Tja, wenn man das Kleingeld hat. Ich persönlich finde das ja auch aus Umweltaspekten kompletten Schwachsinn, wegen einem Buchstaben zuviel ein paar tausend Alben zu shreddern, aber in der "Generation Entitlement" ist es ja wichtiger, einen "perfekten" Comic im Regal zu haben und dieser Klientel muss man ja offenbar in den Enddarm kriechen.
Das ist ja ebenso eine Schande im Regal wie eine Zweitauflage oder ein Comic, der nicht Zustand 0+ hat.
Wenn der Fehler auf dem Buchrücken wäre, könnte ich den Zwergenaufstand ja noch nachvollziehen, aber auf der Rückseite?
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Um auf den Umweltaspekt einzugehen:
WENN ein Druckfehler erst auffällt, wenn das Produkt schon die Druckerei verlassen hat und bereits über den Vertrieb an den Handel ausgeliefert worden ist, DANN spielt der Umweltasspekt natürlich eine wesentliche Rolle, genauso, wenn der Verlag die klare Aussage tätigt, dass der Kunde das fehlerhafte Produkt zu kaufen hat (oder es ansonsten sein lässst - Stichwort kein Umtausch, weil kein Neudruck).
In diesem Fall hast Du recht.
Fällt der Fehler noch im Produktionsverlauf auf und garantiert der Verlag ein fehlerfreies Produkt (mit Rücktauschrecht und Neuddruck) ist natürlich das schreddern direkt ab Werk wesentlich umweltfreundlicher.
Es handelt sich um Papier, dass zu 99% recylbar ist, einschließlich der Druckplatten
Die Beschreibung der Enddarmbesichtigung seitens eines Händlers finde ich im übrigen aus Verlegersicht sehr witzig, dass das Kunden etwas anders sehen, siehe Raro, sollte dir zu denken geben
Schon interessant, wenn Verleger ob ihres Anspruchs einfach nur ein qualitativ einwandfreies Produkt mit gewissen Grundstandards auf den Markt zu bringen, dafür indirekt auch noch kritisiert oder wie in diesem Falle des Schleimens bezichtigt werden
Dass, was du da als "A...kriechen", Verzeihung schleimen , bezeichnest ist aber das ganz normale Business. Dass gerade du als Händler, dies nicht sehen möchtest oder kannst (nur weil Du Dir einen kleinen Teil der User/Kunden hier als Negativbeispiel raussuchst, die im Einzelfall nicht immer ganz sachlich argumentieren, wenngleich sie im Kern aber oftmals recht haben und dabei alles in die gleiche Schublade wirfst), wirft eigentlich ein recht aufschlussreiches Licht auf die Comicproduktion der letzten 30-50 Jahre.
Geändert von Ollih (16.07.2015 um 20:03 Uhr)
Zum einen bin ich hier immer noch primär als Leser/Konsument unterwegs (und höchsten in sekundärer oder tertiärer Funktion als Händler) und behalte mir dementsprechend auch vor, eine eigene Meinung zu haben.
Auch als Händler wird sich bei uns sicherlich niemand verbiegen, nur um aus einem Kunden noch ein paar Euro mehr "rauszuquetschen", indem man ihn "umsäuselt" und sich jeden eigenen Gedanken verkneift. Dann lieber ehrlich sein - und mit den meisten solcher Kunden kann man sogar über Themen wie "Eintützwang" und andere Sammler"leiden" gemeinsam rumblödeln.
Nur mittlerweile stimmt die Verhältnismässigkeit nicht mehr. Sich wegen einem Druckfehler so auszuregen und dann auch noch Leute abzuwatschen, die das etwas relaxter sehen (ist generell gemeint, nicht, daß du dich da jetzt angegangen fühlst) halte ich ja auf Dauer für ungesund - sowohl körperlich als auch auf die Liebe zum Hobby betrachtet.
Hethke war vorallem in den 80ern und 90ern aktiv und bei den Preisen, die dort für die Nachdrucke verlangt wurden, wäre eine Korrektur durchaus mal drin gewesen. Ist ja nicht so, als wäre das ein mördermässig grosser Aufwand gewesen (zumal man ja Kontakt zum Zeichner hatte).
Yep. Stuttgart21 wäre plötzlich nicht mehr das grösste Problem der Stadt gewesen.
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Den Fall meinte ich natürlich auch.
