Die Sprechblase 248

Dez. 2023
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48. Jahrgang
Nr. 248


INHALT
3 Vorwort, Abos, Impressum
4 Heinz-Wolf-Comic
6 Das FIX-UND-FOXI-Duell
Kauka gegen Neugebauer
14 Neugebauers zwei Leben
16 Die Affäre MAX + MOLLY
18 Neugebauers TARZAN-Parodie
HARRY MAGAZIN: 27 Rezensionen
36 News, 42 Generation Lehning
46 ZACK Edition, 48 Zauberstern<
50 Bastei Freunde 53 Bocola News
54 Interview: Lizenzgeber Rebellion
56 Florian Julino: Nachruf u. Comicbuch
58 FIX und FOXI: Der Reuss-Reprint
60 BATMAN-Zeichner Kelley Jones
68 A. Brauns Buch "Staying West"
69 Eddy Paapes MARC DACIER
70 A. Brauns Buch "Katzenjammer"
73 Österr. Comiczeichner-Offensive
76 "Uganda" von Ronald Putzker
77 "Tomorrow" v. Michaela Konrad
80 "Meuterei auf der Bounty":
Was wirklich geschah
87 Artikel und Comic:
BLUT AUF DER PRÄRIE (Teil 2)
96 Bela Sobottkes ROCCO
97 Leserbriefe


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Ergebnis 51 bis 75 von 97

Thema: Wallace Wood

  1. #51
    Mitglied Avatar von Manx cat
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    Also Buttgereit hatte mit Nekromantik 2 in den frühen 90ern ja richtige PRobleme bekommen. Das fand der nicht so witzig. Wenn er das Originalmaterial nicht versteckt gehabt hätte, wäre es wohl vernichtet worden. Das mit dem Freispruch durch Kunst kam dann erst später. (kann man nachlesen in dem Buch "Ab 18" von Roland Seim).

    "Captain Berlin" kann ich euch verkaufen. Habe ich 1x angesehen. Die DVD ist liebevoll aufgemacht, es ist auch ein Mini-Comic von Levin Kurio und ein Anhänger mit dabei.

    Das mit der Indizierung von Tarantino-Filmen finde ich nicht dramatisch. Indiziert heißt ab 18 und steigert in dem Fall das Interesse an den Filmen doch eher. Dass von "From Dusk till dawn" (eigentlich ein Drecksfilm) so'ne Ab 16-Fassung kursiert, ist ein Kuriosum, das völlig unerheblich ist, denn Ab 18 und uncut gibt's ja auch. Schade ist allerdings, dass die Filmzensur in den letzten JAhren wieder zugenommen hat, was aber nicht wundert nach der Schmuddel-Horror-Welle der letzte JAhre.
    Dafür ist das "Texas Chainsaw MAssacre" freigegeben - Wer hätte das vor 3 Jahren gedacht?

  2. #52
    Mitglied Avatar von Akkonak08
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    "From Dusk..." ist wie viele Tarantino Filme: Die Einzelteile - hier 1. und 2.Hälfte - passen nicht zusammen.
    Warum sprichst Du TCM die Grenze von vor 3 Jahren an? War da was bestimmtes?

  3. #53
    Mitglied Avatar von Manx cat
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    2012 kam das TCM vom Index (von der Liste der beschlagnahmten Filme) und wurde in einer hervorragenden Edition herausgebracht. Kurz davor wurde noch geunkt, dass es ein Ding der Unmöglichkeit wäre, den Mechanismus zu durchbrechen, den eine Beschlagnahmung nach sich zieht.
    http://bereitsgetestet.de/index.php/...eschichte.html
    Geändert von Manx cat (29.06.2014 um 21:08 Uhr)

  4. #54
    Mitglied Avatar von Akkonak08
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    Von den beiden losen Teilen gibt es doch sehr aufwendig gestaltete neue DVD Boxen. Kannst Du die empfehlen?

