Die Sprechblase 248

Dez. 2023
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48. Jahrgang
Nr. 248


INHALT
3 Vorwort, Abos, Impressum
4 Heinz-Wolf-Comic
6 Das FIX-UND-FOXI-Duell
Kauka gegen Neugebauer
14 Neugebauers zwei Leben
16 Die Affäre MAX + MOLLY
18 Neugebauers TARZAN-Parodie
HARRY MAGAZIN: 27 Rezensionen
36 News, 42 Generation Lehning
46 ZACK Edition, 48 Zauberstern<
50 Bastei Freunde 53 Bocola News
54 Interview: Lizenzgeber Rebellion
56 Florian Julino: Nachruf u. Comicbuch
58 FIX und FOXI: Der Reuss-Reprint
60 BATMAN-Zeichner Kelley Jones
68 A. Brauns Buch "Staying West"
69 Eddy Paapes MARC DACIER
70 A. Brauns Buch "Katzenjammer"
73 Österr. Comiczeichner-Offensive
76 "Uganda" von Ronald Putzker
77 "Tomorrow" v. Michaela Konrad
80 "Meuterei auf der Bounty":
Was wirklich geschah
87 Artikel und Comic:
BLUT AUF DER PRÄRIE (Teil 2)
96 Bela Sobottkes ROCCO
97 Leserbriefe


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Thema: Wallace Wood

  1. #1
    Mitglied Avatar von Manx cat
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    Wallace Wood

    Helmut Kronthalers Artikel in der Sprechblase 230 ist ja sehr lesenswert, aber manchmal nervt mich die grenzenlose Verehrung von Wallace Wood, vor allem, wenn in einem Beisatz auf zeitgenössische Graphic Novels verwiesen wird, die im Vergleich ja oft so "schwach gezeichnet" sind. Das macht ja nicht nur Helmut Kronthaler, das habe ich von Wood-Fans schon oft gehört. Wallace Wood war sicher ein Ausnahmezeichner, ich mag ihn gerne, aber lieber lese ich die Geschichten von Harvey Kurtzman, der mit seinem reduzierten Strich wesentlich lesefreundlicher war und auch deutlich moderner.
    Aber das ist Geschmacksache. Was ich nicht so mag, ist das undifferenzierte Abwatschen von neueren Graphic Novels. Was meint er mit schwach gezeichnet? Ulli Lust? Mawil? Robert Crumb? Trondheim? Sfar? Volker Reiche? Es gibt noch andere Ansätze, als möglichst detailreich und realistisch zu zeichen. Wenn ich heinen Comic kaufe, dann messe ich den Wert des Comics doch nicht unbedingt an den Arbeitsstunden, die der Zeichner am Schreibtisch zugebracht hat? Sicher hat Wood mühevoll Details in seinen Bildern herausgefrickelt, aber wenn Sfar mit seinen Skizzen ebenso überzeugend ans Ziel gelangt, dann hat das einfach den gleichen Wert. Natürlich gibt es Comics, die lahm gezeichnet sind, aber auch Wood kann eintönig werden.

    Und sind die Shock-Stories wirklich so großartig und besser als gutgemeinte, aber langatmige Graphic Novels? In den 50er-Jahren waren sie sicher einzigartig, aber sie waren eben auch preachy und manchmal auch aufgesetzt politisch korrekt. Die Macher von EC wirken manchmal auch selbstgefällig, als wären sie die einzigen, die alles blicken. Dabei waren viele EC-Geschichten außerhalb dieses Preachy-Kontextes ja wirklich auch destruktiv. Es wirkt ein bißchen wie die Ironie a la Southpark, dass gerade in den schlimmsten Horrorheftchen auch die eindeutigsten humanistischen Aussagen gemacht werden. Vielleicht waren Woods und William Gaines Geschichten in diesem Kontext zu plakativ, vielleicht vermutete man Ironie. Vielleicht wollte man sich auch nicht von Horrorschund-Schreiberlingen sagen lassen, was richtig ist und was falsch.

  2. #2
    Mitglied Avatar von Mayaca
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    Immerhin ist Wally Wood das rote Daredevil-Outfit zu verdanken. Alles andere ist Geschmackssache.

  3. #3
    Mitglied Avatar von Frank1360
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    Das Gedankenspiel mit WW als Prinz Eisenherz Zeichner fand ich sehr interessant. Aber dazu waren die Macher letztendlich wohl nicht mutig genug.

    Zur Diskussion heutige Comics - Comics von 1930-1970. So was in der Richtung hatten wir ja schon beim GN Thread.

