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Ergebnis 1 bis 17 von 17
  1. #1
    Mitglied Avatar von Silly Symphony
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    Das kompilieren eines LTBs

    Ich habe jetzt (ein)mal (mehr) mit Hilfe des Inducks ein "virtuelles LTB" zusammengestellt.
    Ich habe einfach ein wenig im Inducks unter "Topolino" herumgezappt. Dann habe ich im "Topolino-Thread" des DCF nachgeschaut, ob die gefundenen, noch nicht veröffentlichten Geschichten mit "gut" oder "sehr gut" bewertet worden sind. Beim Zusammenstellen habe ich drauf geachtet, eine Phantomias- und zwei Mausgeschichten einzubauen. Das hat ca. eine Stunde gedauert - fertig war das LTB! So sieht es aus:

    Egmont-Story (32 S.)
    I TL 2907-1Topolino e il Grande Mare di Sabbia (Radice / Turconi) 30 S.
    I TL 3002-1 Paperino Paperoga Zio Paperone e il mistero sotto canestro (Monteforte Bianchi / Mazzarello) 33 S.
    I TL 3034-2 Paperinik e il mistero dell'E.D.M. (Secchi / Mangiatordi) 30 S.
    I TL 2700-2 Zio Paperone, Rockerduck e la battaglia discografica (Vitaliano / D'Ippolito) 14 S.
    I TL 2905-1 Dinamite Bla in: Una questione di famiglia e melanzane (Gagnor / Freccero) 25 S.
    I TL 2893-1Topolino, Rock Sassi e Manetta in una maglia rosa in giallo (Faraci / Ziche) 30 S.
    I TL 2862-5 Zio Paperone e la lampadina ubiquitaria (Faccini) 24 S.
    I TL 2673-6 Qui Quo Qua e il giorno prima degli esami (Brizzi, Secchi / Ferraris) 33 S.


    Knapp eine Stunde hat das gedauert, das daraus resultierende LTB kann sich m.E. sehen lassen!
    Nun frage ich mich: Weshalb brauchts dafür bei Egmont ein ganzes Gremium von Leuten? Und wie bringen die es fertig, jeweils eine so hohe Anzahl schwacher Geschichten ins Buch zu "komplilieren"?
    Auf einleuchtende Antworten bin ich gespannt...

  2. #2
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    Ist es denn sicher, dass die Verantwortlichen überhaupt Italienisch können? Ich vermute, die wählen die Geschichten so aus, dass jede Figur mehr oder weniger mal in einem LTB vertreten ist, dass die Seitenzahl insgesamt passt und dass viele Geschichten drin sind, also lange Stories kaum mehr vertreten sind.

    Um ein gutes LTB zu machen, sollten ruhig zwei oder drei längere (ab 45 Seiten aufwärts) Geschichten drin sein. Die meisten Geschichten können sich auf 30 Seiten kaum entwickeln, auch wenn es natürlich viele Ausnahmen gibt.

  3. #3
    Mitglied Avatar von Silly Symphony
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    Zitat Zitat von Thomas K124 Beitrag anzeigen
    Ich vermute, die wählen die Geschichten so aus, dass jede Figur mehr oder weniger mal in einem LTB vertreten ist, dass die Seitenzahl insgesamt passt...
    Genau das habe ich auch gemacht - wobei ich jetzt nicht auf jede Figur geachtet habe (finde ich etwas unsinnig!). Eine knappe Stunde hatte ich dafür gebraucht.
    Und italienisch muss man gar nicht können: NRW-Radler und ich haben hier im DCF ein beinahe lückenloses Kompendium aller im Topolino erschienen Geschichten ab I TL 2639 (2006) erstellt - mit Bezeichnung, ob sie sich qualitätsmässig jeweils fürs LTB eignen oder nicht! Da braucht man nur nachschauen.

    Zitat Zitat von Thomas K124 Beitrag anzeigen
    Um ein gutes LTB zu machen, sollten ruhig zwei oder drei längere (ab 45 Seiten aufwärts) Geschichten drin sein. Die meisten Geschichten können sich auf 30 Seiten kaum entwickeln, auch wenn es natürlich viele Ausnahmen gibt.
    In Italien erscheinen schlichtweg zu wenig Geschichten, die über 45 Seiten haben. Somit kann man auch nicht in jedem LTB welche einbauen - schon gar nicht "zwei oder drei". Deine Ansicht, dass sich "die meisten Geschichten auf 30 Seiten kaum entwickeln können", teile ich nicht. Ich kenne gelungene Beispiele zuhauf!