  5. #55
    Mitglied Avatar von Manx cat
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    Also die Box von Turbine von 2012 mit dem Originalfilm kann ich sehr empfehlen. Da sind auch die Specials toll.
    Von Teil 2 gab's wohl eine limitierte Fassung, aber der zweite Teil ist eigentlich ein rechter Unfug.

  6. #56
    Mitglied Avatar von Akkonak08
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    Aber mit Dennis Hopper !

  7. #57
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    Zitat Zitat von Myaca Beitrag anzeigen
    Es fängt mit Wallace Wood an & am Ende landet man bei Jörg Buttgereit-das nenn ich mal einen twist.
    Ist "Captaim Berlin" nicht irgendwie auch als Comic erschienen?
    ja, nebenan bei Weissblech-Comics.
    Bitte beachtet meinen neuen Verkaufsthread.
    Trinken mit der Linken, Fechten mit der Rechten.

  8. #58
    Mitglied Avatar von Manx cat
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    BTT
    Zitat Zitat von Zyklotrop Beitrag anzeigen

    Wie so manchesmal muß ich manx_cat widersprechen: die deutsche Zensur ist erst einigermaßen von den Comics abgerückt als andere, noch schrecklichere "Jugendgefährdungen" wie Fernsehen, Möpse-Illustrierte, freie Liebe und Co. aufkamen. Mit einem angeblich entdeckten kulturellen Mehrwert der Comics hat das leider wenig zu tun. Den hat der Großteil der Bevölkerung wahrscheinlich bis heute nicht bemerkt. Heutzutage hat sich die Zensur mehr auf Computerspiele eingeschossen, denen wie früher den Heftromanen zu Unrecht die Freiheit der Kunst abgesprochen wird.
    Als sich nach Werter-Lektüre vor 200 Jahren die jungen Romantiker in JAhren erschossen haben, weil es cool war, wurde Goethe auch zensiert. Das meine ich mit Evolution. Goethe selbst war ja später der Meinung, Romantik sei eine Art Geisteskrankheit. (nur mal, um die Abschweifung in eine andere Richtung zu lenken).

    Wenn sich ein junges Medium durchsetzen möchte, dann wird das so lange misstrauisch betrachtet, bis eine wirklich große Menge Menschen aus verschiedenen Schichten diesem Medium Qualität ode Relevanz bescheinigen kann. Was soll man von einem Medium wie Heftchen oder Spielen halten, das aus kommerziellen Gründen von Erwachsenen an Kinder verscherbelt wird?

    Und ebenso unklar ist, welche Phase eines MEdiums die spannendste ist:
    Heutzutage findest du Graphic Novels in Feuilletons, in den 70ern wurde über die Brachialcomics der Zack-Ära noch die NAse gerümpft. Und noch früher haben die Hersteller amerikanischer Zeitungscomics über die comic-books für Kinder die NAse gerümpft.
    Und waren nicht die coolen C64-Spiele, wie das indizierte RiverRaid, die beste und inspirierendste Phase von Computerspielen, die es je gab? MAchmal habe ich den Eindruck, eine Gattung, die von allen umarmt wird und ins Museum gestellt wird, ist schon irgendwo tot.

  9. #59
    Mitglied Avatar von Frank1360
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    Das mit der Zensur ist mMn ziemlich willkürlich und hängt von aktuellen Ereignissen ab, aus denen dann teils ziemlich krude Zusammenhänge geschaffen werden.
    Würde morgen ein Jugendlicher an seiner Schule Amok laufen, und die Polizei würde ne große Punisher Sammlung in seinem Zimmer finden, dann würde Jagd auf
    die Comics gemacht werden und große "Experten" würden in den Medien Analysen präsentieren, inwiefern diese die Jugend manipulieren und verderben.

