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Ede Wolfs Söhne?
Ich habe eine Frage an die Experten unter euch: Ich habe heute die letzte Seite im Band "Die besten Geschichten von Al Taliaferro" gelesen. Ede Wolf jagt hier die drei kleinen Schweinchen. Auf der letzten Seite sehen wir ganz kurz, dass Ede nicht nur einen Sohn zu haben scheint, sondern derer drei (und ganz schön - wie bei Tick, Trick und Track - farblich voneinander abgesetzt).
Nun aus meiner Kindheit (schade, dass man von Ede, Wölfchen und den drei Schweinchen nichts mehr liest) scheinte es mir immer klar zu sein, dass Ede nur mit seinem einzigen Sohn Wölfchen zusammenlebt und daran verzweifelt, dass dieser kein böser Wolf werden will.
Meine Frage: Gibt es weitere Geschichten, in denen Ede mit drei Söhnen auftritt? Oder ist dies eine Ausnahme?
Klar, zeitlich lässt sich dies ganz gut einordnen: Die Taliaferro-Geschichte stammt aus den Dreißigerjahren, die anderen Geschichten, mit nur einem Sohn, sind wesentlich jünger. Man hat sich also im Laufe der Zeit auf einen Sohn konzentriert. Doch wäre es für mich durchaus interessant zu wissen, ob wir seine "Kinderschar" noch an anderer Stelle sehen können.
Vorab schon einmal Danke für eure Expertenantworten!
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Die drei Jungwölfe (übrigens alle ganauso gefräßig wie der Vater) stammen aus dem Film "Three Little Wolves" von 1936. In den Comics sind sie nur kurz aufgetreten.
Das brave Wölfchen wurde 1945 von Carl Buettner in die Comics eingeführt.
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Danke für diese Info.
Ich vermisse Ede, seinen Sohn und die drei Schweinchen... Auch wenn sie in der "naiven" Tierwelt des Waldes spielten, so waren die Geschichten doch witzig zu lesen und - gerade durch die Figur des braven Wölfchen, der zwischen der Liebe zu seinem bösen Vater und der Freundschaft zu den drei Schweinchen hin- und hergerissen war - auch nicht immer vorherrsehbar oder nach Schema F.
Aber, es sind viele Figuren verloren gegangen: Ahörnchen, Behörnchen, Klein Adlerauge, Silberschlange, Hansi Hase, Gevatter Bär, Gevatter Fuchs, Madam Mim... Das ist der Lauf der Zeit.
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Findest Du? Ich finde, dass die Ede-Wolf-Geschichten IMMER nach Schema F verliefen. Das Ziel ist immer das Fressen der Schweinchen, das jedesmal schiefgeht. Ede weiht Wölfchen in seine Pläne ein (oder der Kleine bemerkt es beim heimlichen Beobachten) und rettet seine Freunde.
Oder gibt es hier Geschichten, in denen es andere Themen gibt?
If you don’t plan on succeeding, you have complete freedom.
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Ja, genau das ist das Schema. Aber trotzdem: Es hing stets von Wölfchens Reaktion ab, seine Hin-und-Her-Gerissenheit führte dazu, dass Ede zwar immer scheiterte, aber die Entwicklung in der Geschichte nicht vorhersehbar war.
Vorhersehbar dahingehend schon, dass Ede die Schweinchen nicht fangen konnte. Aber sogesehen sind alle, bzw. die meisten Geschichten vorhersehbar: Donald scheitert in seinem neuen Beruf, Gundel bekommt nicht den Glückszehner, die Panzerknacker fallen sprichwörtlich auf die Nase, Micky fängt Kater Karlo, das Fähnlein Fieselschweif rettet alle Tiere...
Diese Vorhersehbarkeit ist eines der Grundprinzipien der Disney-Comics, denn dadurch ist es möglich, soviele Geschichten zu schreiben. Würde es Gundel in einer Geschichte schaffen, den Glückszehner tatsächlich endgültig einzuschmelzen, wäre das das Aus für viele neue Geschichten.
Genauso waren die Ede-Wolf-Geschichten vorhersehbar. Aber der Verlauf der Geschichte, insbesondere das psychologische Dilemma, dem Wölfchen ausgesetzt war, machte viele Geschichten doch abwechslungsreich. Außerdem gab es einige Geschichten, in denen es für Ede weniger um das Fangen der Schweinchen ging, sondern darum, beim Böse-Buben-Club Anerkennung zu bekommen. Auch die Einbeziehung von Gevatter Bär führte zu Abwechslung vom klassischen Schema.