  4. #4
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    Silly, ich weiß nicht genau was du beruflich so machst oder gemacht hast, aber in einem Großunternehmen werden Entscheidungen sehr oft von Gremien getroffen. Manchmal gibt es dafür sinnvolle Gründe (z.B. das man mehrere Meinung haben möchte) und manchmal ist der einzige Grund, dass es niemanden gibt der alleine entscheiden kann oder will.
    Das hat nicht immer mit Logik zu tun und führt weiß Gott auch nicht immer zu den besten Ergebnissen, aber das ist bei Einzelentscheidungen auch nicht gesagt

    Im Fall von Ehapa solltest Du denke ich berücksichtigen, dass hier Entscheidungen getroffen werden, die für unterschiedliche Länder und damit unterschiedliche Märkte getroffen werden. Hier kann man durchaus argumentieren, dass ein internationales Gremium Sinn macht einfach weil eine gewisse Marktkenntnis schon sinnvoll sein kann.

  5. #5
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    Daz kommt, dass Geschichten, die von einer oder zwei Personen als positiv bewertet wird der Masse nicht gefallen muss und umgekehrt.

    Ich bin auch der Meinung, dass es noch viele ältere Geschichten gibt, auch längere, deren Erstveröffentlichung sich lohnen würde. Gelegentlich schaffen die es ja nun in die Nebenreihen. Leider gibt es noch viel zu viele unveröffentlichte Scarpa Geschichten ...

  6. #6
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    Zitat Zitat von TomiS Beitrag anzeigen
    Daz kommt, dass Geschichten, die von einer oder zwei Personen als positiv bewertet wird der Masse nicht gefallen muss und umgekehrt.
    Immer noch besser als Geschichten, die von niemandem bewertet werden unbesehen einfach ins LTB geklatscht werden, weil sie der Produktformel entsprechen oder Seitenzahlmässig grad passen!
    pet gibt sich grosse Mühe, das geht aus seinen Antworten hervor, aber der Rest des überflüssigen Gremiums scheint es sich da ziemlich einfach zu machen.

    @B.B. Shrooms:
    Natürlich weiss ich, wie solche Gremien funktionieren: Zuviele Köche verderben den Brei. Ich bin nach jahrelanger Beschäftigung mit dem Topolino zur Überzeugung gekommen, dass das internationale Ehapa-Gremium auch innerhalb der unterschiedlichen Märkte und Landes-Geschmäcker Besseres leisten müsste - und könnte, wenn es wollte!
    Und wenn nun argumentiert wird, dem Grossteil der Leserschaft sei die Qualität der Geschichten eh' egal, dann sage ich: Dann kann man ja ruhig bessere Geschichten wählen. Der Jugend spielt's vielleicht keine Rolle, aber das Produkt wird für die qualitätsbewusste Minderheit wieder vermehrt attraktiv.

  7. #7
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    Zitat Zitat von Silly Symphony Beitrag anzeigen
    Natürlich weiss ich, wie solche Gremien funktionieren: Zuviele Köche verderben den Brei. Ich bin nach jahrelanger Beschäftigung mit dem Topolino zur Überzeugung gekommen, dass das internationale Ehapa-Gremium auch innerhalb der unterschiedlichen Märkte und Landes-Geschmäcker Besseres leisten müsste - und könnte, wenn es wollte!
    Damit hast Du wahrscheinlich sogar Recht, aber: Wie schon zuvor geschrieben haben solche Gremien leider oft nichts mit Logik zu tun, sondern mehr mit den menschlichen Eigenschaften der beteiligten Personen.

    Zitat Zitat von Silly Symphony Beitrag anzeigen
    Und wenn nun argumentiert wird, dem Grossteil der Leserschaft sei die Qualität der Geschichten eh' egal, dann sage ich: Dann kann man ja ruhig bessere Geschichten wählen. Der Jugend spielt's vielleicht keine Rolle, aber das Produkt wird für die qualitätsbewusste Minderheit wieder vermehrt attraktiv.
    Im Prinzip stimme ich dir da voll und ganz zu. Ich finde ja auch, dass Egmont gerade bei der Qualität teilweise völlig unverständliche Entscheidungen trifft. Siehe z.B. die unsäglichen Probleme bei Fortsetzungsgeschichten oder (wenn ich mich recht erinnere) die Aussage, dass teilweise Geschichten gewählt werden ohne, dass der Autor italienisch kann oder die Story überhaupt gesehen hat.

