. Großartiges Magazin. Schade, dass es das nicht mehr gibt. Und damals hab ich auch tatsächlich noch jede Ausgabe komplett(!) gelesen. Es gab mal Zeiten, da hatte ich Zeit für sowas. Aber gut, da bin ich auch regelmässig ca. 400 km Bahn gefahren. Damals kam ich sogar dazu, richtige BÜCHER zu lesen... - So ändern sich die Zeiten. Und das Leben und die Prioritäten. Vielleicht komm ich zwischen jetzt und der Rente ja auch auf den 'Tempel-Trip' (siehe Editorial der letzten beiden ZACKs) und vertick' die Sammlung - dann eben teilweise ungelesen. Aber so oder so: Dass mir mal irgendwann langweilig wird, kann ich mir nicht vorstellen. Egal, ob ich als Rentner noch ungelesene Comics im Regal haben werde oder nicht.

    * Name nicht original, keine Ahnung, wie der in Kowalski wirklich war. Und auch sonst natürlich kein Anspruch auf völlige Korrektheit. Is halt aus der Erinnerung geschrieben.
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  2. #27
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Zitat Zitat von frank1960 Beitrag anzeigen
    Dazu passt das Lied der Schlagersängerin und Comic-Heldin Monica Morell:


    https://www.youtube.com/watch?v=hrl22w2Riu8
    Boah! Was Du immer alles so ausgräbst! - Das hatte ich eigentlich glücklich verdrängt. ( *persönliches Memo anlegen*: Nicht immer auf jeden Link klicken! Besondere Vorsicht bei youtube-Links! Wichtig!)
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  3. #28
    Mitglied Avatar von BobCramer
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    Zitat Zitat von zaktuell Beitrag anzeigen
    Seltsame Aussage. Um beurteilen zu können, ob man was verpasst, müsste man's lesen.
    Ich formuliere es einfach anders: In den letzten 10/15 Jahren hatte ich nach der Lektüre aktueller Comics in den allermeisten Fällen das Gefühl, ich hätte nicht viel verpasst, wenn ich sie nicht gelesen hätte. Es besteht aber die Möglichkeit, dass ich eine große Anzahl absoluter Top-Comics verpasst habe, da sich mein Comic-Konsum reduziert hat und ich mit der Publikationsflut der deutschen Verlage unmöglich mithalten kann (oder will).

    Zitat Zitat von zaktuell Beitrag anzeigen
    Hilfreich wären eigentlich nur Aussagen, WAS man gelesen HAT und dann die Mitteilung an andere: "DAS könnt ihr euch ersparen." Mit kurzem Hinweis, WARUM man zu diesem Schluss kommt. Denn letztlich ist ja des einen Uhl des anderen Nachtigall und daher ein unbegründetes Urteil kaum hilfreich.
    Nimm's doch einfach hin, dass ich hier meinen allgemeinen Eindruck schildere, ohne das Bedürfnis zu haben, gleich in Detaildiskussionen einsteigen zu wollen. Wir sind hier doch nicht in einem wissenschaftlichen Seminar. Natürlich könnte ich hier wahllos Beispiele anführen, aber was würde das bringen?

    Ich kann mich nur wiederholen: Wenn ich mitbekommen sollte, dass heute Autoren/Zeichner arbeiten, die die Klasse oder die Reputation von Leuten wie z.B. Goscinny oder Giraud haben, bin ich gern bereit, mir diese Geschichten anzusehen und mir ein Urteil zu bilden. Wenn es heutzutage solche Autoren/Zeichner gibt, ist mir das aber zumindest bislang nicht aufgefallen, was sicher damit zusammenhängen kann, dass ich in der ganzen Thematik nicht mehr up-to-date bin - bzw. damit, dass wir heute hierzulande wohl kein Comic-Magazin mehr haben, das regelmäßig die Arbeiten dieser Leute abdrucken würde, während im alten Koralle-ZACK jahrelang die Creme de la Creme der europäischen Comic-Kreativen präsent war.
    Geändert von BobCramer (27.05.2015 um 19:16 Uhr)

  4. #29
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    Der klassische Abenteuer-Comic à la Koralle-Zack ist im Moment tatsächlich etwas aus der Mode. Natürlich gibt es noch immer gute und sogar brillante Autoren wie Taniguchi und Gaiman, aber die erzählen nicht nur anders, sondern auch über Anderes.

