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Ergebnis 1 bis 14 von 14
  1. #1
    Moderator Zack-Forum Avatar von efwe
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    hat nichts mit "zack" zu tun, aber dennoch - "charlie hebdo"!

    es ist unfassbar, was da in paris geschehen ist. ein trio unverbesserlicher religiöser fanatiker stürmt die redaktion des satiremagazins "charlie hebdo" und killt kaltblütig zwölf menschen. unter den getöteten zeichnern findet sich auch der gebürtige pole georges wolinski, der in deutschland mit seinen büchern für aufsehen sorgte.
    da ehapa in 1990ern mal drauf und dran war, wolinski ins programm zu nehmen, hatte ich das vergnügen, den zeichner persönlich kennen zu lernen. gerade diese begegnung reißt ihn aus der auflistung der opfer heraus und macht noch bildlicher, was dort in frankreich geschehen ist.
    in was für einer welt leben wir, wo freie meinungsäußerung mit dem tod bestraft wird?
    sprachlos stehen wir zwischen unzufriedenen pegida-demonstranten und mordenden islamisten. wohin wird das alles noch führen?

    es ist ehrenhaft, sich "je suis charlie" auf die fahnen zu schreiben - und ich stehe voll und ganz dahinter -, aber ob das alleine helfen wird. nicht wegducken ist jetzt angesagt, die freiheit mit händen und füssen verteidigen. und vor allem klar im kopf bleiben und sich vor keinen wie auch immer gearteten wagen spannen lassen.

    efwe
    Geändert von efwe (08.01.2015 um 17:59 Uhr)

  2. #2
    Mitglied Avatar von Schninkel
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    ... hat mit allem zu tun, was das Lachen und die Kunst betrifft.

  3. #3
    Mitglied Avatar von Zyklotrop
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    Zitat Zitat von efwe Beitrag anzeigen
    es ist ehrenhaft, sich "je suis charlie" auf die fahnen zu schreiben - und ich stehe voll und ganz dahinter -, aber ob das alleine helfen wird. nicht wegducken ist jetzt angesagt, die freiheit mit händen und füssen verteidigen. und vor allem klar im kopf bleiben und sich vor keinen wie auch immer gearteten wagen spannen lassen.
    Die Frage ist: wie? Es fragt Dich gar keiner, ob du vor einen Wagen gespannt werden willst, Du wirst von Politik und Medien automatisch vor einen Wagen gespannt, wenn Du gegen den politisch korrekten Mainstream aufmuckst. Die Islamisten exekutieren Islamkritiker wenigstens kurz und schmerzlos. Die Politik von Merkel abwärts unter Unterstützung der Medien vernichtet friedlich und gewaltfrei demonstrierende Islamkritiker durch übelste Diffamierung beruflich und privat. Ist das wirklich so viel besser?

    Insbesondere viele Zeichner, die sich jetzt mit "Je suis Charlie" wichtig machen - wo war deren Solidarität mit Charlie Hebdo, als die Redaktion noch am Leben war? Bedroht und verklagt wurden sie seit Jahren. Jetzt haben sie nichts mehr davon.

  4. #4
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    Zitat Zitat von Zyklotrop Beitrag anzeigen
    Insbesondere viele Zeichner, die sich jetzt mit "Je suis Charlie" wichtig machen - wo war deren Solidarität mit Charlie Hebdo, als die Redaktion noch am Leben war? Bedroht und verklagt wurden sie seit Jahren. Jetzt haben sie nichts mehr davon.
    Stimmt ! Das ganze was jetzt an Solidarität entsteht hätten sie schon 2011 gebraucht .
    Sanchez

  5. #5
    Mitglied Avatar von Zyklotrop
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    Und -was ich keineswegs böse meine, ich schätze efwes Wirken als Herausgeber sehr-, aber was er oben schreibt wie "Freiheit mit Händen und Füßen verteidigen, klar im Kopf bleiben, vor keinen Wagen spannen lassen"- das sind die gleichen absolut inhalts-und aussageleeren Platitüden, die wir dieser Tage wahrscheinlich in 98% der Zeitungskolumnen genießen werden dürfen. Aber es klingt zumindest gut, und man eckt ganz bestimmt bei niemandem an.

    Tote Islamkritiker haben übrigens den großen Vorteil, daß sie sehr pflegeleicht sind. Dem überwiegenden Großteil jener bislang stramm politisch korrekten Künstler, die sich nun selbst heldenhaft mit "Je suis Charlie" bewerben würde es nie im Leben einfallen sich mit lebenden Islamkritikern zu solidarisieren.
    Geändert von Zyklotrop (09.01.2015 um 03:02 Uhr) Grund: Ergänzung eingefügt.

  6. #6
    Mitglied Avatar von frank1960
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    Zitat Zitat von Zyklotrop Beitrag anzeigen
    Du wirst von Politik und Medien automatisch vor einen Wagen gespannt, wenn Du gegen den politisch korrekten Mainstream aufmuckst.[...] Die Politik von Merkel abwärts unter Unterstützung der Medien vernichtet friedlich und gewaltfrei demonstrierende Islamkritiker durch übelste Diffamierung beruflich und privat.
    Das wird sich frühestens dann ändern, wenn sie selber das Messer an ihrer Kehle spüren, in ihren Wohlfühloasen nicht mehr sicher sind. Vielleicht braucht es mal ein politisches Opfer, um einige dahingehend aufzurütteln. Dass das funktioniert, konnte man ja in den 70ern erleben.
    Ach wär Ich doch ein Junge noch wie einst
    Mit Bastei-Gruß,
    Euer Frank

    Ganz neu: Jetzt auch mit Lehning-Gruß!


    Und alles mit Maschinenschrift und in Bunt!