    - Was Anspruch betrifft gibt es heute deutlich mehr Auswahl (früher konnte man die Autoren an einer Hand abzählen: Will Eisner, Hugo Pratt, ...)

    - Abenteuercomics wie Tintin, Asterix, Carl Barks Enten, die man quasi immer wieder lesen kann, gibt es heute mMn nicht mehr

    - zu den GNs: Es gibt viel Herausragendes (Jimmy Corrigan, Asterios Polyp, Hicksville, Der Alltägliche Kampf, …), aber auch viele , die auf der aktuellen Welle mitschwimmen wollen (darunter die vielen unsäglichen Literaturadaptionen)

    - zu den Zeichnungen: Ich würde hier zwischen gewollt oder nicht gekonnt trennen; ein Musterbeispiel hierfür ist Joann Sfar, dessen Zeichnungen auf den ersten Blick ziemlich einfach aussehen, und deren Genialität sich dann erst dem geübten Blick entfalten (wen ich zur anderen Fraktion schreibe ich jetzt mal nicht, um nicht wieder einen Shitstorm einzuleiten)


  4. #4
    Mitglied Avatar von Mayaca
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    Naja, vielleicht ist es auch die Art der Rezeption von GN's, die sauer aufstösst. Wenn es in Tageszeitungen um Comicbesprechungen geht sind es ausschliesslich GNs, die Besprechung fast immer eine Lobhudelei und an Superlativen wie " Meisterwerk" wird auch nicht gespart. Die GN ist wie das zurückgebliebene Kind das man übermütig beglückwünscht wenn es mal geschafft hat seinen eigenen Namen fehlerfrei zu schreiben.
    Warum sich einige an GNs abarbeiten liegt möglichweise daran die Deutungshoheit über Comics nicht den "Anderen" überlassen zu wollen.
    Wirklich erwachsen ist der Comic erst dann wenn sich Comickritiken in großen Zeitungen nicht wie Werbetexte lesen sondern als tatsächliche Kritiken.
    Was die EC Hefte angeht gibt es hier Licht und Schatten, im Allgemeinen sind sie mir für Horrorcomics zu sehr mitText zugepflastert und sie mir nicht so recht zu funktionieren scheinen(Horrorcomics deshalb, weil ich nur diese mein eigen nenne).

  5. #5
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    He, das ist ja mal eine richtig anspruchsvolle Diskussion. Super!

    Nichts gegen Deine Kritik einzuwenden, Manx cat! Aber ich nehme jetzt mal an, dass sich Helmut Kronthaler nur auf schwache Graphic Novels bezogen hat, nicht auch auf Meisterwerke (ich finde, hier passt der Ausdruck wirklich) wie den Comic von Uli Lust oder Robert Crumbs Geschichten.
    Tipp: Auf www.die-neue-sprechblase.de findet ihr sehr detaillierte Inhaltsangaben zu allen unseren SPRECHBLASE-Ausgaben!

  6. #6
    Mitglied Avatar von Manx cat
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    Zitat Zitat von Harry Haller Beitrag anzeigen


    - zu den GNs: Es gibt viel Herausragendes (Jimmy Corrigan, Asterios Polyp, Hicksville, Der Alltägliche Kampf, …), aber auch viele , die auf der aktuellen Welle mitschwimmen wollen (darunter die vielen unsäglichen Literaturadaptionen)

    Gerade bei Hicksville kann ich mir gut vorstellen, dass sich die Geister scheiden. Das ist für mich die prototypische Graphic Novel, bei der die Zeichnungen dilletantisch aussehen, das Endergebnis aber trotzdem Substanz hat. Ziemlich interessantes Buch. Die restlichen Beispiele, die du aufzählst, sind aber über jeden Zweifel erhaben.
    WW als Eisenherz-Nachfolger wäre interessant gewesen, aber ich halte Fosters Entscheidung auch für nachvollziehbar, wenn auch bedauerlich. Ich weiß ja nicht, wie verlässlich Wood zu diesem Zeitpunkt noch war.
    Ich denke aber, Wood hätte die gleichen Geschichten zeichnen müssen wie Murphy. Und John Cullen Murphys Eisenherz ist erst richtig gut geworden, als er ihn alleine schreiben durfte. (Nur meine MEinung, aber inzwischen glaube ich sogar, dass Gerhard mir mit dieser Aussage recht gibt.)