Ja, vielleicht sind die Geschichten aus dem Wald eher naiv, aber für mich sind sie ein Teil der Disney-Comics meiner Kindheit... und ich würde sie gerne mal wieder lesen.
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Zitat von Bottervogel
Oder gibt es hier Geschichten, in denen es andere Themen gibt?
Gibt es. Etwa "Spurensuche im Schnee" aus MM 09/1996 - http://coa.inducks.org/story.php?c=F+PL+90012
oder
"Wer bestellt das Feld" aus MM 45/1995 - http://coa.inducks.org/story.php?c=F+PL+89002
um nur einige Beispiele zu nennen. In diesen Geschichten aus Frankreich kommen die Ferkel überhaupt nicht vor und es wird Wölfchens Potential in komischen Situationen ausgeschöpft.
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Dennoch wäre eine Reihe toll, eben wo Gundel zB erfolgreich ist - wer sagt denn, dass sie am Ende wirklich glücklich wäre?
Immerhin muss Dagobert fast rund um die Uhr arbeiten, damit sein Geld beisammen bleibt. Gundel, die es ausgeben würde, müsste also MEHR als Dagobert arbeiten, damit sie wirklich reicher wäre, als er. Und genau daraus ließen sich viele tolle Storys machen, die nun andersrum ablaufen. Dagobert ist froh endlich die Arbeit los zu sein, Geld hat er genug und dafür erstickt nun Gundel in Arbeit und will ihm den Glückszehner zurückgeben - aber da Dagobert inzwischen Spaß am Renterdasein hat und Gundel nun immer Ärger mit den Panzerknackern, Moneysack, Klever etc hat ...hat er keine Lust was zu ändern.
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Zitat von Ideeus
Ah okay, das gefällt mir schonmal viel besser als die ewige Schweinchenjagerei. Zumal es Wolf-Geschichten ohnehin schwerer haben, da der Schauplatz fast ausnahmslos der Wald ist wohingegen die Mäuse und Enten Abenteuer rund um die Welt erleben.
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Zitat von Micky X
Vorhersehbar dahingehend schon, dass Ede die Schweinchen nicht fangen konnte. Aber sogesehen sind alle, bzw. die meisten Geschichten vorhersehbar: Donald scheitert in seinem neuen Beruf, Gundel bekommt nicht den Glückszehner, die Panzerknacker fallen sprichwörtlich auf die Nase, Micky fängt Kater Karlo, das Fähnlein Fieselschweif rettet alle Tiere...
Diese Vorhersehbarkeit ist eines der Grundprinzipien der Disney-Comics, denn dadurch ist es möglich, soviele Geschichten zu schreiben. Würde es Gundel in einer Geschichte schaffen, den Glückszehner tatsächlich endgültig einzuschmelzen, wäre das das Aus für viele neue Geschichten.
Genauso waren die Ede-Wolf-Geschichten vorhersehbar. Aber der Verlauf der Geschichte, insbesondere das psychologische Dilemma, dem Wölfchen ausgesetzt war, machte viele Geschichten doch abwechslungsreich.
Hier würde ich widersprechen:
Bei Geschichten jeglicher Art (seien es Comics, Filme, Romane oder Märchen) ist doch eigentlich fast immer ohnehin der Weg das Ziel. Soll heißen, das Ende der Geschichte ist fast immer mehr oder weniger Standard, das interessante ist wie man dorthin kommt: Die Frage ist WIE der Held am Schluss gewinnt, nicht OB.
Und genau hier unterscheiden sich (auch bei Disney) die Geschichten massiv. Natürlich gibt es tonnenweise 08/15 Geschichten, die nach Schema F ablaufen...sieht man wöchentlich im MMM und monatlich im LTB. Auf der anderen Seite gibt es aber die echten Klassiker, die aus dem starren Schema F ausbrechen und damit den wirklichen Mythos begründen...das ist es was viele Comics von Barks, Rosa, DeVita oder auch Casty so besonders machen. Das ist, zum Teil, auch was die Enten von den Mäusen unterscheidet: Bei den Enten gibt es dank Barks einfach schon viel länger solche Geschichten, bei der Maus kam nach gutem Beginn mit Gottfredson jahrzehntelang fast nur Schema F bis DeVita und jetzt Casty kamen.
