Natürlich sollte man auch die modernen Medien nutzen, um für das Magazin zu werben. Am Ende geht es aber darum, die Jugendlichen nicht nur zu erreichen, damit sie sich irgendwelche kostenlosen lustigen Tierfilme angucken, sondern zu erreichen, dass sie etwas kaufen, was ihnen so sehr gefällt, dass sie auch noch als Erwachsene diesem Medium treu bleiben.
Ein Comic-Magazin ist wohl kaum mit üblichen Kiosk-Produkten, die nur kurzweilige Unterhaltung bieten, um Anzeigen zu verkaufen und dann weggeschmissen werden, zu vergleichen. Ein Comic-Magazin ist ein Sammelobjekt, das zum Sammeln weiterer Objekte (Alben) animiert. Als Referenzprodukt bleibt, Disney hin oder her, nur Das lustige Taschenbuch, das kaum Werbung enthält und alle Zusatzprodukte der Egmont Comic Collection erst ermöglicht. Druckauflage 338.488, Verkauf 179.170, mit 71.906 Abonnenten, die kalkulatorisch doppelt zählen, käme man auf eine Verkaufsquote von 75 %. Das rechnet sich ja wohl.
Wenn man jetzt behauptet, das könne man mit anderen Comics nicht erreichen, so ist das zunächst einmal nur ein Beleg dafür, dass man an seine eigenen Produkte nicht so richtig glaubt. Inhaltlich fand ich ZACK schon immer interessanter. Gewonnen hat hier lediglich das dicke Buch gegen das dünne Heft und der ZACK Parade ging schlicht das Material für dieses Format aus. Ein dickes Comic-Heft hat es praktisch noch nie gegeben.
Natürlich kann man nicht alle Alben in einem Magazin unterbringen. Das muss auch gar nicht sein. Denn im Gegensatz zu dir verstehe ich unter Erweiterung des Marktes nicht eine Erweiterung des Angebots, sondern eine Erweiterung der Leserschaft. Die Menge der Alben, die es gibt, ist den meisten Menschen doch nahezu unbekannt und wenn doch, dann auch schnell aus den Augen aus dem Sinn. Und das wird mit immer weniger Verkaufsstellen auch nicht besser. Im Internet erreicht man praktisch nur die Leser, die danach suchen. Es fehlt ein günstiges Einstiegsangebot, das man gerne kauft und zu weiteren Käufen hochwertiger Produkte animiert. Das ist für mich nur eine Frage des Wie, nicht des Ob.
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