    Ansonsten:
    Der Greg-Fan kann sich ganz gut mit van Hamme trösten, aber Geschichten, die stilistisch und inhaltlich an Charliers "Epen" erinnern, muss man wirklich mit der Lupe suchen. Der letzte Comic, der sich für mich an der ein oder anderen Stelle wie von Charlier erzählt "angefühlt" hat, war Long John Silver (nun, das Ende war dann aber ganz und gar nicht Charlier ).
    Dann wäre da noch Fabien Nury, der ist für mich derzeit einer der besten frankobelgischen Abenteuercomic-Autoren, vielleicht sogar der beste. Bei dem kommt hin und wieder auch Charlier-Feeling auf.

    Goscinny ist wohl noch schwerer zu ersetzen. Vor einigen Jahren habe ich die frühen Kurtzman-Geschichten aus den MAD Archives gelesen und hatte hin und wieder an den Franzosen gedacht (nicht nur, weil dort ein Goscinny als Nebenfigur auftaucht), aber ansonsten wüsste ich niemanden, dessen Humor dem des guten René zu seiner Hochzeit auch nur nahe kommt.
    Geändert von felix da cat (27.05.2015 um 14:13 Uhr)

  5. #30
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Zitat Zitat von BobCramer Beitrag anzeigen
    (...) Nimm's doch einfach hin, (...)
    Kein Problem. Sollte ein anderer Eindruck entstanden sein, tut's mir leid, aber meins war kein 'Angriff'. *Peace, Bruder*
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  6. #31
    Mitglied Avatar von Derma R. Shell
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    Neben Van Hamme, Dorison und Nury halte ich noch sehr viel von Vehlmann, Sente und Desberg.
    Das sind so die Autoren, die es sicher noch ins alte ZACK geschafft hätten und im neuen ja bereits auffällig vertreten waren/sind.

    Für viel Spaß sorgen natürlich auch die Stories von Veys und Yann...
    Gruß Derma

  7. #32
    Mitglied Avatar von BobCramer
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    Ich meine eigentlich gar nicht, dass man auf ewig die alten frankobelgischen Rezepte aufwärmen muss. Wenn ein Autor/Zeichner mit einem herausragenden Talent kommt und neue Formen der Ästhetik oder Erzählkunst findet - umso besser. Für mich gehört beispielsweise Alan Moore zu den genialsten Erzählern, und der schreibt nun wirklich keine Abenteuercomics. Zu aktuelleren Arbeiten von Moore kann ich allerdings auch nichts sagen.

    Goscinny wird vielleicht nie zu ersetzen sein. Zumindest gehe ich nicht davon aus, dass ich das noch erlebe.

    Das Gefühl, dass ich bei 95 % der aktuellen künstlerischen Hervorbringungen nicht viel verpasse, habe ich im übrigen auch bei anderen Kunstformen. Muss nur an den faden Melodienbrei denken, der uns am Wochenende beim Song Contest serviert wurde... aber das ist ein anderes Thema.
    Geändert von BobCramer (27.05.2015 um 19:20 Uhr)

  8. #33
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Zitat Zitat von BobCramer Beitrag anzeigen
    (...) Goscinny wird vielleicht nie zu ersetzen sein. (...)
    Goscinny war ja nun auch das einzige Genie, dass im Comicbereich tätig war - nachdem ein anderes Genie der Kunst- und Kulturgeschichte, dies eben nicht war, denn Picasso soll ja gesagt haben: "Das einzige, was ich in meinem Leben bedauere, ist, keine Comics gezeichnet zu haben."

    daVinci, Picasso, Buster Keaton, Orson Wells, Einstein und eben Goscinny... - Genies wachsen nicht auf Bäumen. Wenn man andere an denen misst, kann die Bilanz nur negativ ausfallen.
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  9. #34
    Mitglied Avatar von Schreibfaul
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    Natürlich gibt es genügen erstklassig Autoren; ein paar wurden ja schon erwähnt.
    Das die Anzahl von mittelmäßigen Werken die von Meisterwerken übersteigt, liegt in der Natur der Dinge. Das war schon immer so, jetzt, wie vor 30 Jahren.

    Man darf auch nicht vergessen das uns nach wie vor uns nur ein Bruchteil erreicht; nicht alles was gut ist, wird auch hier veröffentlicht.

    MMn ist die Anzahl von interessanten Comics jetzt wesentlich größer als früher, schon allein deshalb weil das Medium Comic noch relativ jung ist und mittlerweile die künstlerische Bandbreite und die Inhalte mit der Zeit gewachsen und anspruchsvoller geworden sind (wobei wahrscheinlich jeder unter "jetzt" und "früher" wohl was anderes versteht).

    Immer Goscinny (oder Moore) als Vergleich heranzuziehen halte ich für nicht unfair, schließlich war der schon vor 30 Jahren einzigartig.

