Nicht nur, weil sich Nakaba selbst darüber lustig macht. (Ein wenig Selbstironie tut jedem Autor gut. ^^)
Ein großer Teil ist der realistische Umgang mit Homophobie; das wurde ja hier universell gelobt und ich schließe mich da vollkommen an. Ich mag vor Allem, wie sich die Sache durch den Band zieht. Die erste Szene, in der die Klassenkameraden ankommen und Kohei Nakaba verteidigt, ohne wirklich zu wissen, worum es geht, ist ja schon toll. Aber dann gibt es Nakabas Monolog (Selbsthass darzustellen ist bei solchen Geschichten immer interessant) und die 1-zu-1-Gespräche mit Kunieda; alle geben dabei neue Perspektiven. Spätestens ab Seite 50 bei "Mit nur einem Satz" und Nakabas Gesichtsausdruck dabei war dann klar: Der Band spielt schon mal in der oberen Liga. Aber das war erst der Anfang! Die zweite Konfrontationsszene und wie beide sich füreinander einsetzen hat das fortgestzt. Der feuchte Traum war dann etwas verwirrend, da ging's mir plötzlich zu schnell; ich war ziemlich erleichtert, dass es doch nur ein Traum war!
Ab dann beginnt der wundebar schmalzige Romantikanteil (auch hier wieder mit voller Absicht, wie Nakabas Blümchengeschoss zeigt.
) Manchmal muss ich einen dramatischen Manga aus der Hand legen, weil ich über alles erstmal nachdenken muss. Hier musste ich ihn öfters weglegen, weil die Szenen einfach supersüß und romantisch waren.
Währenddessen gibt es eine letzte Konfrontation mit Kunieda und es folgt weder eine perfekte Versöhnung, noch vollkommenen Abweisung. Vergessen ohne Vergebung, sehr realistisch gehalten.
Dabei ist unklar, inwiefern wir sein Verhalten gutheißen sollen, insbesondere weil seine Verhaltensrechtfertigung gleich wieder in Selbstbeschuldigung umschlägt. ("Fiction can accomodate ambivalence as polemic cannot"~) Dann natürlich die gegensetige Liebeserklärung, damit kriegt man mich ja sowieso immer.
Nach Schicht 4 war dann klar: Jetzt kommt die verdiente Sexszene. Auf gehts!
Was soll man sagen? Die ideale Mischung aus Romantik, Humor und Erotik.
Die Kurzgeschichte ist auch gar nicht schlecht; immerhin hat man hier ein Problem in einer schon bestehenden Beziehung. Nur im Vergleich zur Hauptgeschichte schwächelt sie ein wenig.
Plötzlich bekommt dann Hau auf den letzten Seiten und in der Bonusgeschichte seinen Platz im Rampenlicht - verdient! Total stereotyp eigentlich, aber trotzdem originell, weil BL-Mangas nun mal ihre eigenen Stereotypen haben; da wirken die westlichen halt erfrischend. Und so endet der Band, indem sich Haru auf den Zusteller wirft; "Gibt es vielleicht eine andere Bezahlmöglichkeit?
Ich Schussel hab' doch glatt meinen Geldbeutel verlegt..." oder so, man kennt das ja.
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