    Auf der anderen Seite, wenn man sich anschaut wie unterschiedlich auch hier im Forum manche Geschichten / Zeichner bewertet werden, dann muss man vielleicht auch eingestehen, dass es halt auch wirklich nicht ganz so einfach ist...

  8. #8
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    Zitat Zitat von Silly Symphony Beitrag anzeigen
    Genau das habe ich auch gemacht - wobei ich jetzt nicht auf jede Figur geachtet habe (finde ich etwas unsinnig!). Eine knappe Stunde hatte ich dafür gebraucht.
    Und italienisch muss man gar nicht können: NRW-Radler und ich haben hier im DCF ein beinahe lückenloses Kompendium aller im Topolino erschienen Geschichten ab I TL 2639 (2006) erstellt - mit Bezeichnung, ob sie sich qualitätsmässig jeweils fürs LTB eignen oder nicht! Da braucht man nur nachschauen.

    In Italien erscheinen schlichtweg zu wenig Geschichten, die über 45 Seiten haben. Somit kann man auch nicht in jedem LTB welche einbauen - schon gar nicht "zwei oder drei". Deine Ansicht, dass sich "die meisten Geschichten auf 30 Seiten kaum entwickeln können", teile ich nicht. Ich kenne gelungene Beispiele zuhauf!
    Ich stimme damit überein, dass es viele gute Dreißigseiter gibt. Aber einige nur durchschnittliche wären besser, wenn sie länger wären. Auch gibt es noch einige lange Geschichten, damit wird man zwar in der Tat nicht jedes LTB mit 2 oder 3 dieser langen Stories füllen, aber eine lange Geschichte alle zwei LTBs wären doch möglich. Habe heute eine Maus Story von Scarpa mit dem Titel L´enigma di Brigaboom gefunden, die wäre doch nett, ist noch unveröffentlicht in Deutschland.

    Übrigens sollten die Redakteure natürlich schon Italienisch können, sie müssen ja schließlich die Auswahl letztendlich treffen. Sie können sich auch nicht nur auf zwei oder drei Einschätzungen aus dem Forum verlassen. Zwar stimmen etwa Deine Einschätzungen mit meinen in den allermeisten Fällen überein, aber ich würde z. B. die Telefongeschichte aus LTB 164 oder die Maus-Geschichte in der Provence aus Topolino 3061 im Gegensatz zu Dir auch als gut bewerten (wobei mir insgesamt Deine Vorschläge für das LTB sehr gut gefallen).

    Übrigens: Pet sagt des Öfteren, dass einzelne vorgeschlagene Geschichten nicht gut seien. Um das sagen zu können, muss er aber Italienisch können. Kann er die Sprache oder sonst einer der Verantwortlichen? Würde mich mal interessieren.

  9. #9
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    Zitat Zitat von Thomas K124 Beitrag anzeigen
    Übrigens: Pet sagt des Öfteren, dass einzelne vorgeschlagene Geschichten nicht gut seien. Um das sagen zu können, muss er aber Italienisch können.
    Reicht es denn nicht, die bunten Bildchen anzukucken, um eine Geschichte beurteilen zu können?

  10. #10
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    Sagen wir mal so: Wenn eine Geschichte nicht so grandios gezeichnet ist, kann es schon dazu führen, dass man nicht mehr so genau auf den Inhalt schaut. Eigene Erfahrung, aber manche Reaktionen von pet legen nahe, dass diejenigen, die ein LTB kompilieren, vor dem gleichen Problem stehen.

    Andererseits sind im Laufe der Jahre ja doch viele unserer Wunschlisten abgearbeitet worden. Das lässt hoffen, dass jemand mal genauer hingeguckt hat, warum wir eine Geschichte vorschlagen.

  11. #11
    SysOp und Moderator Disney Fan Forum
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    Zitat Zitat von Lavaking Beitrag anzeigen
    Wo bleiben die Zeiten in denen man sich noch etwas getraut hat: Mal spontan dem Geburtstagskind einen richtigen Band spendiert (131), den Band nur mit 4-5 Geschichten füllt oder komplette Sagen am Stück abgedruckt hat (124; 130; 137)..[was man ja mittlerweile bei DoppelDuck gewagt hat; ich persönlich konnte nie verstehen wie man Geschichten wie ,,Heißes Herz'' auf vier Monate strecken konnte...ähnliches gilt übrigens für die Millionensaga: auf 10 Monate verteilt wirkt jeder einzelne Teil plump und unvollkommen; hintereinander gelesen offenbaren sich gewisse Running Gags und Strukturen viel eher, aber das nur nebenbei...]...?
    Die Zeiten kommen vermutlich nicht so schnell zurück. Die LTBs bis ca. 116 wurden zu sehr großen Teilen auf Basis der Nachdruck-Reihe "I Classici" kompiliert, enthielten also meist Geschichten, die schon mehr als 5 Jahre alt waren. Danach wurde selbst kompiliert, und das Reservoir an passenden Geschichten war entsprechend groß. Vor allen in den ersten 3 Jahren, in denen das LTB nur etwa alle 6 Wochen erschien.