    Deshalb sind aktuell auch keine reinen Textbücher im Visier, weil wie schon zuvor angesprochen, kein aktueller Fall vorliegt und diese in gewissem Sinne auch
    Narrenfreiheit genießen.
    Vieles aus dem Sortiment von Heyne Hardcore, was nun wirklich übelster Splattermüll ohne Handlung ist, hat auf Grund der Unwissenheit der Leute, und der Unantastbarkeit
    von diesem Medium, quasi Narrenfreiheit.

    Es gibt eben immer noch die vorherrschende Meinung, dass das niveauloseste Textbuch, immer noch anspruchsvoller sein muss, als jedes Comic oder jedes Videospiel.

  10. #60
    Mitglied Avatar von Manx cat
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    Was du schreibst, lässt sich aber meines Wissens nach durch keinen Fall belegen. Das letzte mal, dass so eine Hysterie ausbrach, dürfte schon eine ganze Zeit her sein.

  11. #61
    Mitglied Avatar von Frank1360
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    Zitat Zitat von Manx cat Beitrag anzeigen
    Was du schreibst, lässt sich aber meines Wissens nach durch keinen Fall belegen. Das letzte mal, dass so eine Hysterie ausbrach, dürfte schon eine ganze Zeit her sein.
    Ja, ich bezog das jetzt auch eher auf Videospiele. Da gab es in den letzten Jahren einige Fälle mit Amokläufen an Schulen, die dann in Zusammenhang mit sog. "Killerspielen" gebracht wurden. Mit teilweise sehr kruden Argumentationen von sog. "Experten".

    Wie hier z.B.:

    http://www.youtube.com/watch?v=KPHTW1bciao

  12. #62
    Mitglied Avatar von frank1960
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    Zitat Zitat von Melbystrand Beitrag anzeigen
    Die "wichtigsten" Italo-Horror/Exploitation Filme hatten wir mal im Rahmen eines Projekts an der Uni gesehen und medienwissenschaftlich untersucht. Mittlerweile ist es ja kein Problem mehr, ungeschnittene Fassungen zu kriegen. Da waren einige Filme mit sehr faszinierender Atmosphäre dabei, z.B. "Cannibal Holocaust" von Deodato. Aber eben auch richtiger Schrott, der weder gruselt noch von der Story her zu überzeugen weiß (z.B. "Ein Zombie hing ...")
    Etwas, was diese Filme eint, ist, dass sie meistens extrem spannungsarm sind. Einer der wenigen, vielleicht sogar der einzige, der mir richtig gut gefallen hat, war 'Voodoo - Schreckensinsel der Zombies'. Könnte aber auch aus einer Art Verklärung sich verstehen, denn Ich war gerade aus der Bundeswehr entlassen worden und besuchte das Kino, um mir die Zeit bis zur Busabfahrt zu vertreiben. Vielleicht vernebelte mir damals die Euphorie den Blick...wer weiß...bis heute hab Ich ihn auch nicht wieder gesehen.
    Ach wär Ich doch ein Junge noch wie einst
    Mit Bastei-Gruß,
    Euer Frank

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  13. #63
    Mitglied Avatar von Manx cat
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    Das lässt auf jeden Fall Rückschlüsse auf den Alter zu.

    Wie war das eigentlich damals, so zur Fulci-Zombi-Welle, waren diese italienischen Schrottfilme wirklich gleichwertig neben den amerikanischen Mainstream-Filmen im Kino zu finden? Also beispielsweise Saal 1 "Krieg der Sterne", Saal 2 "Geisterstadt der Zombies"?

    Kennst du "Im LAuf der Zeit" von Wim Wenders? Der spielt in den 70ern, ist halb-dokumentarisch und handelt von heruntergekommenen Kinos in der Provinz. In einer Szene beklagt sich eine Kinobetreiberin bitterlich, dass nur noch Exploitation zu sehen ist und dass nur noch die niedersten Instinkte angesprochen werden. Sie hatte den Spaß am Medium völlig verloren.