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  7. #7
    Moderator Zack-Forum Avatar von efwe
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    @zyklotrop
    "Und -was ich keineswegs böse meine, ich schätze efwes Wirken als Herausgeber sehr-, aber was er oben schreibt wie "Freiheit mit Händen und Füßen verteidigen, klar im Kopf bleiben, vor keinen Wagen spannen lassen"- das sind die gleichen absolut inhalts-und aussageleeren Platitüden, die wir dieser Tage wahrscheinlich in 98% der Zeitungskolumnen genießen werden dürfen. Aber es klingt zumindest gut, und man eckt ganz bestimmt bei niemandem an."

    es freut mich, dass du meine arbeit schätzt. das ist aber auch schon alles, was du von mir kennst. wie kannst du also beurteilen, ob meine aussage eine "absolut inhalts-und aussageleeren Platitüde" ist oder nicht? was weißt du, was ich sonst noch tue? aber dann lamentieren, dass "die Politik von Merkel abwärts unter Unterstützung der Medien (...)friedlich und gewaltfrei demonstrierende Islamkritiker durch übelste Diffamierung beruflich und privat (vernichtet)".

    wir müssen nicht über sinn oder unsinn von pegida diskutieren (und das werde ich auch nicht), aber darüber, wie schnell ein urteil über einen anderen gefällt ist.

    efwe

  8. #8
    Mitglied Avatar von Zyklotrop
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    Da hast Du recht. Tut mir leid. Ich sollte langsam bis zehn zählen, ehe ich was poste. Mein Zorn galt wohl eher der eigenen Hilflosigkeit... aber die Frage nach dem "wie?" konnte mir noch niemand beantworten. Ich kenne die Antwort auch nicht.

  9. #9
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Zitat Zitat von Zyklotrop Beitrag anzeigen
    Tote Islamkritiker haben übrigens den großen Vorteil, daß sie sehr pflegeleicht sind. Dem überwiegenden Großteil jener bislang stramm politisch korrekten Künstler, die sich nun selbst heldenhaft mit "Je suis Charlie" bewerben würde es nie im Leben einfallen sich mit lebenden Islamkritikern zu solidarisieren.
    Die toten Islamkritiker von CHARLIE HEBDO tun sich natürlich schwer, sich mit Pegida zu solidarisieren. Und die überlebenden waren gar nicht von den Trauerbekundungen aus Dresden begeistert.
    Geändert von Mick Baxter (16.01.2015 um 10:02 Uhr)
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  10. #10
    Mitglied Avatar von Zyklotrop
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    Glatte Themenverfehlung bzw. Verständnisproblem. Worauf ich hinauswollte: wo sind die neuen heldenhaften Verfechter der Meinungsfreiheit ("Wir lassen uns nicht einschüchtern"), wenn es um die Meinungsfreiheit noch lebender Personen geht?
    Wenn ein islamischer Terroranschlag die nächste Pegida-Demo dahinrafft (einschlägige Drohungen gibt es bereits, wobei es sich natürlich auch um den medialen Versuch handeln kann potentielle Teilnehmer in Angst und Schrecken zu versetzen), läuft das heuchlerische Gesindel aus Politik und Medien dann mit "Ich bin Pegida"-Buttons rum?

  11. #11
    Moderator Zack-Forum Avatar von efwe
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    und - um parallelen zu paris zu ziehen - lässt sich in einer seitenstraße großartig fotografieren, während sich unser ex-bundeshorst wulff nach vorne drängt und scheich erdogan uneingeladen in der ersten reihe steht...

    efwe

  12. #12
    Mitglied Avatar von Schninkel
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    Zitat Zitat von efwe Beitrag anzeigen
    scheich erdogan uneingeladen in der ersten reihe steht...

    efwe
    außer wenn es um die Veröffentlichung von Charlie Hebdo geht. Da ist er wieder ganz Islam(ist).

  13. #13
    Mitglied Avatar von olc
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    Zitat Zitat von Zyklotrop Beitrag anzeigen
    Tote Islamkritiker haben übrigens den großen Vorteil, daß sie sehr pflegeleicht sind. Dem überwiegenden Großteil jener bislang stramm politisch korrekten Künstler, die sich nun selbst heldenhaft mit "Je suis Charlie" bewerben würde es nie im Leben einfallen sich mit lebenden Islamkritikern zu solidarisieren.
    Die Toten von Paris waren keine Islamkritiker, so gerne es Pegida und vielleicht noch weiter rechts stehende Gruppierungen jetzt gerne sehen würden. Die Toten von Paris waren Satiriker, die mit ihrer Kunst gegen religiöse Verbohrtheit aller Religionen gezeichnet und getextet haben. Es dürfte nicht unwahrscheinlich sein, dass sie sich, so sie noch leben würden, weiterhin eher für Freiheit und religiöse Toleranz einsetzen würden, als für Ausgrenzung und Diskriminierung. Das Lachen darüber, dass ausgerechnet Kreise, die vor der Tat die Kunst der Verstorbenen wahrscheinlich noch mehrheitlich als abartig und krank bezeichnet hätten, jetzt versuchen, die Ereignisse für ihre eigenen Zwecke zu vereinnahmen, bleibt einem allerdings angesichts der schrecklichen Tat im Halse stecken.
    olc

  14. #14
    Mitglied Avatar von Zyklotrop
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    Eins vorweg: das sind keine "Verstorbenen", das sind "Ermordete". Die oft mehr als obszönen Karikaturen von Charlie Hebdo als Plädoyer für "religiöse Toleranz" zu interpretieren, geht dann doch sehr an der Realität vorbei. Nichtsdestotrotz: man darf das krank finden. Man kann es kritisieren. Man kann es karikieren. Man darf deshalb niemand massakrieren.

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