    Zur Millionensaga: Die ist im Original auch in 10 Heften veröffentlicht worden, wobei sogar einzelne Ausgaben übersprungen wurden. Aber das Topolino erscheint nun mal wöchentlich, da ist man dann in 4 Monaten durch.

  12. #12
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    Volle Zustimmung

    [QUOTE=Lavaking;4887404]Der Kasus knactus ist meines Erachtens diese nicht so intelligente Produktformel. Ich weiß ja nicht wie und warum sie entwickelt wurde, aber ich finde sie ziemlich überflüssig; kein Mensch hat Lust jeden Monat einen Band nach demselben Schema zu lesen...


    Ich kann da Lavaking nur voll zustimmen. Lustigerweise sind die LTBs 451 und 452 die letzten, die ich mir gekauft habe und die einzigen, die ich seit LTB 435 gekauft habe. Das sagt schon einiges.

    Ich stell mir gerade vor, die Tierkreissteingeschichte wäre so zersplittert gebracht worden. Das hätte auch viel von ihrem Reiz genommen.

    Die Geschichten der Bände 1 bis etwa 200 kann ich interessanterweise den einzelnen Bänden zuweisen, da diese einzigartig waren. Spätestens ab den Bänden 250 kann ich das nicht mehr. Grund: Die Bände gleichen einer dem anderen. Nur über große Erscheinungsräume wirken die Bände 250 bis etwa 300 verschieden von denen ab 300, wohl wegen des geringeren Egmont-Anteils der Bände ab Ausgabe 300.

    Heute kann man einzelne LTBs eigentlich nur noch anhand der Micky Stories unterscheiden. Casty, da Vita und della Santa sind immer wieder mal Hingucker, aber wenn es nur einen pro LTB gibt, verzichte ich dann auch auf den Kauf eines LTBs.
    Geändert von Thomas K124 (19.08.2014 um 19:48 Uhr)

  13. #13
    Moderator D.O.N.R.O.S.A.
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    Wenn man sich die Inducks-Profile gewisser Egmont-Autoren anschaut, tauchen auch Aufgabenbezeichnungen wie "compilation editor" oder "evaluator of the Italian production" vor. Ich nehme an, der Prozess läuft so ab, dass eine gewisse Anzahl Redakteure (vermutlich in Kopenhagen) das italienische Material sichten und dann nach den von den Egmont-Ländern gemeinsam aufgestellten Richtlinien evaluieren und kompilieren. Und diese Produktformel sagt ganz offensichtlich: möglichst viel Abwechslung, also viele Nebenfiguren und eher kürzere Geschichten, und höchstwahrscheinlich auch das Blockieren "unangenehmer" Geschichten, die nicht als verkaufsfördernd erachtet werden. Inwiefern da überhaupt noch eine gewisse Expertise bezüglich der Comics vorhanden ist, lässt sich beim Blick auf das Endprodukt beim besten Willen nicht erkennen. Das Problem ist vermutlich nicht nur die Struktur, es fehlt auch einfach der stilsichere Riecher für die guten Sachen aus Italien. In Griechenland oder Frankreich fährt man da deutlich besser, indem man sich enger ans Topolino hält und z.B. so gut wie alle Titelstorys von dort übernimmt - Mehrteiler und andere Geschichten, die für Egmont anscheinend "zu speziell" oder sonst was sind, so regelmässig wie die übergangen werden. Pet und die deutsche Redaktion, habe ich den Eindruck, sind da genauso minderkompetent, und eher die Mit-Architekten dieses Systems, dass in den letzten 10, 15 Jahren etabliert wurde.