  14. #64
    Mitglied Avatar von frank1960
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    Zitat Zitat von Manx cat Beitrag anzeigen
    Wie war das eigentlich damals, so zur Fulci-Zombi-Welle, waren diese italienischen Schrottfilme wirklich gleichwertig neben den amerikanischen Mainstream-Filmen im Kino zu finden? Also beispielsweise Saal 1 "Krieg der Sterne", Saal 2 "Geisterstadt der Zombies"?
    Ganz ehrlich?! Keine Ahnung, Ich war ein zu seltener Gast in modernen Kinos damaliger Zeit; und in unserem dörflichen Filmtempel gab's nur eine Leinwand und die Filme wurden mit einiger Verzögerung gezeigt. Ich kannte die meisten italienischen Machwerke nur vom damaligen exzessiven Video-Konsum.

    Zitat Zitat von Manx cat Beitrag anzeigen
    Kennst du "Im LAuf der Zeit" von Wim Wenders? Der spielt in den 70ern, ist halb-dokumentarisch und handelt von heruntergekommenen Kinos in der Provinz. In einer Szene beklagt sich eine Kinobetreiberin bitterlich, dass nur noch Exploitation zu sehen ist und dass nur noch die niedersten Instinkte angesprochen werden. Sie hatte den Spaß am Medium völlig verloren.
    Wim Wenders 'Im Lauf der Zeit' oder 'Der Stand der Dinge' wurden von mir auf Grund enthusiastischer Rezensionen mit einiger Erwartung geschaut. Ich muss aber sagen: Nach Genuss dieser Streifen hatte Ich auch für kurze Zeit den Spaß am Medium verloren
    Geändert von frank1960 (04.07.2014 um 08:08 Uhr)
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  15. #65
    Mitglied Avatar von Manx cat
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    Ja, die Wenders-Filme sind schon recht eigen. "Im LAuf der Zeit" find ich aber ein schönes Dokument über die Kinolandschaft der damaligen Zeit. Die DVD hat übrigens eine gute Audio-Kommentar-Spur. Da erklärt der Wenders dann, warum der Held in die Sandgrube kackt usw. Das ist echt köstlich.

  16. #66
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    Zitat Zitat von Manx cat Beitrag anzeigen

    Wie war das eigentlich damals, so zur Fulci-Zombi-Welle, waren diese italienischen Schrottfilme wirklich gleichwertig neben den amerikanischen Mainstream-Filmen im Kino zu finden? Also beispielsweise Saal 1 "Krieg der Sterne", Saal 2 "Geisterstadt der Zombies"?
    Doch, das war schon so. Bis Mitte der 70er dominierten die US-Produktionen keinesfalls die europäischen Kinoleinwände.
    Neben den italienischen Genre-Filmen (Western, Krimis, Horror) gab es ja auch vor allem die europäischen Stars wie Belmondo, Louis De Funes oder Bud Soencer & Terence Hill deren Popularität dafür sorgte, dass selbst ihre qualitativ mittelmäßigen Werke zuverlässig ein Millionenpublikum ereichten und eben auch die großen Kinosäle besetzten. Fulcis "Voodoo" -Zombiefilm hatte z.B. auch deutlich mehr als eine Million Zuschauer.

    Erst mit dem Aufkommen der ersten echten "Blockbuster" der Kategorie " Weisse Hai" und "Krieg der Sterne" begann sich das aufwändig produzierte amerikanische Kino immer mehr durchzusetzen. Ein paar Jahre lang konnten sich die europäischen Filme und Recken noch behaupten, dann war deren Zeit aber vorbei und der Marktanteil ging stetig zurück. .