  10. #35
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Zitat Zitat von zaktuell Beitrag anzeigen
    Seltsame Aussage. Um beurteilen zu können, ob man was verpasst, müsste man's lesen.
    Dann hat man's ja nicht verpaßt.
    Das ICOM-Heft zum Gratis Comic Tag 2012 jetzt herunterladen (7,3 MB)!

  11. #36
    Mitglied Avatar von Donovan
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    Der Kern meiner Sammlung umfasst tatsächlich die Koralle-ZACK-Serien. Das waren schon sehr gute Serien. Hinzu kommen Serien, die in diesen Stil passen wie XIII, Schrei des Falken, Bruce J. Hawker, Lady S, Frank Lincoln usw.

  12. #37
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    das muss ich nochmal loswerden....es geht ja nicht nur um FrankoBelgisch: Y the last man ist ein absolutes Highlight. Im Humorbereich ist Goscinny vielleicht wirlich nicht zu ersetzen, aber Yann schreibt gute Sachen und ich persönlich finde auch Ayroles ´Mantel und Degen´ und besonders ´Garulfo´ einfach nur Klasse.

  13. #38
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    Was ist denn mit Lewis Trondheim? Sowohl als Zeichner als auch als Autor in den letzten beiden Dekaden einer der produktivsten und gleichzeitig innovativsten Comickünstler Frankreichs gewesen... allerdings nicht wirklich ZACK-tauglich
    Bitte beachtet meinen neuen Verkaufsthread.
    Trinken mit der Linken, Fechten mit der Rechten.

  14. #39
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    Zitat von zaktuell:
    daVinci, Picasso, Buster Keaton, Orson Wells, Einstein und eben Goscinny... - Genies wachsen nicht auf Bäumen. Wenn man andere an denen misst, kann die Bilanz nur negativ ausfallen.
    Der Club ist mir ein bisschen zu exklusiv (ist aber sicher nicht so gedacht, oder?). Es gibt noch ne Menge mehr, die völlig unstrittig sein dürften, in der Literatur von Shakespeare (wer immer er nun auch gewesen sein mag) bis Steinbeck, in der Malerei von Michelangelo bis Rembrandt usw.
    Ausgerechnet der Comic soll in weit mehr als einem Jahrhundert Existenz nur ein Genie hervorgebracht haben?

    Zitat von zaktuell:
    Goscinny war ja nun auch das einzige Genie, dass im Comicbereich tätig war - nachdem ein anderes Genie der Kunst- und Kulturgeschichte, dies eben nicht war, denn Picasso soll ja gesagt haben: "Das einzige, was ich in meinem Leben bedauere, ist, keine Comics gezeichnet zu haben."
    Auf dieser Liste "attraktiver literarischer Genies" steht schon mal ein weiteres (Position 30).

    O.k., man kann argumentieren, dass die Liste auch ein bisschen spaßig gemeint sei und sie daher ignorieren, aber wenn Genies einen Kreativen für seine kreative Leistung bewundern, könnte das nicht darauf hindeuten, dass der Bewunderte auch ein Genie ist? Schließlich: warum sollten sich Genies für weniger als geniales begeistern?
    Wenn ja, habe ich noch ein Genie: Picasso, Scott Fitzgerald, Hemingway, T.S. Eliott bewunderten allesamt George Herriman und seine Serie Krazy Kat.

    Oder:
    Wenn ein Genie so sehr für die Arbeit eines Comiczeichners/texters schwärmt, dass er ihn den "besten Schriftsteller der Welt" nennt und ihn für den Literaturnobelpreis vorschlägt, könnte der erwünschte Laureat dann nicht auch als Genie durchgehen?

    Wenn ein Comiczeichner im Titel einer seiner Arbeit gewidmeten Buchreihe als "Genius" bezeichnet wird, mag das Hype sein, aber ich kenne keinen, der den Titel für anmaßend gehalten hätte.

    Wir sind uns sicher einig, dass der Begriff "Genie" oder "genial" von manchen etwas inflationär benutzt wird, aber bei allem Respekt vor Goscinny, der Comic hat gewiss mehr als nur ein Genie hervorgebracht.

    (wenn das zu einer richtigen Diskussion wird, bitte ausgliedern )
    Geändert von felix da cat (28.05.2015 um 10:28 Uhr)

  15. #40
    Mitglied Avatar von franque
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    Wenn nicht sogar Stan Lee... Ich meine, was der Mann alles in einer ziemlich kurzen Phase zumindest co-kreiert hat und was sich ja fast komplett als extrem tragfähig erwies, bis auf den heutigen Tag, da sollte der Beiname Genie der Popkultur schon drin sein.