Und das ist, für mich, auch der Hauptunterschied zu den Stories von Charakteren wie Ede Wolf, Strolchi, Bambi, Ahörnchen & Behörnchen und wie sie nicht alle heißen: Hier gab es nie einen Barks und auch keinen Gottfredson oder DeVita. Hier läuft bis auf ganz, ganz wenige Ausnahmen (einige wurden ja genannt) wirklich immer alles nach Schema F ab und zwar nicht nur das Ende sondern praktisch die ganze Geschichte.
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Zitat von Loxagon
Dennoch wäre eine Reihe toll, eben wo Gundel zB erfolgreich ist - wer sagt denn, dass sie am Ende wirklich glücklich wäre?
Immerhin muss Dagobert fast rund um die Uhr arbeiten, damit sein Geld beisammen bleibt. Gundel, die es ausgeben würde, müsste also MEHR als Dagobert arbeiten, damit sie wirklich reicher wäre, als er. Und genau daraus ließen sich viele tolle Storys machen, die nun andersrum ablaufen. Dagobert ist froh endlich die Arbeit los zu sein, Geld hat er genug und dafür erstickt nun Gundel in Arbeit und will ihm den Glückszehner zurückgeben - aber da Dagobert inzwischen Spaß am Renterdasein hat und Gundel nun immer Ärger mit den Panzerknackern, Moneysack, Klever etc hat ...hat er keine Lust was zu ändern.
Es gibt doch immer wieder Geschichten in denen Gundel (zeitweise oder im Traum) erfolgreich ist und den Zehner gewinnt. Dann aber passiert genau das was Du schreibst: Gundel hat jede Menge Stress durch ihren Erfolg oder ist frustiert weil ihr nun die Herausforderung fehlt und dann gibt sie freiwillig auf. Habe jetzt gerade keinen Storycode dafür, aber bin ganz sicher schon mehrere solcher Stories gelesen zu haben.
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Zitat von B.B.Shrooms
Und genau hier unterscheiden sich (auch bei Disney) die Geschichten massiv. Natürlich gibt es tonnenweise 08/15 Geschichten, die nach Schema F ablaufen...sieht man wöchentlich im MMM und monatlich im LTB. Auf der anderen Seite gibt es aber die echten Klassiker, die aus dem starren Schema F ausbrechen und damit den wirklichen Mythos begründen...das ist es was viele Comics von Barks, Rosa, DeVita oder auch Casty so besonders machen.
Keine Sorge, ich will auch nicht behaupten, dass es die Ede-Wolf-Abenteuer mit einer großartigen Abenteuergeschichte von Barks, einem durchdachten Epos von Rosa oder einer Geschichte mit dem suptilen Humor eines Van Horn aufnehmen können. Meine Comic-Sammlung ist mittlerweile ziemlich groß und ich glaube schon zu wissen, wo sich die wirklichen Perlen finden lassen.
Ich wollte stattdessen eine Lanze für die Waldbewohner Entenhausens brechen, deren Erlebnisse m.E. eben nicht immer nur nach dem gleichen Muster ablaufen, sondern so auch mal für eine spaßige Abwechslung sorgen würden.
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Zitat von B.B.Shrooms
Es gibt doch immer wieder Geschichten in denen Gundel (zeitweise oder im Traum) erfolgreich ist und den Zehner gewinnt. Dann aber passiert genau das was Du schreibst: Gundel hat jede Menge Stress durch ihren Erfolg oder ist frustiert weil ihr nun die Herausforderung fehlt und dann gibt sie freiwillig auf. Habe jetzt gerade keinen Storycode dafür, aber bin ganz sicher schon mehrere solcher Stories gelesen zu haben.
Ja, aber ein ganzes LTB dieser Art, oder mehrere, das müsste es mal geben. Und dann geht die Jagd eben andersrum: sie will bei Dagobert einbrechen, um den Zehner zurückzugeben, aber jetzt will Dagobert nicht mehr.
Und Ede, Mim etc ...die sollten wirklich wieder in Erscheinung treten.
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Gundel ist m.E. in den letzten Jahren um einiges vielfältiger geworden. Sie jagt nicht nur immer den Zehner, sonden mal ist sie verliebt, mal verzaubert sie ein Fußballspiel, mal hat sie Ärger mit den Verwandten oder anderen Hexen, mal lässt sie versehentlich eine Mücke auf Riesengröße wachsen (aktuell im MM)... ich mag sie gerade deshalb. Gundel ist nicht durch und durch ein Bösewicht sondern hat durchaus auch manchmal lustige und sympathische Züge (wie einige andere der Disney-Ganoven auch. So richtig 100% böse ist finde ich nur das schwarze Phantom!)