    Fazit: es fehlt sowohl an der Freiheit von realen oder imaginierten ökonomisch-marketingmässigen Zwängen, wie auch am nötigen Verständnis der Materie - wäre es anders, hätten wir nicht so etwas wie drei grauenhaft schlechte Sommer-LTBs, in denen man die zwei oder drei lesenswerten Geschichten aus dem Haufen zusammenkratzen muss. Genug gutes Material, oder mindestens befriedigendes, ist offensichtlich vorhanden, es muss nur ausgewählt werden (es reicht auch übrigens für eine Geschichte mit 40 oder mehr Seiten in jedem Band).
    "... wie eine Seekuh hineinzuspringen, wie ein Maulesel darin... Ach, wenn ich mich doch nur erinnern könnte!"
    - Onkel Dagobert in Der arme reiche Mann -

  14. #14
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Beim Überfliegen des Threads ist mir aufgefallen, daß die technische Seite nicht thematisiert wurde.

    Heute wird ausschließlich von digitalen Vorlagen gedruckt. Diese liegen von fast allen in diesem Jahrtausend gezeichneten Geschichten vor und nur von einem Teil der zuvor veröffentlichten. Und das bestimmt natürlich auch die Auswahl. Und das Digitalisieren ist aufwendig und bringt bei mangelnder Sorgfalt unbefriedigende Ergebnisse (man schaue nur in die Lucky-Luke-Gesamtausgabe, wo vereinzelte Faksimiles eingestreut sind, weil es keine vernünftigen Druckvorlagen mehr gibt.
    Geändert von Mick Baxter (08.09.2014 um 03:24 Uhr)
    Das ICOM-Heft zum Gratis Comic Tag 2012 jetzt herunterladen (7,3 MB)!

  15. #15
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    Tja, die Produktformel. Der Name sagt schon alles, oder?
    Wir sind inzwischen so weit, dass ich staunend zu Kenntnis nehme, dass in der Micky-Geschichte im aktuellen Topolino die Titelfigur in den ersten 15 Seiten gar nicht auftaucht. Ich ertappe mich beim Gedanken: "Was sich die Italiener alles erlauben können".
    Im LTB würde diese Geschichte, die ich zu den besten der dieses Jahr im Topolino veröffentlichten Storys zähle, im LTB würde sie nur schon deshalb geblockt, weil Micky zu Beginn gar nicht in Erscheinung tritt.
    Da kann pet noch so von "hochwertigem Produkt" schwafeln. Im Vergleich zum Topolino ist das LTB dank der "Produktformel" meilenweit von "hochwertig" weg. Wenn Gundel und die Panzerknacker, die im Topolino gar nicht so oft vorkommen, jedes Mal ins LTB müssen, dann eerscheinen auch die vielen schlechten Geschichten, die es von diesen Figuren gibt.
    Was für ein Unsinn!
    Geändert von Silly Symphony (09.09.2014 um 13:01 Uhr)

  16. #16
    Moderator D.O.N.R.O.S.A.
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    Volle Zustimmung! Das traurige ist ja, dass man hier als Leser gar keinen richtigen Eindruck von der italienischen Produktion bekommen kann, was einige glauben lässt, die heutigen Comics seien halt grösstenteils schlecht. Davon müssen wir unbedingt wegkommen, denn der Fehler liegt eindeutig bei den Redaktionen, die auswählen können (aus dem gesamten Material muss es nur gerade die Hälfte sein), das aber regelmässig grandios in den Sand setzen - für jede unbefriedigende Geschichte im LTB gab es letztendlich eine bessere im Topolino, die wir nun erst einmal nicht lesen können.
    Und die angeblichen Präferenzen der Leser, die wohl als Basis für diese Produktformel ermittelt worden sind, halte ich für reine Fiktion. Gute Geschichten überzeugen alle Leser, da bin ich mir sicher. Mit dem derzeitigen System erspart man sich natürlich einen Haufen Entscheidungen beim Kompilieren, man müsste sich die Storys gar nicht mal mehr ansehen, sondern kann auch gleich nach Seitenzahl und Figuren gehen. Wie wenig das LTB mit "hochwertig" etwas zu tun hat, und wie sehr es reines "Produkt" ist, lässt sich an den Covern ja deutlich erkennen: die sind in der Regel reine Platzhalter, die mit Standardbildern von Charakteren Werbung für die Marke an sich machen, nicht für den spezifischen Band und dessen Inhalt. Die Sommer-Cover gehören alle in diese Kategorie und die gerade angekündigte Nr. 460 ist ein weiteres Paradebeispiel: ikonisches Motiv, beliebiger Titel. Bezeichnenderweise handelt es sich dabei nicht um das italienische Original von Mastantuono zu einer Geschichte, die sogar schon ihren Weg ins Taschenbuch gefunden hat, sondern um eine Nachzeichnung von Freccero. Erfreuliche Ausnahmen, wie dieses Jahr die Nummern 451 bis 454 lassen Hoffnung auf einen Lernprozess aufkeimen, nur um kurz darauf wieder eines besseren belehrt zu werden.
    "... wie eine Seekuh hineinzuspringen, wie ein Maulesel darin... Ach, wenn ich mich doch nur erinnern könnte!"
    - Onkel Dagobert in Der arme reiche Mann -