    Bei "anderer" Literatur würde ich neben Shakespeare auf jeden Fall Kafka nennen, auch noch Goethe ("Faust" ist praktisch 100% zitierfähig und zu ichweissnichtwieviel-% in den dt. Sprachgebrauch eingegangen).


    Und für den Film nur Keaton und Welles zu nennen, ist in der Tat ein bißchen arg wenig.

  16. #41
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    Spontan: Herge, Franquin, Schulz, vielleicht sogar Giraud/Moebius

  17. #42
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Der Club ist mir ein bisschen zu exklusiv (ist aber sicher nicht so gedacht, oder?). (...)
    Ja, bzw. nein, war nicht so gedacht. Natürlich gibt es weitere als die von mir nur exemplarisch erwähnten. Aber:
    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    (...) Wir sind uns sicher einig, dass der Begriff "Genie" oder "genial" von manchen etwas inflationär benutzt wird, (...)
    Eben. Und deshalb bin ich da eher streng. Aber wir sind uns sicher genauso einig, dass es keine objektiven Kriterien gibt, nach denen sich 'Genie' definieren lässt und das daher n Stück weit auch 'Ansichtssache' ist, wer als 'Genie' durchgeht. Zudem muss man wohl auch differenzieren zwischen Genie im allgemeinen und im speziellen. Sprich zwischen 'Universal-Genie' und Leuten, die 'nur' in ihrem speziellen Bereich genial sind/waren.

    Die übrigen, von Dir angeführten 'Comicer' kenn ich zwar, find das, was ich von denen kenne, auch gut (zuweilen ist das aber nur wenig, denn die Krazy Kat-Ausgabe der Comicothek hat ja leider nur kurz gedauert), aber ich kenn sie nicht gut genug, um zu beurteilen, ob das für mich schon als 'Genie' durchgeht. Und, wie gesagt, ich bin da auch 'streng' mit dem Begriff: Hermann zB hat seine 'genialen Momente' gehabt, wenn er mit Bildern 'erzählt', aber das reicht mir noch nicht, um ihn zum 'Genie' zu erheben. Dito für Giraud: Ein besonderer Zeichner, ohne Frage. Ein Großer seiner Zunft. Wegweisend, stilbildend, innovativ,... - geschenkt. Aber zum 'Genie' reichts auch da mMn noch nicht. Das mögen andere sicher anders sehen und beurteilen. Ihnen unbenommen.

    Insofern schränke ich ein: Von denen, die ich gut genug kenne, um sie diesbezüglich beurteilen zu können, ist Goscinny für mich das einzige Genie, das im Comic-Bereich tätig war. MacCay, Segar, Foster, Hogarth, Miller, Franquin, Schulz, usw. Sicherlich alles 'ganz groß' und ich will deren Leistung und Bedeutung sicherlich nicht schmälern. Aber 'Genie'? Für mich nicht. Wenn man diese 'Liga' unter 'Genie' fasst, ist man dann doch wieder schnell bei inflationärer Verwendung des Begriffs.
    Geändert von ZAQ (28.05.2015 um 12:11 Uhr)
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  18. #43
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    Zitat von zaktuell:
    Eben. Und deshalb bin ich da eher streng.
    Zu große Strenge hat die gleiche Wirkung wie zu große Milde. Sie wird dem Begriff nicht gerecht.

    Erinnert ein bisschen an den Lehrer, der 10 Top-Schüler in seiner Klasse hat, die bei der letzten Klassenarbeit 10 wunderbare Aufsätze schreiben, von denen er aber nur 3 mit einer 1 bewertet, nicht, weil die anderen 7 schlechter wären, sondern weil er meint eine 1 haben grundsätzlich nur ganz wenige verdient. Sie an 10 Leute zu vergeben, würde die 1 so gewöhnlich machen.