  17. #67
    Mitglied Avatar von Akkonak08
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    Zitat Zitat von ELDORADO Beitrag anzeigen
    Doch, das war schon so. Bis Mitte der 70er dominierten die US-Produktionen keinesfalls die europäischen Kinoleinwände
    Das hat mein Dad (Jahrgang 1958) mir auch so erzählt. Der wurde auch richtig nostalgisch, als ich ein paar Wochen lang diese ganzen Italoschinken, reitende und schwimmende Leichen usw. bei uns rumliegen hatte... :-)

  18. #68
    Mitglied Avatar von Manx cat
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    Soweit ich weiß, sind die reitenden Leichen aber spanisch. Außerdem kamen früher keineswegs ständig die Filme, die heute Kultstatus haben. Trotzdem war Euro-Kino der 70er JAhre in vielerlei Hinsicht hervorragend.

    So das letzte Aufbäumen des Euro-Kinos hab ich in den 80ern ja auch noch erlebt. Da hatte jeder amerikanische Blockbuster seine italienischen NAchahmer. Ziemlich schnell nach "TErminator" kam da beispielsweise der obskure "PAco-Kampfmaschine des Todes".
    Witzig war früher auch, dass die Trailer zu recht derben Filmen völlig unreflektiert in sämtlichen Vorstellungen gezeigt wurden.

  19. #69
    Mitglied Avatar von Akkonak08
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    @ Manx da cat: Ja, die "Leichen" sind spanisch - portugiesischer Herkunft. Darum mein Komma nach "Italoschinken".
    Mein Dad sagte noch, dass damals teilweise auch ganz alte Filme kommentarlos im Programm waren. Z.B. Ende der 70er im Kinderkino sonntags um 15 Uhr "Heidi" in einer uralten s/w Fassung.

  20. #70
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    Zitat von Peter L. Opmann:
    Für diskussionswürdig halte ich Woods Beitrag zu "Daredevil" (oben mal kurz erwähnt). Da hätte ich gern mehr gesehen; er hat zumindest einen ziemlich realistischen - also nicht zu übertriebenen - Superhelden hingekriegt. Leider weiß ich gerade nicht, warum Wood gleich wieder ausgestiegen ist, ob Marvel zu wenig gezahlt oder er die Deadlines nicht geschafft hat. Aber daß Könner wie er reguläre Heftserien gezeichnet haben, ist sonst auch nur sehr selten vorgekommen, meine ich.
    Lee war hocherfreut, dass Wood für Marvel zeichnete und das kann man sogar sehen.
    Die Cover von Daredevil 5 und Avengers 20 kündigen den "Kunstliebhabern" an, dass Wood-art im Heft zu finden ist. Dass auf einem Titelbild mit einem Zeichner geworben wurde, war damals schon selten genug, dass mit letzteren Fall (Avengers 20) auf den Inker hingewiesen wurde, meines Wissens eine Premiere.

    Streit gab es zwischen Lee und Wood, weil der Zeichner nicht nach der "Marvel Method" arbeiten wollte, d.h., dass er nur eine kurze Inhaltsangabe von Lee bekam und ihm selbst das Storytelling oblag. Dass er unter diesen Umständen nur für die Zeichnungen bezahlt wurde und er auch in den Credits nur als Zeichner angegeben wurde, wurmte ihn obendrein. Lee gab nach und ab Daredevil 10 ist Wood als "Scripter" angegeben, doch kam dieses Zugeständnis offenbar zu spät, denn kurz darauf nahm Wood seinen Hut und machte den Weg für den von DC zurück kehrenden John Romita frei. Der wäre vielleicht auch ohne den ganzen Ärger frei geworden, denn Wood war als Zeichner der X-Men vorgesehen.
    (Quelle: American Comic Book Chronicles)

    Ich vermute mal, dass Wood ein verführerischeres Angebot bekam. Zu Daredevil-Zeiten begann der Verlag Tower Comics seine Markt-Offensive. Dort engagierte man viele Top-Zeichner (Reed Crandall, Gil Kane usw.), darunter einige Abwerbungen von anderen Verlagen. Tower zahlte sehr gut.
    Wood wurde für Towers Superhelden-Sparte (T.H.U.N.D.E.R. Agents) engagiert. Ihm wurde bei der Konzeption so viel Freiheit gelassen, seine eigenen Ideen zu verwirklichen, dass ich mir gut vorstellen kann, dass das - neben dem wahrscheinlich höheren Gehalt - der Hauptgrund für seinen Weggang von Marvel gewesen ist.