  7. #7
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    Zitat Zitat von Manx cat Beitrag anzeigen
    Und John Cullen Murphys Eisenherz ist erst richtig gut geworden, als er ihn alleine schreiben durfte. (Nur meine MEinung, aber inzwischen glaube ich sogar, dass Gerhard mir mit dieser Aussage recht gibt.)
    Sorry, aber soweit geh ich eigentlich nicht. Ich nehme Murphy ohne Foster zwar tatsächlich (wie ich in der neuen SB schrieb) in Folge der Bocola-Ausgabe viel positiver wahr wie früher, doch Foster war schon ein besserer Geschichtenerzähler als Murphys Sohn Cullen (der für seinen Vater die Textarbeit erledigte), obwohl Cullen zweifellos gute Ideen hatte. Mein Paradebeispiel ist die lange Story, in der Camelot von Mordred erobert und von Arthur zurückgewonnen wird. Da hätte man viel mehr draus rausholen können. Stellt Euch vor, wie das ist, wenn ein so legendäres Königshaus fällt, was das alles für Folgeerscheinungen hat. Die Murphys haben hier die Chancen viel zu wenig genutzt. Und obendrein ist Mordred ein dermaßiger Klischeeschurke, dass er mir schon bei Foster auf den Keks ging.

    Das ist zumindest meine Meinung. Ansonsten kann ich Fosters Entscheidung für Murphy schon auch nachvollziehen. Ihm ging´s um Zuverlässigkeit und Kontinuität. Die wäre bei so einem Querdenker und unruhigen Geist wie Wood wohl nicht so sehr gegeben. Irgendwie kann ich mir nicht mal recht vorstellen, dass Wood einfach Fosters detaillierte Scribbles brav in Reinzeichnungen umsetzt, so wie Murphy das machte. Von seiner Probeseite ist ja nur das Scribble bekannt, das aller Wahrscheinlichkeit er selbst machte.
    Tipp: Auf www.die-neue-sprechblase.de findet ihr sehr detaillierte Inhaltsangaben zu allen unseren SPRECHBLASE-Ausgaben!

  8. #8
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    Für diskussionswürdig halte ich Woods Beitrag zu "Daredevil" (oben mal kurz erwähnt). Da hätte ich gern mehr gesehen; er hat zumindest einen ziemlich realistischen - also nicht zu übertriebenen - Superhelden hingekriegt. Leider weiß ich gerade nicht, warum Wood gleich wieder ausgestiegen ist, ob Marvel zu wenig gezahlt oder er die Deadlines nicht geschafft hat. Aber daß Könner wie er reguläre Heftserien gezeichnet haben, ist sonst auch nur sehr selten vorgekommen, meine ich.

  9. #9
    Mitglied Avatar von Mayaca
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    Es ging wohl um mehr Arbeit bei stagnierendem Lohn ,fehlender Anerkennung und wer weiß was sonst noch. Das es gleichwertige, wenn nicht bessere Zeichner in Heftserien gab bewies Gene Colan eindrucksvoll.
    So etwas läuft aber immer eher auf Glaubensfragen hinaus.

  10. #10
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    Ich bin Fan von Gene Colan und finde auch, daß er seine Sache bei "Daredevil" sehr gut gemacht hat (und John Romita zuvor übrigens ebenfalls). Was ich sagen wollte, war: Ich hätte gern gesehen, wie sich Wally Wood macht, wenn er mal wenigstens zehn Ausgaben "Daredevil" gezeichnet hätte.

  11. #11
    Mitglied Avatar von Zyklotrop
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    Zitat Zitat von Manx cat Beitrag anzeigen
    In den 50er-Jahren waren sie sicher einzigartig, aber sie waren eben auch preachy und manchmal auch aufgesetzt politisch korrekt.
    Gemessen an den damaligen politischen Verhältnissen in den USA? Sicherlich nicht, ganz im Gegenteil. Auch dezidiert antirassistische Geschichten wie das berühmte "Judgment Day" (Weird Fantasy 18) waren wohl weit mehr rebellisch denn Anpassung an den damaligen Zeitgeist.

    Zitat Zitat von Manx cat Beitrag anzeigen
    Es gibt noch andere Ansätze, als möglichst detailreich und realistisch zu zeichen.
    Natürlich. Bei Wäscher z.B. hat man das Argument in führnehm-intellektuellen Comicleser-Kreisen meistens leider nicht gelten lassen.

  12. #12
    Mitglied Avatar von Akkonak08
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    Wäscher wollte aber doch wohl realistisch und nicht reduziert zeichnen. Das Ergebnis war dann schon eher Unvermögen als bewusste Entscheidung.