    Zitat von zaktuell:
    Aber wir sind uns sicher genauso einig, dass es keine objektiven Kriterien gibt, nach denen sich 'Genie' definieren lässt und das daher n Stück weit auch 'Ansichtssache' ist, wer als 'Genie' durchgeht.
    Klaro, aber wir sollten uns auch bewusst sein, dass wir darin, wen wir als Genie bezeichnen, in der Regel massiv fremdbestimmt sind.
    Nehmen wir mal Einstein.
    Ich habe solides physikalisches Grundwissen.
    Ich lese gern auch mal populärwissenschaftliche Bücher über Quantenphysik.
    Ich weiß, dass sich viele Aussagen Einsteins über die Naturgesetze als richtig erwiesen, obwohl es ihm noch nicht möglich war, sie experimentell zu verifizieren.
    Gut, ich weiß auch, dass seine Briefe lesenswert sind, dass er gut (aber nicht genial) Geige gespielt haben soll und dass er ein vielseitig interessierter Mensch (also kein Fachidiot) war, aber von dem Gebiet, auf das es bei einer Bewertung seiner Genialität wirklich ankommt, habe ich zu wenig Ahnung als dass ich ehrlich beurteilen könnte, ob er genial war oder nicht.
    Dass er es war, glaube ich, weil kompetentere Leute, die sich seit Jahr und Tag mit diesen Dingen beschäftigen, ihn so einschätzen und ich diesem Urteil traue.
    Und wie steht es um seine Genialität im Verhältnis zu der Heisenbergs und Schrödingers?
    Würdest Du Dir wirklich zutrauen, ein fachkundiges Urteil darüber abzugeben, dass Einstein genial war, Heisenberg und Schrödinger aber nicht? Könntest Du die beiden letzten mit der Bemerkung ausschließen: ich bin da eben streng.
    Sorry, aber das reicht nicht. Die Strenge müsstest Du auch so objektiv wie möglich begründen und dazu muss man schon ein bisschen mehr Ahnung haben als unsereins ...

    Ich kann Dir zahlreiche andere Beispiele aufführen, ich beschränk mich mal auf eines:
    Klassische Musik: Bach ... muss ich einschlafen, viele nennen seine Musik genial. Mag sein, kann ich nicht erkennen, fehlt mir einfach die Kompetenz. Ich kann ihn aber ehrlicherweise auch nicht ausschließen, weil ich um auf faire Weise streng zu sein, Maßstäbe haben müsste, über die ich gar nicht verfüge. Sonst wäre ich wie der Lehrer oben, der sich auf unseren Gegenstand übertragen sagt: so viele Genies gibt's gar nicht, darf's gar nicht geben, den streiche ich mal, um den Begriff des Genies nicht zu verwässern.
    Zitat von zaktuell:
    Und, wie gesagt, ich bin da auch 'streng' mit dem Begriff: Hermann zB hat seine 'genialen Momente' gehabt, wenn er mit Bildern 'erzählt', aber das reicht mir noch nicht, um ihn zum 'Genie' zu erheben.
    Eine Definition.
    Wenn hier von "überragender schöpferischer Geisteskraft oder besonders herausragenden Leistungen auf anderen Gebieten" die Rede ist, dann geht das ja über den "genialen Moment" hinaus. Die Frage ist: über welchen Zeitraum muss man diese Schöpferkraft beweisen, um berechtigt als Genie eingestuft zu werden?

    Wir alle kennen den genialen Song, das geniale Album eines Interpreten, der sonst nie wieder was gerissen hat. Ich glaube, geniale Momente, wie Du sie Hermann attestierst, sind gar nicht so selten. Wir würden uns aber sicher alle sträuben, jemanden der mal einen wirklich überirdisch guten Song komponiert hat, allein deshalb Genie zu nennen.
    Würde man Edison Genie nennen, hätte er nur die Glühbirne verbessert? Sicher nicht.
    Daher die Frage, wie viele geniale Momente muss man ansammeln, um als Genie zu gelten?


    Mich würde Dein Maßstab hierfür interessieren (klar ist der nicht objektiv, aber irgendeinen muss man ja haben)

    Dazu als Vorlage ein paar Gedanken zu Goscinny:
    Nun, seine Pitt Pistol-Geschichten sind sicher noch nicht genial. Meiner Ansicht nach blitzt seine Genialität erstmals in seinen frühen Lucky Luke- und Umpah-Pah-Storys auf (also ca. Mitt- bis Ende der 1950er) bevor sie in den 1960ern in Lucky Luke, Asterix, Isnogud und sogar in Nebenserien wie Kasimir zu voller Blüte kommt.
    In dieser Phase haut er ein Meisterwerk aufs andere raus. Das letzte ganz große Album ist für mich "Der Seher" (Vorabdruck 1972). Somit würde ich seine ganz große, geniale Zeit auf etwa 12 Jahre begrenzen, mit dem ein oder anderen genialen Moment davor und danach (bei Lucky Luke gab's schon vor 1960 Großartiges, bei Iznogoud war 1972 schon der Saft raus).
    Ich weiß nicht, wie Deine Rechnung aussieht (das beurteilt sicher jeder anders), aber 12 Jahre überragender Schaffenskraft reichen für mich aus, jemanden als Genie zu bezeichnen.