  21. #71
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    Ja, das mit Tower habe ich in "Untold Story" auch gelesen, glaube ich. Anders herum betrachtet: Marvel war zu diesem Zeitpunkt noch nicht Marktführer und mußte wohl auch noch kämpfen, um an DC heranzukommen. Gut, daß Leute wie Romita, Buscema und Colan bei der Stange geblieben sind.

  22. #72
    Mitglied Avatar von Manfred G
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    Zitat Zitat von Manx cat Beitrag anzeigen
    WW als Eisenherz-Nachfolger wäre interessant gewesen, aber ich halte Fosters Entscheidung auch für nachvollziehbar, wenn auch bedauerlich. Ich weiß ja nicht, wie verlässlich Wood zu diesem Zeitpunkt noch war.
    Hallo zusammen!
    Ich war im Urlaub und lese deshalb jetzt erst dieses Thema...
    Zu Wallace Wood als Foster Nachfolger war es wohl auch so das einer der Hauptgründe seine angeschlagene Gesundheit war und Wood nicht als sehr zuverlässig galt...(hatte dies nicht Foster in einem Interview gesagt?)
    Bei den EC Comics äußerten sich Gaines und Feldstein in Interviews öfter das sie Comics machen wollten die auch sie gerne Lesen möchten,an eine bestimmte Zielgruppe waren diese nicht gerichtet.Die Science Fiction Hefte Weird Science und Weird Fantasy wurden z.B. weiterhin verlegt obwohl diese fast keinen Gewinn brachten,die verkaufte Auflage war um einiges geringer als bei den Horror-Heften.
    Das ein Ray Bradbury seine Zustimmung gab das sein Name auf dem Umschlag abgedruckt wurde lag daran das er diese Comics liebte (sein Agent riet ihm davon ab). Aus heutiger Sicht mag dies alles nicht mehr so großartig sein,aber EC thematisierte in seinen Comics offen den Rasissmus im Land,die Drogenprobleme, die Umweltverschmutzung,die Kommunistenhetze und andere Themen die Kinder sicherlich nicht Interessierten!Der Ku Klux Klan wurde offen angegriffen,man machte sich auch über die Regierung lustig die hinter allem und jeden einen Kommunisten vermutete...(die Redaktion outete sich deshalb in einer Geschichte als Außerirdische).Auch das "Hello Kiddies" in den Heften war natürlich ironisch gemeint.
    Kein Wunder das man auch das Mad Heft brachte und es schließlich auf Magazin-Format umstellte.
    Gruß
    Manfred
    Ps.@Gerhard: Wird es den 2ten EC Artikel geben?
    Geändert von Manfred G (08.07.2014 um 11:51 Uhr)

  23. #73
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    Zitat von Peter L. Opmann:
    Ja, das mit Tower habe ich in "Untold Story" auch gelesen, glaube ich. Anders herum betrachtet: Marvel war zu diesem Zeitpunkt noch nicht Marktführer und mußte wohl auch noch kämpfen, um an DC heranzukommen. Gut, daß Leute wie Romita, Buscema und Colan bei der Stange geblieben sind.
    Ich denke, sie hatten dafür ziemlich gute Gründe, nicht zuletzt die vergleichsweise gute Bezahlung bei Marvel.
    Und dann wäre da noch der menschliche Umgang.