Eigentlich müssten mir langsam Micky-Ohren wachsen
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Also früher war das Phantom IMO auch nicht zu 100% böse. Und: die Comic-Gundel ist mir 100x lieber als die DuckTales-Gundel, die zu 100% böse UND durchgeknallt ist. Bei DT ist sie mir zu sehr "Out of Charakter"-
Aber... auch die anderen Schurken würden sich für eine längere "Was wäre wenn..." Story eigenen. zB, was würde Ede machen, er würde endlich seinen leckeren Schweinebraten bekommen? Oder der Hase würde als Braten enden? Klever oder/und Moneysack würden Dagobert dauerhaft überflügeln? Ich schätze außer Moneysac würden sich die anderen schnell langweilen, da sie ja nicht wirklich böse sind. Moneysac hingegen sehe ich als einen der wirklich bösen an, da er auch wenns sein müsste über Leichen geht. Klever kennt zwar auch nur wenig Skrupel, aber jemanden umbringen lassen? Ne, das würde er ehr nicht. Vielleicht der ganz frühe Klever, der noch wirklich sehr böse war ...aber da war er echt nur ein 1:1 Abklatsch Moneysacs. Jetzt ist Klever ehr das sympatische Schlitzohr wie Cliff Barnes.
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@Loxagon:
Wer sagt denn, dass er nie Schweinebraten/-fleisch bekommt? Nur die Schweinchen bekommt er eben nie.
Siehe auch:
http://coa.inducks.org/story.php?c=F+PL+90105
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Achja, diese Gagstory: "Ein echter Wolf isst ein Essen roh!", "Aber auch gefroren ...?"
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Zu Ede Wolfs Leibgerichten rechnen neben Schweinebraten übrigens auch Hähnchen und Fisch (DDT 200, S.73) sowie Pfannkuchen (TTT 11/80, S.19).
Und was den Rückgang der Ede-Wolf-Geschichten angeht, so hat dies höchstwahrscheinlich auch etwas mit der Kreation der Hexe Gundel Gaukeley Anfang der 60er Jahre zu tun. Denn beide Subsysteme operieren mit identischen Handlungsmustern: ein stets erfolgloser Jäger [Ede Wolf resp. Gundel Gaukeley] versucht permanent, ein Glückssymbol [die Schweinchen resp. den Dagobert'schen Zehner] zu erbeuten. Ich würde sogar behaupten, daß die Hexe Gaukeley als Ablösung Ede Wolfs gedacht war.
Und was das Verschwinden der anderen genannten Figuren betrifft, so muß man doch zumindest für Madam Mim feststellen, daß sie nach wie vor im Rennen ist. Erst in MM 3/14 war eine Geschichte mit ihr zu finden.
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Zitat von Plattnase
Zu Ede Wolfs Leibgerichten rechnen neben Schweinebraten übrigens auch Hähnchen und Fisch (DDT 200, S.73) sowie Pfannkuchen (TTT 11/80, S.19).
Zu diesem Behuf sei auch noch die Geschichte "Die Erbschaft" erwähnt, in der Ede zeitweilig tatsächlich Geschmack an vegetarischer Kost findet.
Siehe auch: http://coa.inducks.org/story.php?c=S+71263
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Ich kann auf Ede Wolf, Madame Mim und Bambi gut und gerne verzichten. Ich fände es begrüßenswert, wenn die Hundertseiter neu veröffentlicht würden, vielleicht in einem 300 Seiten Format, aber ausschließlich mit Duck und Maus.
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Ich dagegen hoffe nach wie vor, dass - wenigstens gelegentlich - Wolfgeschichten in kommenden Ausgaben der MickyMaus-Comics gebracht werden. Hinsichtlich der grafischen Gefälligkeit kommen imho allerdings lediglich Stories von Harvey Eisenberg und Julio Antonio Ramos Poqui in Frage (Gil-Bao? Nein, danke). Reine Madam Mim-, Bambi- oder Backenhörnchen-Comics sind tendenziell dito weniger mein Ding; gegen Gast-Auftritte bei anderen Disney-Charas hätte ich aber nix einzuwenden.
Jammerschade, dass Fecchi nur eine Geschichte um Ede & das Wölfchen gestaltete. Hier läge Wiederholungspotential.
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