    Und wie vergleichst Du seine Schöpferkraft mit der McCays? Finde ich schwierig.
    Goscinny hatte allenfalls geringes zeichnerisches Talent.
    McCay war sicher kein hervorragender Texter.

  19. #44
    Mitglied Avatar von frank1960
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    Wobei Genialität relativ sein könnte: Anhänger der Prä-Astronautik stellen zur Diskussion, dass Genies wie Goscinny, Barks, Fuchs, Einstein, Tesla durch Außerirdische inspiriert wurden, sei es in Form von telepathischem oder physischen Kontakt, und sie dadurch ihr Wissen bzw. ihre Eingebungen erlangten. Also: was ist eigene Leistung und was beeinflusstes Können. Wie soll man das beurteilen? Wenn überhaupt. Schwierige Entscheidung.
    Wenn man daran glaubt.
    Ach wär Ich doch ein Junge noch wie einst
    Mit Bastei-Gruß,
    Euer Frank

    Ganz neu: Jetzt auch mit Lehning-Gruß!


    Und alles mit Maschinenschrift und in Bunt!




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  20. #45
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    Däniken mag der Ansicht sein, Goscinny, Barks, Fuchs, Einstein und Tesla wären durch "Götter aus dem All" inspiriert - vielleicht sogar gezeugt - worden .... doch ich glaube, das sollten wir als esoterische Minderheitsmeinung außer Acht lassen. Wir könnten uns verzetteln.

  21. #46
    Mitglied Avatar von franque
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    genius, lat. Substantiv, maskulinum - Schutzgeist

    Es bleibt also mysteriös.

  22. #47
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    (...)
    Daher die Frage, wie viele geniale Momente muss man ansammeln, um als Genie zu gelten?


    Mich würde Dein Maßstab hierfür interessieren (klar ist der nicht objektiv, aber irgendeinen muss man ja haben) (...)
    Ich hab befürchtet, dass die Frage nach Definition/Beurteilungskriterien kommen würde. Ich weiß es aber nicht wirklich, woran ich das bei Goscinny festmachen würde. Aber sicherlich nicht, indem ich mit nem 'Schrittzähler' 'geniale Momente' mitzähle und n entsprechenden Grenzwert festlege.

    Nein, ich glaub, Genialität hat für mich nicht nur mit den Taten und Leistungen selbst zu tun, sondern auch damit, dass man als 'Rezipient' hinter den Werken den Wirkenden sieht und dessen 'innere Weisheit' spürbar wird. Klingt blöd, aber ich weiß grad nicht, wie ichs besser formulieren soll. Bei Goscinny zB find ich immer, dass sein Humor eine 'tiefere Dimension' hat - als habe er das Wesen des Menschen bis ins Letzte verstanden - und liebt ihn trotzdem!
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  23. #48
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    Nein, klingt überhaupt nicht blöd.
    Beschreibt Goscinnys sicher wichtigste Fähigkeit sogar sehr gut.

    Wahrscheinlich ist das tiefe Verständnis für das Wesen des Menschen tatsächlich eine Voraussetzung für jeden genialen Humoristen. Insofern würde ich dies als eine Voraussetzung für Genialität in diesem Bereich sehen, als Werkzeug ohne das ein Humorist nicht auskommt.

    Aber schon ein genialer Zeichner oder Musiker oder Physiker muss diese Art der Weisheit nicht besitzen, selbst wenn man einwenden mag, dass ein genialer Zeichner auch Gefühlszustände gekonnt einfangen muss, was man ohne ein Gefühl für Mimik und Gestik (also für einen Teil des menschlichen Wesens) sicher nicht kann.
    Insofern halte ich die über einen längeren Zeitraum erwiesene außergewöhnliche Schaffenskraft hier schon für das verbindende Element aller Gebiete, auf denen man Genialität beweisen kann.
    Geändert von felix da cat (29.05.2015 um 12:34 Uhr)

  24. #49
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    So langsam komm ich mir - den Goscinny-Ansatz weiterverfolgend - selbst auf die Spur:

    Goscinny, scheint 'das Wesen des Menschen' bis ins Letzte verstanden zu haben.

    Einstein, den ich auch unter Genies zählen würde, scheint 'das Universum, die Zeit und den Raum' bis ins letzte verstanden zu haben.