    John Romita war bei DC über lange Jahre auf das Zeichnen von Romance-Comics festgelegt. Eine Tätigkeit, die ihm nicht sonderlich behagte. Zudem berichtet er, dass er bei DC nahezu völlig ignoriert worden wäre. Wenn er seine Arbeit alle zwei Wochen vorbei gebracht hatte, sei es ihm vorgekommen, als würde man ihn wie einen Leprakranken meiden. Lediglich 2 oder 3 Mitarbeiter hätten ihn gut behandelt. Eigentlich wollte er raus aus dem Comic-Business und in die Werbung. Da hat ihn Lee abgefangen, ihm einige nette Worte über sein Talent gesagt und ihm 250 Dollar die Woche geboten, damals viel Geld und nach Romitas Einschätzung auch nicht weniger als er in der Werbung verdient hätte.
    Und obendrein konnte er endlich seine Superhelden zeichnen (was er mochte).

  24. #74
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Ich denke, sie hatten dafür ziemlich gute Gründe, nicht zuletzt die vergleichsweise gute Bezahlung bei Marvel.
    Naja, aber wir hatten ja gerade festgestellt, daß sich Wally Wood nicht gut genug bezahlt fühlte - dafür, daß er auch das Storytelling machen mußte. Vielleicht hat er einfach andere Maßstäbe angelegt als etwa John Romita.

    Es ist natürlich schwer, die Honorar-Situation bei einem Comic-Verlag einzuschätzen - 50 Jahre später.

  25. #75
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    Ja, du hast Recht, dass klingt widersprüchlich.
    Aber Wood war mit seinem Zeichner-Gehalt bei Marvel wohl einverstanden, fühlte sich nur als Scripter unbezahlt.
    Und meine Einschätzung, dass er bei Tower besser bezahlt wurde, rührt daher, dass dort 1. allgemein gut bezahlt wurde und er 2. für die ganze Superhelden-Sparte verantwortlich war. Er zeichnete nicht nur einige Storys, sondern entwarf die Charaktere, Kostüme usw. Zusätzlich bestimmte er die grobe Richtung, in die die Storys gehen sollten (obwohl diese meist von Anderen geschrieben wurden). Er war ein bisschen der "Stan Lee" bei Tower, mit weniger Texter- und mehr Konzeptions-Arbeit (und ich gehe davon aus, dass er aufgrund dieser zusätzlichen Kompetenzen besser bezahlt wurde als bei Marvel)

    Nach allem, was ich über die Bezahlung bei Marvel weiß, war die nur in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre schlecht und das aus "gutem Grund". Marvel, damals noch Atlas, stand kurz vor der Pleite und konnte wohl auch nicht viel mehr bezahlen als sie bezahlten.

    Da ja spätestens nach der Lee/Kirby-Debatte einige Lee als den "all-around bad guy" ausmachen, hier eine kleine Anekdote, die einiges über seine Einstellung zu den Zeichnern verrät:

    Eines Tages in den 1950ern - während der oben angesprochenen Atlas-"Finanzkrise" - soll Marvel-Herausgeber Goodman irgendwo in den Verlagsbüros einen Schrank geöffnet haben. Darin fand er Hunderte von Comic-Seiten. Er fragte Lee, was die da zu suchen hätten und Lee musste eingestehen, dass es sich hier um "Vorräte" handelte. Gezeichnete und bezahlte Seiten von Kurzgeschichten, die nicht veröffentlicht wurden, da die wenigen Hefte, die Atlas noch herausgab, auch ohne diese gefüllt werden konnten. Goodman war sauer, das hier ungenutztes Material herumlag und veröffentlichte dieses (was weniger Arbeit für die freien und angestellten Mitarbeiter bedeutete, vielleicht Entlassungen).
    Lee hatte das Zeug in den Schrank verstaut, um genau dies zu verhindern.

    Diese Anekdote macht die Runde in der amerikanischen Sekundärliteratur, ich weiß nicht wie "gesichert" deren Wahrheitsgehalt ist, aber sie passt durchaus ins Bild, wenn man Interviews mit einigen der damals aktiven Zeichner liest. Da Goodman als knauserig galt und bei Marvel vergleichsweise gut bezahlt wurde, kann man davon ausgehen, dass sich Lee, der den größten Einfluss auf Goodman hatte, für die Gehälter seiner Zeichner eingesetzt hat.

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