Und wie geschrieben - mir geht es auch nur um die Verhältnissmässigkeiten (1 Buchstabe). Ich könnte sogar noch verstehen, wenn z.B. der komplette Rückentext auf Italienisch wäre (solche Scherze traue ich denen durchaus zu) und Panini die Kunden mit einen grossen Aufkleber abspeisen wollen würde, denn gerade bei diesem Titel ist das natürlich schon peinlich. Panini hat sich da ja schon ein paar weniger schöne Sachen geleistet (JLA #7 für DM 12,95 mit vertauschter Reihenfolge der Seiten in einer Geschichte. Kein Neudruck, sondern eine Lesereihenfolge der Seiten im Forum veröffentlicht; irgendein teures Messespecial - Silver Surfer: Artefakte - mit 2-3 französischen oder italienischen Seiten, für das es auch keinen Ersatz gab) und man hätte den Band auch einfach ausliefern können, denn ganz ehrlich: Kaum einem wäre der Fehler aufgefallen und noch weniger wären auf den Kriegspfad gegangen.
Energieaufwand für's Shreddern und Resourcenverbrauch (Druckfarbe) wären natürlich dennoch vorhanden. (ja, das ist jetzt ein wenig kleinlich)Es handelt sich um Papier, dass zu 99% recylbar ist, einschließlich der Druckplatten.
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Ach so
War das übrigens, um beim Beispiel Trigan zu bleiben, hier der Fall?
Soweit ich verstanden habe, betrifft der eine! Buchstabe den Namen des Künstlers.
Je nach Vertrag bzw. der Laune des Künstlers oder dessen Erben kann das schon ausreichen, die gesamte Auflage zu schreddern.
Sowas ist durchaus schon häufiger vorgekommen.
Geändert von Ollih (16.07.2015 um 20:05 Uhr)
Tja, aber anscheinend sah der Künstler das wohl relaxter als manch anderer hier
Also laut dem Paninimitarbeiter, mit dem ich am Montag gesprochen hatte, war es der eigene Anspruch, weswegen man den Band um einen Monat verschiebt.
Ist ja auch irgendwie klar - wenn man Splitter Feuer unterm Hintern machen will, muss man klotzen.
Aner einen Neudruck wegen einem Buchstaben kann Alex wohl selbst dem verständlichsten Zahlenmensch in Italien nicht verkaufen.
Kann ich mir vorstellen.Sowas ist durchaus schon häufiger vorgekommen.
Die Japaner eiern ja auch gerne mal rum - und das Ätzende ist ja, daß man als Hersteller dann auch noch die Schuld auf sich nehmen muss und sich nicht hinstellen kann mit "Der Lizenzgeber ist mit seinen Forderungen Schuld/rührt sich nicht/stellt überzogene Anforderungen". Kommt nicht so gut, wenn das dem unter die Augen kommt.
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Wie kommst du denn darauf? Natürlich ist das eine aufwendige Retusche. Schließlich sollte man auf dem Cover nicht sehen, daß sich da ein Aushilfskellner versucht hat. Auch Wäscher hätte den kompletten Bereich übermalen und dann neu beschriften müssen. Das ist mit Photoshop ein Klacks, analog aber eine ziemliche Pfriemelei. Denn der Bildbereich müßte ja exakt dem alten Cover entsprechen.
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Das hat nichts mit "klein reden" zutun, sondern mit Anerkennung der Realität! Ich habe immer wieder mit Verlagsvertretern von "normalen" Publikumsverlagen zu tun, die sich auch mal als Comic-Verleger versuchen wollen. Wenn man denen dann die Rahmenbedingung – gerade im Hinblick auf Produktionsaufwand und Verkaufsauflage – erörtert, dann erklären die uns alle hier in der Comic-Szene regelmäßig für komplett verrückt (den ganzen Manga-Bereich mal ausgenommen).
Dass wir hier alle überhaupt noch so viele VIERFARBIGE Comic-Alben genießen können, hängt doch lediglich damit zusammen, dass wir so große Fortschritte in der Drucktechnik gemacht haben – sonst könnten die doch gar nicht zu einem irgendwie akzeptablen Preis produziert werden in diesen Auflagen.
Um noch einmal die Kurve zu "Trigan" zu kriegen: Panini wird heute wohl kaum ein Drittel von seiner Edition drucken, was Rijperman in den 1980er hatte. Damals konnte ich die Trigan-Alben auch noch in der kleinen Buchhandlung bei uns in der Kleinstadt Lehrte problemlos kaufen! Und die damalige – sehr schöne – Ausgabe musste wegen katastrophaler Verkaufszahlen gestoppt werden und wurde dann noch jahrelang verramscht.
Fachjournalisten sollten sich übrigens nie zum Anwalt ihres Fachgebiets machen, sondern dort sogar besonders kritisch sein!
Wobei ich mich beim ersten "Trigan"-Band bezüglich meiner persönlichen Situation sogar noch berichtigen muss: Ich habe sogar drei Versionen hier zuhause (ich hatte die Moewig-Ausgabe vergessen). Die "Kobra"-Hefte lasse ich jetzt mal außen vor ...