  13. #13
    Mitglied Avatar von Frank1360
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    Zitat Zitat von Melbystrand Beitrag anzeigen
    Wäscher wollte aber doch wohl realistisch und nicht reduziert zeichnen. Das Ergebnis war dann schon eher Unvermögen als bewusste Entscheidung.
    Böse!

    Das erinnert mich an eine Folge vom Literarischen Quartett, in der Ranicki Alexander Kluges Lebensläufe ähnlich abgekanzelt hat:
    "Man hat gesagt, dass seine "Lebensläufe" im Stil der Rollenprosa abgefasst wurden. Aber wenn man sich seine späteren Werke anschaut, dann waren sie genauso schrecklich geschrieben. Ich glaube der kann gar nicht anders schreiben".

  14. #14
    Mitglied Avatar von Manx cat
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    Zitat Zitat von Zyklotrop Beitrag anzeigen
    Gemessen an den damaligen politischen Verhältnissen in den USA? Sicherlich nicht, ganz im Gegenteil. Auch dezidiert antirassistische Geschichten wie das berühmte "Judgment Day" (Weird Fantasy 18) waren wohl weit mehr rebellisch denn Anpassung an den damaligen Zeitgeist.
    Mit aufgesetzt politisch korrekt meinte ich nicht, dass die Comics dem Mainstream entsprachen, sondern dass sie plakativ waren und nach einem simplen Gut/Böse-Schema erzählten. Das hat natürlich den gewünschten Effekt und funktioniert, aber ist doch sehr simpel. Wenn Helmut Kronthaler sagt, dass die EC Comics modernen Graphic Novels mindestens ebenbürtig sind, dann ist das eine sehr verkürzte Aussage. Was diese Comics haben ist allerdings eine enorme nostalgische Strahlkraft. Ich finde eigentlich deren Schematismus weitaus interessanter als die vermeintliche Innovationskraft. Ich mag diese Variation des Immergleichen bei maxilmaler handwerklicher Perfektion. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich nicht mehr als ein paar Geschichten am Stück ertrage.

  15. #15
    Mitglied Avatar von Manx cat
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    Zitat Zitat von Melbystrand Beitrag anzeigen
    Wäscher wollte aber doch wohl realistisch und nicht reduziert zeichnen. Das Ergebnis war dann schon eher Unvermögen als bewusste Entscheidung.
    Wäscher hat schon bewusste Reduktion betrieben. Allerdings gefällt er mir gerade in den unter Zeitnot entstandenen LEhning-Heftchen am besten. Schwarzweiß ist er übrigens um einiges besser als in Farbe. Ließ mal die frühen 200er-Sigurd Hefte, wo Walter Kellermann und Wäscher sich ablösten. Wäscher macht hier einen um Lichtjahre besseren Eindruck. Wenn ich mich allerdings längere Zeit nicht mit Wäscher beschäftige und dann ein schlecht koloriertes Großband aus den 60er JAhren in die Hand nehme, zweifle ich manchmal selbst am Meister. Aber nur kurz.

  16. #16
    Mitglied Avatar von Zyklotrop
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    Ups. Das war eigentlich nur als süffisante Zwischenbemerkung gedacht, eine weitere Wäscher-Diskussion wollte ich nicht im Wood-Thread anzetteln.

    Zitat Zitat von Manx cat Beitrag anzeigen
    sondern dass sie plakativ waren und nach einem simplen Gut/Böse-Schema erzählten.
    Das ist seit jeher einer der häufigsten Vorwürfe gegenüber der Trivialliteratur, aber man muß hier auch fragen: warum? Spätestens seit dem Comics Code war ein solches Schema geradezu aufgezwungen. Das war im konkreten Fall zwar noch nicht so, aber die Comic-Hatz war schon lange im Gange.

    Jerry Cotton-Autor Heinz-Werner Höber hat mal geschrieben, daß er sehr wohl versucht hat, auch mal darzustellen durch welche Schicksalsschläge jemand auf die schiefe Bahn geraten ist etc., solche Stories wegen "zu sympathischer Verbrecher" aber sofort indiziert wurden. So blieb es dann eben bei absolut bösen Klischeeschurken. Und den Autoren blieb bis heute der Vorwurf, sie wären nicht fähig Kriminelle differenzierter darzustellen.
    Geändert von Zyklotrop (27.06.2014 um 18:13 Uhr) Grund: Ergänzung

  17. #17
    Mitglied Avatar von Mayaca
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    Der heutigen Aufnahme als Erwachsenencomics können die E.C. Geschichten nicht stand halten da sie ausschließlich für Kinder und Jugendliche konzipiert wurden.
    Das war es auch was E.C. später das Genick brach.