    Im Gegensatz zu den beiden tu ich mich schon schwer, Goethe zu den Genies zu zählen: Sein Faust trägt ja unstrittig autobiographische Züge. Faust strebt danach, "dass ich erkenne, was die Welt im Innersten zusammenhält". So auch mein Eindruck von Goethe: Ein gelehrter Mann, ohne Frage. Auf vielen Gebieten tätig und forschend und wirkend. Aber immer eher ein 'Suchender', denn ein 'Findender'. Sicherlich hat er etliches an Erkenntnissen gewonnen, aber der Blick auf das Innerste, das Wesen der Dinge, blieb ihm wohl versagt. So mein Eindruck.

    Und dann noch: Sowohl bei Goscinny als auch bei Einstein: Bei beiden ist es eher ein 'subjektiver Eindruck': Ich hab das Gefühl, dass die 'das Innerste', 'das Wesen' der Dinge durchschaut haben, ich bilde mir ein, dass das in der Beschäftigung mit ihrem Leben und Werk für den durchschimmert, der sich damit befasst. Das heißt aber nicht, dass sie es jeweils so vermitteln, dass auch der 'Rezipient' auf diesen 'tieferen Erkenntnisstand' kommt. Er bekommt vielleicht eine Ahnung davon, aber wahrscheinlich nur, wer selbst ein Genie ist, wird es zur Gänze begreifen. Oder anders gesagt: Ich versteh die Relativitätstheorie nicht. Aber ich ahne, dass sie ein Ergebnis davon ist, dass Einstein etwas Grundlegendes, Elementares erkannt hat, das Nicht-Genies in der Art und Tiefe nie nachvollziehen können, auch nicht, wenn sie -im Ggs. zu mir- die Relativitätstheorie nachvollziehen können. Sie ist aber eben 'nur' Ausdruck dessen, dass 'das Genie' etwas Elementares verstanden hat, sie ist nicht dieses Elementare selbst.

    Goscinny das Wesen des Menschen, Einstein das Universum, Raum und Zeit. Andere 'Genies' haben wieder andere Dinge 'bis ins Letzte, Tiefste, Innerste' verstanden*. Oder es zumindest geschafft, bei mir den Eindruck zu erwecken, dass sie das hätten, weswegen ich sie für Genies halte. Vielleicht irr ich mich aber auch und mancher, den ich für'n Genie halte, schafft es mir gegenüber einfach nur, gut zu verschleiern, dass er 'auch nur mit Wasser kocht'.

    Kurzum: Es ist absolut subjektiv und dementsprechend für Aussenstehende 'willkürlich', wen ich unter Genie fasse und wen nicht. Ich denke, es ist jetzt einigermassen deutlich geworden, woran ich das festmache, aber es ist eben kein 'wissenschaftlich' belastbares Ding. Sondern nur mein höchsteigenpersönliches. Und als solches ist es letztlich auch nur bedingt diskutabel.

    *Und dieses 'Letzte, Tiefste, Innerste' hat, glaub ich, oft mit einem tiefen Verständnis des Menschen zu tun: Orsen Wells zB hat ja nicht nur 'Kino' verstanden. Sondern generell 'Medien'. Und eben nicht nur rein technisch, sondern auch in Bezug auf die Wirkung, die damit auf den Menschen erzielt werden kann. Also: "Wie tickt der Mensch und wie funktionieren Medien, damit bei 'Mensch' dies oder jenes angetriggert wird." - Und in der Beziehung, denk ich, war Wells genialer, weil tiefgehenderes Verständnis habend, als alle 'normalen' Medien-Psychologen, die auf einer eher rational-wissenschaftlichen Ebene verharren. Die dabei gleichwohl Wirkmechanismen erkennen mögen, aber eben -im Vergleich- immer nur an Oberflächen kratzen oder sich auf Niveaus bewegen, wo's auch für 'Normalsterbliche' noch nachvollziehbar ist.
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  25. #50
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    Gefällt mir sehr gut, was Du da schreibst.

    Dennoch:
    Zitat von zaktuell:
    Sowohl bei Goscinny als auch bei Einstein: Bei beiden ist es eher ein 'subjektiver Eindruck': Ich hab das Gefühl, dass die 'das Innerste', 'das Wesen' der Dinge durchschaut haben, ich bilde mir ein, dass das in der Beschäftigung mit ihrem Leben und Werk für den durchschimmert, der sich damit befasst.
    Das macht das ganze natürlich subjektiver als es sein müsste. Und birgt die Gefahr, auf Blender hereinzufallen (was Du ja auch einräumst). Dali verstand es hervorragend sich als Genie zu vermarkten. Sind ihm die Leute, die ihn dafür hielten/halten, auf den Leim gegangen oder war er tatsächlich eines? Vielleicht "fühlte" er sich ja nur so an, weil er sich selbst als eines sah?