Wenn diese Publikumsverlage überhaupt erst den Marketing-"Gag" „Graphic Novel“ brauchen um sich nach Jahren! ernsthaft mit der Produktform Comic zu beschäftigen, muss man sich nicht wundern, dass dort nie ein fachspezifisches know-how aufgebaut wurde, ganz zu schweigen von einer irgendwie gearteten Affinität zu dieser Produktschiene.
Wenn solche Verlage dann vielleicht gerade mal 1-4 Titel pro Jahr publizieren (Stichwort: Umsatz), dazu ohne eine klare programmatische Ausrichtung agieren (Autobiographien sind für mich noch kein Programm!) und über ihre Vertriebswege den Comicfachhandel gar nicht erst erreichen, dann kann man hier auch keine Zuwachsraten für den Comicmarkt erwarten, geschweige denn irgendeine Marktrelevanz.
Richtig ist, dass sich durch die Digitalisierung viele Produktionsabläufe vereinfacht haben, was in Teilen auch zu einer Reduzierung der Kosten geführt hat.
Im Vergleich zu anderen Medien, wie der Film- Musik- und vor allem der Spieleindustrien, die ja in direkter Konkurrenz zum Comic stehen, nehmen sich diese Fortschritte aber, vorsichtig gesprochen, mager aus.
Und das nicht nur im Bereich der Entwicklung (viele Comics entstehen ja heute noch in analoger Form), sondern gerade auch im Bereich Vertrieb/Logistik und damit deren weltweiten Verbreitungsmöglichkeiten.
Daher möchte ich der These, dass wir „überhaupt noch viele VIERFARBIGE Comic-Alben genießen können“, weil es die „Fortschritte“ gegeben hat eindeutig widersprechen.
Im Gegenteil, diese Fortschritte der Digitalisierung haben vor allem die Konkurenzmedien gefördert mit der Folge, dass die "Wahrnehmung" immer weiter schrumpft, auch weil der Comic eben nicht so gut an diesen Fortschritten partizipieren kann und sich gleichzeitig gegen diese stetig wachsende Unterhaltungsindustrie behaupten muss. (Letzteres sehe ich übrigens auch nicht als kritisch an, das ist eben der normale Wettbewerb.)
Vor diesem Hintergrund ist es doch umso überraschender wie vielfältig der Comicmarkt gegenwärtig ist. Hat es jemals mehr Comictitel gegeben als in den letzten paar Jahren?
Meine Realität der Comicproduktion ist jedenfalls, dass vielleicht nicht mehr so hohen Auflagen in der Spitze und Mitte der Produktionspyramide gefahren werden wie in früheren Jahren, was nebenbei bemerkt, ja auch als Anpassung an tatsächliche Marktbedürfnisse gesehen werden kann, dafür aber insgesamt mehr Serien bei den großen und kleinen Verlagen erscheinen, bei verbesserter Qualität und einer größeren Nachhaltigkeit, wie ich nicht zuletzt betonen möchte.
Insofern wünsche ich mir vom Fachjournalisten in der Tat eine kritische und professionelle Auseinandersetzung mit seinem Fachgebiet, aber auch eine profunde Kenntnis der Materie, sowie ab und an mal eine gewisse Selbstreflektion, wenn wieder über den gesamten! Comicmarkt und alle! Teilnehmer geredet wird.
Geändert von Ollih (17.07.2015 um 18:12 Uhr)
Ist aber ja wirtschaftlich vernünftig.
Denn ein Händler, der sich tatsächlich an den Vorstellungen der doch sehr speziellen, hier vertretenen Handvoll "Comicfreunde" orientiert wäre ein kaufmännischer Idiot.
Stichworte: Effektivität, Aufwand, Verhältnismäßigkeit usw....
Als ich das letzte Mal in seinem Mangaladen war habe ich Benni Bärenstark gekauft, Manga?
Ob allerdings die Originalausgaben fehlerfrei sind?
Nein Raro, die überwiegende Anzahl der Händler denkt nicht so: T3 Frankfurt, Ultra Comix Nürnberg, Zapp Comix Mainz, Comic Company München, etc, etc.
Hier äußern sich die üblichen Krawallmacher, El Dorado voran, der wie gesagt, einen Mangaladen betreibt. Von daher sind ihm die Albenleser natürlich egal; ebensogut könnte sich ein Schuhverkäufer hier äußern.
Mittlerweile geht es schon gar nicht mehr um das "e".
Es ist immer der gleiche Ablauf: jemand kritisiert was und keine 5 Minuten später kommt jemand der sich dadurch genervt fühlt (an die Alternative ignorieren denkt natürlich keiner)
Das Ganze schaukelt sich hoch und wir sind dort, wo wir nun sind...
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