  18. #18
    Mitglied Avatar von Zyklotrop
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    Äh... ich würde allen drei in diesen beiden Sätzen enthaltenen Behauptungen heftig widersprechen.

  19. #19
    Mitglied Avatar von Mayaca
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    Das darfst du ruhig.

  20. #20
    Mitglied Avatar von Akkonak08
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    @ Myaca: Kannst Du Deine Aussage zur Zielgruppe, z.B. mit einem Zitat von Gaines oder Feldstein belegen ?

  21. #21
    Mitglied Avatar von Akkonak08
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    Zitat Zitat von Manx cat Beitrag anzeigen
    Ich mag diese Variation des Immergleichen bei maxilmaler handwerklicher Perfektion. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich nicht mehr als ein paar Geschichten am Stück ertrage.
    Finde beide Sätze sehr richtig !

  22. #22
    Mitglied Avatar von Manx cat
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    Zitat Zitat von Zyklotrop Beitrag anzeigen
    Jerry Cotton-Autor Heinz-Werner Höber hat mal geschrieben, daß er sehr wohl versucht hat, auch mal darzustellen durch welche Schicksalsschläge jemand auf die schiefe Bahn geraten ist etc., solche Stories wegen "zu sympathischer Verbrecher" aber sofort indiziert wurden. So blieb es dann eben bei absolut bösen Klischeeschurken. Und den Autoren blieb bis heute der Vorwurf, sie wären nicht fähig Kriminelle differenzierter darzustellen.
    Seltsam. "Richtige Romane" wie z.B. Dürrenmatts "Der Richter und sein Henker" hatten solche Probleme nicht. Und auch volkspädagogische Bücher wie "Rolltreppe abwärts" nicht. Was unterscheidet eigentlich Heftchenromane von Büchern? Und wie ist diese Wahrnehmung entstanden?

  23. #23
    Mitglied Avatar von Manx cat
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    Zitat Zitat von Zyklotrop Beitrag anzeigen

    Das ist seit jeher einer der häufigsten Vorwürfe gegenüber der Trivialliteratur, aber man muß hier auch fragen: warum? Spätestens seit dem Comics Code war ein solches Schema geradezu aufgezwungen. Das war im konkreten Fall zwar noch nicht so, aber die Comic-Hatz war schon lange im Gange.
    Daran zweifle ich. Will Gaines war in den Senatanhörungen der 50er JAhre zuversichtlich. Letztlich waren es die Bedingungen der Distributors, die nur noch Comic Code zertifizierte Bücher vertrieben, die EC Comics den Garaus machten. Generell waren es nur ein paar Jahre der Repression, die Amerika erdulden musste. Schon in den frühen 60ern begannen LEute wie Hitchcock oder Kubrick mit präzisen Subversionen, die ein enormes Echo hinterließen. Bei Comics dauerte es halt noch ein paar JAhre mehr.

    Und was schwarzweiß-gezeichnete Trivialkischees angeht: Die sind unabhängig vom Code gewesen (vermute ich). Erstens waren EC-Comics kompromisslos, zweitens sind die Code-Comics nichtmal mehr schematisch im platten Gut-Böse-Schema, denn das Böse war so zahnlos geworden, dass es nicht mehr wahrgenommen wurde.

  24. #24
    Mitglied Avatar von Mayaca
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    Nun, in meinen Heften redet die Hexe in ihrer Einleitung die Leser mit Kiddies an(z
    B. THE HAUNT OF FEAR-A LITTLE STRANGER,THE HAUNT OF FEAR-GRIM FAIRY TAIL). Ist gerade ein bischen dünn, für mich stand meine Aussage aber auch nie im Zweifel. Soweit ich weiß ging es in der Anhörung auch nur um die Auswirkung auf Kinder und Jugendliche, wozu der Schmonz wenn die Hauptzielgruppe Erwachsene gewesen wären?

  25. #25
    Mitglied Avatar von Zyklotrop
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    Zitat Zitat von Myaca Beitrag anzeigen
    Soweit ich weiß ging es in der Anhörung auch nur um die Auswirkung auf Kinder und Jugendliche,
    Das hat leider nichts mit der ursprünglichen Zielgruppe zu tun, den schmutzigen Trick mit dem "Jugendschutz" benutzt auch die deutsche Bundesprüfstelle immer wieder, um eigentlich nur für Erwachsene bestimmte Medien unter der Umgehung der Gesetze für Kunst- und Meinungsfreiheit indizieren zu können.

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