  17. #17
    Mitglied Avatar von Silly Symphony
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    Zitat Zitat von Sir Damian McDuck Beitrag anzeigen
    Mit dem derzeitigen System erspart man sich natürlich einen Haufen Entscheidungen beim Kompilieren, man müsste sich die Storys gar nicht mal mehr ansehen, sondern kann auch gleich nach Seitenzahl und Figuren gehen.
    Genau das ist es doch!
    Und da frage ich mich nun wirklich, wozu es dann ein ganzes Gremium mit Vertretern aus jedem Egmont-Land braucht, um ein solches "Formel-LTB" zu kompilieren! Das ist doch schlichtweg Humbug!
    Was tut dieses Gremium? Wo ist die Arbeit, für die es bezahlt wird? Wenn schon eine Formel besteht, wozu braucht's denn ein Gremium?
    Hier zwei weitere, von mir in kurzer Zeit nach der "Produktformel" kompilierte LTBs. Ich habe dafür NRW-Radlers und meine Topolino-Thread-Einträge konsultiert und sogar eine längere Geschichte pro Band berücksichtigt. Grün sind die von der Produktformel "geforderten Figuren, die möglichst im LTB vorkommen müssen. Ging realativ schnell - und ich habe noch mehr in Petto...

    LTB a:
    Egmont-Story
    (31 S.)
    Donald Duck
    I TL 2781-2 Topolino e il segreto dei Mousestone (Enna / Mottura) 30 S.
    Micky Maus, Goofy, Minni
    I PK 97-1 Paperinik e il grande sonno (Marconi / Deiana) 30 S.
    Phantomias, Primus von Quack
    I TL 2838-5 Zio Paperone e l'aglio dell'Ocara (Lepara / Gottardo) 28 S.
    Onkel Dagobert, Donald Duck, Tick, Trick & Track, Gundel
    I TL 2566-1 Agente speciale Ciccio in: Ottoperotto sessantatré (Secchi / Perina) 31 S.
    Franz Gans, die Panzerknacker, Achtmalacht
    I TL 2850-4Super Pippo e l'imprendibile Dr. Sbadiglior (Ferrari / Meloni) 22 S.
    Super Goof, Inspektor Issel, Kommissar Hunter

    I TL 2992-2 Le Giovani Marmotte e l'oasi contesa (Gagnor / Gottardo) 30 S.
    Tick, Trick und Track (Fieselschweif), Primus von Quack
    I TL 2938-4P Zio Paperone e l'operazione fungo (Michelini / Held) 52 S.
    Onkel Dagobert, Donald Duck, T,T&T, Daniel Düsentrieb

    LTB b:


    Egmont-Story (35)
    Donald Duck
    I TL 2601-1 Topolino e i colpi dell'Uomo Qualunque (Casty /Cavazzano) 33 S.
    Micky Maus, Goofy, das schwarze Phantom
    I PM 151-1 Zio Paperone e la Regina Nera (Mazzotta, Artibani / Dossi) 50 S.
    Onkel Dagobert, Donald Duck, Tick, Trick & Track, Gundel
    I TL 2605-7 Paperino Paperotto e lo scoop del secolo (Lepara / Tosolini) 28 S.
    Donni & Freunde, Oma Duck, Onkel Dagobert
    I TL 2987-2 Archimede e il concorrente dal passato (Savini / Lucci) 26 S.
    Düsentrieb, Helferlein
    I TL 3043-4 Paperinik e l'architettura spicciola (Pesce / Asaro) 30 S.
    Phantomias, Onkel Dagobert, Gustav Gans, T, T & T
    I TL 3027-5 Gambadilegno e Rock Sassi... insieme per forza (Panini / Usai) 22 S.
    Kater Karlo, Steinbeiss
    I TL 184-BPaperino e la macchina ripetitrice (Martina /Bottaro) 30 S.
    Donald Duck, Onkel Dagobert, TT & T

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