    Gustave Flaubert war extrem schüchtern; Kafka bat darum, sein Werk zu verbrennen; solche Selbstzweifler haben es wesentlich schwerer, auf den Betrachter wie Genies zu wirken (wenn sie selbst schon nicht daran glaubten ...), wenn man sich ihrem Leben gefühlsmäßig nähert. Gemessen an Showman Dali sind sie so blass ...

    Schon daher sollte man das Genie meiner Ansicht nach nur an seinen Werken und nicht an einem letztlich doch sehr subjektiven Eindruck ihres Lebens messen.
    Zitat von zaktuell:
    Einstein, den ich auch unter Genies zählen würde, scheint 'das Universum, die Zeit und den Raum' bis ins letzte verstanden zu haben.
    Nicht ganz. Mit seinem berühmten Satz "Gott würfelt nicht" lag er falsch. Gott mit Knobelbecher? Welch ein Anblick!

    ... was seiner Leistung keinen Abbruch tut. Auch Genies dürfen irren. Und da habe ich noch ein kleines Problem mit Deiner Definition: sie entmenschlicht das Genie so sehr. Genies sind keine Halbgötter, sie sind nicht unfehlbar und dürfen sich auch auf dem Gebiet irren, für das Geniestatus reklamiert wird.
    Ein Trugschluss, dem ein genialer Gedankengang voran geht, kann mit mehr kreativer Schaffenskraft entwickelt worden sein, als nötig ist, zum korrekten Ergebnis zu kommen. Der geniale Trugschluss ist nach Deiner Definition - wie ich sie verstanden habe - allerdings nicht mehr möglich, da der dem Trugschluss unterliegende sein "Spezialgebiet" ja nicht bis ins letzte verstanden/durchdrungen hat.

    Und dann hat Einstein das Universum sicher nicht "bis ins letzte verstanden", das ist schlicht nicht möglich, würde er sicher auch nie selbst behauptet haben (dazu war er zu genial ). Von String-Theorie und Dunkler Materie und neueren Modellvorstellungen konnte er nichts wissen. Sie sind Weiterentwicklungen. Und weiterentwickelt werden kann unsere Vorstellung vom Universum nur, wenn sie vorher unvollständig oder gar falsch war.

    Apropos Definition:
    Zitat von zaktuell:
    Kurzum: Es ist absolut subjektiv und dementsprechend für Aussenstehende 'willkürlich', wen ich unter Genie fasse und wen nicht.
    "Absolut subjektiv" sollte es sicher nicht sein.
    Für den Begriff "Genie" gibt's ja eine Definition. In meinem analogen Lexikon steht kurz und bündig: "außergewöhnliche Begabung; ein Mensch mit ursprünglicher Schaffenskraft".
    Vergleicht man dies mit dem Wiki-Eintrag (hier Schaffenskraft, dort schöpferische Geisteskraft), dann ist die Kreativität Dreh- und Angelpunkt des Genie-Begriffs. Dass jemand sein Spezialgebiet bis ins letzte ausgeleuchtet hat, ist also nach "offizieller Definition" des Begriffs gar nicht Voraussetzung und ganz besonders im Bereich der Wissenschaften - da sich Wissen stetig weiterentwickelt - gar nicht möglich.

    Schaffenskraft, Kreativität sollte also schon vorhanden sein, erst dann beginnt das Subjektive: wie viel schöpferischer Kraft bedarf es, ein Genie zu sein, wie viel ist "außergewöhnlich"? Da mag jeder sein eigenes Maß haben (oder man akzeptiert die Einschätzung verständigerer Leute).

    Das tiefe Verständnis, das Durchdringen des Wesens des Menschen, des Universums, der Malerei, Musik oder was-sonst-noch, macht den betreffenden "nur" zu einem Weisen auf seinem Gebiet, sehr sympathischer Gedanke (was Deine These so anziehend macht), aber noch nicht zu einem Genie.

    Shakespeares Werk umfasst über 31.000 Wörter. Das ist das Rüstzeug für ein Genie. Hätte er sich nie bequemt, diese Wörter auf einmalige Weise so zu kombinieren, das er Menschen damit emotional bewegt, hätte er das Prädikat Genie nicht verdient. Das tiefe Verständnis der englischen Sprache reicht nicht, man muss dieses auch kreativ verwerten können.

    Das tiefe Verständnis ist, wenn man so will, eine Goldmine (niemand hat etwas davon, wenn sie ungenutzt rumsteht), die kreative Umsetzung ist die Ausbeutung der Goldmine.
    Um Genie zu werden, muss man die Schippe in die Hand nehmen.

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