Erst einmal: so schlecht ist der Film gar nicht. Über Cruise als Hauptdarsteller kann man streiten (mir gefällt er auch nicht wirklich) und durch die fixierung auf eben nur Tom Cruise /Ethan Hunt bleiben die anderen Darsteller leider völlig blass. Aber John Woo hat doch wieder handwerklich perfekte Arbeit geleistet, wie man im Film sehen kann. Atemberaubende Stunts, geniale Slo-Mo's und Bleiballett. Alles perfekt mit Hollywood-Tricktechnik umgesetzt, was vielleicht auch ein Manko darstellt, da der Film, im Vergleich zu z.B. The Killer, ZU perfekt daherkommt.
Von John Woo gewohnte Einstellungen erkennt man sofort wieder, wie die Verwendung von Tauben, das direkte Duell zwischen Bösewicht und Held, die laaaangen Einstellungen bei den Stunts, was will man mehr. Und bevor jetzt wieder jemand herumnörgelt, das John Woo jetzt keine guten Filme mehr macht, nur weil er nicht mehr in Hong Kong dreht, warum auch nicht? Für einige Amerikaner/Europäer war John Woo in seiner Zeit in Hong Kong der Kult-Regisseur für eben solche Gangsterfilme. Nun bekommt er die Möglichkeit für Hollywood zu filmen und damit auch bei mehr Menschen bekannt zu werden. Und es passieren (leider) zwei Dinge: diejenigen, die ihn früher mit Kult-Regisseur betitelt haben, wenden sich ab, es ist ihnen zu kommerziell und pass ihnen nicht in ihr Konzept vom (für uns) Ungerground-Filmer. Und diejenigen, die ihn jetzt erst entdecken, wird von den Medien ein künstich aufgeblasener "Kult" vorgesetzt. Wie kann man beide Seiten überzeugen, das John Woo: a) nicht schlechte als früher ist (er hat auch bei seinen ca. 30 Filmen nicht nur Perlen produziert), und b) schon lange Kult ist, aber eben nicht erst seit seiner "Entdeckung" durch die Medien?
Fragen über Fragen.
Und warum fehlt mir bei M:I-2 der Schlusskampf in einer Kirche?
-Twist
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It was their last chance for justice...
And their first step towards immortality...
Blaze of Glory -The last ride of the Western Heroes
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